Babyforum

Haben am Sonntag heiß diskutiert mit einem Pärchen...

Vielleicht könnt ihr mir sagen, was hier stimmt?

Kann man sein Kind katholisch taufen lassen, auch wenn ein oder beide Elternteile nicht mehr in der katholischen Kirche sind? Falls ja, was muss man der Kirche dann vorlegen?

Vielen Dank!

Ich denke das ganze hängt sehr stark vom Pfarrer ab.
Wir haben ja auch katholisch geheiratet obwohl mein Mann aus der Kirche ausgetreten ist.

Freunde von uns haben Ihr Kind auch katholisch taufen lassen obwohl beide aus der Kirche ausgetreten sind.
Das was dem Pfarrer in der Regel wichtig ist das man selbst irgendwann mal getauft worden ist. Bei meinem Mann wollten sie bei unserer Hochzeit auch die Taufurkunde sehen. Und ich glaube einer der Taufpaten sollte in Deinem Fall zumindest katholisch sein und in der Kirche sein.

Aber genau weiss ich es leider nicht.

Es geht, solange ein Elternteil Teil der katholischen Gemeinde ist.

Als mein Mann und ich unsere Ehe angemeldet haben, habe ich den katholischen Pfarrer gefragt, ob unsere Kinder katholisch getauft werden können, obwohl mein Mann evangelisch ist. "Klar!" war die Antwort.

Was man vorlegen muss, weiß ich nicht.
Als mein Patenkind katholisch getauft wurde, hat es den Pfarrer mal überhaupt nicht interessiert was der Patenonkel und ich sind...

Wichtig ist doch nur, dass gewährleistet ist, dass das Kind im christlichen Glauben erzogen wird und wenn ein Elternteil dies erfüllen kann, ist doch alles okay...

Also... soweit ich weiß, ist das nicht möglich.

Ich glaube, begründet wird das damit, dass man das Kind ja nicht im kirchlichen Glauben erziehen kann, wenn man sich selber dazu entschieden hat, aus der Kirche auszutreten. (Macht ja auch Sinn! )

Aber vielleicht gibt es da auch sowas wie ein Handlungsspielraum für den Pfarrer?

Unser Pfarrer regt sich auch immer über Leute auf, die erst aus der Kirche austreten um Geld zu sparen und dann kleinlaut wieder eintreten wollen oder wg. bestimmten Dingen Ausnahmegenehmigungen haben möchten.

In einer Predigt letzte Woche z.B. hat er erzählt, dass Eltern ihn angefleht hätten, dass Grab seines Sohnes bei der Beerdigung zu segnen, obwohl er aus der Kirche ausgetreten war. Tja, da musste er Ihnen sagen, dass wer sich im Leben gegen Christus entschieden hat, bestimmt nicht wollte, dass er im Tod einen christlichen Segen erhält.

Hart- aber halt auch irgendwie gerecht.

Wir haben unseren Kleinen erst gestern taufen lassen, obwohl wir beide aus der Kirche ausgetreten sind - allerdings evangelisch. Bei uns war es wichtig, dass beide Paten noch in der Kirche sind, aber das wird wohl von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich geregelt.

Ohja, stimmt- evangelisch oder katholisch, dass wird ja oft unterschiedlich gehandhabt.....

finde das schon seltsam, warum man möchte, dass das kind christlich getauft wird, wenn man selbst ausgetreten ist? denke, dass das bestimmt geht, kommt ja oft auf das wohlwollen des pfarrers an, aber sinn macht das meiner meinung nach keinen.

ich komm ja aus der erzkatholischen Eifel, und bei uns wird das so gehandhabt:

*Kind wird katholisch getauft, wenn mindestens eins der Elternteile Mitglied der Kirchengemeinschaft ist - wenn beide Elternteile aus der Kirche ausgetreten sind, wird auch nicht getauft

*BEIDE Taufpaten MÜSSEN katholisch sein (ob aktiv in der Kirche ist egal, die müssen nur katholisch getauft UND gefirmt sein)

Interessant ist, dass meine Trauzeugen nur christlichen Glaubens sein müssen - es lebe die Ökumene

Bei uns war es kein Problem, ich bin ausgetreten, mein Mann ist noch katholisch (leben in Oberbayern). Der Taufpate musste natürlich in der Kirche sein. Wegen mir hat jetzt keiner was gesagt.

