26. April 2016
Natalie & Tobias - vom Oktober 2008
Kennenlernen
Wir sind uns in der Berufsschule zum ersten Mal begegnet und ich wusste gleich, DEN heirate ich mal. Bis wir aber zusammen gekommen sind, hat es noch mal gute drei Jahre gedauert. Dann sind wir aber sehr schnell zusammen gezogen und wie man erkennen kann, habe ich meine „Drohung" wahr gemacht, wir sind knapp 2,5 Jahre ein Paar und schon über einen Monat verheiratet.
Vor der Trauung
Als um 6.00 Uhr der Wecker klingelt bin ich wieder Erwarten gar nicht müde und auch noch nicht so aufgeregt. Also mache ich mich auf zum Friseur. Auch dort ist alles noch recht entspannt, daher bin ich schon um 10.00 Uhr wieder daheim, ziehe mir wieder meine Schlafanzughose an und versuche mich zu entspannen. Schade, dass man mit hoch gesteckten Haaren und Schleier nicht noch mal schlafen gehen kann!
Vor der Kirche standen bereits meine Brautjungfern, die Brautjungfernführer und unser Zeremonienmeister und warteten schon. Mein Schwager hatte da schon Tränen in den Augen und auch ich war kurz vorm heulen.
Ich bat meine Brautjungfer und die Trauzeugin jeweils unter einem meiner Schuhe zu unterschreiben. Vorher hätte ich keinen Fuß in die Kirche gesetzt!
Mein Vater war sichtlich nervös, so wie wir alle, das wurde umso schlimmer, als die Glocken zu läuten begannen. Wir liessen noch ein paar Nachzügler in die Kirche und stellten uns dann auf.
Der Gottesdienst
Die Melodie zu Amazing Grace erklang, mein Papa und ich schauten noch mal kurz fürs Foto über die Schulter und dann ging es los.
Es waren so viele liebe Menschen gekommen um diesen Moment mit uns zu teilen und schon beim Einzug flossen die Freudentränen. Mein Vater brachte mich zu meinem Mann und sagte, er solle mich in Ehren halten, er gäbe mich jetzt in seine Hände. Auch mein Mann hatte Tränen in den Augen und sagte mir, ich sähe super aus.
Wir durften uns setzen und der Gottesdienst begann. Es war wundervoll, sehr persönlich und wir bekamen sogar von der Pfarrerin ein Geschenk: Eine Kugel, denn wir hatten uns die Geschichte von den Kugelhälften als weltlichen Text ausgesucht. Das hat mich sehr überrascht und ich war total gerührt.
Ehe wir uns versahen waren wir schon bei der eigentlichen Trauung angekommen und wir mussten aufstehen. Ich hatte die ganze Zeit Angst, dass die Pfarrerin den Kuss vergessen würde, aber nachdem wir beide klar und deutlich: Ja, mit Gottes Hilfe gesagt hatten, die Ringe tauschten und unsere Traukerze angezündet hatten durften wir uns auch küssen. Unser Chor sang "Das Beste" von Silbermond und wieder kullerten überall die Tränen. Unsere Freudentränentücher wurden also viel genutzt. Ganz zum Schluss gab es dann noch "Oh Happy Day" und die Gemeinde zog vor uns aus, um uns draussen mit Weddingbubbles und Rosenblättern zu empfangen.
Die Party
Die Feier nach der kirchlichen Trauung war der absolute OBERHAMMER!!
Nach dem Essen gingen mein Mann und ich mit ein paar Freunden und zwei Tüten Popcorn bewaffnet ins Kino und dort wurden dann auch noch mal Fotos gemacht.
Es gab so viele Highlights an unserem Abend, dass der Videofilmer sagte: Manchmal sind Hochzeiten so langweilig, dass ich überlegen muss, was ich überhaupt filmen kann - bei euch passiert so viel, da weiß ich gar nicht was ich rausnehmen soll, damit der Film keine 5 Stunden dauert (Es wurden dann trotzdem 3,5 Stunden Film)
Mein Schwager und dessen Mann schenkten uns ein Gästememory mit Bildern von fast allen Gästen, das mich später am Abend auch wieder zu Tränen gerührt hat.
Dann hatte meine Trauzeugin eine Präsentation mit Kinderbildern von meinem Mann und mir vorbereitet, inklusive Ausblick auf die Zukunft und ein paar schlüpfrigen Geschenken.
Es gab ausserdem noch einen kleinen Wettbewerb, ähnlich wie die Reise nach Jerusalem, bei dem die Ausgeschiedenen Dinge wie Kuchen backen, Staubsaugen, Fenster putzen etc für uns machen müssen.
Zwischendurch wurde immer wieder viel getanzt und irgendwann wünschte ich mir „Bohemian Rhapsody" von Queen, eines meiner absoluten Lieblingslieder, zu dem ich dann zusammen mit einem sehr guten Freund von uns eine kleine Musical- Show- Einlage hingelegt habe. Die Gäste sind total abgegangen und das war glaube ich auch ein riesen Highligt. Diese Aktion war total spontan und wir wussten gegenseitig nicht, dass das unser Lieblingslied ist.
Im Anschluss daran kam dann unsere tolle Torte mit Wunderkerzen hereingerollt und wir schnitten das erste Stück ab (meine Hand war übrigens oben) und dann bekam jeder Gast ein Stück. Suuuuuper lecker!!
Um Mitternacht wollte ich meinen Brautstrauss werfen - aber davor hatten sich noch die „BackstreetBoys" eingeschlichen und performten „Quit playing games" Es war herrlich! Als ich meinen Strauß dann doch geworfen habe, habe ich leider vergessen mir vorher ein Blümchen raus zu nehmen, aber ich habe ja schöne Fotos davon. Eine der Kellnerinnen hat ihn übrigens gefangen und sich riesig gefreut.
Gegen 2.00h ging die Party dann zu Ende, was uns nur recht war, wir waren nämlich richtig im Eimer und total überwältigt von einem so tollen Tag! Sehr viele Gäste sagten uns, das sei die schönste Hochzeit gewesen, auf der sie je waren..das hat uns ganz stolz gemacht!
Auch die schönste Feier hat ein Ende...
Zuhause angekommen war der Flur mit Herzchen dekoriert und am Schrank hingen die 10 Ehegesetze.
An der Wohnzimmertüre klebte ein Hinweis, wo der Schlafzimmerschlüssel zu finden sein könnte. Im Wohnzimmer saß fröhlich unser Kater inmitten von unendlichen Klopapierweiten. Zumindest er hatte Spaß. Das Wohnzimmer sah aus, wie eine Winterlandschaft...
Letztendlich war der Schlafzimmerschlüssel dann in einem Hähnchen eingefroren. Das war eklig...
Unser Bad war auch verunstaltet: Wackelpudding im Waschbecken, der uns zur Verzweiflung brachte, da er mit Gelatine vermengt war und durch den Überlauf ins Rohr bis in die Wand gelaufen war und eine Verstopfung vom Feinsten verusachte. Wanne und Dusche, sowie Tobias Auto waren voller Papierschnipsel...Insgesamt hatten wir 13 blaue Säcke voll.
Bevor wir aber endlich gegen 4.00 Uhr schlafen konnten , mussten wir erstmal Erbsen aus dem Bett saugen und unsere Federbetten suchen... Mein Mann ist dann auch sofort eingeschlafen, aber ich lag noch ein wenig wach und ließ den Tag Revue passieren, bis ich mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen bin.
Ich kann guten Gewissens sagen: Das war der bislang schönste Tag meines Lebens!