26. April 2016
Teresa & Michael - vom Februar 2011
Wenn wir unsere ganze, komplizierte Kennenlerngeschichte erzählen, haben wir durchaus schon zu hören bekommen, dass wir damit ja Hollywoodstorys ausstechen würden, da wir viel füreinander geopfert haben und oftmals Schein von Sein zu unterscheiden hatten. Doch um es relativ kurz zu machen: Wir wurden einander im Jahr 2002 innerhalb der gemeinsamen Clique bekannt gemacht, nachdem die Braut sich dazu durchgerungen hatte, einer eigentlich zerbrochenen Freundschaft aus Schultagen eine zweite Chance zu geben. Es war für uns beide Liebe auf den ersten Blick! Die Welt um uns herum verschwamm, wir hatten nur noch Augen für einander und wussten sofort: „Ja, ich bin angekommen!". Das war für uns eine echte Offenbarung, denn schließlich hatten wir unser bisheriges Leben lang genau aufeinander gewartet und deshalb auch noch keine Beziehung o.Ä. geführt. Zwar buhlte seit fast einem Jahr besagte Schulfreundin der Braut um die Gunst des Bräutigams, doch dieser wusste sich das lediglich clever für seine Brautschau zunutze zu machen. Somit wurden wir am 05.04.03 ein glückliches Liebespaar (06 Jahre auf den Tag genau danach verlobten wir uns, weshalb dann am 5. Juni 2010 aus 2 Menschen 1 wurde).
Eigentlich fiel die Entscheidung zu heiraten bereits bevor wir ganz offiziell zusammen gekommen sind. Eines Abends, als ich meiner Frau wieder einmal den Hof machte sagte ich zu Ihr, dass ich sie vom Fleck weg heiraten würde. Das hat ihr sehr gefallen, auch wenn sie noch ein wenig länger erobert werden wollte.
Wir sind eher klassisch veranlagt und somit musste ein Heiratsantrag nicht nur sein, sondern er war mit das schönste in unserer Beziehung. Als meine Frau 2009 auf Ausgrabung in Ägypten war habe ich sie besucht und zu unserem 6. Jahrestag in das schöne Al Moudira auf der Westküste Thebens entführt. Was sie nicht wusste war, dass ich zuvor mit der Hotelleitung ein paar Sonderwünsche besprochen hatte, denn als wir vom Abendessen zurück kamen, brannten in unserer Suite Kerzen und auf dem Bett war ein Herz aus Rosen gelegt. Dazu passend stand auch der Sekt bereits kalt und ich hatte den Verlobungsring neben dem Eingang versteckt. Ich hatte mir meinen Text so häufig zuvor gesagt und doch hatte ich Probleme, da meine Stimme zum Teil weg war. Das Wichtigste aber, sie hat „Ja" gesagt.
Etwa ein Jahr zuvor begannen wir mit der Planung unserer Traumhochzeit und damit zugleich mit der Erfüllung all unserer Wünsche. Das Wahrmachen unseres absoluten Lebensziels, das wir ausnahmslos zusammen gestalteten, hat uns 365 ereignisreiche Tage und aufregende Nächte beschert, die uns einander nur noch näher brachten. Wir hingen uns dazu einen speziell auf unsere Ansprüche zugeschnittenen Plan mit monatlichen Aufgaben an unsere magnetische Notiztafel im Flur, die wir ohnehin im Alltag für liebevolle Nachrichten aneinander nutzen.
Die standesamtliche Trauung fand am Freitag, den 04.06.2010 um 10:30 Uhr im wunderschönen Trausaal des Alten Rathauses am Marktplatz in Mannheim statt. Im Anschluss daran sind wir für einen kleinen Sektempfang mit Appetithäppchen am malerischen Wasserturm ins Maritim Parkhotel in Mannheim gegangen. Schließlich aßen wir um 13:00 Uhr in den aussichtsreichen H+K Rheinterrassen GmbH zusammen zu Mittag.
Unseren kirchlichen Segen erhielten wir am Samstag, den 05.06.2010 um 14:30 Uhr in der reich geschmückten Katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus in Gundelsheim. Im barocken 4-Sterne-Hotel-Schloss Heinsheim in Bad Rappenau haben wir mit unserer Hochzeitsgesellschaft bis beinahe 5 Uhr morgens ausgelassen und märchenhaft unsere beglückende Traumhochzeit gefeiert. Es handelte sich um eine vollständige Brautmesse samt Abendmahl.
