08/09/2012 19:35:32
Nach nur zwei Monaten Vorbereitungszeit, war es vor zwei Tagen endlich soweit – wir haben standesamtlich geheiratet
Am Wochenanfang ging alles noch recht ruhig zu, bisschen Wohnung aufräumen, ToDo-Listen schreiben, Backzutaten einkaufen usw. Ab Dienstag war dann meine Schwester bei uns, um bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Mittwoch war dann das große Backen angesagt. Da wir nur mit den Eltern und Geschwistern gefeiert haben, war der mengenmäßige Aufwand Gott sei Dank überschaubar
Donnerstag früh waren mein Schatz und ich schon vor dem ersten Weckerklingeln wach. Draußen war es sehr grau und leicht neblig, sodass ich etwas skeptisch war, was das Hochzeitswetter betraf. Nach dem Duschen und nem schnellen Frühstück ging ich mit meiner Schwester erstmal zum Bäcker, um noch Brot usw. fürs Abendessen zu holen. Danach richteten wir schonmal die Kaffeetafel und die Sektgläser. Gegen 11 Uhr fuhr ich dann mit meiner Schwester zum Frisör. Die beiden Mädels dort warteten schon auf uns. Wir hatten im Juli bereits besprochen, wie Frisur und Makeup ungefähr werden sollen, sodass es gleich losging. Nebenbei unterhielten wir uns über Dies und Das und ich war überhaupt noch nicht aufgeregt
Auf dem Heimweg schob sich dann die Sonne immer mal wieder zwischen den Wolken hervor. Aber wichtig war mir eigentlich nur, dass es trotzdem angenehme Temperaturen hatte und vor allem nicht regnete! Meine Restfamilie traf dann gegen halb zwei bei uns ein. Die letzten Sachen wurden gebügelt, überprüft, ob alle Preisschilder abgeschnitten waren und dann zogen wir uns an. Meinen Strauß brachte meine Mama mit und er war genauso, wie ich ihn mir vorgestellt hatte
Kurz nach zwei waren wir dann alle fertig und es ging los in Richtung Standesamt. Aufregung war immer noch keine vorhanden. Vor der Haustüre blieb mein Absatz dann gleich mal im Gitter auf der Treppe stecken, aber mein Schatz hat ihn heil wieder herausbefördert Vor dem Standesamt warteten schon die Hamburger und Augsburger auf uns. Mein Schwager war so lieb und hatte das Fotografieren übernommen – leider war es doch seeeeeeeeeeeeeeeeeeehr schwer, ein Foto hinzukriegen, auf dem ich nicht so doof gucke ... mein Mann meinte allerdings, das läge am Fotografen, aber so richtig glaub ich das noch nicht
Die Standesbeamtin holte uns dann draußen ab und es ging hoch ins Trauzimmer. Hier kam dann bei uns beiden der erste Anflug von Nervosität – die Standesbeamtin meinte zwar, wir sollten uns zunächst mal noch entspannt zurücklehnen, bis es zum Ja-Wort kommt, aber so einfach war das dann irgendwie doch nicht. Bei der Traurede hatte die Standesbeamtin bei der Begrüßung unsere Nachnamen vertauscht, was sehr lustig war, da mein Bruder ja denselben Vornamen hat wie mein Mann, aber sie korrigierte sich dann noch ganz schnell! Die Rede war wirklich sehr schön – da sie bei der Anmeldung der Trauung in Urlaub war, kannte sie uns ja gar nicht persönlich, trotz allem hat sie es geschafft, so ein bisschen von der Anspannung zu nehmen.
Beim Ja-Wort stimmte auf dem Papier zwar der Rufname meines Mannes nicht, aber das ist bei ihm etwas komplizierter, da er sich beim zweiten Vornamen rufen lässt und in ihren Unterlagen eben der erste stand. Wir haben alle nur ein bisschen gegrinst, weil er uns unter diesem Namen einfach fremd ist, aber das sind eben die kleineren Pannen! Das Ja-Wort an sich und der Ringtausch klappten bei beiden auf jeden Fall sehr gut und ohne weitere Probleme und im Anschluss wurden noch die ganzen Formalitäten erledigt. Die Standesbeamtin sagte so schön: „Heute dürfen Sie mit allem unterschreiben, was Sie an Namen zu bieten haben!“ Als die Trauung vorbei war, forderte mein Schwager dann nochmals nen längeren Kuss als den nach dem Ringtausch, damit er den auch auf nem Foto festhalten konnte. Dann kamen die ganzen Gratulationen und wir gingen erstmal wieder raus aus dem Trauzimmer. Unten im Rathaus wurden wir dann von zwei Kolleginnen meines Mannes überrascht. Sie hatten eine Girlande aufgehängt und überreichten ein Geschenk im Namen des Kollegiums – ganz überraschend war es zwar nicht, da wir sie vor der Trauung schon draußen entdeckt hatten, ihre Tarnung hinter der Hecke einer Hofeinfahrt war nicht ganz so geglückt Aber wir haben uns trotzdem sehr gefreut!
