23/09/2011 21:35:13
Hallo Ihr Lieben!
Erstmal Vielen Dank für die vielen Glückwünsche, die Ihr mir über Tatianas Thread zukommen lassen habt!
Hier mal mein Versuch, die Geburt von Isabelle Marie, die sich immerhin auf 2 Tage ausdehnte, zusammenzufassen :
Am Samstag, 17.09.2011 kam ich also morgens um 08:00 Uhr zur Einleitung in die Klinik.
Ich war schon eine knappe Woche überfällig und es tat sich absolut nichts. GMH noch nicht verstrichen und Mumu zu.
Am Vormittag gab es einen Wehencocktail. Schlecht geschmeckt hat er nicht ( war eine Mischung aus Saft, Rizinusöl und Sekt ) aber er lag mir doch sehr schwer im Magen, sodaß ich stundenlang mit Übelkeit zu kämpfen hatte. Ich beschloss, die Übelkeit zu "verschlafen" und legte mich hin.
Um 16:00 Uhr hatte ich plötzlich das Gefühl, in die Hose gemacht zu haben....sehr, sehr unangenehm.
Es stellte sich heraus, daß ich einen "hohen Blasensprung" hatte. Die Tests, die dies bestätigen sollten, schlugen nur sehr schwach aus, also warteten wir ab.
Gegen abend fingen dann leichte Wehen an, die über die Nacht hinweg immer stärker wurden. Sie erinnerten mich an schlimme Menstruationsschmerzen.
Sonntag, 18.09.2011
Die Nacht war echt übel, trotzdem war ich gut gelaunt und freute mich auf die Untersuchung, zu der ich bereits morgens um 07:00 Uhr antanzen musste.
Die Enttäuschung war riesig! Es hatte sich nichts getan! Mumu zu, GMH immernoch tastbar ( kotz! ) .
Die Hebamme gab mir dann eine Tablette; eigentlich war es nur eine 1/4 Tablette, die dafür sorgen sollte, daß untenrum alles weich wurde und sich endlich mal was tat.
Es dauerte auch keine 2 Stunden, da wurden die Wehen heftiger und heftiger und heftiger.
Frühstück musste ich unterbrechen, Mittagessen ging gar nicht mehr! MAN, waren DAS Schmerzen!
Gegen 14:00 Uhr dann wieder Untersuchung. Das Ergebnis: Mumu 4 cm offen! JUCHUUU!
...trotzdem ging's mir beschissen!
Die Hebamme schlug mir ein Entspannungsbad vor - eigentlich hasse ich Bäder, aber ich nahm dankend an.
Die Wehen ließen sich im Wasser tatsächlich besser ertragen. Nach ca. 30 Minuten bin ich dann wieder aus dem Wasser raus und direkt zur Untersuchung auf die Liege: Mumu jetzt bei 6 cm!
Ich meinte nur zur Hebamme: Können wir jetzt die PDA setzen? Sie bejahte und wir liefen in den Kreißsaal.
Dann kam der Anästhesist und setzte mir die PDA - GOTT, was hatte ich einen Schiss davor!!
Ich fing bereits bei der Berühung des Rückens an, zu hyperventilieren und wurde gänzlich hysterisch, als mir bewußt wurde, daß der Arzt die richtige Stelle zwischen den Wirbeln suchte.
Wenn ich nicht so irre Wehenschmerzen gehabt hätte, wär ich augenblicklich aus dem Raum gerannt!
Dann bekam ich erstmal eine Betäubungsspritze, die wirklich nur ganz kurz mal gepiekst hat. Da ich aber eine wahre Spritzen- und Nadelphobie habe, hab ich angefangen, zu brüllen, wie am Spies und mich an meinem Mann festgekrallt, als ginge es um's nackte Überleben!
Das eigentliche Setzen der PDA hab ich dann nur noch als leichten Druck wahrgenommen.....ich hab aber trotzdem weitergebrüllt, was mir im nachhinein total peinlich war, weil es definitiv nicht weh getan hat.
Eine andere Schwangere, die ich am Vortag kennengelernt habe, war zu dieser Zeit gerade zur Untersuchung in einem Nebenraum und erzählte mir später, daß sie mich gehört hat und sich sicher war, daß ich das Kind jetzt bekommen habe!......Peinlich, peinlich.....wenn man bedenkt, daß das NUR der Anfang eines noch sehr langen Tages werden würde!
Die PDA wirkte und ich entspannte fast augenblicklich.
Der Stress sorgte jedoch dafür, daß die Fruchtblase komplett platzte! Das fühlte sich an, als hätte man sich mit Wucht auf eine Tüte mit warmen Wasser gesetzt und diese dann zum Platzen gebracht!
