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29/07/2012 09:44:01
Der Wecker klingelte um 8 Uhr – die Location musste noch geschmückt werden, die Macarons ihre Füllung bekommen und die Mini-Cupcakes ihr Topping. Als allererstes ging ich in die Küche um die Backarbeiten abzuschließen und mich dann auf schnellstem Wege dem weiteren Tagesverlauf zu stellen – das Chaos in der Küche war nicht zu übersehen. Sterntüllen, geschmolzene Schokolade, selbstgemachte Hippen, Lebensmittefarbe, Töpfe, Pfannen, Schalen... Uff! Aber es ist der Hochzeitstag und da bleibt keine Zeit zum aufräumen. Schnell gab es noch ein Brötchen zum Frühstück (mehr bekam ich so oder so nicht runter) und wir fuhren zur Location. Dort angekommen bemerkte ich, dass sie die Teppiche doch rausgenommen hatten – auch gut – aber dass gewisse Tische die ich wo stehen haben wollte fehlten. Kein Candy Bar Tisch, kein Photobooth-Materialtisch. Unseren Organisator und Caterer haben wir nicht ein einziges Mal an diesem Tag gesehen, der war einfach nicht da! Und sonst auch nur anderes Personal, das unten sauber machte... Also eigenmächtig einen Tisch aus dem Nachbarraum geholt für das was fehlte. Erst fing ich an den Probetisch zu dekorieren, damit die Mädels nachher alles genauso machen könnten und ich nicht jeden Tisch dekorieren muss (Zeitmangel!!), ich kümmerte mich um Gästebuch, Kartenbox, Blumenplatzierung (die Freundin von unserem Trauzeugen hat sie alle geschnitten und fertig drapiert) und delegierte und erzählte wo alles hin soll – und legte mein Vertrauen in meine Brautjungfern für die Deko. Als mein Mann dann schon hetzte, dass es ja schon 11.30 sei und er um 11 meinen Brautstrauß abholen wollte, musste ich leider den Saal verlassen. Zuhause angekommen hüpfte ich unter die Dusche und danach fuhr uns mein Vater zum Friseur (meine Schwester und mich). Bis dato fühlte ich mich überhaupt noch nicht nervös, ich war viel zu sehr unter Strom. Erst beim Friseur, als ich dann ein bisschen zur Ruhe kam, an meinem Prosecco nippte und unter der Haube saß bekam ich ein leichtes Bauchkribbeln... Es verflog aber relativ schnell wieder. Frisurentechnisch entschied ich mich spontan gegen die Hochsteckfrisur und für eine halbhochgesteckte Frisur – Schwesterchen meinte es sieht so viel hübscher aus und meine hübschen, eingedrehten und mit dem Lockenstab fixierten Locken kommen viel besser zur Geltung (schade, dass ich am Abend nicht mehr wirklich locken hatte obwohl sie meinte es würde Bombenfest halten....). Irgendwie gefiel ich mir mit hochgesteckten Haaren nicht mehr so, es war so irgendwie verspielter mit dem Schleier. Nachdem wir dort bezahlt hatten, gingen wir noch schnell ins Shoppingcenter (ja, wirklich!) um kleine Geschenke für die Blumenkinder zu besorgen und wurden erstmal von den Kassiererinnen der Drogerie auf unsere tollen Frisuren angesprochen – der Schleier in der linken Hand, alles andere in der rechten. Die Blicke der anderen Menschen haben wir scheinbar auch auf uns gezogen – laufen wohl nicht jeden Tag zwei Frauen mit einem Schleier durch die Stadt. Wir liefen durch die Hitze, die Sonne knallte und wir hatten aber noch viel mehr Zeit als gedacht. Zuhause gab es noch einen Joghurt für mich, die Brautjungfern waren fast alle fertig, der Bräutigam war bereits dabei sich zu kleiden, Fotografen waren auch bereit, Kirche war fertig dekoriert und alles vor Ort. Unsere Kirche ist nur 5 Gehminuten entfernt, also machten meine Brautjungfern, Trauzeugin, Fotografin und ich uns zu Fuß auf den Weg – inklusive unserem Ganzkörperspiegel – zum Gemeindehaus wo mein Kleid hing. Wir haben die Pastorin begrüßt und mein Kleid bewundert (und meinen tollen Schirm aus Spitze dort liegen lassen...damit gibt es also keine Fotos! :/). Dort angekommen haben wir uns weiter fertig