11/08/2011 16:53:59
Unser großer Tag beginnt eigentlich bereits einen Tag vor der Trauung, nämlich am 05.08. mit unserer Ankunft in der Location. Wir beide sowie einige der Gäste hatten schon einen Tag früher Zimmer reserviert, da unsere Anfahrt doch über 2 Stunden dauert. So konnten wir in Ruhe auspacken, alles für den großen Tag bereit legen und einen schönen Abend in geselliger Runde verbringen.
Auch konnten mit der Ankunft endlich Aufatmen, da wir unsere 3-stöckige Hochzeitstorte im Auto knappe 200 km über die Autobahn transportieren mussten…
DER Tag begann dann unspektakulär: 8 Uhr Aufstehen, frühstücken, Nerven behalten, Haare machen, ab ins Kleid – fertig war die Braut um genau 12:40 Uhr (Trauung war um 13 Uhr) Wir haben es zum Glück geschafft, pünktlich draußen am Auto zu stehen, wo mein Vater schon gewartet hat, da er uns 3 als Letzte die kleine Anhöhe zur Kapelle hochfahren wollte (Hotel und Kapelle liegen ca. 500m auseiander). Als wir gerade losfuhren, haben wir von oben meinen Schwager abwinken sehe – alle Leute standen noch draußen (geplant war, dass alle schon drin warten)!! Wie sich heraus stellte, hatte keiner den Schlüssel für die Kapelle mitgenommen (der Schlüssel liegt immer an der Hotelrezeption)! Also wieder retour, genau in dem Moment kam dann auch schon die Standesbeamtin angefahren… ich hätte weinen können, weil das so chaotisch war, und ja auch unser Musiker noch nicht rein konnte – der wollte aber eigentlich bereits eine halbe Stunde vor der Trauung drin sein. Ich dachte nur, das klappt alles nicht mehr… Aber die Standesbeamtin hatte zum Glück ihren Schlüssel dabei und so ging es doch recht schnell, dass alle drin waren, als wir im 2. Anlauf endlich oben ankamen. Dort sah ich dann auch die wunderschöne Deko endlich in vollem Ausmaß. Alles war sooo schön gemacht! Mir wurde noch die Schleppe zurecht gelegt und dann fiel mir auf, dass ich bis dato noch keinen Brautstrauß hatte… den wollte mein Mann mir an der Kapelle geben, war aber nirgends zu sehen… also hat meine Schwimu meinen Mann herausgeholt (drin war eh noch ein kleines Chaos) und dann sah er mich dann zum ersten Mal im Kleid – er konnte gar nichts sagen! Er hat mich nur angesehen und Tränen in den Augen gehabt und mir den Strauß überreicht. Dieser kurze Moment war sooo schön, ich habe ihn da ja auch das erste Mal gesehen. Wow sah er gut aus!! In diesem Moment musste auch keiner von uns was sagen...
Er ist dann wieder rein und dann ging es auch schon fast los. Nochmal tief durchatmen, die Gitarre fing an und mein Dad hat mich am Arm reingeführt. Die Deko drinnen war noch viel schöner als draußen, viel pink und viele Gestecke – wunderschön! Dank der Musik konnte ich mich auch nochmal sammeln und alle Tränen runterschlucken. Dann fing die Trauansprache an, die Standesbeamtin hat alle begrüßt, die Geschichte der Kapelle erzählt und dann schließlich einige persönliche Worte über uns gesagt – das war sooo schön! Dann kam der „offizielle Teil“ – das Ja-Wort und der Kuss. Dazu sind wir mit den Trauzeugen aufgestanden und Schatz und ich haben fest die Hand des anderen gehalten. Es war einfach so berührend. Dieses Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Unser Gitarrist hat dann nochmal gespielt, und ich habe es von allen Seiten schluchzen gehört. Schließlich kam auch noch der Ringwechsel, zu dem wir uns auch was Persönliches sagen durften – was wir natürlich auch gemacht haben, etwa wie ein Ehegelöbnis. Ich war von seinem so ergriffen und hab meins nur Hinschluchzen können. Unterschrieben haben wir irgendwo dazwischen natürlich auch noch...
