Hochzeitsforum - Hochzeitsorganisation

Hallöchen!

Mein Freund wurde von seinem besten Freund zum Trauzeugen erwählt. Ich bin furchtbar stolz und hab mich echt für ihn gefreut.

So, dann gingen aber bald die ersten Gespräche darüber los:
Der Trauzeuge solle viel Geld dabei haben, denn er muss einige Dingew, z. B. die Schuhe der Braut, freikaufen. Da war ich ja schon etwas baff. Der Schwager des Bräutigams (bzw. dessen Trauzeuge) sei wohl auch ganz schön ins Schwitzen gekommen. Mein Freund plant nun für die Hochzeit, 500 € mitzunehmen. Zusätzlich möchte er natürlich einen bomben JGA planen - bestenfalls mit Wegfliegen. Auch hier ist er der Meinung, die Kosten tragen zu müssen.

Ich bin nun natürlich etwas verunsichert. Ist das mit den Kosten wirklich so extrem? Wir wollen nächstes Jahr ein Haus bauen, dieses Jahr hat es finanziell leider noch nicht geklappt. Ich sehe da echt unsere Planung davon schwimmen, weil er 1000 € für die Hochzeit eines anderen (auch wenn es sein bester Freund ist) ausgeben will, weil er denkt, es gehöre sich so. Wir machen unsere ganze Zukunftsplanung (Kinder, Hochzeit, etc.) von diesem Hausbau abhängig und er wirft das Geld dann so zum Fenster raus - Geld, dass wir nicht haben. Nicht in solchen Summen. Für 1000 € sparen wir schon eine ganze Weile.

Was sind tatsächlich die Kosten des Trauzeugen? Ist es wirklich so extrem, dass der Bräutigam hier die EC-Karte sozusagen "zuhause" lassen kann, denn der Trauzeuge zahlt?

Bitte? um Himmelswillen... NEIN!
Was sind denn das für Erwartungen? Unsere beiden TZ haben uns garnichts bezahlt, warum denn auch? Die "opfern" viel Zeit und helfen viel bei den Planungen, JGA oder sonst was.
Evtl. schmeißen die bei so manchen Spielen, wenn's schon um Geld geht, nen Zehner mehr rein als die anderen oder schmeißt beim JGA ne Runde (obwohl ja da meist alle das selbe zahlen in nem Topf und davon wird alles bezahlt). Wenn man freiwillig was zahlen oder schenken will, ok....

Aber jetzt da solche hohen Summen zu erwarten eben wenn man doch weiß dass der TZ dafür auch lange sparen muss geht garnicht. Ich glaube da muss ein klärendes Gespräch her!

Ich glaube sein TZ (mit Schwester von meinem Mann, die sind ein Paar) hat "nur" ein normales Hochzeitsgeschenk mit 150 oder 200€ drine geschenkt, was auch total ok ist

Hallo Nerina,

in manchen anderen Kulturkreisen ist es tatsächlich anders mit den Summen der Geldgeschenke . Wir hatten hier im Forum auch mal eine Diskussion zu rumänischen Hochzeiten, wo jemand behauptet hat, viele Rumänen blieben eher zu Hause, als als Hochzeitsgast die gängigen (sehr hohen) Beträge zu schenken. Fand ich schon krass.

Verstehe ich es richtig, dass der Freund deines Mannes aus Kasachstan kommt?

Ich würde auch zu einem klärenden Gespräch raten.
Denn 1000 EUR, nein, das muss echt nicht sein. Selbst wenn der Bräutigam vielleicht aus einem anderen Land mit anderen Sitten kommt: geheiratet und gefeiert wird ja offenbar in Deutschland und ihr seid auch Deutsche. Da muss man einen Mittelweg finden, der weder euch in finanziellen Ruin stürzt, noch jemanden irgendwie beleidigt, der vllt. mit was Anderem gerechnet hat.

Wie Sockooo schon schrieb, der Bräutigam ist eher für Organisatorisches zuständig. Und beim JGA kenne ich es so: Braut / Bräutigam zahlen nichts, jeder Teilnehmer zahlt für sich selbst (also Übernachtung, Essen etc...) und der Betrag von Braut / Bräutigam wird unter allen dann noch aufgeteilt.

