26. April 2016
Anne & Andreas - vom August 2003
"Liebe auf den ersten Blick"
Eigentlich kennen wir uns schon seit 6 Jahren aus der Firma. Schon damals haben wir gespürt, dass es brenzlig werden könnte, niemand hat aber den ersten Schritt gewagt. Auch etliche Verkupplungsversuche der Kollegen scheiterten über Jahre hinweg. Dann haben wir uns beruflich bedingt aus den Augen verloren. Durch einen zufälligen Anruf von Andreas bei meinem neuen Chef hatten wir uns wieder gefunden. Nun hatte er den Mut, mich zum Essen einzuladen. An diesem Abend haben wir aber nur über die Geschehnisse in New York vom 11. September 2001 gesprochen. Zu der Zeit liefen auch meine beruflichen Pläne im Ausland zu arbeiten, von denen ich auch nicht ablassen wollte. Meine Freundin rückte mir dann den Kopf zurecht, in dem sie sagte: "Das ist wieder mal typisch du. Da lernst du einen Mann kennen, mit dem sich etwas aufbauen lässt und dann nimmst du die Beine in die Hand und rennst weg."
Bei einem romantischen Wochenendausflug nach Bayern, berichtete ich dann Andreas, dass ich in Deutschland bleiben werde. So nahm die Sache ihren Lauf. Kurz danach wurde unsere Liebe bereits auf die Probe gestellt, da Andreas schon vor längerer Zeit einen 3-wöchigen Urlaub geplant hatte. Da begann ich zu zweifeln, ob er es wirklich ernst mit mir meint. Ich hatte natürlich auch Verständnis, dass er diesen Urlaub nicht absagen konnte. In dieser Zeit haben mir Andreas Eltern stark zur Seite gestanden. Sie haben mich aufgenommen wie eine Tochter und gaben mir ein Gefühl von Geborgenheit. Mit meinen Schwiegereltern habe ich das große Los gezogen! Meine eigene Mutter ist vor 13 Jahren gestorben und somit habe ich wieder einen Familienersatz. In unserem Sommerurlaub 2002 machte mir dann Andreas auf einer kleinen, romantischen griechischen Insel abends bei Mondschein einen Heiratsantrag. Ich hätte die Welt umarmen können. Das Jahr 2003 stand dann für uns ganz unter dem Thema "Hochzeit". Am 02.04. wagten wir den Schritt zum Standesamt, dieser wurde nur in kleinem Kreis gefeiert. Es folgte eine Hochzeits-Party im Mai mit 160 Freunden und Verwandten. Aber alles wurde jetzt gekrönt von unserer kirchlichen Hochzeit. Wir wollten immer in einer ganz kleinen Kirche heiraten. Deswegen gaben wir uns das "Ja"Wort in einer kleinen Wallfahrtskirche in Österreich, mitten in den Bergen. Die Trauung war traumhaft. Es war bis jetzt der schönste Tag in meinem Leben! An diesem Tag habe ich natürlich meine Mutter sehr vermisst, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, sie war dabei. Es war eine traumhafte Feier, selbst nachts 3.oo Uhr waren noch alle versammelt und es wurde kräftig getanzt.
Im Grunde war es Liebe auf den ersten Blick, trotzdem sind wir 6 Jahre lang umeinander geschlichen ohne den Sprung über den eigenen Schatten zu wagen.
Da ich bisher auch unschöne Zeiten in meinem Leben durchmachen musste, bin ich froh, diesen Mann gefunden zu haben. Ich bin gespannt, was das Leben noch für Überraschungen für uns bereit hält, aber ich weiß, mit meinem Mann einen Menschen an der Seite zu haben, der mich aufrichtig liebt und mit dem ich gemeinsam auch schwierige Zeiten durchstehen werde.
Vielen Dank an alle "Mit"-Bräute, die mir bei den Vorbereitungen geholfen haben - von hilfreichen Tipps bis zur moralischen Unterstützung!