Hochzeitsforum - Just Married

Hallo Zusammen,

unsere Hochzeit ist fast vier Wochen her – wir hatten ein wunderschönes Fest, so wie wir es uns gewünscht haben!

Ein etwas sensibles Thema lässt mich allerdings leider nicht so ganz los. Ich habe lange mit mir gekämpft das hier im Forum anzusprechen. Vielleicht könnt ihr mir aber helfen, das Ganze aus verschiedenen/anderen Perspektiven zu sehen, so dass ich darüber hinwegkommen kann: es geht um die Geschenke, die wir von unseren Hochzeitsgästen erhalten haben. Erst mal vorneweg, sehr viele Gäste haben sich unglaublich Mühe gemacht und sich ganz tolle Sachen einfallen lassen. Dann waren da jedoch eine ganze Reihe von anderen Gästen, über deren Geschenke wir – ich werde es jetzt einfach ehrlich sagen – enttäuscht waren. Gerade das es dabei nicht nur um einen Gast geht, sondern um mehrere macht es für mich so schwer verdaulich.

Ich weiß, dass ist ein schwieriges Thema und ich will hier auf gar keinen Fall raffgierig oder undankbar erscheinen – bitte glaubt mir, dass ich das nicht bin! In mehreren Fällen sind die Summen, die geschenkt worden einfach viel niedriger als erwartet. Vielleicht muss ich auch noch dazusagen, dass wir generell eher großzügige Menschen sind, die nicht so an ihrem Geld klammern. Auf Hochzeiten von Freunden haben wir bis jetzt 100 Euro geschenkt. Dass das nicht jeder macht ist mir schon klar – gerade nicht ganz so enge Freunde oder Verwandte.

Was uns aber doch überrascht hat ist die häufige Zahl von 50 Euro pro Paar bzw. auch mehrköpfigen Familie die geschenkt worden ist.
Daneben gab es dann auch noch Geschenke über die ich immer noch nur den Kopf schütteln kann:
Cousin mit 5-köpfigen Familie: 30 Euro
Freunde mit 2 Kindern: 25 Euro
Ein Onkel! + Tante!: 40 Euro

Um das klarzustellen – ich spreche nicht von Personen, denen es finanziell schlecht geht oder die eine weite Anreise bzw. Hotelkosten hatten. Besonders hart finde ich auch, dass da Paare dabei sind, denen wir selbst viel mehr zur Hochzeit geschenkt haben.

Ich bin über diesen Sachverhalt einfach sehr sehr verletzt, weil ich uns nicht wertgeschätzt fühle!!! Wir veranstalten eine Feier die Mittags startet und mit einem Frühstück am nächsten Tag endet und eine 5-köpfige Familie schenkt ein Geschenk, von dem sie zu fünft nicht mal bei Mc. Donalds essen gehen könnten bzw. einen Betrag den wir zuw zweit für ein Geburtstagsgeschenk für Freunde ausgeben.

Wie war das bei euch? Gab es auch Geschenke die aus dem Rahmen gefallen sind? Sind 50 Euro pro Paar einfach ein weit verbreiteter Betrag? Habe ich Grund enttäuscht zu sein oder muss ich einfach akzeptieren, dass jeder andere Maßstäbe hat?

Vielen Dank!

ich kann dich da schon verstehen, bei einigen geschenken ging es uns auch so.
wir haben uns geld gewünscht, stand auch so in der einladung.
jetzt hat sich ausgerechnet der tz nicht dran gehalten, hat mich auch geärgert. er hat uns ein sau teures wellness wochenende geschenkt, an sich ja ne tolle sache, aber das we ist bei weitem nicht die kohle wert, die er dafür ausgegeben hat.

meine tanten haben alle nicht mehr als 35€ pro pärchen geschenkt, eher weniger, aus grell, weil sie nicht an den planungen beteiligt waren, die eine war mit ihren 3 gefräßigen kindern da. hat mich auch mega geärgert.

zu den 50€ pro pärchen. haben wir früher im freundeskreis auch gemacht, allerdings liegt die letzte hochzeit auch einige jahre zurück. de facto haben wir von der truppe auch nen fuffi pro pärchen bekommen. vom gefühl her würde ich jetzt auch sagen, dass wir jetzt mehr geben würden, aber es hat mich jetzt auch nicht gestört, weil sie noch so viel on top für die hochzeit gemacht haben, über dass wir uns viel mehr gefreut haben.

aber ich hab' schon oft gemerkt, dass halt nicht jeder so großzügig denkt, wie ich. und da darf man manchmal auch nicht zu engstirnig sein.

aber bei der familie, da bin ich absolut bei dir, da bin ich ja genauso sauer drüber.

willst du sie denn darauf ansprechen?