Dann kam allerdings die größte Überraschung überhaupt: meine kleine Schwester ging nach vorne und fing an, „noch ein paar persönliche Worte an die Braut zu richten“. Sie hat vor allen die liebsten und schönsten Worte überhaupt für mich gefunden, über unsere Beziehung zueinander (nicht immer ganz einfach) und das Ganze in das Gedicht „Für dich“ von E. Cummings (aus dem Film „In den Schuhe meiner Schwester“) münden lassen. Es war so bewegend, so atemberaubend.
Zu guter Letzt hat die Standesbeamtin noch die Geschichte des Brautbechers vorgelesen und uns das Rätsel (den Becher) mit Wasser hingestellt. Natürlich haben wir es erst mal völlig falsch gemacht, da wir das beide nicht kannten, was zu großem Gelächter geführt hat, bis schließlich einer der Gäste rief „Becher umdrehen“…
Der Gitarrist hat das Abschluslied für uns gespielt, er hat es soo toll gemacht und nochmal alles gegeben, so viel Gefühl da hineingelegt, wow!
Anschließend haben uns alle noch gratuliert und wir durften die Glocke der Kapelle läuten.
Die Trauung ging viel zu schnell vorbei, es war wirklich wie im Traum. Sie ging wohl 45 Minuten lang, mir kam es vor wie höchstens 10!
Draußen erwarteten uns unsere Eltern mit einem Stoffherz zum ausschneiden durchsteigen. Der Sekt stand bereit und wir konnten alle noch anstoßen und ein paar Fotos machen.
Die nächste Hochzeitsgesellschaft stand zwar schon da, hat aber gar nicht gestört. Gerade als „deren“ Braut angefahren kam, hat es angefangen zu regen wie aus Eimern. Zum Glück waren wir eh schon am Zusammenräumen, meine TZ hat mich ins Auto gebracht und mein Dad mich schließlich wieder nach unten nach unten ans Hotel gebracht.
Im Hotel sah ich dann zum ersten Mal unseren Saal fertig dekoriert. Der Saal an sich ist schon ein Traum, aber mit der Deko war einfach nur noch atemberaubend.
Die Torte und die andere Kuchen standen alle schon bereit und beim ersten Anschnitt der Torte lag Schatzis Hand lag mehr oben, aber wir hatten sie ineinander verschlungen. Wir hatten ein 3-stöckiges Herz mit weißem Überzug. Auf einem Tuch schlängelten sich Orchideenblüten nach unten, geziert wurde die Torte von einem Schmetterlingspärchen (alles komplett selbst gemacht aus Zuckerguss von unserer Konditorin). Der Wahnsinn und echt lecker!! Leider konnte ich nicht mal ein halbes Stück essen, ich hab kaum was runter bekommen.
Nach Kaffee und Kuchen war etwas Luft zum Bilder macht machen und "erholen".
Da das Wetter ja leider mehr als bescheiden war – es hat die ganze Zeit geregnet wie aus Kübeln, konnten wir gegen 17 Uhr endlich doch noch eine weitere kleinere Überraschung mit den Gästen draußen durchführen – Schmetterlinge fliegen lassen (wird mittlerweile sogar von Tierschutzverbänden unterstützt). Durch den Regen wollten die Kleinen aber leider nicht ganz so schnell weg, aber es war trotzdem nochmal sehr schön, weil sich jeder was für sich oder uns wünschen konnte und viele Schmetterlinge sogar auf der Hand sitzen geblieben sind.
Um 18 Uhr gab es dann das große Abendessen, Vorspeisen wurden serviert, Hauptgerichte und Nachspeisen standen als Buffet vor unserem Raum. Es war sehr lecker, doch leider konnte ich auch hier noch nicht allzu viel essen. Sehr schade.
Nach dem Essen kamen noch ein paar Spiele von den Gästen, was mich besonders gefreut hat, da es im Vorfeld nicht unbedingt danach aussah.
Um 1 Uhr waren wir dann im Zimmer – endlich alleine…