11/06/2008 10:21:16
Hallo Mädels,
so endlich komme ich dazu euch zu schreiben. Hier mein Bericht und Bilder. Viel Spaß
Am 6.6.2008 war es endlich soweit!
Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker und ich drehte mich nicht wie üblich noch einmal um sondern stieg hellwach aus dem Bett.
Mir blieb noch eine Stunde bis zum Frisör. Ich ging also Duschen, packte ein paar restliche Sachen zum mitnehmen ein, in der Zwischenzeit war auch Schatzi aufgestanden, und wir tranken noch einen letzten Kaffee als Jungesellen zusammen.
Um 7:30 Uhr hat Schatzi mich in Eile zum Frisör gefahren.
Dort angekommen erwartete mich schon die Frisörin, die glaube ich aufgeregter war als ich.
Sie fing an mich zu frisieren und holte dann schon bald den Piccolo Sekt heraus. Schon bald kamen die ersten alten Damen in den Salon und bestaunten meine Frisur und wünschten mir alles gute.
Nach einer Stunde stieg ich dann in mein Kleid und die Nervosität stieg.
Um 9:00 Uhr schaute meine Frisörin alle 5 Minuten aus dem Fenster um mir zu sagen mein Bräutigam wäre noch nicht da, was meine Aufregung nur ins unendliche trieb.
Dann um 9:45 rannte sie aufgeregt zu mir und sagte mir voller Freude er ist da. Und da kam er in den Salon um mir den Brautstrauß zu überreichen und wir küssten uns, dabei merkte ich wie aufgeregt und durcheinander er selbst war.
Wir gingen zum Auto wo meine Schwiemama auf uns wartete und mir sagte wie schön ich doch aussehe.
Danach fuhren wir zum Standesamt wo andere riesige Hochzeitsgesellschaften schon ihren Sektempfang zelebrierten.
Nach einer Weile wurden wir ins Haus gerufen wo wir freudig begrüßt wurden und uns gesagt wurde wie erleichtert sie seien das wir nur zu dritt gekommen sind. Das hieß auch für die Standesbeamtinnen einmal durchatmen da die großen Gesellschaften sehr anstrengend und laut seien.
Daraufhin duften wir ins Trauzimmer und wurden von der Standesbeamtin begrüßt.
Sie hielt eine wunderschöne Rede für uns und ich bemerkte, dass ich die ganze Zeit schlucken musste. Als sie uns fragte ob wir die gemeinsame Ehe eingehen wollen sagte mein Schatz “Ja ich will” und dann war es vorbei ich musste weinen und schluchzen, irgendwie fiel die ganze Aufregung und Anspannung auf einmal von mir ab und ich bekam gerade so ein anständiges JA heraus und bei Schatzi liefen dann auch die Tränchen. Daraufhin haben wir uns geküsst und die Standesbeamtin reichte uns Taschentücher.
Zum Schluss haben wir die Dokumente unterzeichnet und ich das erste mal als Frau XYZ unterschrieben dabei war ich überglücklich. Schatzis Mutter hat uns gratuliert und anschließend ein Paar Fotos von uns geschossen.
Paris wir kommen!
Als das Standesamt vorbei war holte uns Pinos Kumpel von zuhause ab und fuhr uns zum Bahnhof. Um 13:30 Uhr ging der Zug.
Die Zugfahrt verging recht zügig wir bekamen sogar ein Mittagessen am Platz serviert fast so wie im Flugzeug.
Um 16:45 Uhr kamen wir dann mit Verspätung am Pariser Bahnhof an.
Schatzi musste erstmal eine Rauchen, ist ja überall Rauchverbot im Zug.
Wir nahmen uns ein Taxi das uns zum Hotel fuhr.
Bei der Taxifahrt konnten wir schon einige Eindrücke von Paris sammeln, sah ja alles nicht schlecht aus.
Im Hotel angekommen checkten wir ein, mussten schnell feststellen, dass zwischen Bildern aus Prospekten und der Realität eben doch oft Welten liegen. Das Zimmer war so klein das man sich einmal um die eigene Achse drehen konnte und das war es dann auch schon, und das bei einem Hotel für 160€ die Nacht. Ok wir wollten schnell raus die Stadt erleben. Das Hotel lag zum Glück nahe am Eiffelturm den wir gleich mal besichtigen wollten.
