24. Februar 2021
Eine Hochzeit in Trachtenmode - Traditionell und doch modern
Die Trachten gehören zur traditionellen Bekleidung in Österreich und in Bayern. Auf vielen Festen ist diese Mode noch anzutreffen.
Was vor ein paar Jahren noch als altbacken und wenig modern galt, ist mittlerweile wieder absolut salonfähig. Die Trachten werden gerne getragen, und zwar von Jung und Alt.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch die Hochzeiten mit dem Trachtenmotto wieder zunehmen - damit dies allerdings gut herauskommt und nicht nur das Brautpaar in der entsprechenden Bekleidung auftritt, ist einiges bei der Planung zu beachten.
Das Motto in die Hochzeit integrieren
Bei einer Hochzeit ist allein der Anlass in den meisten Fällen das Motto. Dies muss aber nicht so sein; einige nehmen ein Land zum Motto, in das sie gerne zum Urlaub fahren, andere eben die Trachtenmode.
Wichtig ist nur, dass sich das Thema durch die gesamte Feier zieht. Dies beginnt bei der Musik und endet bei der Dekoration. Es muss zwar nicht den ganzen Abend eine Polka gespielt werden - aber zumindest ein paar der traditionellen Stücke sollten ihren Platz auf der Hochzeit bekommen.
Der Ort der Feier sollte zudem rustikal sein - ein schicker Salon in einem Restaurant eignet sich weniger als eine tolle Partyscheune oder ein Saal in einem Bauernwirtshaus.
Die Dekorationen nach den Trachten ausrichten
Naturmaterialien sind wichtig, damit alles zueinander passt: Wiesenblumen, kleine Bäume, Zweige, Kork, Moos, Natursteine - alles, was sich in der Natur finden lässt, kann zur Dekoration verarbeitet werden. Als Tischgestecke, aber auch um tote Ecken des Raums mit passenden Stücken auszukleiden. Auch die Kirche oder das Standesamt sollte im Falle dieses Mottos passend geschmückt sein.
Die Naturnähe ist wichtig, damit die Trachten nicht zu fehl am Platz wirken - in einer eher nüchternen, modernen Dekoration sieht zwar ein traditionelles Hochzeitskleid sehr gut aus, ein Dirndl entfaltet in dem Umfeld seine volle Wirkung allerdings nicht, ebenso wie die Lederhosen.
Die Farben sollten außerdem aufeinander abgestimmt sein. Hat die Braut oder der Bräutigam eine bestimmte Farbe oder ein Muster an der Kleidung, kann sich dieses on der Dekoration wiederholen. Dadurch besteht eine Harmonie zwischen den Brautleuten und dem Festsaal.
Das stimmige Gesamtbild wird den Gästen positiv auffallen und die Hochzeit neben den Trachten zu etwas besonderem machen.
Die Gäste über das Motto informieren
Die Eingeladenen sollten zudem über das Motto informiert werden. Es hat zwar nicht jeder ein Dirndl und eine Trachtenanzug im Schrank, aber vielleicht werden diese sich für die Hochzeit entsprechende Kleidung besorgen.
Wenn die Location der Hochzeit stimmig ist sowie die Dekoration, ist es der Atmosphäre aber nicht abträglich, wenn einige Gäste nicht in Tracht erscheinen.
Die Information über das Motto sollte am besten direkt in der Einladung kommuniziert werden; wie zum Beispiel per Anmerkung „Wir heiraten in Tracht". So ist der Dresscode nicht konkret vorgegeben, die Gäste wissen aber, dass sie auch in dieser Mode auf der Hochzeit willkommen sind.
Den Dresscode hierbei nicht direkt vorzugeben, ist wichtig, damit sich einige Gäste nicht auf den Fuß getreten fühlen - nicht jeder besorgt sich für eine Hochzeit ein neues Kleid, einige nehmen auch liebend gern die Abendkleider aus ihrem Kleiderschrank, die sie ansonsten zu keinem Anlass anziehen können.
Eine Kutsche für das Brautpaar organisieren
Vom Standesamt oder der Kirche hin zur Feierlichkeit fährt das Brautpaar in Tracht traditionell in einer Kutsche. Wer das Motto als roten Faden durch die gesamte Hochzeit ziehen will, sollte diese Tradition fortsetzen.
Eine Kutschfahrt für Frischvermählte ist außerdem wunderbar romantisch und bleibt den beiden sowie den Gästen, die dem Paar hinterherwinken, in schöner Erinnerung.
Es müssen keine Schimmel vor die Kutsche gespannt sein - auch andersfarbige Pferde werden, entsprechend geschmückt und mit einer schön dekorierten Kutsche, einen guten Eindruck hinterlassen. Der Kutscher sollte gebeten werden, in Tracht zu erscheinen, um den harmonischen Eindruck weiter fortzusetzen.
Ein passendes Brautdirndl finden
Weiß ist beim Trachtendirndl nicht unbedingt ein Muss; auch andere Farben sind durchaus angebracht. Einige Bräute heiraten zum Beispiel in ihren regionalen Farben. Die Farbe der Unschuld ist aber trotzdem bei Trachtenbräuten weit verbreitet - immerhin ist es in keiner anderen Farbe möglich, sich so von seinen Gästen abzugrenzen und zu signalisieren: Ich bin die Braut.
Diesem Trend folgen mittlerweile auch die Dirndldesigner, sodass es immer mehr Variationsmöglichkeiten in diesem Bereich gibt. Ein weißes Dirndl ist zudem auch nach der Hochzeit durchaus zu Festlichkeiten zu tragen - mit einer bunten statt einer weißen Schürze verliert das Kleid seinen Hochzeitscharme und ist daher nicht mehr direkt als Brautkleid zu erkennen.
Beim Binden der Schürze sollten die Bräute und auch die weiblichen Gäste der Hochzeit aber gut aufpassen: Je nachdem, wo der Knoten sitzt, wird etwas anderes mitgeteilt: rechts bedeutet vergeben, verheiratet oder verlobt, links gebunden steht für das Gegenteil, diese Frau ist daher noch zu haben.
Das Buffet rustikal ausrichten
Um den roten Faden neben der Bekleidung, der Dekoration und der Musik weiter fortzuführen, sollte auch das Buffet rustikal gestaltet sein. Dies bedeutet, dass auf exotisches Essen wie Sushi, italienische Antipasti oder mediterrane Gerichte weitgehend verzichtet werden sollte.
Eine regionale, traditionelle Küche passt besser zu dieser Hochzeitsform. Wer sich bei einem Caterer diesbezüglich informiert, wird feststellen, dass auch regionale Kost Vielfältigkeit und Abwechslung bietet. Die Hochzeitstorte kann zudem ebenfalls im Motto gehalten werden; es gibt Konditoreien, die beispielsweise den Miniaturnachbau eines Gebäudes in Kuchenform liefern - Schloss Neuschwanstein passt sehr gut zur Trachtenhochzeit.
Es ist aber auch möglich, eine normale Hochzeitstorte zu bestellen und nur die Figuren oben drauf passend zu wählen - nämlich in Dirndl und Lederhose.