28. April 2017
Die Suche nach dem Traum-Brautkleid
Welche Braut träumt nicht davon, den schönsten Tag ihres Lebens in einem wunderschönen weißen Brautkleid zu genießen. Einmal so schön und romantisch wie die Märchen. Aber was muss man eigentlich alles beachten beim Kauf der schönen Robe? Wir haben für Sie bei Experten nachgefragt.
Brautmodengeschäfte gibt es wie Sand am Meer: Große Kaufhäuser, kleine Ateliers, traditionelle Familienunternehmen, moderne Designerläden... Also wo soll man sein Traumkleid suchen?
Der Wohlfühl-Faktor zählt
Das Wichtigste, so erzählt uns Frau Janson, Inhaberin des Brautmodengeschäfts "La Kopé", ist dass man sich wohl fühlt in einem Geschäft. Dementsprechend hat sie ihrem Geschäft in München ein besonderes Ambiente verliehen. Zwischen schweren roten Samtvorhängen, großen goldenen Spiegeln und kleinen Kristallleuchtern probiert man die wunderschönen Kleider und fühlt sich wie eine Prinzessin. Über 500 verschiedene elegante, schlichte, glamouröse und glitzernde Roben warten hinter den Glasvitrinen auf ihren Einsatz.
„Gepflogenheiten"
Generell rät die Expertin frühzeitig mit der Suche nach dem richtigen Kleid zu beginnen. Lieferzeiten von drei bis vier Monaten sind die Regel. Wichtig ist es, immer einen Termin vorab zu vereinbaren, damit die Mitarbeiter genügend Zeit für Sie haben. Anprobieren, abstecken, aussuchen, umziehen... das alles dauert manchmal auch zwei oder drei Stunden. Nehmen Sie sich also Zeit, packen Sie Ihre Freundin, die Schwester oder Ihre Mama ein und lassen Sie es entspannt angehen.
Außerdem sollten Sie sich auf einige Besonderheiten beim Anprobieren vorbereiten: Brautkleider sind keine billige Angelegenheit und dementsprechend werden sie sorgsam behandelt. Bei Preisen zwischen 800 und 1300 Euro ist Selbstbedienung tabu.
Die Kleider werden von den Mitarbeitern sorgsam aus den Plastikhüllen geschält und meistens nur mit Handschuhen angefasst. Sich die Hände zu waschen, die Schuhe auszuziehen, sich das Kleid von der jeweiligen Mitarbeiterin anpassen zu lassen und auch einen Schutz gegen Schweißflecken zu tragen ist fast überall obligatorisch.
Wundern Sie sich also nicht, wenn die Verkäuferin wie selbstverständlich mit in die Umkleidekabine schlüpft und Ihnen dabei noch Kosmetiktücher unter die Arme steckt und Sie bittet vorsichtig mit Ihrem Make-up zu sein. Viele der wertvollen Kleider können nur schwer gereinigt werden, manche lassen sich überhaupt nicht waschen und so kann man die Vorsicht der Mitarbeiter durchaus nachvollziehen.
Und auf noch eine etwas befremdliche Regel sind wir gestoßen: In einigen Geschäften ist die Anwesenheit männlicher Wesen nicht gestattet. Denn viele Bräute bevorzugen es, ganz ungestört zu sein und fühlen sich einfach wohler, wenn sie unter sich sein können.
Änderungen, Preise
Ist es dann soweit und hat man sein Traumkleid endlich gefunden, sollte man auch daran denken, dass die wenigsten Kleider auf Anhieb perfekt passen. Meist muss hier und da gekürzt, gerafft und enger gemacht werden und natürlich sind solche Änderungen auch nicht immer inklusive.
Erkundigen Sie sich am besten vorher, was für Kosten außer dem Kleid sonst noch so auf Sie zukommen. Denn natürlich sollen Schleier, Schuhe, Korsagen und Schmuck den Auftritt der Braut perfekt machen, aber sie wollen auch bezahlt werden. Setzen Sie Ihr Limit also z. B. bei 1000 Euro, sollten Sie daran denken, dass Schuhe, Handschuhe und diverses mit ca. 300 Euro zu Buche schlagen können.
Das rät das Fachgeschäft
Viele Brautmodengeschäfte raten auch dazu, alles in einem Geschäft zu kaufen und nicht jedes Einzelteil in einem anderen Laden. „Kaufen Sie Ihr Kleid mit den Schuhen und den notwendigen Accessoires in einem Geschäft. Dort können Sie alles zusammen anprobieren und sehen sofort was zusammen passt," erzählt uns Frau Janson bei „La Kopé".
Brauthaus, Atelier oder online bei Ebay?
Wo Sie Ihren Traum in Weiß finden, dafür gibt es keine allgemeingültige Regel. Große Brauthäuser haben den Vorteil, dass sie teilweise bis zu 1500 verschiedene Modelle auf Lager haben, die Lieferzeiten sind oftmals kürzer und einige Geschäfte bieten sogar jeder Braut einen eigenen kleinen Vorführraum an. Ein kleineres Atelier hingegen wirkt oft ein wenig persönlicher und bezaubert vielleicht gerade durch die etwas kleineren Räume, die nicht ganz so großzügigen Umkleiden und das individuelle Ambiente.
Übrigens, laut weddix-Umfrage kauft die Mehrzahl der Bräute, etwa 85 Prozent, ihr Traumkleid auch immer noch ganz klassisch in einem Brautmodengeschäft. Und über sechzig Prozent der Bräute sind absolut zufrieden mit ihrem Einkaufserlebnis, was wohl dafür spricht, sein Kleid beim Profi auszusuchen. Lediglich fünf Prozent bestellen ihr Kleid online und nur ein Prozent möchte ihr Kleid gebraucht im Second-Hand-Shop kaufen.
Zum Abschluss...
Egal wo Sie Ihr Kleid kaufen, fangen Sie fünf bis sechs Monate vorher mit der Suche an, planen Sie genügend Zeit für den Kauf selbst ein, kalkulieren Sie preislich nicht zu knapp, rechnen Sie mit Änderungen und kaufen Sie dort, wo Ihnen der Service am meisten zusagt und Sie sich gut aufgehoben fühlen.