Ich finde das auch ein sehr schwieriges Thema. Zunächst mal finde ich, und das habe ich hier schon oft gesagt, dass man es nicht von der Art der Feier abhängig machen sollte (d.h. wie luxuriös jemand heiratet) sondern davon, wie gut man befreundet ist und natürlich, wieviel man geben kann. Aber ich denke, das siehst du ja ohnehin auch so.

Bei uns gab es auch welche, die 50 € pro Paar geschenkt haben, das ist jetzt kein total unüblicher Betrag, denke ich. Es kommt aber halt immer drauf an... Bei einem Paar war ich darüber auch enttäuscht, eben weil's die beiden EXTREM dicke haben (beides Ärzte, fettes Auto, riesen Villa, zum Shoppen nach New York etc. pp.). Und vor allem: deren Sohn bekam 100 € zu seiner Konfirmation, und wir zur Hochzeit als Paar dann nur 50!

Da finde ich es ehrlich gesagt praktisch, dass wir als eines der ersten Paare im Freundeskreis geheiratet haben. Ich weiß, was jeder geschenkt hat, und unter diese Summe gehe ich keinesfalls. Meist schenke ich das Gleiche. So war ich dieses Jahr bei 3 Feiern, ein Mal gab's also 200 €, bei der nächsten 80 und bei der nächsten 50.

Was für mich aber auch etwas ausmacht: Hat sich derjenige Gedanken gemacht? Die 50 € vom besagten Paar waren auch ganz lieblos in irgendeine Karte reingelegt, nichts zum Thema Hochzeit oder so. Andere hatten für ihre 50 € etwas Schönes gebastelt, sich eben einfach Mühe gegeben.

Wirklich schwierig, aber ich versteh deine Enttäuschung schon. Wahrscheinlich musst du wirklich akzeptieren, dass jeder andere Maßstäbe hat und das in Zukunft berücksichtigen.

Toll, ich hab nen ellenlangen Text getippt und der ist weg

Ich kann mich Bondgirl nur anschließen: Es kommt da auf so viele Faktoren an, da kann man pauschal keine Aussage treffen. Bei vielen (z.B. ferne Bekannte) seh ich das z.B. gar nicht ein so viel zu schenken. Es muss alles im Rahmen sein, aber trotzdem nicht "unverschämt wenig".

Ansprechen würde ich die Gäste aber keinesfalls. Das würde nämlich wirklich raffgierig erscheinen, auch wenn ich dir jetzt einfach mal unterstelle, dass du das nicht bist
Zieh einfach die Konsequenzen daraus und berücksichtige, wie Bondgirl so schön schrieb, andere Maßstäbe...

Vielen Dank schonmal für eure Kommentare! Das tut gut zu hören, dass es euch zum Teil auch so ging und dass ihr meine Entäuschung zumindest teilweise nachvollziehen könnt.

Ich werde die Gäste auf keinen Fall darauf ansprechen. Meiner Meinung nach gehört sich das nicht und ich möchte mich ja "anständig" benehmen. Es würde vorallem überhaupt nichts bringen, außer eine vollkommen unangenehme Situation.

Und ja, wir haben uns vorgenommen, die Konsequenzen daraus zu ziehen und unsere Maßstäbe im Umgang mit diesen Gästen anpassen. Auch meine Mutter wird dies bei ihrem Neffen und Bruder tun (ich glaube meine Mutter ist noch verletzter als ich bzw. es ist ihr auch etwas unangenehm, weil es ihre Seite der Familie ist) und zukünftig z.B. auf ihre sonst großzügigen Geschenke für die Kinder - nur beim einfach mal zum Kaffeetrinken vorbeigehen - mit Sicherheit verzichten!