Da ich den Stadtplan schon studiert hatte war die Orientierung zum Glück alles kein Problem. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und es war kalt nur 10 Grad. Am Eiffelturm angekommen…ok war ernüchternd. Sah jetzt nicht so berauschend aus und als Schatzi sagte er wolle hoch, kam mir schon die Übelkeit, der ist nicht hoch der ist gigantisch und überall Menschen, Tourismus wo man hinsieht.
Schlecht gelaunt zurück gelaufen zum Hotel und was zum Essen gesucht.
In unserer Straße gab es etliche Restaurants, wir bekamen den Tipp von ein paar Engländern für ein kleines Restaurant welches das Beste sein sollte.
Ok, eingekehrt nach Stunden der Entzifferung der Karte hat Schatzi sich schließlich für ein Paar Schnecken entschieden und mir wurde etwas von Huhn erzählt worauf ich freundlich bejaht habe das werde ich nehmen.
Ende vom Lied ich bekam ein Paar Salatblätter mit einem haufen Saurer Nierchen darauf. Ok der Abend war gelaufen und 50€ weniger in der Tasche und von der Stadt der Liebe hab ich jedenfalls noch nichts gesehen.
Im Hotel zurück im Zimmer wollte ich mich ins Bett legen, nur wo war die Bettdecke, habe das Zimmer durchforstet und nichts gefunden. Also runter zur Rezeption und versucht zu erklären das ich eine Bettdecke zum schlafen brauche. Nach einer viertel Stunde vergeblichen erklärens auf Deutsch was Bettdecke heißt, bin ich schnell ins Internet und hab gegoogelt was Bettdecke auf französisch heißt. Das hat er dann verstanden und gesagt wir sollen sie in 10Minuten abholen. Schatzi hab ich dann runtergeschickt, er kommt nach einer halben Stunde zurück aber ich sah keine Bettdecke in seiner Hand nur eine kratzige Wolldecke die es früher bei meiner Oma auf dem Sofa gab.
Schatzi schaute mich wehmütig an und ich sagte nur “andere Länder andere Sitten” ich ging jedenfalls schlafen.
Samstag in der Früh sind wir aufgestanden, das Frühstück war recht gut außer das ich mich an der heißen Milch verbrannt habe, da es die Milch in Deutschland zum Kaffee ja kalt aus dem Kühlschrank gibt.
Danach ging es per Metro zuerst in die Katakomben wo wir eine Stunde anstehen mussten, mein Gott war das beeindruckend tausende von Schädeln und Knochen in einem Tunnelsystem. Bombastisch!! Und etwas gruselig.
Hinterher zur Sacre Coeur in Montmartre. Ich muss an dieser Stelle die Metro in Paris loben. Wir haben uns keinmal verfahren, die ist total super, da hab ich mich ja schon in meiner eigenen Heimatstadt mit der Straßenbahn verfahren.
Ok Metrostation raus….und alles Menschen, wir waren total überfordert.
Wo war Bitteschön die Romatik und das noch bei so einer Kälte?
Haben dann erstmal einen Kaffe getrunken und Schatzi ein Bier für 8€, eigentlich kostet in Paris jedes Getränk 8€.
Aber zur Entschädigung gab es die Sacre Cour zu sehen, eine tolle Kirche direkt mit Blick über Paris und das angrenzende Viertel Montmartre, ein Künstlerviertel. Nur gab es keinen Platz zum setzen zuviel Menschen.
Da haben wir einen halben Tag verbracht und sind dann mit einer Bimmelbahn zum Rotlichviertel gefahren.
Ok Rotlichtviertel weniger, es gab eigentlich nur billige Sexshops wie Orion.
Um Zeit zu vertreiben haben wir uns in ein Kaffee gesetzt und gewartet bis wir zum Moulin Rouge laufen können, da wir zu der Vorstellung wollten.
Das Moulin Rouge ist von außen sehr unscheinbar.
Um 19:45 war dann Einlass, wir zeigten unsere Reservierung vor und wurden von einem Kellner zu unserem Platz geführt der bis ganz zur Bühne vorlief.
Und tatsächlich wir hatten ganz vorn den ersten Platz gleich neben der Bühne.
