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26. April 2016

Kathy & Markus - vom November 2010

Eigentlich haben wir uns schon in der elften Klasse kennengelernt. Markus (mein Mann) fand mich damals wohl schon ganz klasse, ich ihn glaube ich auch, aber ich kann mich auch nicht mehr ganz genau daran erinnern. Nach dem Abitur haben wir uns dreizehn Jahre lang völlig aus den Augen verloren und liefen uns im Januar 2008 wieder über den Weg. Er erkannte mich sofort, ich redete ihn erst mal mit einem anderen Namen an, da ich keine Ahnung hatte, wer der nette attraktive junge Mann war, der mich die ganze Zeit vom anderen Ende der Diskothek anschaute. Ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass er damals noch lange Haare gehabt hat und heute einen Kurzhaarschnitt trägt. Das war wirklich verwirrend!


Nachdem wir drei Stunden ununterbrochen geredet und gelacht hatten, forderte mich meine Freundin, die ich in diesen drei Stunden irgendwie vergessen hatte, sehr barsch auf, endlich die Disko zu verlassen. In meiner Panik fragte ich ihn, ob wir wieder einen Kaffee trinken gehen wollen, obwohl ich vorher noch nie einen Mann sowas gefragt hatte, da es mir viel zu peinlich gewesen wäre, aber irgendwie dachte ich, dass er sich vielleicht nicht traut. Ab dann wechselten Sms und Emails hochfrequent den Besitzer und ein paar Wochen später waren wir ein Paar. Die Entscheidung zur Hochzeit fiel nach einem wunderbaren Heiratsantrag.


An meinem 33. Geburtstag im September 2009, auf meiner Geburtstagsfeier in einer Grillhütte, hatten plötzlich alle Gäste Wunderkerzen in der Hand. Ich dachte mir noch, dass ich das jetzt total übertrieben finde, dass alle um zwölf eine Wunderkerze anmachen und es war mir schon irgendwie peinlich als dann um zwölf Uhr die Wunderkerzen um mich herum angingen. Plötzlich stürzte Markus mit einem riesengroßen Rosenstrauß auf mich zu, nahm meine Hand und, erzählte allen nochmal die Geschichte, wie er mich schon in der Schule ganz prima fand und mich dann wiedergetroffen hat etc. Nach ca. zehn Min und nur noch „Error-Signalen" in meinem Kopf fragte er dann, ob ich seine Frau werden will, ich seufzte noch „ja" und dann ließ ich mich in seine Arme sinken.

Da ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie ich in einem Brautkleid aussehen würde, stiefelte ich im Oktober in ein Brautmodengeschäft (ganz alleine!!) und fragte, ob ich mal sowas anziehen dürfte. Im ersten Kleid sah ich aus wie eine Presswurst in Satinpelle und ich dachte schon: „Oh Gott, vielleicht sollte ich das doch lieber lassen mit der Hochzeit in Weiß!" Das dritte Kleid passte dann wie angegossen. Beim nächsten Termin habe ich dann auch meine Trauzeugin und eine andere Freundin mitgenommen und sie waren auch begeistert von meinem Kleid!


Ich hatte bereits Anfang des Jahres gehört, dass man im Jahr 2009 das erste Mal seit über zehn Jahren an Silvester heiraten kann. Diesen Termin fand ich da schon super romantisch, hätte aber nie gedacht, dass wir wirklich am Ende des Jahres selbst dabei sein würden, zumal bereits am Anfang des Jahres im Radio gesagt wurde, dass bestimmt sehr schnell alle Termine weg sein würden. Am 09.10. meldeten wir unsere Trauung an und bekamen noch unseren Termin an Silvester.

Die standesamtliche Trauung fand also an Silvester statt und da das ein so toller und außergewöhnlicher Termin war, war RTL im Standesamt, filmte unsere Trauung und zeigte unser Eheversprechen noch am selben Abend bei RTL-Aktuell. Die kirchliche Hochzeit fand am 16.01.2010 statt. Bei unserer Hochzeit schneite es, da bei den meisten Hochzeiten die Sonne scheint, fanden wir das sehr besonders. Ansonsten haben wir relativ klassisch gefeiert. Am „unklassischsten" war unser Hochzeitsfotograf. Er war so genial und hatte tolle ausgefallene Ideen für die Hochzeitsbilder. Wir feierten mit 108 Gästen auf einer Burg, die fantastisch zu meinem Brautkleid passte. Das Ambiente war so romantisch, eine Burg im Schnee mit den schönen Kellergewölben und dem Kaminzimmer, einfach traumhaft schön! Wir dekorierten alles mit kleinen glitzernden Säckchen mit Hochzeitsmandeln drin und selbsthergestellte glitzernde Namensschildchen. Glitzer ist ganz wichtig für mich und nach anfänglichem Protest konnte ich Markus dann zum Glück auch überzeugen.


Natürlich passieren fast auf jeder Hochzeit kleine Pannen, von denen auch wir nicht verschont blieben. Wir hatten uns drei Monate zuvor überlegt, dass es total romantisch wäre das ganze Trauversprechen selbst aufzusagen. Ich war dann jedoch so nervös, dass ich nur noch vor mich hin stammelte. Markus kam dann auch durcheinander und stotterte mit Vorsprechen des Pfarrers und gehaltenem Text vor der Nase genauso. Dann schneite es auch noch so stark, dass alle unsere Gäste mit uns auf der Burg eingeschneit waren und nur noch teilweise in der Lage waren mit dem Auto nach Hause zu fahren. Die Übrigen blieben dann im einzigen Hotel des Dorfes, welches wir komplett ausbuchten. Doch war unsere Hochzeit auch voller romantischer Augenblicke! Alle weinten, als meine Kollegin Steffi in der Kirche das emotionale Lied „The Rose" für uns sang.


Unsere Hochzeit war der schönste Tag in unserem Leben und ich würde auch nichts anders machen! Na gut, vielleicht würde ich früher damit anfangen das Eheversprechen auswendig zu lernen!

Viele Grüße
Kathy und Markus

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