Viel Erfolg!

Hallo Nerina,


schön, das du dich für deinen Freund freust! TZ ist etwas ganz besonderes (wobei ich nie wieder zustimmen würde ).

Mein Mann stammt aus Kasachstan und ich aus Russland. Vielleicht kann ich dir etwas helfen .
Ja, es ist üblich das es mehr Geld geschenkt wird als bei deutschen Hochzeiten. Allerdings (zumindest bei uns) sind wir schon "eingedeutscht" . Daher erwarten wir auf keinen Fall hohe Summen und erst recht nicht von jemanden der nicht soviel hat! Meine TZ (auch Russin) schenkte uns 50 Euro und hatte sonst keine Kosten (gab auch kein JGA).


Zu den Traditionen :
Freikauf des Brautschuhes läuft so ab: der Braut wird der Schuh "geklaut" und dann kommen (jenach Geschmack) Piraten oder üblicherweise Zigeuner (verkleidete Gäste) und verlangen Geld für den Schuh. Der Betrag liegt zwischen 5 und 10 Euro pro Wunsch. Das heißt die GÄSTE zahlen (freiwillig, wer möchte) Das Geld und haben einen Wunsch für die TZ was sie machen sollen, da die es "verpennt" haben und der geklaut wurde. Da müssen die z.b. bestimmten Tanz tanzen oder sonstiges, wie einfallsreich die Gäste sind 😅.
Also muss dein Mann die Wünsche erfüllen und nicht den Schuh freikaufen. Dann bekommt die Braut ihren Schuh vom Bräutigam angezogen und es beginnt der Hochzeitstanz.

Wenn du Fragen hast, beantworte ich dir gerne.

Hallöchen!!

Ich kann Vika nur beipflichten (bin gebürtige Russin und habe als Kind in Kasachstan gelebt).

Das einzige, was ich mir noch vorstellen kann, wo es um Geld geht - ist das "Freikaufen" der Braut in ihrem Elternhaus. Ich selbst bin schon "zu deutsch" als dass ich sowas auf meiner Hochzeit gerne hätte, aber einige Russlanddeutsche leben eben sehr traditionell und möchten auch eine ganz traditionell russische Hochzeit. Dazu gehört eben auch das Freikaufen der Braut (vor der Zeremonie!!).

Vielleicht fragt dein Freund mal seinen Kumpel, ob es sowas geben wird. Denn da kann es schon sein, dass der Trauzeuge dem Bräutigam ab und an mal aushelfen muss (der Bräutigam muss verschiedene Aufgaben erfüllen, die mit seiner Braut zu tun haben. Ziel ist es, ihm so schwere Aufgaben zu stellen, damit er diese nicht erfüllt und ein Strafgeld zahlen muss. Der "Erlös" geht am Ende aber eh an das Brautpaar).

Ich würde euch raten, mit dem Bräutigam zu sprechen. Geld ist halt so ein Thema für sich, aber ich finde, das Brautpaar kann sowas nicht von euch erwarten, vor allem wenn ihr sowas nicht kennt. Geldgeschenke in dieser Höhe sind eher seitens der älteren, russischen Generation üblich...

Den teuren JGA mit wegfliegen... schön und gut, aber da sollte man sich die Kosten teilen. Und wenn das deinem Freund zu teuer ist (vielleicht steht er damit nicht alleine da!), dann sollte man eben etwas machen, dass keine horrenden Summen verschlingt.

Ich kann auch nicht ganz nachvollzeihen warum der Trauzeuge soviel zahlen soll? Wenns auf auf grund irgend einer Tradition sein soll würd ich dem Bräutigam sagen das das bei uns so nicht ist und er es verstehen muss das 1000 Euro ein haufen Geld sind auch wenns der beste Freund ist aber wir kennen ja alles das Sprichwort "Bei geld hört die Freundschaft auf".

Hallo!