Wir bekamen ein Dinner serviert und eine Flasche Champagner. Geduldig warteten wir bis um 21:00 Uhr als die Vorstellung endlich losging.
Und was soll ich sagen, wir waren wie hypnotisiert, ich habe noch nie so eine geniale Vorstellung gesehen. Es war Perfekt… besser… es hat alles übertroffen.
Das war eine totale Entschädigung für alles. Und es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal.
Nachts sind wir dann mit dem Taxi zum Hotel gefahren, und eins steht definitiv fest. Nachts ist Paris wunderschön, alles ist beleuchtet und wirkt faszinierend.
Sonntag haben wir mal etwas ausgeschlafen und sind mit dem Taxi zu Notre Dame gefahren.
Hallejula, ist das geil, ist das riesig. Wir waren zur Sonntagsmesse dort und die Orgel hat gespielt. Sowas geniales. Die schönste Kirche die ich jeh gesehen habe ich war hin und weg. Als wir dann zum Ausgang raus sind, blick ich vom Boden hoch und da steht auf einmal ein Mann vor mir und schaut mich mit einem ganz weißen Auge an der sah genauso aus wie der Alte Mann aus dem Film “der Name der Rose” mit so Lumpen an, ich wusste nicht ob ich mich übergeben oder schreiben sollte. Gott so was hab ich noch nie gesehen, wie entsetzlich ich stand total unter schock.
Danach sind wir nach langem anstehen ganz nach oben in den Turm von Notre Dame gestiegen wo der Glöckner wohnt.
Total überwältigend alles, man kann ganz Paris sehen und die Figuren wie bei Gargols, da war ich als Kind ja totaler Fan von.
Gegen Nachmittag sind wir dann auf den Friedhof “Père-Lachaise”.
Da liegen Berühmtheiten wie Jim Morrsion, Chopin und Max Oppenheimer.
Aber ich muss wieder sagen ein Highlight, mein Gott wir kamen aus dem staunen nicht mehr raus. Da liegt nicht einfach Erde und ein Grabstein, das sind ganz winzige Kirchen und Figuren auf 43ha eine richtige Totenstadt. Naja nicht in Worte zu fassen, muss man selbst gesehen haben. Und das erste Mal das wir etwas ruhe hatten in Paris.
Dann wieder in die Metro und auf die Champs-Elysèes. Eine beeindruckende Straße voller Geschäfte Restaurants. Haben dort dann auch Abendbrot gegessen, aber ich hab noch nie so schlecht gegessen wie in Paris. Du bezahlst soviel Geld und bekommst nur sch*** zu essen.
Da waren wir sehr enttäuscht.
Und hier treffen Arm und Reich zusammen.
Dann wurde es dunkel und wollten nochmal zum Eiffelturm.
Rein in die Metro und wo wir rauskamen war es schon ganz dunkel und der Eiffeltum beleuchtet. Ok jetzt sah er wirklich sehr schön aus. Ich wollte es mir doch nicht entgehen lassen und da man um die Uhrzeit eh nicht mehr bis ganz hoch fahren konnte dann zum Glück nur auf die 2. Plattform.
Das war wirklich romantisch, ganz Paris im dunkeln beleuchtet und dann hat der Eiffelturm angefangen zu blinken, leider waren wir auf dem Turm und da sah man das nicht richtig, also wir runtergrannt leider ging es aus als wir auf den letzten Treppenstufen waren. Naja was solls. Dann sind wir noch gemütlich zum Hotel geschlendert.
Montag Früh haben wir uns dann noch aus dem Zimmer ausgesperrt.
Fazit: Paris Sehenswürdigkeiten sind in keiner Weise zu übertreffen, aber es ist keine romantische Stadt und schon gar nicht der Liebe sondern hier herrscht totaler Massentourismus. Und teuer wie sau die Stadt aber dafür entschädigt die Stadt an sich, da sie wunderschön ist, man muss nur genauer hinsehen. Und mit einer Mischung aus Französisch und Englisch gibts nur selten Verständigungsprobleme.
Und hier die Bilder
https://fotoalbum.web.de/gast/steph_wu/Standesamt
https://fotoalbum.web.de/gast/steph_wu/Paris