04/10/2011 10:49:00
Freitag, 16. September 2011
Schon von Donnerstag auf Freitag konnte ich sehr schlecht schlafen. Wegen des Dekorationsmarathon war ich furchtbar aufgeregt und dass obwohl ich immer dachte ich sei ganz entspannt. So wanderte ich morgens um halb fünf mit meiner Bettdecke auf die Couch vor den Fernseher, wo ich dann noch ein bisschen vor mich hin schlummerte.
Vormittags packten wir noch ein paar Sachen für die Flittertage und mein Schatz fuhr dann schon früher zu meinen Eltern auf den Hof um am Hochzeits-Feuerwehrauto zu werkeln. Gegen Mittag fuhr auch dann ich dorthin um mit allen gemeinsam zu Essen. Um dreizehn Uhr ging es dann richtig los, mein Schatz putze das Feuerwehrauto und wir luden alles ein um die Kirche zu dekorieren. Mit Mama, Papa, Geschwistern, Oma und Tante machten wir die Kirche zurecht. Die Bankdekoration bereitete uns am Anfang kleine Schwierigkeiten, bis mein Papa eingriff.
Danach fuhren wir wieder zurück um das Brautauto zu schmücken, derweil traf meine Trauzeugin ein um beim dekorieren des Saals zu helfen. Wir mussten mit VIER Autos vorfahren um alles zur Gaststätte zu bringen. Anfangs ein ganz schönes Durcheinander, da noch einige Helfer dazukamen, schafften wir es doch in gut einer Stunde den Saal fertig herzurichten. Ich war noch die Ruhe selbst.
Am Abend trafen wir uns dann nochmals alle auf einer Geburtstagsfeier. Danach verabschiedete ich mich von meinem Schatz, da ich die Nacht in meinem Elternhaus verbrachte. Ziemlich schnell schlief ich dann ein und wachte um Punkt zwei Uhr nachts auf und an schlafen war nicht mehr zu denken.
Samstag, 17. September 2011
Um dreiviertel fünf stand ich dann auf und verzog mich ins Badezimmer, danach weckte ich meinen Bruder, der mich zum Frisör fahren sollte. Was soll ich sagen, draußen regnete es, ich versucht nicht daran zu denken. Ich trank einen Kaffee, mit meiner Mama die ebenfalls schon wach war, und frühstückte eine Kleinigkeit. Um halb sechs machten wir uns auf den Weg zum Frisörtermin. Der war auch schon da und so fing er auch gleich mit meiner Frisur und dem Make-Up an. Das ganze dauerte gut eine Stunde, in der mir durchgehend schlecht war, und um halb acht waren wir wieder zuhause. Dort wartete schon meine Schneiderin mit dem Brautkleid, um mich anzuziehen. Und keine 20 Minuten später war ich fertig, für unseren großen Tag! Dann hieß es warten, auf den Bräutigam, die Fotografin und den Videograf. Das waren nicht mal zehn Minuten, aber es fühlte sich für mich ewig an, da ich meinen Schatz endlich sehen wollte! Anmerkung: Es hatte aufgehört zu regnen!!!
Und dann waren sie plötzlich alle da, es wurde fotografiert und gefilmt als das Brautauto vorfuhr und mein Schatz und ich uns ausgiebig begrüßten und begutachteten. Er sah soooo schick aus!
Nach ein paar Minuten stiegen wir alle ein um ein Stückchen zu unserer Fotolocation zu fahren. Dort erwarteten uns unsere Trauzeugen und es ging sofort los. Anfangs hatte ich ganz schön Angst um das Kleid, aber die legte sich, nach einigen guten Tipps der Fotografin ganz schnell. Wir hatten einen riesen Spaß beim Fotoshooting. Um zehn Uhr brachen wir dann alle Richtung Kirche auf um unsere Gäste zu begrüßen, da stieg die Aufregung wieder.
Es waren schon die meisten da, die Blaskapelle von Schatzis Opa spielte und bei strahlendem Sonnenschein begrüßten sich alle. Ganz schnell verging die Zeit und wir stellten uns zu einem kleinen Kirchenzug auf, angeführt von der Blaskapelle und den Fahnenabordnungen. Vor der Kirche warteten wir und die Kapelle und ließen die Gäste schon mal Platz nehmen. Der Pfarrer kam zu uns nach hinten und zusammen zogen wir dann zu Orgelmusik ein. Und dann ging es los. Das erste Lied unseres Sänger-Duos, Gänsehaut pur! Die Lesung meiner Schwägerin, die Lieder und eine ganz tolle persönliche Predigt unseres Pfarrers. Den Trauspruch sagten wir fehlerfrei auswendig auf, beim Fürbitten lesen musste meine Schwägerin fast weinen und bei Annie´s Song nach der Trauung öffneten sich bei mir die Schleusen endgültig Es hat einfach alles gepasst, es war viel schöner, emotionaler als ich es mir vorgestellt habe und es hätte nicht schöner und perfekter sein können. Auch die nicht so ambitionierten Kirchengänger unter unseren Freunden waren begeistert. Und dann fiel jede Last von mir ab und ich freute mich nur noch wahnsinnig auf die folgende Feier.