gemacht, ich bin in mein Kleid geschlüpft (natürlich mit Hilfe), mein Schleier wurde festgesteckt, Schuhe an, ich habe meiner Freundin noch die Haare geflochten und hochgesteckt und die Kirchenglocken begannen langsam zu läuten – alle Gäste waren da. Und dann, ja dann begann mein Herz wilde Purzelbäume zu schlagen. Ich guckte ein letztes Mal in den Spiegel, alles sitzt, ich schaue gut aus und habe mich langsam nach draußen bewegt. Vor der Kirche wartete mein Liebster mit den Trauzeugen und der Pastorin. Meine Tränen kullerten, ich war überwältigt von dem Gefühl und kann es einfach nicht beschreiben. Auch mein Liebster war wie hypnotisiert und meinte ich sei die schönste Braut die er je gesehen hat (na, das will ich ihm auch geraten haben, haha
) und sehe wunderschön aus. Nervös war er auch, er zitterte. Die Ringe mussten noch schnell auf die Ringschale gesteckt werden, die Sträuße der Brautjungfern und Trauzeugen wurden Zuhause vergessen also warteten wir noch auf den Freund meiner Schwester – als er zurückkam konnte es losgehen. Die Streicher haben angefangen Pachelbel zu spielen und der Einzug in die Kirche ging los. Vorweg die Brautjungfern und Trauzeugen, dann die Pastorin und dann wir. Ich war wie in Trance, mein Kleid war lang und meine Schuhe verhedderten sich ständig im Kleid (das ist gar nicht so einfach mit so einem riesen Gewand zu laufen!) – aber ich habe es ohne stolpern zum Altar geschafft. Zwischendurch sah ich meine Tante, die schon weinte bevor ich die Kirche betrat und auch alle anderen waren sehr gerührt. Die Taschentücher waren laut den anderen sofort weg und es wurde sogar noch Nachschub verlangt! Die Sonne schien in die Kirche, es war warm. Wir lauschten weiterhin dem Rest des Liedes und wurden dann durch die Pastorin begrüßt. Als „Just the way you are“ von Bruno Mars, gesungen von einem Gitarristen plus Streichquartett als Background angestimmt wurde, bekam ich eine leichte Gänsehaut. Der Sänger hat wirklich gut gesungen, mit viel Gefühl und es war einfach toll. Auch alle weiteren Lieder (Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer, And I love her, Danke und I will follow him) waren perfekt – einfach wunderschön. Die Gemeinde hat bei denen von uns ausgesuchten Liedern auch schön mitgesungen und es war eine wunderschöne Trauung. Die Pastorin war toll, sie hat uns zwischendrin noch einmal gefragt ob wir nicht doch aus der Sonne raus wollen (es war sau heiß und wir schwitzen...) und dann haben wir uns mittendrin noch einmal weiter in den Schatten gerückt. Alle fanden es sehr Aufmerksam und lieb von der Pastorin darauf zu achten. Außerdem bekamen wir noch „Glaube, Liebe, Hoffnung“-Schlüsselanhänger von ihr geschenkt als Erinnerung an den Tag. Sehr süß! Sie hat sie extra vom Kindergottesdienst abgezwackt für uns 
Unser JA war sehr deutlich und auch unser gemeinsames JA sehr schön – die Tränen kullerten natürlich sehr viel, das muss ich glaube ich nicht erwähnen. Der Auszug mit „All you need is love“ war auch wunderbar – die Blumenkinder vorweg und draußen erwartet uns der weiße Chevy Master! (Der Käfer hatte leider einen Motorschaden, aber dieses Auto war wirklich auch Traumhaft!). Sogar unser Hund durfte mit in die Kirche Wir wurden mit Wedding Bubbles, Sonne, Sekt und guter Laune empfangen und es waren viele Menschen gekommen um unsere Trauung zu sehen. Leider hatten wir viel zu wenig Zeit für sie vor der Kirche, so viele Emotionen - aber ein Gruppenfoto erinnert noch an alle gemeinsam. Alle gratulierten uns noch einmal und wünschten uns alles gute für die Zukunft – das übliche Langsam sind wir in das Auto eingestiegen (gar nicht so einfach mit so viel Stoff) und haben den Convoy zur Location angeführt, gehupt und Blicke auf uns gezogen. Ich liebe das Geräusch vom Motor, dieses totale Oldtimerfeeling.
