26. April 2016
Lena & Boris - vom März 2008
Mein Mann Boris und ich haben uns 1995 im Schützenverein kennen gelernt, allerdings konnte da noch nicht von Liebe gesprochen werden.
Boris war zu der Zeit 16 und ich 12 Jahre alt und das Interesse am anderen war doch eher auf freundschaftlicher Basis.
Wir beide waren aktive und recht erfolgreiche Sportschützen und Boris fungierte oft als mein persönlicher Trainer, was uns näher zusammen brachte.
Ende 1997, nachdem wir etwas älter geworden waren, hat es dann gefunkt und seitdem sind wir unzertrennlich.
In den Jahren unserer Beziehung haben wir viele Höhen und Tiefen durchlebt und es immer wieder geschafft unsere Liebe aufrecht zu erhalten.
Die größte Prüfung unserer Beziehung begann 2002, als ich für ein Jahr an die Ostküste der USA gegangen bin und Boris einen Job an der Westküste der USA angenommen hat.
Die Planung war eigentlich, dass wir beide dieses eine Jahr genießen und danach zurück nach Deutschland kommen.
Tja, ich bin 2003 wieder heim geflogen und habe meine Ausbildung zur Physiotherapeutin begonnen.
Boris hingegen ist in den USA geblieben, da er keine Arbeitsstelle in Deutschland gefunden hat.
Lange haben wir nach Möglichkeiten gesucht, aber keinen wirklich besseren Weg gefunden.
Wir haben dann beschlossen, dass ich nach meiner Ausbildung in die USA komme und wir uns hier ein gemeinsames Leben aufbauen werden.
Im Oktober 2006 war es dann endlich soweit. Meine Prüfungen waren bestanden, die Wohnung war aufgelöst, die Besitztümer waren gepackt und das Ticket war gekauft.
Seit dem 02.10.2006 lebe ich nun in San Diego, California mit meinem Mann zusammen und wir sind glücklich, dass wir die 4,5 Jahre auf Distanz durchgehalten haben und, dass wir uns noch genauso lieben, wie am ersten Tag.
Am 24. Juli 2005 hat Boris mir einen Heiratsantrag gemacht. Es war der erste Tag von meinen Sommerferien und wir sind zum Strand nach Carmel, California gefahren.
Dies ist einer der schönsten Strände der Welt und gehört zu meinen Lieblingsorten.
Es war warm und über dem Meer war eine leichte Schicht von Marine Layer, der ganz typisch für diese Jahreszeit ist.
Die Sonne färbte den Nebel in sämtliche warme Farben und es war im Allgemeinen eine sehr romantische Stimmung.
Wir hatten uns in den warmen Sand gelegt, als Boris begann mir zu sagen, wie wichtig ich ihm bin und wie sehr er mich liebt. Dann zog er eine kleine Box aus der Tasche mit einem wunderschönen amerikanischen Verlobungsring und fragte mich ob ich ihn heiraten möchte.
Unter Tränen habe ich ein "Ja" rausgebracht. Anschließend sind wir am Strand spazieren gegangen und haben ein Essen in einem italienischen Lokal genossen.
Mit der Planung für unsere Hochzeit haben wir relativ früh angefangen und uns war von Anfang an klar, dass wir uns in der neuen Heimat das Jawort geben wollten.
Wir wählten ein kleines Hotel in Del Mar, California namens L' Auberge für unsere Ceremony und Feier und haben versucht, die deutschen und amerikanischen Traditionen zu vereinen.
Begeistert waren nicht alle von dieser Idee, aber wir wollten eine Feier die zu uns passt und unsere Persönlichkeiten widerspiegelt.
Leider konnten nicht alle Verwandten und Bekannten aus Deutschland kommen und somit planten wir eine Hochzeit für etwa 35 Menschen, wovon 10 aus Deutschland angereist kamen, für den 28. Juli 2006.
Getraut wurden wir von einer freien Theologin auf der Terrasse des Hotels, welche einen direkten Blick über das Meer ermöglicht.
Diese Trauung ist rechtsgültig, wenn man zuvor eine Marriage License beantragt hat. Hierfür mussten wir zum lokalen Rathaus und einige Papiere ausfüllen.
In den USA muss man nicht standesamtlich getraut werden, sonder jeder, der beim Rathaus gemeldet ist, kann die Trauung vollziehen.
Unsere Ceremony war sehr persönlich und gab all unseren Gästen einen Einblick in unser Leben, unsere Beziehung und unsere Liebe füreinander.
Nach amerikanischer Tradition wurde ich von meinem Vater zum Altar geführt und offiziell übergeben.
Des Weiteren verwendeten wir Bridesmaids und Groomsmen, welche die Ausgabe von Brautführern/ Trauzeugen übernehmen, jedoch getrennt auf den Seiten der Braut und des Bräutigams stehen.
Anschließend folgte die Ansprache, eine Rede meiner Mama und eine Sand/ Muschel Ceremony.
In dieser kippt das Brautpaar verschieden farbigen Sand in ein Behältnis in welches die Gäste am Ende der Trauung die Muscheln mit Ihren Glückwünschen platzieren.
Dieses symbolisiert die Zusammenkunft von zwei Menschen zu einem Paar, jedoch ohne den Verlust der eigenen Individualität.
Des Weiteren war es eine schöne Möglichkeit unsere Gäste mit in die Trauung einzubeziehen. Musikalisch wurde alles von einem Steel Drummer untermalt, der unser gesamtes Ocean-Thema unterstützte.
Nach der Trauung blieben wir für eine Stunde auf der Terrasse und genossen Cocktails, Wein und Appetizers.
Im Anschluss begaben wir uns in den kleinen Festsaal des Hotels.
Er war dekoriert wie eine Bücherei und bot eine kleine Terrasse auf der die Bar stand.
Das Hotel hat den Saal sehr romantisch mit gedimmten Licht und Kerzen dekoriert und hat auch sonst einen wunderbaren Service geleistet.
Musikalisch wurde unsere Feier von einem Pianisten/ Sänger begleitet, der zusätzlich das romantische Feeling mit langsamen und ruhigen Liedern untermalte.
Bis 23 Uhr (amerikanische Feiern hören immer früh auf) haben wir gefeiert, gelacht, getanzt, gegessen und deutsche traditionelle Spiele gespielt.
Um 23 Uhr haben wir dann den Saal verlassen und mit einigen Leuten den Abend ruhig an der Hotelbar ausklingen lassen, bevor wir dann in unsere Hotelsuite gegangen sind.
Alles in allem war es ein wunderschöner Tag, an dem einfach alles gestimmt hat.
Ich bin sehr froh, dass wir unsere Hochzeit im kleinen Kreis in California gefeiert haben und somit unseren Gästen etwas Besonderes bieten konnten.
Für das kommende Jahr planen wir eine zweite Hochzeitsfeier in unserer Heimatstadt in Deutschland mit all den Verwandten und Bekannten, denen es nicht möglich war die lange Reise nach California auf sich zu nehmen.