Im Konvoi und hupend fuhren wir die kurze Strecke bis zur Gaststätte. Dort nahmen wir dann die Glückwünsche und die zahlreichen und liebevollen Geschenke unserer Gäste entgegen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Sänger der Band, starteten wir mit dem Mittagessen. Es folgten der Brautwalzer, das Torte anschneiden, austeilen der Hochzeitszeitung, ein Spiel das unsere Cousinen organisiert hatten, ein paar Tanzrunden und dann wurde ich auch schon meinem Bräutigam gestohlen und es ging in die Kellerbar. Dort machte die Band richtig Stimmung, der Wein floss in Strömen und es ging wirklich heiß her! Um sieben gab es dann Abendessen und in einer Polonäse, voraus die Musiker, ging es wieder rauf in den Saal. Dort ließen unsere Freunde unsere „Bauwagen-Hymne, Dem Land Tirol die Treue“ auflegen und wir haben noch vor dem Essen richtig Stimmung gemacht. Wieder gab es eine Polonäse und es saß keiner mehr, alle waren mit dabei. Zum Essen kehrte dann wieder Ruhe ein. Es folgten wieder einige Tanzrunden, die Tanzfläche war durchgehend gut gefüllt. Dann kam noch ein Spiel von unseren Trauzeugen, die Reise nach Jerusalem, bei der der Verlierer jeder Runde eine Aufgabe, z. B. Schwimmen gehen mit dem Brautpaar, bekommt. Wieder wurde getanzt, gelacht, geratscht. Um zehn gab es dann noch ein Eisbuffet, eingeleitet mit Lasershow. Sehr lecker und toll gemacht. Und so langsam ging der Tag zu Ende. Dann wurden wir noch auf die Tanzfläche geholt, unsere Gäste sangen ein Lied und stellten Teelichter vor uns auf ein großes rotes Holzherz. Da musste ich richtig heftig weinen. Ich hielt noch eine kurze Dankesrede, der kleine Strauß und das Strumpfband wurden geworfen und dann tanzten wir unseren Abschiedstanz (Die Braut weinte wieder). Ein paar Freunde halfen noch die Geschenke nach Haus zu bringen und wir verbrachten noch eine gesellige Stunde im Partykeller. In unserer Wohnung erwarteten uns Herzluftballons, Ballons mit Geld gefüllt und 653 PET-Einwegflaschen, das Geldgeschenk von Schatzis Schwester In der Einfahrt hatten meine Tanten hunderte von Teelichtern verteilt, als wir nach Hause kamen. Wieder flossen Tränen. Und so klang der schönste Tag (ungelogen) unseres Lebens aus. Und ich könnte jetzt schon wieder heulen….
Außerdem haben unsere Freunde und Geschwister ganze Arbeit geleistet und uns im Vorgarten von Freitag auf Samstag DREI Hochzeitsbäume aufgestellt. Das sieht sooo genial aus, wenn man in die Straße zu unserm Haus abbiegt .
Auch wenn ich mich im Forum recht ruhig verhalten habe, habe ich doch viele schöne Ideen von euch Weddix-Mädels bekommen. Ohne die der Tag, gerade für unsere Gäste, nicht ganz so schön und interessant geworden wäre: die Hochzeitskameras, die Candybar, Gastgeschenke, Notfallkörbchen usw. Vielen Dank dafür an alle. Wir bekamen durchweg nur positive Rückmeldungen. Was mich sehr gefreut hat, dass vielen MÄNNERN aufgefallen ist, dass sich das Farbthema rot/creme durch die ganze Deko und Papeterie zog.
Wir hatten von 168 geladenen Gästen sechs Personen die sehr frühzeitig abgesagt haben, alle anderen waren auch wirklich da. Einen kurzfristigen Ausfall hatten wir, eine ältere Damen die kurz vorher ins Krankenhaus musste. Das kann passieren und war auch für die Tischordnung nicht tragisch. Nur so als kleine Ermutigung für neue Bräute, da sich andere, wie ich immer wieder lese, mit ihren Gäste sehr ärgern müssen! Wovor ich aber auch Angst hatte!!!
Ein paar Pannen hatten wir natürlich auch.
Die schöne Tortenfigur fiel zu Boden und löste sich in tausend Scherben auf, da die Torte nachgab. Der Sänger unserer Band und der Videofilmer standen sich wohl gegenseitig im Weg und bekamen sich so in die Haare, das der Filmer (verhielt sich wie ein bockendes Kleinkind) gehen wollte (Kurzer Nervenzusammenbruch der Braut -> deftige Standpauke von meiner Oma und meiner Schwiegermutter an die zwei Kindergartenkinder -> nach 10 Minuten, alles wieder gut )
So dass wars aber jetzt! Wer bis hierhin durchgehalten hat! RESPEKT!!!!! (Bilder folgen)
LG SteffLin