26/09/2016 15:17:04
So, Mädels, hier also mein Bericht von unserer Hochzeit:
Freitag hatten wir bei meinen Eltern noch Besuch von meiner Freundin samt Mann aus Berlin, sowie die engste Verwandtschaft meines Mannes aus Berlin. Ich war unheimlich müde und die Gäste waren dann gegen 22 Uhr weg. Martin ist um 21.00 Uhr ins Hotel, wir haben nämlich getrennt geschlafen. Ich konnte erstmal ewig nicht einschlafen, gegen 1 war ich dann endlich im Land der Träume. Gegen 6 Uhr hörte ich den Nachbarn wegfahren, nach ein paar Minuten kam meine Mutter ins Zimmer, hat flüsternd gefragt, ob ich schlafe, ich habe verneint und sie daraufhin "ich auch nicht... Ich leg mich zu dir", legte sich also dazu, küsste und streichelte meinen Kopf (hat sie in den letzten Jahren noch nie gemacht!) und ging dann wieder. Uiuiui, hab Tränen in den Augen, aber weiter geht's... Mein Kleid hing in meinem Zimmer an der Gardinenstange und das hatte in der ruhigen Morgendämmerung seinen ganz eigenen Zauber... Es war wunderschön, so als hätte das Kleid eine eigene Seele. Ok, ihr denkt jetzt wohl ich bin verrückt ^^
Gegen 7 ging ich schnell duschen (ohne Haare), lackierte mir noch die Fußnägel und schon kam meine Friseurin... Gegen 9:30 Uhr war ich fertig frisiert. Ich schaffte es gerade noch schnell einen Bissen vom Brot zu nehmen, schon stand die Visagistin vor der Tür. Sie schminkte mich 2 Stunden und dazwischen kam mein Brautstrauß und meine Trauzeugin. Die Visagistin fuhr weg und dann kamen auch schon Fotograf und Videograf (sie waren vorher bei meinem Mann). Wir machten ein paar Takes, ich zog mein Kleid an, die Friseurin machte mir den Schleier rein und schon war es 13:15 Uhr und ich musste schon los. Leider waren meine Eltern mit sich selbst beschäftigt (das Make up meiner Mama hat wohl ewig gedauert), sodass sie beim getting ready wohl nicht zu sehen sein werden.
Ich kam bei der Kirche an (mein Daddy fuhr mich) und sah auch schon meinen Mann samt Trauzeugen (Bruder) und dessen Frau. Ich wollte eigentlich hinter der Kirche das First Look Shooting machen, aber da standen nun etliche Autos und wir mussten es anders machen. So haben mich alle Gäste schon vorher gesehen, ich habe einige begrüßen können, aber das ist auch nicht tragisch. Dann kamen endlich meine Eltern (mussten zum Standesamt auch schon auf sie warten^^), mein Vater hatte Tränen in den Augen. Ich stand also vor der Tür und wartete auf die Musik. Mein Mann stand schon vorne. Die Musik ging also endlich los, und mein Vater wollte schneller nach vorne als ich. Ich sah dann am Ende auch warum. Er hatte ein tränenüberströmtes Gesicht. Ich hab bei dem Gang nach vorne extra niemanden angeschaut, nur meinen Mann, um nicht loszuheulen. Dann übergab mich mein Vater an Martin und die Trauung ging los. Sie war wunderschön, als die Sängerin "all of me" sang, konnte ich nicht mehr. Mir wurde von hinten ein Taschentuch gereicht und mein Mann sagte mir, ich soll zur Ablenkung Rechenaufgaben lösen, hat geklappt. Bei "the Rose" gab ich den tipp auch an meine Trauzeugin weiter. wir durften am Ende dann ausziehen, wurden mit Wedding wands und Tauben (die wollten anfangs nicht fliegen^^) empfangen. Es war toll. Dann stiegen wir in den Oldtimer und fuhren los. Leider etwas schnell, er hätte noch etwas warten können. So, wir fuhren also etwas weiter, damit die Gäste schon mal an der Location sind. Als wir Bescheid bekamen, nun losfahren zu können, soff der Oldtimer auf der Landstraße ab und mein Vater samt Trauzeugin kamen uns abholen. Hinter ihnen fuhr ein 18-jähriges Mädel, die von uns wohl so abgelenkt war, dass sie nicht gesehen hat, dass mein Vater leicht abbremste und fuhr ihm hinten rein. Ich stand draußen, sah alles wie in Zeitlupe und konnte es nicht fassen, als ich den Knall hörte. Ich rannte in die Richtung, mein Mann ging rüber und war wie immer total seriös... mein Vater und Trauzeugin sprachen kurz mit der unfallverursacherin (mein Vater musste sie trösten^^) und kamen dann zu mir um mir zu versichern, dass alles ok ist (ich wusste nicht, ob sie die Wahrheit sagen). Ich war wie paralysiert, ich dachte, ab jetzt geht der Tag nur noch bergab... Ich stieg also ins Auto, und wir fuhren zur Location. Mein Vater fuhr etwas später noch zur Unfallstelle um mit der Polizei zu sprechen. Wir wurden empfangen, mit Brot, Salz und Honig und gingen rein. Wie wurden besungen, bekamen Gratulationen... Ich in Gedanken immer bei meinem Vater und meiner Trauzeugin. Das hat mich noch eine Weile beschäftigt, ich hab ständig gefragt, ob wirklich alles ok ist. Dann kamen unsere "Suppenboys" (kam super an), wir eröffneten das Buffet (jeder Tisch sollte ja vor dem Tellerbeladen zu einer zum Tisch passenden Musik tanzen), was wirklich ebenso super ankam... Ich selbst konnte nichts essen vor lauter Aufregung. Ich vergaß den Unfall einigermaßen, hatte auch gar keine Zeit darüber nachzudenken... Nach dem Essen war die Stimmung meiner Meinung nach nicht auf dem Höhepunkt und ich machte mir etwas Sorgen (da wäre ein Spiel gut gewesen). Dann kam auch schon der Eröffnungstanz, der zu 98% supertoll klappte :) Mein Mann und ich grinsten uns nur an... hätte ich gar nicht gedacht, dass es so gut klappt. Dann wurde getanzt und etwas gespielt. Wir hatten einen Karikaturisten, der Fluch und Segen zugleich war. Er kam zu gut an und die Leute standen sich die Beine in den Bauch, was ich etwas schade fand. Dann weiß ich gar nicht mehr genau die Reihenfolge, es kamen ein paar Beiträge, das Schuhspiel, eine Polonaise, die megageil war (alle waren durchgeschwitzt am Ende), wir bedankten uns bei unseren Eltern (danach konnte ich mich richtig entspannen!), besangen ein Geburtstagskind, dann kam später der Vater-Tochter-Tanz, die Torte, Schleiertanz, Brautstrauß werfen und Strumpfband mit den Zähnen ausziehen, der letzte Tanz als Brautpaar und danach nur noch Party bis 03:00 Uhr mit etwas mehr Alkohol. Der letzte Sekt mit meinen Cousinen war zu viel 😂 hatte am nächsten Tag Kopfweh. Mein Vater blieb ebenfalls bis zum Schluss, und war total happy. Achso, mein Schwager, meine Trauzeugin und Schwägerin organisierten eine Hochzeitszeitung, die war auch toll, haben am Sonntag Tränen gelacht.
Zwischendurch fuhr mein Vater durch ein Missverständnis (eher das Einmischen meiner tollen Schwägerin) meine Oma nach Hause und war 1,5 Stunden weg... Das hätte man anders organisieren können.
Insgesamt hätte ich nicht gedacht, dass ich an meiner Hochzeit so viel rumlaufen muss und alle möglichen Leute was von mir wollen... Bin teilweise nur hin- und hergelaufen.
Fazit: es war supertoll, wir haben eigentlich nur positive Rückmeldungen bekommen (wobei ich denke, dass nicht alle zufrieden waren, aber das ist schlichtweg nicht möglich, alle glücklich zu machen), aber um ehrlich zu sein, bin ich auch froh, dass es vorbei ist und ich wieder meine Routine habe und endlich mal meinen Hobbies nachgehen kann.
Es gab einen witzigen und kurzen zweiten Tag, das Essen ist komplett weggegangen, die Torte samt Kuchen, Cupcakes & Cakepops auch! Um 15 Uhr hatten wir alles schon in die Autos geladen und sind abends noch mit meiner Schwester und den Geschwistern meines Mannes in die Altstadt. Meine Eltern waren super happy am Sonntag, das war für mich auch ein wichtiger Punkt.