Statt eines getrennten Junggesellen- und Junggesellinnenabschieds haben wir es sehr genossen gemeinsam einen Verlobungsabschied zu veranstalten. Als Location konnten wir dafür glücklicherweise auf das Feuerwehrmagazin der Freiwilligen Feuerwehr Sinsheim-Rohrbach, bei der der Bräutigam Mitglied ist, zurückgreifen. Zu unserem Polterabend im Elternhaus des Bräutigams überraschten uns eben diese großartigen Feuerwehrkollegen mit einem hübsch geschmückten Traktor samt Anhänger, der - statt der befürchteten Tonnen von Scherben - Hunderte von heliumgefüllten Luftballons in den Himmel aufsteigen ließ! Darunter ließ es sich gleich viel besser gemeinsam kehren.
Hochzeitsmotto
Rosenrote Romantik trifft auf elfenbeinweiße Antike! Da der Bräutigam Rosen, besonders rote, stets als Heiratsversprechen an seine Braut in spe sah, so dass sich über die 7 Jahre viele Sträuße angesammelt haben und diese zärtliche Tradition gewahrt werden wollte. Unserer gemeinsamen Romantik frönen wir ohnehin seit wir einander kennen, z.B. dadurch dass wir jeden Monatstag mit einem Restaurantbesuch, Jubiläumskarten und manchmal auch kleinen Präsenten begehen. Weiß war uns im Zuge der Farbsymbolik (rot wie die Liebe, weiß wie die Unschuld, blau wie die Treue) ohnehin wichtig und Ivory wurde dabei die auserwählte Farbe für Brautkleid und ~accessoires, Bräutigamweste und ~plastron, sowie z.B. auch für das Ringkissen. Und da wir uns in Ägypten, Luxor verlobten und ebenso eine Vorliebe für die griechisch-römische Kultur hegen, lag es auf der Hand unser Motto mit der Antike abzurunden. Es war uns beiden einerseits besonders wichtig, dass wir jegliche Einzelheit unsere Hochzeit betreffend gemeinsam organisieren und andererseits, dass jedes noch so kleine Detail einen wirklich echten Bezug zu uns und unserer Partnerschaft aufweist. Das fing schon bei der Gästezahl an (56 für unseren Hochzeitstag am 05.06.2010), setzte sich etwa beim liebevollen Gestalten unseres Kirchenheftes (z.B. Verlobungsstrauß als grafische Verzierung enthalten, Schriftarten gewählt, mit denen wir durch Filme o.Ä. emotional viel verbinden) und der Menükarte (Textteile eines für uns bedeutsamen Songs als Speisentrenner) fort und ging bis hin zur Wahl der Zuckerkristalle an der Hochzeitstorte mit amerikanischem Touch (diamantartig geschliffen, wie die Swarovskisteine an Braut und Bräutigam).
Pannen / kleine Peinlichkeiten
Das gravierendste Missgeschick war sicherlich, dass das Brautauto nicht anspringen wollte. Der Cadillac-Oldtimer hatte es quasi bis vor unsere Haustür geschafft und blieb dann liegen. Kurz entschlossen sprang das Fotografenpärchen ein und fuhr die Braut samt Trauzeugin in ihrem Ford zur Kirche, wo dem Bräutigam indes schon fast das Herz in die Hose gerutscht war. Im Anschluss an die Trauung wurde der Wagen aber wieder flottgekriegt und konnte uns stilvoll zur Location bringen. Dafür gab es als Entschädigung sogar noch eine Extrarunde mit Michael selbst als Fahrer.
Beinahe hätte außerdem der Pfarrer vergessen uns unsere eigenen Ehegelöbnisse füreinander vorlesen zu lassen. Da wir einen festen Trauungspunkt dafür festgesetzt hatten, waren wir ziemlich erstaunt, als die Zeremonie darüber sang- und klanglos hinwegging. Dazu gibt es auch amüsante Bilder, die uns während der Trauung vertraut aber irritiert miteinander deswegen tuschelnd zeigen. Bräutigam Michael konnte dann doch noch rechtzeitig und galant die Initiative ergreifen, so dass wir einander jeweils gerührt in die Augen versprechen konnten, was wir schon so lange fühlen und über ein Leben hinaus halten werden: unsere ewige, tiefe, treue Liebe.