Der Sinn, unser Kind taufen zu lassen, für mich ist, dass ich es als Kind schön fand, an Kommunion, Gottesdienste, Firmung, Religionsunterricht etc. teilzunehmen. Als Erwachsene konnte ich mich damit nicht mehr identifizieren - speziell als Frau.

Unsere Kleine kann sich ja mit 18 dann immer noch entscheiden, ob sie austreten will oder nicht.

hi

also ich bin auch katholisch und mein Mann ist getauft aber ausgetreten. Hochzeit war kein Problem, obwohl unser Pater meinen Mann versucht hat zu bekehren. Unsere Trauzeugen waren beide katholisch und gefirmt. Bei der Taufe ist es dann so, dass wir mindestens 1 katholischen Taufpaten brauchen. Aber ich weiß ganz ehrlich nicht wen ich nehmen sollte, wenn es mal soweit ist.....

Was habt ihr da so für "Kriterien"?

Ich habe mich aus dem selben Grund wie so_sure für die Taufe entschieden. Auch wenn ich mich mittlerweile insbesondere mit der Institution Kirche nicht mehr identifizieren kann, möchte ich trotzdem dass mein Sohn die christlichen Werte kennenlernt. Wenn er erwachsen ist, kann er immer noch entscheiden auszutreten.

@ Kitti-Katze: Welche Kriterien meinst du? Nach welchen wir die Paten ausgesucht haben?

Bei meinem Schwager ist es so, dass er katholisch ist, sie ist "nichts". Ich musste als Taufpatin aber in der Kirche sein. Der Pate soll ja den Eltern helfen das Kind im christlichen Sinne zu erziehen. Das kann man ja nicht, wenn keiner der Beteiligten in der Kirche ist.

Dass ein Paar, das mit der Kirche nichts am Hut hat ihr Kind taufen lassen möchte, find ich auch komisch. Auch mit der Begründung, dass sich das Kind später selbt entscheiden kann. Wie will man denn einem Kind christliche Werte beibringen, wenn man damit nichts am Hut hat?! Man spielt doch dann nur was vor "weils sich so gehört".

@chikkitta: Ja genau. Nach welchen Kriterien habt ihr oder sucht ihr Taufpaten aus??? Das ist für mich noch ein riesiges Problem und ich bin noch nicht mal schwanger.....

Bei uns ist es so ich bin kath. mein Freund ist nichts. War also kein Problem unsere Tochter taufen zu lassen.

Habe mich aber damals mit dem Pfarrer und dem Pfarramt unterhalten und die haben gesagt, das ein Kind auch getauft werden kann wenn beide Eltern nicht in der kath. Kirche sind. Dann muss aber gewährleistet sein das ein anderes Familienmitglied oder der/die Pate/n die kirchliche Erziehung übernehmen.

Und wenn sie nein sagen würden, bestünde die Möglichkeit das das Kind das getauft werden sollte..wenn es ein paar Jahre alt ist, selbst entscheiden kann ob es getauft werden möchte oder nicht.

Liebe Grüße
Mendhi

Wir sind zwar beide noch in der Kirche (er evangelisch, ich katholisch), haben aber nichts mit der Institution Kirche am Hut. Haben deshalb auch nicht kirchlich geheiratet und Jasmin auch nicht taufen lassen. Wir wären uns in beiden Fällen "scheinheilig" vorgekommen wenn wir jetzt auf einmal auf total christlich gemacht hätten nur weil "man es eben so macht". Es gab auch den größten Zoff mit meinen Großeltern, die das überhaupt nicht akzeptieren konnten. Aber wir sind der Meinung- Jasmin kann sich später mal selbst entscheiden, ob sie getauft werden will oder nicht. Wir werden auch trotzdem versuchen, ihr die christlichen Werte zu vermitteln (die ja grundsätzlich nicht schlimm sind, nur können wir nicht für unser Kind vor dem Taufbecken stehen und das Glaubensbekenntnis aufsagen) und im Kiga wird sie ja auch mit den christlichen Festen in Berührung kommen.

@ Kedda:

Respekt! Das finde ich konsequent - und ehrlich!


Allerdings ist es mit dem " später selbst entscheiden " so eine Sache.
Sicherlich kann es im Kindergarten und in der Schule die Bedeutung der kirchlichen Feste und Symbole kennenlernen. Aber es wird sicher sehr viel schwerer einen wirklichen Zugang finden, wenn es merkt, dass die Eltern der Kirche und dem Glauben skeptisch oder gar ablehnend gegenüber stehen.