Die Standesbeamtin hat dann noch vor dem Rathaus ein Gruppenfoto von uns gemacht – allerdings haben wir dann bemerkt, dass unsere Schwägerin mit den Kindern doch darauf fehlt, weil sie mit den beiden Kleinen doch schonmal voraus ist. Wir liefen dann zurück nach Hause. Unsere Nichte hat zur Begrüßung Blumen gestreut und während wir noch vor dem Rathaus standen, hatte sie mit ihrer Mama ein Herz mit Blumen geschmückt und vor unsere Haustüre gelegt
Als dann nach und nach alle an der Wohnung eingetrudelt waren, übernahm meine Schwester das Sektausschenken. Mein Schatz hielt eine Mini-Rede und ab dann hatten wir eine schöne kleine Feier mit unseren Lieben! Wir bekamen dann doch noch von allen Geschenke überreicht, obwohl wir das zur standesamtlichen Hochzeit eigentlich gar nicht erwarteten. Aber es waren sehr lieb gemeinte Kleinigkeiten! Mama hatte außerdem noch zwei Päckchen von Bekannten aus der alten Heimat mit ihm Gepäck, die erfahren hatten, dass wir heiraten.
Im Laufe des Nachmittages kam dann immer mehr Sonne zum Vorschein, sodass unsere Nichte fast die ganze Zeit auf dem Balkon spielen konnte Nach Kaffeetrinken, Abendessen und einem regen Austausch zwischen den beiden Familien, sind die ersten dann gegangen, als es schon lange dunkel war. Meine Eltern blieben noch, um noch einige Sachen gleich wieder mitzunehmen, die ich geliehen hatte. Zum Abschluss des wunderschönen Tages haben wir auf dem Balkon noch zwei Herz-Wunderkerzen angezündet. Als meine Eltern und mein Bruder dann den Heimweg in Angriff nahmen, ließen wir gemeinsam mit meiner Schwester den Tag noch ausklingen! Irgendwann am nächsten Morgen sind wir dann müde ins Bett – ich musste ja Freitag wieder früh raus, da ich Lehrerkonferenz hatte. Mein Mann weckte mich dann am Morgen mit einem „Guten Morgen, Frau M.!“ und ich hab erstmal überprüft, ob mein Ehering noch am Finger war, damit ich das auch glauben konnte
Die Kollegen hab ich dann die Konferenz über erstmal im Glauben gelassen, dass ich immer noch Frau B. bin Bis auf eine haben sich dann aber alle mit mir gefreut! Meine bescheuerte Parallelklassenkollegin war sehr angepisst und hat nachher dann noch blöde Kommentare losgelassen. Diese haben jedoch einfach nur meine Gründe untermauert, weshalb ich es den Kollegen nicht schon vor den Ferien gesagt hatte. Hätte ich nicht gebrauchen können, dass sie uns den Tag ruiniert!
Sooooooooooooooo ... jetzt ist der Bericht doch etwas länger ausgefallen ... Es ist jedenfalls kaum zu glauben, wie schnell die Zeit bis zum 6. September davongerast ist – aber letztendlich ist es einfach schön, jetzt verheiratet zu sein Wir hatten einen wunderschönen Tag und eine tolle Feier mit unseren Familien! Es ist noch etwas ungewohnt mit dem neuen Nachnamen, aber ansonsten bin ich einfach nur total glücklich und mein Schatz ist das auch Es war schön, die kurze Vorbereitungszeit für den ersten Teil mit euch zu teilen! Und es ist umso schöner, zu wissen, dass im Juni 2013 der zweite Teil ansteht und es weiterhin genügend Gründe geben wird, sich hier mit den „Mitbräuten“ auszutauschen usw.
Viele liebe Grüße und auf diesem Weg auch nochmals ein Dankeschöööööööööööööööön für die vielen lieben Glückwünsche, die ich hier im Forum oder in Facebook erhalten habe! Ihr seid einfach toll