Und ich finde auch genau das den Knackpunkt der es für mich so schwierig macht, das zu verdauen. Ich und meine Familie haben uns diesen Personen gegenüber immer sehr großzügig verhalten. So haben wir z.B. den Freunden von denen wir dann 25 Euro geschenkt bekommen haben eine Woche vor unserer Hochzeit zur Geburt ihres zweiten Kindes einen 30 Euro-Gutschein geschenkt und zu ihrer Hochzeit 100 Euro. Das kann ich einfach nicht verstehen.

@Himbeer:
ich kann deine Gefühle gut verstehen.
Wir hatten nicht viele solche Geschenke, aber es kam auch vor, dass es total negativ aus dem "Rahmen" fiel und eher eine Beleidigung als ein Geschenk war.

Vor allem auch wieder in einem Fall, wo wir oder meine Familie vorher viel großzügiger war.

Wir haben unsere Konsequenzen draus gezogen, auch unsere Geschenke und die meiner Familie werden in Zukunft diesen Personen gegenüber anders ausfallen.

Eigentlich haben sie sich mit der Aktion mehr blamiert als alles andere, da jeder der es mitbekommen hat (beim auspacken waren noch ein paar Familienmitglieder anwesend) genau weiß, dass das nicht aus Finanznot sondern aus Geiz so ausgefallen ist.

Meine Mutter und Schwiegermama wollten beide gerne hinterher die Geschenkeliste haben, damit sie, wenn aus der Familie mal jemand anderes heiratet (mein Mann und ich sind die ältesten aller Cousins und Cousinen) sie wissen, welches Geschenk angemessen ist.

Bei allen anderen Geschenken war ich dagegen total gerührt und oft völlig überwältigt wie liebevoll und großzügig sie waren. Diese Wertschätzung uns gegenüber geben wir gerne in Zukunft auch wieder zurück.

Himbeer wrote:Auch meine Mutter wird dies bei ihrem Neffen und Bruder tun (ich glaube meine Mutter ist noch verletzter als ich bzw. es ist ihr auch etwas unangenehm, weil es ihre Seite der Familie ist) und zukünftig z.B. auf ihre sonst großzügigen Geschenke für die Kinder - nur beim einfach mal zum Kaffeetrinken vorbeigehen - mit Sicherheit verzichten!

Ja, so ähnlich war es bei uns auch. Bei dem besagten Paar handelte es sich auch um Familie meiner Mutter. Und denen gegenüber hatten sie sich eben immer sehr großzügig verhalten, weil die eben auch aus anderen Kreisen kommen.
Wenn man dann sieht, wie die teilweise rumprotzen, z.B. sind Klamotten aus Läden wie Esprit unter deren Würde, dann versteht man den Fuffi erst Recht nicht...

Aber wie Annatiger sagt, zum Glück gab es auch viele sehr positive Überraschungen.

Ich hab erst überlegt überhaupt was dazu zu schreiben. Aber vielleicht hilft ja eine "andere" Sichtweise auch in irgendeiner Art weiter.

Liebe Himbeere,
Ich kann das was du und andere hier zu dem Thema schreiben leider überhaupt nachvollziehen. Wenn ich schon "Geschenkeliste" lese. Was soll das sein? Habt ihr aufgeschrieben wer was und wieviel geschenkt hat? Um euch beim nächsten mal zu revanchieren!? Oder eben nicht?
Ich finde das ziemlich seltsam und mit einer Hochzeit hat das meiner Meinung nach nicht mehr viel zu tun. Ich war auch über zwei Geschenke etwas enttäuscht, allerdings weil die Karte "nur" Unterschrieben war. Eine liebe Geste und ein paar Liebe Worte, einfach Wertschätzung. Das freut mich. Ich weis ehrlich gesagt gar nicht mehr wer wieviel geschenkt hat, aber sehr wohl, wer lieblos eine Karte in den Umschlag geklatscht hat. Auch wenn 100 oder 50 Euro drin waren.

