Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Meine Mama hat mich grade angerufen und mir gesagt, dass mein Papa (Lokomtivführer) zu Hause ist, weil er einen Selbstmörder überfahren hat!
Ich bin soooo sauer! Es bleibt jedem selbst überlassen sein Leben zu beenden oder auch nicht, aber muss man noch ganz viele andere mit reinziehen?!
Mein Papa wird wohl jetzt erstmal zu Hause bleiben und sich krank schreiben lassen...

Das tut mir soo leid...

Ich war mal als Fahrgast in der gleichen Situation- ich dachte, mein Zug sei über einen Baum gefahren - dabei war das auch ein Mensch.

Obwohl ich es nicht gesehen sondern nur gespürt und gehört habe, war ich ein paar Tage total neben der Spur...

Ich wünsche deinem Papa, dass er gute Unterstützung bei der Verarbeitung des schrecklichen Selbstmordes bekommt.

Du meine Güte

Ich sehe es genauso wie du. Wenn schon jemand aus dem Leben treten will, dann soll das alleine machen und nicht andere damit so traumatisieren müssen

Ich wünsche deinem Papa alles alles Gute und hoffe, dass er schnellstmöglich das furchtbar Geschehene verarbeiten kann.

Ich drück euch!

deine Papa ganz viel Kraft für die Verarbeitung des passierten.. das muss furchbar sein. ich kann es mir garnicht vorstellen..
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ja, jeder entscheidet selbst, wie und wann er aus dem leben geht. aber das man dafür andere unschuldige menschen braucht und sie für den eigenen tod benutzt- das finde ich graunvoll!!!
dein armer Papa...

Das ist wirklich ätzend. Mein Schwiegervater ist auch Lokführer und ihm ist das selbe passiert. Dein dad sollte sich ab einen Psychologen wenden.
Ich habe mich früher auch über diejenigen aufgeregt. Seit dem ich in einem psychologischen Beruf arbeite, weiß ich, dass diese Menschen nicht daran denken, was sie anderen Menschen antun... Weder ihren Familien, noch den Lokführern oder sonstigen beteiligten Personen.
Tut mir wirklich leid für deinen Dad, hoffentlich verkraftet er das gut.

LG

Danke für eure Teilnahme.
@Neuanfang: wenn ich das rational durchdenke weiß ich, dass diese Menschen in der Situation nur mit sich selbst beschäftigt sind und ich weiß, dass sie krank sind.
Ich denke halt grade nur an meinen Papa, dem es jetzt wirklich schlecht geht... Das ist von mir jetzt auch egoistisch, aber Mitleid für den Selbstmörder kann ich momentan nicht haben...

Das Schlimme ist: Es werden IMMER andere mit reingezogen. Ich hab eine Freundin, die hat ihren Vater damals aufgefunden. Das ist Jahre her, sie ist darüber natürlich nicht hinweg und wird es vermutlich niemals sein.

Das soll natürlich das schlimme Erlebnis von deinem Vater nicht schmälern. Ich wollte nur sagen, dass es keinen Weg gibt sich umzubringen, bei dem nicht andere leiden. Alles Gute!

@bondgirl: Klar, das weiß ich. Hab ich jetzt auch nicht so aufgefasst, dass du das schmälern willst.

Nur, wenn sich jemand zu Hause umbringt, dann zieht man natürlich die Familie mit rein und Samitäter / Polizei. Aber wenn man sich vor nen Zug wirft, dann zieht man Lokführer, Passagiere etc. mit rein. Das meinte ich damit, dass man so ja noch viel mehr Menschen mit reinzieht. und das Problem ist wohl, dass wenn man sich zu Hause auf irgendne Art umbringt, dann gibt man niemandem das Gefühl getötet zu haben. Denn das ist, woran ich mich vor 20 Jahren noch erinnere, als es schon einmal passiert ist. Mein Vater hat sich vorgeworfen, dass er diesen Mann getötet hat...

Da hast du Recht, das ist natürlich ein Unterschied. Ich saß auch schonmal in so nem Zug, da wird ja dann immer etwas von einem "Personenschaden" durchgesagt.

Ich kenn auch einen, der ist absichtlich vor ein Auto gerannt. Der Fahrer wird wohl auch seines Lebens nicht mehr froh.

Ich habe beruflich mit der Notfallseelsorge zu tun. Der wichtigste Grundsatz ist, dass man sich in solchen Fällen wie bei deinem Papa schnell professionelle Hilfe holt.
Das ist auch für die Einsatzkräfte bei tragischen Unfällen so.

Innerhalb von 4 Wochen hat man gute Chancen, dass aus dem Schock kein schlimmes Trauma wird, das dann nur noch schwer zu therapieren ist.

