19/10/2010 12:32:01
Nun auch unser Hochzeitsbericht vom 10.09.2010 .
Morgens um sieben sind wir aufgestanden. An frühstücken war da noch nicht zu denken, hatte irgendwie gar keinen Hunger. Hatte auch noch so viele andere Dinge im Kopf, die noch erledigt werden mussten. Also erstmal duschen, gemütliche Schlabberklamotten angezogen und dann hat mein Schatz mich zum Friseur gefahren, Termin war auf 8:30 Uhr gelegt. Dort erstmal gemütlich gesessen und bei frischem leckeren Kaffee hab ich mir die Frisur machen lassen. Um 10 Uhr war ich dort fertig. Eigentlich sollte mein Papa mich dort abholen, aber er war erst um elf in der Stadt, also Schwesterherz angerufen.
Dann gings zu Mama. Und mein Papa trudelte auch endlich ein. Alle waren total nervös und liefen rum wie aufgescheuchte Hühner nur ich war die Ruhe selbst.
Mama war noch beschäftigt mit der Hochzeitstorte und kriegte leichte Panikattacken, sie würde sie nicht fertig bekommen, sie muss sich noch umziehen (mussten wir alle ), die Blumen mussten noch vom Floristen geholt werden, die anderen Kuchen beim Konditor abgeholt werden usw..
Mein Papa und ich sind dann erstmal los um die Blumen abzuholen. Der Florist hatte doch glatt einen Strauss zu wenig gemacht, haben sie aber noch ganz fix gemacht.
Wieder zurück bei Mama, hab ich ihr erstmal mit der Torte geholfen, mein Papa hat die restlichen Kuchen geholt. Dann wurde angefangen sich umzuziehen, ich zuletzt. Dann der vermeintliche Supergau: Durch die Schwangerschaft hatte ich ja schon ein wenig an Umfang zugelegt, sodass die Corsage nicht mehr unter das Kleid passte. O-Ton meine Mama, die gerade versuchte das Kleid zuzumachen: "Oh Gott, Kind, das Kleid passt nicht mehr !!!" Ich, immer noch die Ruhe in Person, habe dann kurzerhand die Corsage ausgezogen und siehe da, das Kleid passte wie angegossen.
Alles notwendige hatten meine Schwester und ihr Freund in die Autos verteilt ( Wedding Bubbles, Autoschleifen, Blumen etc) und dann gings los zum Standesamt. Mein Papa und ich als letzte.
Zeitgleich bei meiner Schwiegermutter brach ein ähnliches Chaos los, fünf Kinder, meine Schwägerin und ihr Mann, meine Schwager und ihre Frauen blockierten wohl ständig das Bad und Schlafzimmer, sodass meine Schwiegermutter sich erst auf den letzten fünf Minuten umziehen konnte. Zeitgleich wurden zur Beruhigung der Nerven schon 2 Flaschen Sekt geleert . Zu der Zeit war mein Schatz wohl auch noch sehr ruhig, aber das sollte sich noch ändern. Als dort auch alle fertig waren, sind sie alle rüber zum Standesamt.
Dort angekommen, hat mein Schatz alle schon Anwesenden begrüßt und ist dann schonmal mit den Trauzeugen hoch in den Trausaal. Einige Gäste warteten noch neugierig draußen auf die Ankunft der Braut, also mich. Mein Papa und ich kamen dann auch an, aber fanden dort keinen Parkplatz (Sackgasse & Fußgängerzone), also wieder Kehrt gemacht. Diese Nachricht verbreitete sich auch schnell bis in den Trausaal: Die Braut war grad da, ist aber wieder weggefahren. Jetzt wurde mein Schatz aber doch nervös. "Wie, wieder weggefahren???"
Mein Papa hat dann aber schnell in einer Nebenstraße einen Parkplatz gefunden. Mussten dann nur ein kurzes Stück zu Fuß laufen und waren nach 5 Minuten wieder vorm Standesamt. Während der Fahrt hatte mein Vater von Gott und der Welt geredet, war total süß, er war so nervös, dass seine Große gleich heiraten würde. Er vergaß mich dann sogar vor lauter Aufregung vorm Standesamt, er sollte mich ja reinführen und übergeben.
