06/11/2012 09:43:19
6.45 Uhr der Wecker klingelt – unser Hochzeitstag. Nachts habe ich sehr gut geschlafen, obwohl ich immer wieder aufgewacht bin. Leider hat es jedes Mal geregnet. Auch jetzt, als es ans aufstehen ging sollte es nicht anders sein. Es regnete immer noch und sah auch nicht so aus, als ob es heute noch mal aufhören sollte. Meine ersten Gedanken galten meinem Kleid und dem Blumenschmuck. Wie würde das wohl alles aussehen bei der Nässe? Egal, raus aus den Federn, mein Schatz musste zum Friseur. Was macht eine Braut inzwischen an ihrem Hochzeitsmorgen? Klar, die Wohnung auf Vordermann bringen, was denn sonst? Gegen 9 Uhr kam mein Schatz wieder. Wir packten das Auto voll mit unseren Klamotten für die Übernachtung und seinen Anzug, anschließend fuhr er mich zum Friseur.
Auf der Fahrt dorthin klingelte mein Handy. Ein Freund von uns rief an und meinte, in unserem Hochzeits – ABC sei die Postleitzahl falsch von dem Ort wo die Trauung stattfinden sollte. Man würde wo ganz anders heraus kommen. Ich konnte das nicht so ganz glauben, schließlich hatten das 3 Personen kontrolliert. Dennoch wollten wir das natürlich nicht so stehen lassen und telefonierten zur Sicherheit alle Gäste ab. Hinterher stellte sich dann heraus, dass unsere angegebene Postleitzahl doch richtig war, und unser Freund im Routenplaner einen Zahlendreher hatte. Na ja, so wurde es uns wenigstens nicht langweilig an diesem Morgen. Seltsamerweise war ich immer noch die Ruhe weg. Mein Schatz verabschiedete sich nun Richtung Hotel um dort die Schlüssel für unsere Übernachtungsgäste und uns zu organisieren und sich zu richten.
Beim Friseur war es herrlich entspannend. Nur meine Eltern, die mich abholen sollten waren viel früher da als verabredet. Ja, sie waren schon seit Tagen aufgeregt, haben es aber natürlich nicht zugegeben. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne kam heraus. Gegen 12 Uhr waren wir fertig und fuhren zu meinen Eltern nach Hause. Dort habe ich mich mit Hilfe meiner Mutter und meiner besten Freundin fertig gemacht. Alles lief wie geplant, was schon fast verdächtig war. Der, der alles durcheinander brachte sollte der Brautschuh werden. Der Dorn der Schließe wollte absolut nicht durch das Riemchen. Wir benötigten zum Schuhe anziehen weit mehr Zeit, als fürs komplette Brautoutfit.
Um 13 Uhr kamen die ersten Gäste zu meinen Eltern. Sie bekamen dann gleich die ersten Exklusivbilder von mir. Gegen 13.45 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Kirche. Bei unserer Ankunft sollten eigentlich schon alle Gäste in der Kirche sein. Leider standen alle davor, so dass meine Eltern sie erstmal hineinschicken mussten, bevor ich aussteigen konnte. Bei schönstem Sonnenschein und blauem Himmel trat ich vor den Kircheneingang im Glauben, dass die Türen zu sind. Allerdings gingen diese immer wieder auf durch den Wind, da sie nicht ganz geschlossen waren. Tja, wer lugte immer wieder frech und neugierig heraus? Mein Schatz, der am Altar stand und seine Neugier nicht zügeln konnte. Also versteckte ich mich ein wenig. So gings ja nicht! Als die Kirchenglocken aufhörten zu leuten fing der Dudelsackspieler an zu spielen „Amazing Grace“. Mit der Pfarrerin voraus zogen mein Vater und ich in die Kirche ein. Immer noch war ich die Ruhe weg. Nahm mir sogar die Zeit einzelne Freunde mit Blicken zu begrüßen. Hätte nicht gedacht, dass ich dazu in der Lage sein würde.
Am Altar angekommen konnte der Gottesdienst beginnen. Die Pfarrerin hatte sich super vorbereitet und hielt eine sehr schöne Predigt, bei dir wir auch des öfteren schmunzeln mussten. Sie kannte uns schon ganz gut. Auch die Lieder, die wir ausgewählt hatten passten super. Das Gitarrenspiel der Pfadfinder zu „Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer“ war traumhaft schön. Nach einer kurzweiligen Trauung zogen wir zu Dudelsackklängen und „The Rose“ aus, wo uns ein Bogenspalier und Böllerschüsse erwarten sollten. Wir stellten uns in die Sonne um den Ansturm der Gratulanten genießen zu können. Da passierte es: der erste trat mit vollen Körpereinsatz auf mein Kleid. Wer es war? Mein Mann! Aber halb so schlimm, schließlich wurde mir gesagt, wir dürften uns heute fast alles erlauben Nach dem Gratulationsreigen fuhren wir im Autokorso unter lautem Hupen zu unserer Feierlocation. Die Sonne strahlte immer noch.
Dort angekommen war es ca. 15.45 Uhr. Unsere Gäste wurden von einem Freund empfangen, der Bilder fürs Gästebuch von Ihnen machte. Anschließend bekamen sie Kaffee und Kuchen. Wir zogen derweil mit unserem Fotografen los um Bilder zu machen. Normal bin ich völlig Fotoscheu und ergreife die Flucht, sobald ich einen Foto sehe. Aber mit ihm hat es total Spaß gemacht. Als wir eigentlich fertig waren, ging die Sonnte unter. Also wurden noch mal ein paar Bilder gemacht. Die gute Stunde, die wir benötigten, war herrlich. Wir haben viel gelacht, und vor allem haben wir die Zeit für uns genossen.
Zurück bei unseren Gästen wurden wir mit Applaus begrüßt. Eigentlich wollten wir jetzt auch noch etwas vom Kuchen abbekommen, allerdings waren wir so aufgedreht, dass wir gar nicht die Ruhe hatten uns zu setzen. So wanderten wir durch die Reihen und hielten hier einen Plausch und da. So verflog die Zeit und schon gab es den Sektumtrunk mit Häppchen, den wir vor der Burg einnehmen konnten. In der Zwischenzeit wurde fürs Abendessen gedeckt.
Unser folgendes Menü hat wohl allen super geschmeckt. Ich selbst hab immer nur ein bisschen drin herum gestochert. Ich hatte obwohl ich fast den ganzen Tag nichts gegessen hatte keinen Hunger. Mein Schatz meisterte bravourös seine Rede, auch mein Vater wollte dem nicht nachstehen. Es folgten Spiele gemischt mit Tanzrunden, die Zeit verflog nur so. Unser Brautwalzer klappt viel besser als gedacht, es lief einfach, ohne dass wir darüber nachdenken konnten. Gegen 0.00 Uhr verließen nach dem Anschneiden der Hochzeitstorte leider schon viele das Fest. Der harte Kern, bestehend aus meiner Familie hielt aber bis 3.45 Uhr durch.
Gegen 4.15 Uhr waren wir auf unserem Hotelzimmer. An schlafen war aber noch lange nicht zu denken. Wir verbrachten den Rest der Nacht damit uns umzuziehen, abzuschminken, und vor allem damit, meine 75 Haarnadeln zu finden und zu entfernen. Gegen 5.30 Uhr fielen wir dann ins Bett….
Wir hatten eine wunderschöne Hochzeit, aber die Zeit flog nur so dahin, und alles lief an mir vorüber wie in einem Film. Man ist mitten drin, dennoch fühlt man sich, als ob man neben sich steht. Ich glaube das realisieren und verarbeiten kommt erst jetzt, ein paar Tage später, wenn etwas Ruhe einkehrt.
Ein paar wenige erste Bilder haben wir auch schon. PW ist das selbe wie bei den Vorbereitungen.
http://www.pixum.de/meine-fotos/album/6455930