Die DB hat aber glaube ich in solchen Fällen ein ganz gutes Netz für ihre Mitarbeiter, oder?

mein gott. das tut mir sehr leid.

ich fand das schon immer die unsozialste Art sich umzubringen.
Ganz schlimm.
Mit einem Selbstmord auch noch das Leben vollkommen Unbeteiligter zu zerstören.

Ich hoffe dein Papa kommt bald wieder auf die Beine.

Das tut mir sehr leid für deinen Papa und ich hoffe, er wird nun gut betreut.

Aber das hier finde ich ebenso "unsozial" um es mal mit deinen Worten aufzunehmen@Traumarichen:

Taumariechen wrote:mein gott. das tut mir sehr leid.

ich fand das schon immer die unsozialste Art sich umzubringen.
Ganz schlimm.
Mit einem Selbstmord auch noch das Leben vollkommen Unbeteiligter zu zerstören.

Ich hoffe dein Papa kommt bald wieder auf die Beine.

Schon mal daran gedacht, dass das kranke Menschen sind, die selber keinen andere Weg mehr sehen und in dem Moment sicher nicht über Konsequenzen nachdenken-auch nicht nachdenken können?! Aber es wird immer Leute geben, die so über kranke Menschen reden. Wir hatten diese Diskussion hier vor etwas über einem Jahr schon mal und auch.

Das Angehörige (vom verstorbenen selber aber auch von z.B. Lokführern) im ersten Moment Wut emfpinden, finde ich in Ordnung und normal. Aber als "neutrale" Person oder mit Abstand sollte man da nicht so draufpreschen. Man kann den Leuten nur wünschen, dass sie selber nie in die gleiche Situation kommen-nämlich so krank zu werden, dass sie keinen anderen Weg finden, als selber aus dem Leben zu scheiden.

Darüber sollten einige auch mal nachdenken....

LG. melli

mellibraut bringt es auf den Punkt. Natürlich ist es furchtbar, so etwas mitzuerleben, aber wieviel furchtbarer muß es sein, für sich selbst einfach keine Chance mehr im Leben zu sehen.
Kein gesunder Mensch (mich eingeschlossen) kann nachvollziehen, wie es einem Menschen geht, wenn plötzlich alles um einen herum schwarz und hoffnungslos wird - jemanden dafür auch noch als unsozial zu bezeichnen, finde ich einfach unmenschlich.

danke Fjala , so ist es.

"Viele Zeitungen schrieben dannach fälschlicherweise von einem Freitod. Der Tod eines depressiven Menschen ist niemals eine freie Entscheidung. Die Krankheit verengt die Wahrnehmung so sehr,dass der Leidende nicht mehr versteht, was es heißt zu sterben. Er glaubt, es hieße nur, die Krankheit loszuwerden..."

Ein wie ich finde sehr treffendes Zitat aus dem Buch "Robert Enke Ein allzu kurzes Leben.

Gut: Wir wissen nicht sicher, ob es ein depressiver Mensch war, der sich hier in diesem Fall vor den Zug geschmissen hat. Aber ich gehe da mal zu 99,9 % von aus. Denn ein gesunder Mensch macht sowas sicher nicht.

LG:melli

ich will hier niemandem zu nahe treten, aber ich finde man kann durchaus sagen, dass es verantwortungslos und unsozial ist, sich so das leben zu nehmen und gleichzeitig das eines anderen in mitleidenschaft zu ziehen.

oder nehmt ihr auch die selbstmörder in schutz, die sich als geisterfahrer auf die autobahn begeben, andere menschen dadurch in lebensgefahr bringen, meistens sogar töten und das ganze selbst überleben???

Das ist ja schrecklich! Ich hoffe, dass dein Vater professionelle Hilfe bekommt und er nicht allzu schlimm traumatisiert ist!

ach Andromeda, ich kann dich voll verstehen... ich drück' dich und deine Family.

Ich hab einen Stall von Polizisten im Verwandtenkreis, wenn die zu einem Selbstmord gerufen werden, steckt das allen auch noch ewig in den Knochen - auch wenn das eben zu ihrem Beruf mit dazuzählt und sie professionelle Hilfe bekommen.

@dini: Selbstmörder überleben nicht, dann wären sie keine Selbstmörder.

Ich finde es schrecklich, entsetzlich und sehr traurig, wenn so etwas passiert, gar keine Frage. Ich kann auch verstehen, daß man wütend ist vor Schreck oder weil man selbst durch die Taten eines Selbstmörders in Mitleidenschaft gezogen ist.