Das mag natürlich jeder anders sehen. Aber der Sinn einer Hochzeitsfeier bzw. das was davon hängen bleibt in den Gedanken sollte doch sicher nicht die höhe der Geldgeschenke sein! ....Meine Meinung....

@mimibell: wir haben eine Geschenkeliste gemacht. Erstens damit ich mich in der Danksagung nochmal persönlich für das Geschenk bedanken konnte und damit ich nicht in der Verlegenheit komme, wenn wir mal irgendwann selbst eingeladen sind genau solche Gefühle wie Himbeere hervorzurufen, weil unser Geschenk im totalen Unverhältnis zu dem steht, was wir selber bekommen haben.

Ich kann alle Meinungen hier verstehen: Natürlich kommt es bei der Hochzeit nicht auf die Höhe der Geldgeschenke an, jedoch kann ich es auch verstehen, wenn es einen komischen Beigeschmack hat, wenn von bestimmten Personenkreisen kleinere Geschenke o. ä. kommen.

Bei unserer Hochzeit vergangenes Jahr hatte ich auf Drängen der gesamten Familie Oma+Opa, sowie meine Taufpatin inkl. Mann und 5 Kindern (alle Erwachsen und im Berufsleben) eingeladen. Ich habe mehrmals auf der Hochzeit von anderen Gästen gehört, dass oben beschriebene Personen gesagt hätten: "Wir sind nur hier um zu kucken, wie die (also ich) heiratet." Das Resultat war, dass ich von meiner Oma+Opa "nur" 20 EUR bekommen habe, ohne Karte, einfach nur in einem Umschlag auf dem Stand: "Von Oma+Opa". Von meiner Taufpatin inkl. Familie haben wir 50 EUR bekommen. Die oben beschriebenen Personen sind finanziell alle sehr gut gestellt...

Da war ich schon ein wenig traurig sowohl über die Höhe, als auch über die Äußerungen meiner Verwandschaft und natürlich auch über die lieblose Darreichungsform der Geldgeschenke.

Andererseits hat es uns total überrascht, dass eine sehr gute Freundin von mir, welche mit ihrem Mann da war (verdienen eher unteres Mittelmaß, haben ein Kind) uns 300 EUR geschenkt haben. Das war mir dann schon fast peinlich... Aber sie kommen vom Land und dort ist es üblich, dass man ungefähr so viel schenkt wie man trinkt und verzehrt. Da sie gedacht haben, dass in München alles VIEL teurer ist, haben sie mal pauschal was draufgeschlagen...

Annatiger wrote:@mimibell: wir haben eine Geschenkeliste gemacht. Erstens damit ich mich in der Danksagung nochmal persönlich für das Geschenk bedanken konnte und damit ich nicht in der Verlegenheit komme, wenn wir mal irgendwann selbst eingeladen sind genau solche Gefühle wie Himbeere hervorzurufen, weil unser Geschenk im totalen Unverhältnis zu dem steht, was wir selber bekommen haben.

Aus GENAU den gleichen Gründen haben wir auch so eine Liste geführt.
a) haben wir alle Danksagungskarten individuell geschrieben, d.h. sind auch auf das Geschenk eingegangen
b) wäre es mir extrem peinlich, weniger zu schenken als mir derjenige geschenkt hat, deshalb ist der Betrag wichtig, auch für andere aus der Familie interessant

Hallo Himbeer!

ich habe auch überlegt hier was zu schreiben- aber was raus muss, muss raus.

Ja, es klingt schon etwas raffgierig, was Du hier schreibst und deine Enttäuschung kann ich nicht nachvollziehen.

Was allerdings noch viel schlimmer ist- Du teilst deinen Eltern die Geschenkeliste mit- DAS finde ich geht gar nicht!!!

Denn früher oder später werden diese Geschenke oder "minderwertigen" Geschenke dazu führen, dass Eurer Verhältnis zu diesen Personen nachhaltig und dauerhaft belastet ist.

Schatz und ich haben schon jetzt eine Abmachung: Was jemand schenkt, geht nur uns beide was an und sonst niemand!!

Wir sind auch sehr großzügig was Geschenke angeht und manch andere halt nicht- so what??

