24. April 2017
Die Geschichte des Brautschmucks
Blumenschmuck ist wohl so alt wie die Menschheit. Grabfunde belegen, dass der Wunsch des Schmückens mit Blumen und Pflanzen ein Wesensmerkmal des Menschen ist. Dies gilt vor allem für besondere Ereignisse im Leben so auch die Feier des Ehebundes. In Überlieferungen aus der Antike heißt es, dass die Myrte, Aphrodite geweiht, das Sinnbild der Liebe ist. Mit Myrtenkränzen schmückten sich damals Braut und Bräutigam. Der Eingang des Hauses wurde mit Myrtenzweigen verziert.
Im Mittelalter, um 1500, trug die Braut nur einen schlichten Ring aus Myrte als Haarschmuck. Später entwickelten sich aus diesem Myrtenring Diadem und Krone in unterschiedlicher Ausführung. Die Kranzform war wohl die erste Schmuckform, die zur Hochzeit Verwendung fand. Der blumige Brautschmuck orientierte sich in allen Epochen stark an der Kleidermode. Da es allzeit der Wunsch war, dass Brautkleid und Blumen optimal aufeinander abgestimmt sind.
Brautkleider
Bis in die 20er Jahre des vorherigen Jahrhunderts trug die Braut ein schwarzes Kleid. Nur an Höfen war das weiße oder silberfarbene Kleid schon über 100 Jahre früher bekannt. In Spanien heiratete eine Braut oft in einem roten Kleid, im letzten Jahrhundert allerdings vorwiegend in Schwarz. Verschiedene Volksgruppen in Europa heiraten auch heute noch in Tracht. In unserer Zeit wird die Braut neben dem vorwiegend weißen Brautkleid auch hin und wieder in einem farbigen Kleid zum Altar geführt. Beim Stil unterliegt das Brautkleid wie alle anderen Bekleidungsstücke der jeweiligen Mode.
Brautschleier
Der weiße Brautschleier ist in der christlichen Kultur schon 16 Jahrhunderte bekannt. Er gilt als Symbol der Reinheit und als Schmuck der Braut. Selbst als das schwarze Brautkleid üblich war, trug die Braut einen weißen Schleier.
Brautjungfernsträuße
Diese Sträuße werden von Frauen getragen, die das Brautpaar in die Kirche begleiten, früher waren dies unverheiratete Mädchen. Aber auch heute ist es noch üblich, dass diese Blumen den Brautjungfern vom Brautpaar geschenkt werden.
Gewürze
Bevor der Blütenstrauß in Mode kam, trugen Bräute oft ein kleines Sträußchen aus verschiedenen Gewürzen in die Hand. Andere füllten ein Stofftäschchen oder Beutelchen mit diversen duftenden Gewürzen und befestigen dies am Brautkleid. Der Duft wurde als Liebes- und Hochzeitssymbol empfunden und sollte böse Geister vom Brautpaar fernhalten.
Streublumen
Blüten und Blütenblätter, von Kindern vor dem Brautpaar auf dem Weg in die Kirche verstreut, sollen Fruchtbarkeitsgötter anlocken. Dieser Brauch entspringt heidnischem Ursprung. Die Streublumen werden meist in Körbchen, die mit vielen farbigen Bändern geschmückt sind, getragen.
Wagenschmuck
Um den festlichen Anlass auch auf dem Weg zur Kirche oder zum Standesamt nach außen hin sichtbar zu machen, werden Autos mit Blumen und Bändern geschmückt. Noch vor fünfzig Jahren war es üblich, auch im Wageninneren Myrten oder Blütenranken an den Seitenfenstern und im hinteren Fenster zu befestigen. Der Ursprung des Autoschmucks liegt sicher im Kutschenschmuck der letzten Jahrhunderte.
Quelle Text und Fotos: Fachverband Deutscher Floristen Landesverband Bayern e.V.