26. April 2016
Elly & Josl - vom Juli 2003
"Antrag unterm Gipfelkreuz"
Die Dinge nahmen Ihren Lauf als ich (Elly 23) eines Nachts in unser Cafe ging und IHN (Josl 33) dort sitzen sah. Ich kannte ihn vom Sehen, ein unspektakuläres Hallo auf Festen in unserer Umgebung, mehr war nicht. Wir unterhielten uns so angeregt, dass der Abend um 6 Uhr morgens mit 2 Flaschen Rotwein auf meiner Couch endete, die er jedoch anständig und gentlelike, nur mit einem innigen Kuss auf meine Lippen verließ. Na ja, so kam es, dass ich nach (sehr, sehr) langen Tagen eine E-Mail erhielt, indem "der Ritter mit dem schwarzen Hengst (sein Skoda) mich aus meinem Schloss abholt und wir gen Sonnenuntergang (Biergarten) reiten würden".
So haben wir uns dann bereits nach 4 Monaten in unserem ersten Urlaub in Österreich (Oktober 02) verlobt. Dieser Teil der Story ist eher der unglaubwürdige, jedoch der allerschönste in meinem ganzen Leben. Auf einer Bergwanderung kurz vor dem Gipfel läuft mein Hase los. Ich rufe ihm hinterher, er solle doch bitte auf mich warten, denn es war nebelig und eigentlich nicht das Traumwetter, das sich der Wanderer so vorstellt. Ich stand 5 Meter unter ihm und wie ich ihn da so stehen sehe, wie er mich anlächelt, platzt es aus mir heraus: "Willst du mich heiraten?!" Er sieht mich an, antwortet sofort mit JAAAA! aber dann stockt er einen Moment und meint ganz verdattert: ".....Aber.... eigentlich wollte ich dich doch unter dem Gipfelkreuz fragen........". Jetzt werden Sie vielleicht denken, jaja so was gibt’s ja gar nicht, gibt es aber wohl und so stießen wir beide mit unserem Getränk, einem Sunkist an, bastelten uns provisorische Ringe aus Grashalmen und Tannenzweigen und saßen mit einem allerdings sehr vernebeltem Ausblick unter dem Kreuz und schwiegen und lächelten uns lange an.
Man glaubt es kaum wie schnell die Zeit vergeht und nach vielen Mühen und Problemchen mit der Vorbereitung stand der Tag der Tage vor der Tür und es ist nicht gelogen wenn man behauptet, dies sei der Schönste Tag im Leben. Der Tag begann damit, dass ich mit 2 Freundinnen bei meinen Eltern übernachtete, bei denen ich "rausgeböllert" wurde. Nach Frühstück, Kosmetikerin, Friseurin und Fototermin ging es zur Kirche und meine Gelenke fühlten sich wie Brei an. Nach unserer sehr langen, jedoch sehr romantischen Trauung gingen wir aus der Kirche, es flogen weiße Tauben und es ging in der, glaub ich, längsten, hupenden Autokolonne zu unserem Festsaal. Sektempfang, Instrumental- und Spieleinlagen, Brautstraußentführen, Büffet und nächtliches Wunderkerzen-Luftballonsteigen machten das Fest zum vollen Erfolg. Wir fielen um 1 Uhr todesmüde in unsere Wohnung, die mit Rosenblättern, Toilettenpapier und Styropor "dekoriert" war. Mit "gleich ins Bett fallen" war’s nicht so ganz und so lagen wir erst um 3 Uhr selig in unserem Bett, wir konnten jedoch lange nicht schlafen, da uns 1000 schöne Gedanken und Erinnerungen das Schlafen schwer machten.
Elly und Josl