Während ich draußen mit unseren Trauzeugen stand und wartete, dass mein Papa wieder rauskommt, saß er oben im Trausaal, bis mein Schatz ihn fragte, ob er nicht etwas vergessen habe . Das führte zum ersten großen Lacher.
Mein Papa kam dann endlich, und brachte mich zum meinem Schatz. Als der mich dann zum ersten Mal sah, war er erstmal sprachlos und die ersten Tränchen liefen.
Der Standesbeamte begrüßte uns und dann erzählte er erstmal etwas über die Geschichte des Trausaals, ein wenig über uns bis er dann zur eigentlichen Trauung kam. Er hatte seine Rede ein wenig romantisch aber auch lustig gestaltet, was sehr schön war und nicht so formell. Nachdem er mich gefragt hatte ob ich meinen Schatz denn wirklich aus freien Stücken heiraten möchte (er ist schließlich Sizilianer) und ich dieses mit JA beantwortet hatte, wandte er sich an meinen Schatz. Hier sei erwähnt, dass unser Standesbeamte auch ein guter Bekannter von uns ist, der meinen Schatz nun ein wenig piesacken wollte , bevor er ihm die eigentliche Frage stellte. Er erinnerte meinen Schatz erstmal daran, welche Pflichten und Verantwortung man mit der Ehe eingeht, um das ganze noch ein wenig in die Länge zu ziehen. Dann begann er endlich mit "Willst du,...", nur ließ mein Schatz ihn nicht ausreden und unterbrach ihn, indem er einfach "Ja, natürlich will ich!" sagte. Das war der zweite große Lacher des Tages, worauf noch viele folgten.
Dann folgte der obligatorische erste Kuss, die Unterschriften. Die Glückwünsche unseres Standesbeamten und unserer Gäste.
Mich wundert noch immer, dass ich, bin sonst relativ nah am Wasser gebaut, während der ganzen Trauung so ruhig war, mein Schatz hingegen hatte ganz verschwitzte Hände und war sichtliche nervös.
Als wir aus dem Standesamt kamen, warteten dort noch mehr Gratulanten und wir bekamen die ersten Geschenke. Mein Mann warf dann noch Münzen für die Kinder, Wedding Bubbles und Autoschleifen kamen zum Einsatz und Fotos wurden geschossen.
Dann gings auf zur Location, wo uns weitere Gäste bereits erwarteten, doch zunächst wurden wir von den Wirtsleuten mit Brot und Salz und Sekt (für mich gabs extra alkoholfreien) begrüßt.
Ab hier fasse ich ich etwas kürzer:
Die Hocheitstorte war unglaublich lecker. Beim Anschneiden hatte niemand von uns die Hand oben, sind also gleichberechtigt . Das ist uns selbst erst hinterher auf den Fotos aufgefallen. Wir zehren immer noch von den Eindrücken des Tages. Es war so schön.
Der Hochzeitstanz war schön, alle standen im Kreis um uns herum, haben applaudiert, fotografiert und Videoaufnahmen gemacht. Allerdings haben wir davon gar nicht viel von mitbekommen.
Mein Stiefsohn hatte dann auch noch eine Überraschung für uns, er hatte eine kleine Tanzeinlage zu Michael Jackson einstudiert und hat alle damit begeistert.
Spiele gab es für uns zum Glück nur 2. Zum einen das Übereinstimmungsspiel und ein weiteres, wo alle Gäste mit einbezogen wurden.Das kam auch super an.
Das Essen war fantastisch, diese Location kann ich einfach nur weiterempfehlen. Da ich selbst Hotelfachfrau bin und seit fast zwanzig Jahren in der Gastronomie arbeite, kann ich nur sagen, ich habe es selten erlebt, dass Gastronomen mit so viel Herz dabei sind. Einfach toll.
Wir hatten unglaublich tolle Gäste, die sich, obwohl wir uns nur Geld gewünscht hatten, unheimlich viele Gedanken gemacht haben und wirklich tolle kreative Geschenke dabei herausgekommen sind.
Ich kürze hier mal ab, denn jetzt kommen die Fotos: