26. April 2016
Antrag der Kindergarten-Liebe im alten Kindergarten-Gruppenraum
Vor ein paar Wochen, an einem Freitag erwartete mich eine riesengroße Überraschung. Doch kurz zur Vorgeschichte: Vor 2 Jahren war ich wegen eines Klassentreffens in meiner alten Heimatstadt Fürstenfeldbruck. Durch Zufall begegnete ich in der Bar, die wir im Anschluss besuchten, Christian. Er war meine erste Liebe im Kindergarten und ich die seine. Wir hatten uns für über 27 Jahre aus den Augen verloren und nun nach all der Zeit durch Zufall wieder kennengelernt. In den kommenden 2 Monaten hat er sich mächtig ins Zeug gelegt und seit dem 13.11.13 sind wir ein Paar und wohnen seitdem auch zusammen.
An dem besagten Freitag, den 16. Oktober 2015, lockte meine Freundin und jetzt Trauzeugin Dani mich unter einem Vorwand in ein Lokal in Fürstenfeldbruck, als plötzlich meine Mutter und Christian´s Tante neben unserem Tisch in dem Lokal standen. Wir sollten kurz mit nach draußen kommen. Ich meinte wir hätten gerade bestellt und noch nicht bezahlt. Daraufhin hieß es, mitkommen und alles mitnehmen. Zu meiner Verwunderung reagierte die Kellnerin mit einem "Dankeschön und schönen Abend". Dort draußen wartete eine weiße Stretch-Limousine in der meine und Christians Eltern saßen. Niemand war eingeweiht, außer dem Lockvogel Dani. Als die Limousine anhielt und alle aussteigen sollten, hatte ich keine Ahnung, wo wir uns befanden. Meine Mutter deutete dann nach oben, dort stand: Kindergarten Nord. Im alten Gruppenzimmer von Christian und mir, dort, wo wir uns einst kennengelernt hatten und die erste Liebe entstand, stand er also, hinter einem Herz aus Kerzen und zückte den Ring, dort, wo alles begann... Seitdem darf ich ihn ihren Verlobten nennen.
Die Chefin des Kindergartens ist dort von Beginn an und meinte, dass ihr unsere Nachnamen tatsächlich noch ein Begriff seien. Sie meinte auch, dass sie soetwas in all der Zeit - der Kindergarten feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Jubiläum - noch nie erlebt hätte. Sie brachte uns auch auf die Idee, uns an die Zeitung zu wenden, die diese Geschichte als so außergewöhnlich ansah, dass sie diese prompt veröffentlichte. Nach ein paar Fotos und einigen Tränen hier und da nahm die ganze Gesellschaft wieder in der Limousine platz. Nach einer gemütlichen Fahrt durch Fürstenfeldbruck ging es dann nach Geiselbullach, wo zum krönenden Abschluss noch ein gelungenes Abendessen beim Chinesen wartete.
Der Zeitungsartikel fand großen Zuspruch und wurde in den digitalen Netzwerken vielmals geliked und geteilt. Mittlerweile sind wir kräftig in der Hochzeitsplanung, denn im Juni 2016 soll es soweit sein, dass ich endlich meine Kindergarten-Liebe heiraten darf.