Als wir bei der Location angekommen sind, 17:45 – Empfang war ab 18 Uhr geplant – haben die Damen und Herren dort mit uns erst ab 19 Uhr gerechnet. Das nenne ich mal Organisation... nicht. Dennoch waren Tische draußen alle schon fertig, nur die Getränke noch nicht und das Tor war verschlossen. Nach kurzer Zeit – 10 Minuten – konnte es aber mit dem Empfang los gehen. Wir haben die Zeit davor noch zum Fotos machen mit dem Oldtimer genutzt und haben dann erstmal den Empfang im Garten genossen. Die Kulisse war wunderschön, der Wörthersee ist einfach herrlich und das Wetter war perfekt. Das Sonnenlicht störte allerdings unser geplantes Fotoshooting, denn das Licht war einfach zu grell – da reichte auch die höchste ISO nicht. Es wurde also auf etwas später verlegt, wir haben Luftballons steigen lassen, gelacht, getrunken und uns einfach nur gefreut. Kurz vor 8 haben wir mit dem Essen begonnen, mein Vater hat eine sehr emotionale Rede gehalten und danach mein Mann um das Buffet zu eröffnen. Das Essen war sehr lecker, aber ich konnte viel zu wenig davon essen – mein Magen war einfach schnell gefüllt. Die Kinder haben sich direkt an die Candy Bar gemacht
Die kam auch sehr gut an, vor allem meine Cupcakes, da hat mir einer gestern noch zigmal gesagt wie lecker die doch waren und dass ich das Rezept seiner Frau geben soll, hihi. Auch die Macarons sind gut gelungen und schmeckten lecker – aber mehr als einen konnte ich nicht essen. Nach dem essen haben wir die Tanzfläche eröffnet, leider hatte niemand unser Lied dabei (wie der Herr das vergessen konnte...) und so mussten wir es via youtube abspielen, ich bin über mein Kleid gestolpert und mein Mann stand ständig auf meinem Kleid – da hat mir eine meiner Brautjungfern geholfen indem sie meine Schleppe trug beim Tanzen 
Irgendwann hatten wir den Dreh raus ☺ Schade, dass „Nothing Else Matters“ nicht mehr unser Lied war, denn der war ja so schnell, dass wir nicht wirklich hinterher gekommen sind... So haben wir zu „Moon River“ getanzt – leider in einer blöden Version und nicht die, die wir ausgewählt hatten, aber es hat nichts anderes geladen. Es kann nun einmal nicht immer alles glatt laufen Danach haben wir getanzt, es entstand leider eine kurze Musikpause und ich dachte die Stimmung kippt...ein Spiel „ER-SIE“ hat die Situation dann irgendwie gerettet und danach hat die Playlist gestimmt und der Saal war am tanzen! Leider war es irgendwie vorauszusehen, wenn Sonne, ein wenig Alkohol, Nervosität und Hitze zusammenkommen, dass mein Kreislauf und Körper es nicht mitmachen wollen. Mir wurde schlagartig übel und überhaupt nicht gut, ich bin raus an die frische Luft und habe mich erst einmal „regeneriert“. Das Essen war auch so schwer im Magen (wenn man den ganzen Tag kaum etwas isst...) und ich fühlte mich unwohl. Nach meiner Zeit an der frischen Luft ging es mir allerdings schon viel besser und ab da hatte ich keine Probleme mehr ☺ Es war nur ein kleiner Durchhänger und ich habe Stundenlang getanzt (mein Knie tut heute noch weh ^^). Wir waren draußen, haben James Morrison (der auf der Seebühne spielte) gelauscht und den Sonnenuntergang und das glitzern auf dem See beobachtet. Fotos wurden gemacht und wir hatten alle total viel Spaß Ich habe sehr viel mit meiner Cousine getanzt, die Leute haben sich im Photobooth amüsiert und auch die Loungeecke war total bequem. Um Mitternacht ca. wurde die Torte serviert, wir haben sie angeschnitten und verteilt... Etwas später erfolgte der Brautstraußwurf und meine Schwester ist die glückliche die ihn gefangen hat Danach war nur noch tanzen, tanzen, tanzen angesagt Um 2 Uhr waren die ersten Gäste müde, einige hatten noch ca. 1 Stunde zu fahren und haben deswegen den Anfang gemacht. Mein Schwiegervater nahm mich noch einmal fest in die Arme und sagte, dass er überglücklich sei, dass ich seine Schwiegertochter bin. Auch mein Vater hat mir so oft gesagt, dass ich die schönste Braut bin und es ein wunderschöner Abend ist den wir sehr lange in Erinnerung behalten werden. Genau wie alle anderen Familienmitglieder, die vor allem von der Musik in der Kirche total begeistert waren und aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen sind. Ich bin sehr traurig, dass meine Großmutter nicht hier sein konnte, denn es wäre doch so schön gewesen. Aber ich werde ihr viele Fotos schicken um sie an diesem Tag teilhaben zu lassen. Sie hat mir ein Amulett geschenkt, was ihr gehörte und die Bilder von meinem vor langer Zeit verstorbenem Opa und meiner Mutter enthält. Ich war total gerührt. Alle sagten, dass sei die Traumhochzeit und die schönste auf der sie je waren. Glücklich
Um ca. 4 Uhr, nachdem wir die Location wieder aufgeräumt hatten – danke an alle unseren fleißigen Helfer/innen – sind wir nachhause gefahren und um ca. 5 Uhr tief ins Land der wunderschönen Hochzeitsträume versunken. Es war ein wunderbarer Tag, das Wetter hat perfekt mitgespielt, es war toll und ich freue mich schon die ersten Fotos von unseren Fotografen zu bekommen... Ich kann es gar nicht abwarten! Einfach wunderschön!
Den 27. Juli 2012 werden wir in ewiger Erinnerung behalten... <3
)
Aber euch ist es gelungen 