Ich habe mir abgewöhnt, meine Erwartungen anderer Schenker mit meinen gleich zusetzen.

Weil mein Bruder schon geheiratet hat, haben meine Eltern mir schon damals erzählt, dass ich auch die gleiche "Spende" erwarten darf, ohne genaue Betragsnennung. Schatzis Mama hat kein Geld- da erwarte ich absolut nix- trotzdem wird sie dabei sein.

Schatzis Verwandschaft ist zwar vermögend und mir wurde schon soooo oft bei Familientreffen erzählt, mit was für Geschenke ich rechnen könnte- trotzdem werden 95% der Leute nicht eingeladen- weil wir denen anscheinend am Popo vorbei gehen- und sie sich noch nicht mal zum Geburtstag per mail, Telefon oder Karte melden.

Deine Hochzeit war doch toll, oder?- Lass Dir das von "kleinen" Geschenken nicht kaputtmachen.

Am Ende wirst Du sonst auf Hochzeitsfotos nur noch sehen: "Hier, der hat nur nen 20er geschenkt- und ahhh, die waren aber seeehrr großzügig"- Das ist ist es doch nicht wert, oder??

wir haben auch aufgeschrieben, wer was geschenkt hat, weil es halt auch 2 verschiedene danksagungen gibt. das heisst jetzt nicht, dass leute dadurch nachhaltig bewertet werden.

aber wenn man sich so viel mühe mit ner hochzeit gibt und die meisten von uns sich 1000 gedanken darum machen, wie es für die gäste am besten sein kann, und mann dann von ner 5köpfigen familie nur 50€ oder weniger bekommt, dann darf man auch enttäuscht sein. das ist nicht raffgierig, ich finde das normal.

nimo wrote:
Denn früher oder später werden diese Geschenke oder "minderwertigen" Geschenke dazu führen, dass Eurer Verhältnis zu diesen Personen nachhaltig und dauerhaft belastet ist.

Wir sind auch sehr großzügig was Geschenke angeht und manch andere halt nicht- so what??

Ich habe mir abgewöhnt, meine Erwartungen anderer Schenker mit meinen gleich zusetzen.

Für mich ist sowas eben auf Dauer keine gute Freundschaft/Beziehung und natürlich ändert sich diese dadurch!

An sich bin ich ein großzügiger Mensch, aber wieso sollte ich einer Person IMMER mehr geben als diese mir gibt? Auf Dauer geht das meiner Meinung nach nicht.

Wobei es natürlich auf die Umstände ankommt. Als ich schon fest gearbeitet hab aber andere Freunde noch Studis waren, da kam es natürlich schon vor, dass ich ihnen gegenüber großzüger war als sie mir gegenüber. Wenn sich dieses Ungleichgewicht aber nicht ändert wenn sie auch einen Job haben, dann stimmt für mich etwas nicht.

Also nochmal ganz klar: Es geht hier nicht darum, dass jemand wenig Geld hat und deshalb nicht viel geben kann. Sondern um Leute, die können, es aber nicht tun.

Wenn du damit leben kannst, dass du auf Dauer viel mehr gibst, schön. Für mich wäre es auf Dauer nichts.

@Nimo: ich habe dem großen Wunsch meiner Mutter nachgegeben und wir haben in ihrer Anwesenheit die Geschenke ausgepackt. D.h. sie hat keine Liste von uns bekommen!

Ich finde es toll, dass du es geschafft hast Erwartungen an Schenker quasi abzustellen – ich gebe zu, das gelingt mir nicht immer, daher ja auch dieser Post hier. Ja, meine Erwartungen an meine Mitmenschen sind generell (jetzt nicht auf Geschenke bezogen) manchmal einfach zu hoch – das ist wohl ein Problem von mir. Genau daher wollte ich auch eben mal hören, was so übliche Beträge sind bei einer Hochzeit bzw. ob es auch ein paar größere Ausreißer nach unten gibt. Das hilft mir, das nicht allzu persönlich zu nehmen.

Und es war mir schon klar, dass es nicht alle von euch gut finden, wenn ich so etwas schreibe. Enttäuschung über Geschenke ist ja auch etwas Peinliches, weil gesellschaftlich nicht akzeptiert.

Aber auch das totale Unverständnis von Teilen von euch ist O.K. – dann wird mir noch mal klar vor Augen geführt, dass man meine Gefühle auch als total überzogen ansehen kann. Allerdings sind es eben Gefühle, die verletzt sind und nicht meine rationalen Gedanken – daher kann ich nicht einfach so entscheiden: jetzt bist du nicht mehr getroffen!

Und glaubt mir es ärgert mich sehr, dass ich diese Gefühle nicht abstellen kann und es einen kleinen Schatten auf die Hochzeit wirft. Aber kaputtmachen tut es uns die Hochzeit bestimmt nicht und in ein paar Monaten denke ich darüber auch gar nicht mehr nach.

@dini13: Danke für den letzten Satz – ich finde die Enttäuschung bei wirklich peinlich niedrigen Geschenken auch normal.

Auch für mich wird sich das Verhältnis zu machen Menschen ändern. Das lässt sich auch nicht abstellen und das möchte ich aber auch gar nicht. Da geht es auch nicht darum, ob wir jetzt identisch viel Geld ausgetauscht haben – das wäre ja total albern. Aber wer zu einer Hochzeit eingeladen ist und 24 Stunden versorgt wird, finde ich sollte sofern man es sich leisten kann auch ein angemessenes Geschenk machen. Damit meine ich jetzt nicht, dass er für sein Essen und/oder Getränke aufkommen soll. Nein. Aber wenn ich nicht nur zu einem Sektempfang eingeladen bin sondern außerdem noch zu Kaffee und Kuchen, Abendessen und Frühstück, dann sollte ich mein Geschenk doch etwas anpassen – oder nicht? Das ist zumindest meine Meinung.

@ bondgirl

Ich bin großzügig und das gerne. Ich/ Wir können es uns leisten und gut ist.

Ich/Wir schenken, was wir für richtig meinen und wenn andere das nicht so sehen, kann ich es nicht ändern.

Und zum Thema, "Leute die viel mehr schenken könnten, weil sie es sich leisten können"- Das ist oft ein Irrglaube.

Kennt Ihr die Löhne und Gehälter Eurer Freunde, Verwandten etc.? Wisst Ihr ob die irgendwelche finanziellen Großlasten tragen müssen??

Da ich im Bankwesen arbeite, habe ich oft errlebt, wie mir Leute einen auf großen Max gemacht haben und erzählt haben, was sie sich nicht alles leisten können um sich zu profilieren und am Ende haben genau diese Leute bei mir "gebettelt" dass ich deren Dispo erhöhe oder nochmal einen Kredit gewähre.

Ich finde es nur schade, wenn ein solch tolles Fest, da einen faden Beigeschmack bekommt, wenn sich das Brautpaar nur noch Gedanken darüber macht, wer denn was oder wieviel schenkt.

@nimo: ich kann jetzt nur für meine familie sprechen, und ja da weiss ich, dass sie sich ein größeres geschenk hätten leisten können. sie sparen zum beispiel darauf, weil sie nächstes jahr schützenkönig werden wollen, ich wurde blöde angemacht, weil ich beim 50. meiner tante "nur 50€" geschenkt habe usw. da kann ich schon sagen, dass man da hätte großzügiger sein können.

@ Himbeer

Wenn Du willst, dass Gäste zukünftig, sich (in deinen Augen angemessen ) an deinen Feiern erkenntlich zeigen sollen, dann lade halt zukünftig nicht ein- sondern verkaufe Tickets zu einem Event. Klingt hart, ist aber so.

Und ich finde es schlimm, dass deine Mutter beim Geschenke auspacken dabei sein wollte- das ist erbärmlich und ziemlich neugierig, meiner Meinung nach.
Frag Dich mal ganz ehrlich, ob das klug war und deine Mama zukünftig nicht hier und da mal eine Spitze in Richtung der "Niedrigschenker" fallen lässt. Die denken dann wahrscheinlich, dass Du Dich darüber ausgelassen hat oder so.....

Ich sehe es schon so, dass man ein "angemessenes" Geschenk erwarten kann. Natürlich sind alle Eingeladenen an dem Tag meine Gäste. Trotzdem ist es einfach Anstand und guter Ton, dass man sich dankbar zeigt. Das immer von Situation zu Situation abhängig, da kann auch schon eine wunderschön geschriebene Karte reichen von jemanden, der es vielleicht nicht so dicke hat.

Ich kann es aber leider auch nicht abstellen und "vergleiche" immer. Wobei ich das trotzdem von dem Schenker teilweise ganz schön unverschämt finde, wenn man bei geschenkten 100 € dann "nur" 20 € oder so zurückbekommt und man das ungefähr gleiche Einkommen hat (was natürlich auch wieder alles situationsabhängig ist - ich gehe mal vom identischen Einkommen aus ohne große Lasten).
Das macht man einfach nicht und mir würde das mein Anstand verbieten...

Ich denke, irgendwann kommt auch der Punkt, wo man sich ausnutzen lässt. Vielleicht lachen sich manche auch ins Fäustchen über denjenigen, der sie immer großzügig beschenkt obwohl sie selbst knauserig sind.

@ bondgirl

Das hat mit ausnutzen lassen nix zu tun- mich zwingt ja niemand. Und ich präsentiere auch nicht großartig Geschenke, a la "hier ich schenke Summe X".

Aber die Threaderstellerin geht jetzt schon 4 Wochen mit dem Thema schwanger. Ich glaube, die "Schenker" belastet die Thematik in keinster Weise.

Ich geb grundsätzlich nimo recht, dass man sich durch dieses aufrechnen einiges selber kaputt macht. Dennoch kann ich die Enttäuschung über unangemessene Geschenke nachvollziehen.

bondgirl wrote:Ich denke, irgendwann kommt auch der Punkt, wo man sich ausnutzen lässt. Vielleicht lachen sich manche auch ins Fäustchen über denjenigen, der sie immer großzügig beschenkt obwohl sie selbst knauserig sind.

Oh ja so einen Fall kenn ich auch, Der rechnet bei jeder Feierlichkeit aus, ob er denn auch ja plus gemacht hat (Fahrtkosten miteingerechnet) . Und er schämt sich nichtmal drüber zu reden Da kommt man sich echt verarscht vor.

@ nimo:
Wenn du damit zufrieden bist, ist ja auch alles okay. Ist ja auch schön für einen selbst, wenn man sich nicht über sowas ärgert! Ich könnte es nicht...

@ Casssandra:
Ich hatte auch mal so einen extremen Fall. Ich rechne auch sicher nicht auf, mal schenkt der eine mehr, mal der andere, mal zahl ich, mal der andere. Aber man muss eben das Gefühl haben, dass es im Großen und Ganzen passt. Wenn sich eine Person immer nur einladen lässt, aber wenn sie dann mal zahlt immer genau die Hälfte von einem verlangt (auch bei 50 cent) dann ist das für mich keine normale Freundschaft.

Liebe himbeer,

ich kann deine Enttäuschung auch gut verstehen. Da ist vielleicht aich einfach jede von uns anders...

Wir hatten eine Tante mit Onkel eingeladen, die aus fadenscheinige Gründen abgesagt haben - und uns dann eine Karte geschickt haben. Ohne irgendetwas, nicht mal eine kleinste Kleinigkeit... diese Tante lade ich mit Sicherheit nicht mehr ein... Ich denke das hat auch was mit Wertschätzung zu tun, und in solchen Fällen gibt es anscheinend nicht besonders viel davon.
Das hat nichts mit "aufrechnen" zu tun, aber jeder muss in solchen Fällen eben für sich entscheiden, wie er damit umgeht.

Wir haben übrigens auch eine Geschenke-Liste gemacht, nicht um in 10 Jahren sagen zu können, guck mal wie kanuserig oder großzügig jemand war, sondern auch aus den schon genannten Gründen - um den Überblick insbesodnere bei den Dankeskartenn icht zu verlieren.

Ich finde, dass es nicht auf den Wert des Geschenkes ankommt, sondern darauf ob man sich Gedanken gemacht hat! ich würde mich über ein originelles Geschenk, das mit viel Liebe gemacht ist mehr freuen als über einen Gutschein über 100 €!