Allerdings bin ich der Meinung, daß man ihm sein Verhalten nicht vorwerfen darf, weil er sich der Konsequenzen in keiner Weise bewußt ist. Du würdest doch auch einem kleinen Kind keine Vorwürfe machen, wenn es beim Spielen auf die Straße und vor ein Auto rennt, weil dann der Fahrer ein Schock hat.
Depressionen ist (sind?) eine ganz ganz schlimme Krankheit und hat (haben?) meiner Meinung nach absolut nichts mit Verantwortungslosigkeit zu tun.

@fjala: dann nenn' es halt menschen, die einen selbstmordversuch unternehmen.

und kinder mit erwachsenen zu vergleichen die depressionen haben, ist wie äpfel mit birnen zu vergleichen....

@ dini: Ich für meinen Teil nehme niemanden in Schutz und kann wie gesagt auch verstehen, wenn ein betroffener erstmal wütend ist (bei deinem Beispiel ist es natürlich dann noch extremer, weil da evtl ein unschuldiger sterben muß-und ja: Würde es ein Verwandter oder Freund von mir sein, der da wegen einem "Geisterfahrer" mitsterben muß, wäre ich sicher sauer, wütend, was weiß ich. Und das finde ich - wie geschrieben auch erstmal normal und in Ordnung...

Aber was ich einfach ungerecht und auch nicht wirklich angebracht finde, ist hier einen Toten als unsozial etc hinzustellen und zu verurteilen als hätte er mit Absicht und unter vollem Bewußtsein jemanden anderes geschadet. Mir fehlt hier einfach das Verständnis für diese armen Menschen-vor allem, wenn man es mal neutral betrachten kann, weil man persönlich nicht involviert ist. Bei der TE kann ich es eben noch in Teilen nachvollziehen, wenn sie erstmal so die Gedanken aufschreibt. Aber dass dann teilweise eben so Worte wie unsozial etc fallen zeigt mir, dass diese Leute in keinster Weise auch nur annähernd mal auch die andere Seite betrachten. Und das empfinde ich einfach als traurig und kann ich überhaupt nicht verstehen....

LG. Melli

dini13 wrote:
und kinder mit erwachsenen zu vergleichen die depressionen haben, ist wie äpfel mit birnen zu vergleichen....

Warum???

Ein Kind macht das auch, ohne darüber nachzudenken bzw ist sich in dem Moment nicht über die Konsequenzen bewußt. Zwar aus einem anderen Hintergrund her als ein depressiver Mensch, aber die Wirklung bleibt die gleiche.

Wenn also ein Kind achtlos auf die Straße rennt, ein Autofahrer sagen wir mal versucht auszuweichen, knallt gegen einen Baum und ist tot, wärhend das Kind da "fröhlich" auf der Straße steht, würde doch auch keiner sagen, wie unsozial oder sagen wir mal unerzogen dieses Kind doch ist...

Nein, so ein Kind ist ja klein, unschuldig und kann das alles nicht einschätzen.



LG. melli

@dini: Sorry, mein Klugscheißer-Gen ist kurzfristig außer Kontrolle geraten War nicht bös gemeint...

Den hinkenden Vergleich sehe ich nicht so, denn ähnlich wie Kinder sind sich depressive Erwachsene einfach nicht bewußt, welche Konsequenz ihr Handeln hat. Sie sehen in dem Moment einfach nur einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation, aber nicht, was sie damit anrichten können.

Aber wir sollten uns hier nicht streiten, hoffen wir lieber, daß es Andromedas Dad schnell wieder besser geht und er nicht langfristig etwas davon trägt.

@melli: Falls ich mal nen Ghostwriter brauche, darf ich dann bei dir anklopfen?

Fjala wrote:@melli: Falls ich mal nen Ghostwriter brauche, darf ich dann bei dir anklopfen?

Lach, das kannst du gerne machen... Habe eben, als ich dein Posting gelesen habe auch direkt gedacht: Wir beide haben aber 1:1 die gleichen Gedanken oder auch Erfahrunge-wie man es nimmt...

Nunja: Ich war halt selber mal betroffen.zum Glück aber eben nicht so schwer- aber ich befasse mich deshalb eben doch etwas damit und bin da eben so ein wenig für "Gerechtigkeit und auch Anerkennung einer solchen Erkrankung...

LG. melli

mellibraut08 wrote:
Ein Kind macht das auch, ohne darüber nachzudenken bzw ist sich in dem Moment nicht über die Konsequenzen bewußt. Zwar aus einem anderen Hintergrund her als ein depressiver Mensch, aber die Wirklung bleibt die gleiche.

Eigentlich will ich gar nicht groß was dazu sagen... Aber ich finde diese Argumentation gefährlich. Ein Pädophiler ist per Definition auch krank, und wenn der nur ne Bewährungsstrafe bekommt wegen "mildernder Umstände" dann versteh ich die Welt nicht mehr.