Von 15:00 - 18:00 Uhr spürte ich keine Schmerzen. Die Wehen nahm ich nur als Druck wahr, der Ähnlichkeit mit dem Druck bei Blähungen hatte - lach!
Ab 18:00 Uhr - der Mumu war jetzt 9 cm offen - wurde die PDA etwas runtergeschaltet.
Ich spürte ein fieses Brennen im Rücken. Es waren Wehenschmerzen, die ich nach unten hin nur noch als oben beschriebenen Druck wahrnahm.
Dann fing es an, unterhalb der Brust zu ziehen und zu Brennen. Die Hebamme erklärte, daß das vom Kind verursacht wird. Es drückt sich von dort nach unten ab.
18:30 Uhr - Mumu bei 9,5 cm.
Die Schmerzen in Rücken und Oberbauch machten mich irre! Sie waren SO stark, daß ich den Wehendruck nicht mehr wahrnahm.
Die Hebammen verstanden das ein bischen falsch und drosselten die PDA nochmal. Die Schmerzen wurden daraufhin so heftig, daß ich überhaupt nicht mehr wusste, was ich machen sollte!
Trotz Ansagen der Hebamme und der Ärztin war es mir einfach nicht möglich, einen Rhythmus zu finden.
Zwischendurch kotzte ich vor Anstrengung und die Adrenalinansammlung im Körper 3 Nierenschalen komplett voll.
Ich schrie eigentlich nur noch herum, man möge mich schlachten, umbringen, einschläfern!
Irgendwas stimmte nicht.
Mehrere Kontrollen haben dann ergeben, daß das Kind zwar nach unten geschoben hat, der Mumu sich jedoch nicht weiter öffnete. Der blieb konsequent bei 9,5 cm offen stehen und das ab 18:30 bis 21:30 Uhr!
3 Stunden hab ich gelitten, wie Hund! ( und das ist noch milde ausgedrückt! )
Dann kam die Ärztin und meinte, wir könnten das Spiel jetzt auch noch eine Stunde weiter so führen oder aber gleich zu einem Kaiserschnitt übergehen.
Für mich gab's da nichts mehr zu überlegen. Ich war so fertig mit der Welt, hatte überall Schmerzen, zitterte unkontrolliert, als würde ich an einer Stromleitung hängen und war davon überzeugt, daß ich den Tag eh nicht überlebe.....
Um kurz nach 22.00 Uhr machte man mich dann fertig für den Kaiserschnitt. Mein Mann wurde in ein "grünes Ganzkörperkondom" gesteckt und mir zur Seite gestellt.
Ich zitterte, wie bekloppt, war aufgeregt und sang ganz laut "What a man" ( den Film hatten wir uns eine Woche vorher noch im Kino angeschaut - lach ).
Um 22:39 Uhr war unsere Isabelle Marie endlich da!
Hinter dem Sichtschutz ertönte ein kurzes Quäken, dann reichte die Hebamme meinem Mann ein kreischendes, quiekendes, lila Etwas entgegen!
Ich selbst erhaschte nur einen kurzen Blick auf unser kleines Wunder. Dann musste ich vor Aufregung und wahrscheinlich auch wegen der Narkose nochmal kotzen, wie ein Weltmeister.
Ich wurde dann zusammengenäht und mein Mann verließ mit unserer Kleinen den OP für den großen Check Up.
Danach fehlt mir eine Stunde. Ich bin eingeschlafen und in einem Überwachungsraum wieder aufgewacht.
Dort musste ich dann auch noch eine weitere halbe Stunde bleiben, bis ich grünes Licht bekam und endlich auf Station durfte, wo mein Mann schon mit unserer Tochter wartete
Zum ersten Mal habe ich sie länger, als nur 2 Minuten betrachten können! Es war so verrückt! DAS war unser Kind! So richtig realisiert habe ich das erst 2 Tage später.
Mittlerweile sind wir zu Hause. Ich verbringe den lieben langen Tag damit, unsere Maus zu betrachten. Ich kann mich einfach nicht satt sehen! Sie ist purer Zucker!
So, das war's erstmal von meiner Seite!
Ein erstes Foto findet Ihr unter diesem Link ( Name: Isabelle Marie Diegmüller ):
http://www.helios-kliniken.de/klinik/huenfeld/ihr-klinikaufenthalt/babygalerie.html?tx_weeaardamgallery_pi1[actpage]=1&tx_weeaardamgallery_pi1[iid]=73013&cHash=cd8f69913d
Allen, die bis hierhin beim Lesen durchgehalten haben: VIELEN DANK!