26. April 2016
Jessica & Christian - vom Oktober 2005
"Mit dem quitschgelben VW Käfer Cabriot ins Glück"
Um acht traf meine Frisöse bei mir ein, um mich zu stylen. Und es war Dasselbe wie am Tag zuvor, ich war absolut ruhig, während meiner Frisöse vor Aufregung die Hände zitterten. Nach und nach trafen meine Helferinnen bei mir zum Brautfrühstück ein und meine Wohnung verwandelte sich in ein Wespennest. Jeder Raum war besetzt und alle wirbelten hektisch umher ... nur ich, die Braut nicht. Um 14 Uhr schlüpfte ich in mein Kleid und verwandelte mich in eine „echten" Braut. Schon zehn Minuten später erspähte ich mein Brautauto und fing schallend an zu lachen ... ein quietschgelbes, 30 Jahre altes VW-Käfer-Cabrio mit einem herrlichen Gesteck und wunderschönem Schmuck. Mit viel Kleid und wenig Platz im Käfer ging es dann zur Kirche.Im Schloss angekommen erwarten mich schon die Trauzeugen und der Priester. Meine Strümpfe rutschen, doch der Organist fing schon zu spielen an und ich dachte nur noch: Na gut, dann halt mit herunter gerutschten Strümpfen, was soll's ...
Ich blickte in so viele lachende Gesichter, ohne zu begreifen, wer mich da anlächelte und ich bemerke nicht einmal den tollen Blumenschmuck, da ich es so eilig hatte, zu IHM zu kommen.
Die Trauung war wundervoll. Die locker gestaltete Messe, wurde durch das "Mutmachlied", das vom Priester, meinem ehemaligen Religionslehrer, auf der Gitarre gespielt wurde, erheitert und meine Cousine zündete unsere Hochzeitskerze bei einem wunderschönen Gedicht an. Als wir meine kleine Nichte, an der Hand ihrer Mutter, dann mit dem Ringkissen auf uns zu tapsen sahen, wussten wir: „Jetzt ist es soweit!" und Christian zitterte noch mehr ...
Wir Trugen unsere Schwüre vor, steckten uns die Ringe an und schon war es geschehen!
Als wir aus der Kapelle treten, regnet es in Strömen, was unserer Freude aber keinen Abbruch tat.
Wir ließen uns herzen und beglückwünschen und als wir uns umdrehten stand da doch tatsächlich ein Stamm zum durchsägen! Zitternd schritten wir zu unserer ersten ehelichen Tat, die wir zum Glück erfolgreich meisterten. Erleichtert wollten wir zum Sektempfang übergehen, doch schnell bemerkten wir die fehlenden Becher. Aber auch dieses Problem konnten wir lösen und so brachen wir schließlich kurz vor sechs mit unserem Käfer unter einem lauten Hupkonzert, das wir sehr genossen, ins Restaurant auf.
Dort wurde als erstes die Hochzeitszeitung verkauft. Köstlich!!!! Wir haben Tränen gelacht.
Das Essen hat sich durch viele tolle Spiele etwas in die Länge gezogen, so dass das Dessert erst um halb eins, die Hochzeitstorte erst um zwei aufgetragen wurden.
Gegen vier kamen wir nach Hause und fanden ca. 200 Luftballons und 2 kg Konfetti in unserem Bett vor. Die Badewanne war mit Glibber verklebt und das Waschbecken voller Riesen-Gummibärchen. Nachdem wir uns von dem Schock erholt hatten, musste ich erst einmal meine neugierige Nase in die Geschenke stecken. Um halb sieben wühlten wir uns dann endlich durch die Luftballons ins Bett und träumten in unseren ersten Tag als Ehepaar hinein.