@Altemutter

ich fand es auch sehr mutig von unseren Kindern sich gegen die kirchliche Hochzeit und gegen die Taufe zu entscheiden,aber mein Mann und ich haben es akzeptiert und die Beiden sogar in Ihrer meinung bestärkt.

Ich denke Jasmin wir im Kika und in der Schule mit den christlichen Werten und Festen in Berührung kommen und sich dann entscheiden,wie auch immer früher oder später.
Ich habe eine Kollegin deren Tochter ist auch nicht getauft und die Eltern sind aus der Kirche ausgetreten.

Sie wurde dann in einem Kath.Mädchengymn. eingeschult.Mit 12 Jahren glaub ich hat sie sich dann taufen lassen und konfimieren.
Der Wunsch kam von dem Mädchen selber und die Eltern waren gar nicht so erfreut,haben es aber akzeptiert.
Wie Kadda schon erwähnt gab es bei meinen Eltern also den Urgroßeltern von Jasmin einen Riesenzoff.
Aber mitlerweile haben sie es zähneknirschen akzeptiert.

Wir werden Marlene auch nicht taufen lassen. Mein Mann steht der Institution Kirche sehr kritisch gegenüber, er ist auch nicht getauft.

Ich bin evan. getauft und war früher auch sehr aktiv in der Kinder- und Jugendkirche, also verbinde ich sehr viel Positives damit.

Ob wir das irgendwann noch machen, haben wir noch nicht zu Ende diskutiert. Ich sehe es wie Altemutter, wenn die KInder getauft sind, haben sie erstmal einen einfacheren Zugang zur Religion, z.B. durch den Religionsunterricht.

Aber ich bin auch der Meinung, dass man "christliche" Werte- die ja auch die Grundlage unserer Gesellschaft sind - gut vertreten und beibringen kann, ohne dass das Kind getauft ist.

@Altemutter: Diese Gedanken hab ich mir im Vorfeld auch gemacht. Ich bin mir dessen schon bewusst, dass Jasmin es vielleicht nicht so einfach haben wird, allerdings wird sie sich (so hoffe ich) irgendwann mal etwas bewusster mit dem Thema Glaube und Kirche auseinandersetzen und sich dann auch bewusst für die Taufe oder eben dagegen entscheiden. Ich finde, es spielt keine Rolle, ob sie da schon getauft ist, oder nicht. Und soviel ich weiß, kann sie trotzdem auch am Religionsunterricht teilnehmen (zumindest war das früher mal so). Weder mein Mann noch ich sind aus der Kirche ausgetreten (und werden dies auch nicht tun solange ich bei einem kirchlichen Träger arbeite). Ich weiß noch, in meiner Grundschule waren zwei muslimische Kinder und die durften dann auch in den evangelischen Reliunterricht obwohl sie nicht getauft sind.
Ich war früher auch recht aktiv in der Kirche, hab regelmäßig die Schülergottesdienste besucht und auch bei der Durchführung mitgewirkt. Außerdem hab ich im Rahmen der Landjugend mitgeholfen, Betstunden und Gottesdienste zu gestalten. Ich war auch auf einem katholischen Mädchengymnasium (wobei diese Entscheidung nicht auf dem Glaube beruht hat) Habe mich auch ne zeitlang sehr mit der Kirche und dem Glauben auseinandergesetzt und bin zu dem Schluß gekommen, dass das, was uns die Kirche vorgibt, nicht das ist, was ich mit meinem Glauben und meiner Weltanschauung verbinde. Das werde ich meinem Kind auch so weitervermitteln (oder zumindest werde ich es versuchen). Ich werde ihr auch nicht im Weg stehen, sollte sie sich mal dazu entscheiden, sich taufen, firmen, usw. zu lassen.

Vielen Dank für eure Antworten!

Bei uns ging es darum, dass wir ja beide nicht in der Kirche sind (ausgetreten) und die Frage aufkommt: Was ist wenn ihr Kinder habt?

Unsere Meinung: Unser Kind wird nicht getauft und kann sich selbst dazu entscheiden, welche Glaubensrichtung es mal einschlagen will.

Das andere Pärchen meinte, dass man ein Kind nur taufen lassen kann, wenn beide in der Kirche sind (was ich aber nicht glaube konnte)... Naja, ihr habt mich in meiner Vermutung bestärkt - es ist möglich!