Als Erstes Danke für eure Antworten. :)
Also, zu euren Fragen: Der Bräutigam wurde in Kasachstan geboren, ist aber in Deutschland aufgewachsen. Ich vermute, er ist nicht so extrem mit den Traditionen verbunden - seine ältere Schwester und die Eltern wohl aber schon. Ich denke, dass sie diesbezüglich einfach auf die Traditionen pochen. Die Braut ist eine Deutsche.

Was meinen Freund betrifft: Es ist für ihn die erste Hochzeit im nahen Umfeld. Er wird dementsprechend einfach extreme Vorstellungen haben. Hollywood-Filme haben sicher auch ihren Teil beigetragen.
Ich weiß nur nicht, wie man als Trauzeuge auf die Idee kommen kann, man müsse dem Brautpaar so viel Geld in den Rachen werfen. Ich hab wirklich nichts gegen ein größeres Geschenk vom Wert, aber wir haben eben noch so viel vor - und sind finanziell leider nicht ganz so gut situiert, wie das Brautpaar. Sehe ich das falsch, wenn ich der Meinung bin, dass man sich seine Hochzeit selbst finanzieren muss?

Naja, dann wird wohl das Braut freikaufen wegfallen, ich kann mir nicht vorstellen, dass eine deutsche Braut sowas möchte

Woher hat dein Freund denn solche Vorstellungen mit 1000 EUR? Wer hat ihm gesagt, dass er für den Schuhklau viel Geld dabei haben soll? Irgendwer muss ihm den Floh ja ins Ohr gesetzt haben??? Wie Vika schon geschrieben hat, für den Brautschuhklau werden höchstens die Gäste zur Kasse gebeten... üblicherweise erfüllen die Trauzeugen die Aufgaben, die geben kein Geld dazu!

Sag doch deinem Freund, er soll mit dem Bräutigam sprechen, was auf ihn zukommt. Ich finde 1000 EUR auch extrem viel Geld... und gerade wenn ihr es nicht so dicke habt, sollte das kein Thema sein! Sprich auch mit deinem Freund, dass ihr das nicht einfach so berappen könnt, schließlich hängt davon eure Zukunft ab.

Natürlich muss man seine Hochzeit selbst finanzieren, keine Frage. Ich glaube, dein Freund rechnet einfach mit dem schlimmsten, aber in Wahrheit erwartet niemand sowas von ihm.

Also ich glaube es wird von dem TZ niemals erwartet so viel Geld zu schenken!
Das hört sich sehr großzügig an und er muss es nicht tun, vorallem nicht, wenn er es nicht hat!

Mittlerweile werden die Hochzeiten immer "moderner", da werden nur noch die wichtigsten Traditionen gemacht. Ich hatte auch keinen Brautfreikauf. Allerdings sollte die Braut bis zur Hochzeit auch bei den Eltern wohnen (streng gesehen). Da wir schon längst zusammen gewohnt haben, haben wir auf "Brautfreikauf aus dem Elternhaus" nicht gemacht. Ansonsten, haben wir es so gehalten, wie es zu uns passt und was wirklich Tradition ist.
Da seine Eltern dadrauf Wert legen, wird es wohl bestimmt den russischen Empfang geben mit Brot und Salz und die Schleierabnahme. Der Rest ist kein MUSS. Dein Freund soll einfach mal den Bräutigam und die Braut fragen wie "Traditionell" sie die Hochzeit halten wollen und wieviel russisch sein wird. Da ergibt sich auch die super Gelegenheit um zu fragen wie das Abläuft und was man zusätzlich als TZ dazu gibt. Einfach klar sagen, man will nicht zu wenig einplannen und damit man einen kleinen Überblick hat. Sollte bei guten Freunden nicht falsch rüber kommen. Ich war schon auf einigen Hochzeiten wo Braut oder Bräutigam deutsch waren und da wurde nur bei dem Schleiertanz 5 oder 10 Euro gegeben. Üblich sind Geldspiele nicht mehr (außer Brautschuhklau und Schleiertanz). Wie eng bist du mit der Braut befreundet? Evtl. erfährst du von ihr mehr infos. Ich glaube mehr als 200 (darf auch weniger sein) wird es nicht. Und JGA hat nichts mehr mit den rus. Taditionen zu tun. Ich glaube wirklich nicht, das das Brautpaar mit so viel Geld rechnet oder erwartet. Und JGA mit fliegen, wird er wohl auf andere treffen, die es sich nicht leisten können/wollen oder beruflich nicht geht oder sonstiges. Üblicher rus. JGA ist in einer Banja (Sauna) mit russischem Schaschlik .

Woher hat dein Freund denn solche Vorstellungen mit 1000 EUR? Wer hat ihm gesagt, dass er für den Schuhklau viel Geld dabei haben soll? Irgendwer muss ihm den Floh ja ins Ohr gesetzt haben??? Wie Vika schon geschrieben hat, für den Brautschuhklau werden höchstens die Gäste zur Kasse gebeten... üblicherweise erfüllen die Trauzeugen die Aufgaben, die geben kein Geld dazu!

Den Floh hat ihm der Bräutigam selbst ins Ohr gesetzt, als er sagte, bei der Hochzeit seiner Schwester hätte man den TZ aufgefordert, 1000 € für den Schuh zu zahlen. Meine "nette" Antwort war dazu: Dann geht die Braut halt ohne Schuhe zur Hochzeit.

Natürlich muss man seine Hochzeit selbst finanzieren, keine Frage. Ich glaube, dein Freund rechnet einfach mit dem schlimmsten, aber in Wahrheit erwartet niemand sowas von ihm.

Ich hoffe, dass du Recht hast!

Allerdings sollte die Braut bis zur Hochzeit auch bei den Eltern wohnen (streng gesehen). Da wir schon längst zusammen gewohnt haben, haben wir auf "Brautfreikauf aus dem Elternhaus" nicht gemacht. Ansonsten, haben wir es so gehalten, wie es zu uns passt und was wirklich Tradition ist.

Die Beiden sind zusammen, seit sie 13 sind (also 17 Jahre ) , haben 2 Kinder und leben schon einige Jahre zusammen. Wahrscheinlich fällt das dann auch weg.

Wie eng bist du mit der Braut befreundet? Evtl. erfährst du von ihr mehr infos.

Ehrlich gesagt, sind wir nicht wirklich befreundet. Wir kennen uns, mögen uns, aber ich kenne den Bräutigam besser. Wohl, weil er zu 99% auch ohne seine Frau zu Besuch kommt.

Und JGA mit fliegen, wird er wohl auf andere treffen, die es sich nicht leisten können/wollen oder beruflich nicht geht oder sonstiges. Üblicher rus. JGA ist in einer Banja (Sauna) mit russischem Schaschlik .

Ich glaube um ein klärendes Gespräch kommt man da wirklich nicht rum. Vor allem, um auch zu wissen, was die Braut erlaubt. Der Herr hat schließlich auch Kinder und kann nicht einfach ein paar Tage wegfliegen. Sauna und Schaschlik klingt da doch entspannter.

Hat seine Schwester denn auch nen Russlanddeutschen geheiratet? Ich finde, sowas "zu fordern" ist ne absolute Dreistigkeit. Bitte denk nicht, dass das in unserer Kultur normal ist. Vielleicht ist das bei den Scheichs so, oder bei den neureichen Russen, aber das "normale Volk" ist von sowas ausgenommen. Da hat einfach ein dämlicher Onkel nen noch dämlicheren Scherz gemacht, weil er schon so hackevoll war. Ich glaube kaum, dass der TZ 1000 EUR für den Schuh bezahlt hat, allein schon weil die TZ bei dieser Tradition nix zahlen. Mann, wenn ich sowas höre/lese, werde ich direkt wütend.

Wie gesagt, dein Freund soll mit den Bräutigam sprechen, das wird sich alles schnell aufklären, ich bin absolut überzeugt!

Und JGA mit Banja und Schaschlik ist einfach mal die geilste Idee ever! Vor allem, wenn da auch viele Nicht-Russen dabei sind, da können sie mal sehen, wie ein russischer JGA abläuft

Bride ich stelle es mir auch mega vor

Also zurück zum Thema ... ich schließe mich den Worten von Bride vollkommen an! Ich musste mich echt fremdschämen als ich es gelesen habe ! Berichte uns doch bitte wie es ausgegangen ist.