Babyforum

Hallo,
habe folgenden guten Link gefunden:
http://www.finanztip.de/recht/steuerrecht/elterngeld.htm

Hat jemand von euch auch die Steuerklasse gewechselt um mehr Elterngeld zu bekommen. Wir werden dass wohl schnell noch machen.

Blöd ist nur dass man nur 1x im Jahr wechseln kann.

Wir haben momentan 4/4 ... ich würde jetzt 3 nehmen, mein Mann 5, obwohl wir ungefähr gleich verdienen, er sogar etwas mehr. Hoffe das rechnet sich dann mit dem Elterngeld! Nach der Geburt bzw ab 2012 würde mein Mann dann in 3 gehen und ich in 5 bzw in nix weil ja Elterngeld... geht das so ???

Wer hat Erfahrung ?

hallo sommerkind,

wir haben letztes jahr im juli, direkt nach dem positiven test, die steuerklassen geändert. hatten vorher auch IV/IV. seit august habe ich jetzt III und mein schatz V.
google mal nach steuerklassenrechner und elterngeldrechner. dann kannst du dir ausrechnen, wie groß euer vorteil ist.
bei uns war es so, dass wir jetzt zwar in 6 monaten etwa 500 eur weniger haben, dafür bekommen wir insgesamt 1.200 eur mehr elterngeld. daraus ergibt sich ein + von etwa 700 eur.
noch besser wäre es wohl gewesen schon vor der schwangerschaft die steuerklassen zu ändern.

hexchen wrote:
noch besser wäre es wohl gewesen schon vor der schwangerschaft die steuerklassen zu ändern.

Was ich mich da fragen würde: Da weiß doch der AG dann auch gleich Bescheid, wenn z.B. eine Mitarbeiterin von 5 oder 4 auf 3 umstellt?!

1. ich glaube nicht, dass die kollegen aus der personalabteilung eine meldung an den vorgesetzten geben, wenn die steuerklasse geändert wird. fällt das nicht sogar unter den datenschutz?

2. es kann ja auch sein, dass dein mann einen anderen job angenommen hat oder sich selbständig gemacht hat und sich deshalb eure steuersituation geändert hat ...

Huhu!

Also wir haben es auch gemacht und bei uns hat es sich gerechnet.

Am Anfang hieß es ja, dass es verboten sei, aber viele Sozialgerichte haben das schon revidiert!

Also - Geld scheffeln so lange es geht!

kosimo

Hallo Mädels!

Wir haben die Steuerklassen schon geändert, bevor wir losgelegt haben, denn nur dann ist es für das Mutterschaftsgeld nicht schädlich. Wenn man ändert, nachdem man SS ist, wird das Mutterschaftsgeld von den bisherigen Verhältnissen gerechnet...

@ hexchen: Eigentlich habt ihr einen Vorteil von 1.200€, weil ja am Jahresende die Steuer immer nur von eurem Gesamtbrutto gerechnet wird... die bereits gezahlte Lohnsteuer wird dann angerechnet. Ihr zahlt also immer gleich viel Steuer, egal wie viel euch vorher vom Lohn einbehalten wurde. Das bedeutet, dass ihr für dieses bzw. letztes Jahr ein wenig mehr bei der Ersattung habt als sonst! Um monatlich nicht so große "Verluste" zu haben, hätte man einen Freibetrag auf der Steuerkarte deines Mannes eintragen lassen können! Dann wäre die Ersattung am Jahresende wohl in etwa gleich ausgefallen!

Oh je, ich hoffe, ich hab mich deutlich ausgedrückt!?

@ bondgirl: Da ich in nem Steuerbüro arbeite und meine Chefin die Lohnabrechnungen macht, dachte ich auch, dass es auffällt...

Das war mir dann aber letzten Endes egal... Wie ich jetzt im Nachhinein erfahren habe, kam es ihr wohl auch komisch vor! Aber wie gesagt, mir war es egal und für wesentlich mehr Geld am Ende, hab ich das auch in Kauf genommen!

sia501 wrote:@ bondgirl: Da ich in nem Steuerbüro arbeite und meine Chefin die Lohnabrechnungen macht, dachte ich auch, dass es auffällt...

An solche Fälle dachte ich auch, besonders bei kleinen Firmen ist ja alles recht transparent.

hexchen wrote:
1. ich glaube nicht, dass die kollegen aus der personalabteilung eine meldung an den vorgesetzten geben, wenn die steuerklasse geändert wird. fällt das nicht sogar unter den datenschutz?

Stimmt, wahrscheinlich dürfen sie das nicht. Aber bei uns in der Firma steht wohl Stellenabbau an bzw. Veträge werden nicht verlängert. Da kann ich mir schon vorstellen, dass so eine Steuerklassenänderung da einen Einfluss haben könnte.

sia501 wrote:... Um monatlich nicht so große "Verluste" zu haben, hätte man einen Freibetrag auf der Steuerkarte deines Mannes eintragen lassen können! Dann wäre die Ersattung am Jahresende wohl in etwa gleich ausgefallen! ...

ja, das haben wir dann auch gemacht. allerdings erst ab september, da wir es im juli nicht mehr geschafft haben und die änderung im august dann erst ab september gegolten hat.

Wir haben die Steuerklasse schon direkt nach der Hochzeit gewechselt, als wir wussten, dass wir bald hibbeln wollen.
Außerdem hab ich mir einen Steuerfreibetrag eintragen lassen (ich habe aber auch sehr hohe Werbungskosten).

Das macht richtig was aus beim Elterngeld!

Wenn ich dann jetzt in Mutterschutz gehe werden wir die Steuerklasse wechseln.

Ich bin nach der Hochzeit in die 3 und mein Mann in die 5 - somit hatte ich 350 Euro mehr netto zur Verfügung und somit ist natürlich das Elterngeld höher. Jetzt da ich Elterngeld bekomme ist mein Mann in die 3 und ich in die 5. Wobei ich jetzt schon öfters gehört habe dass man Steuern nachzahlen muss?! Aber somit haben wir trotzdem pro Monat mehr zur Verfügung und das wollten wir so.

ich dachte immer, dass man durch Wechsel der Steuerklasse zwar monatlich mehr rausholen kann, dass das aber am Ende in der Jahressteuererklärung berücksichtigt wird und man in Ergebnis immer gleich viel Steuern zahlt - entweder man zahlt monatlich mehr, und kriegt dafür hinterher was raus oder umgekehrt. Stimmt das nicht?

tine wrote:ich dachte immer, dass man durch Wechsel der Steuerklasse zwar monatlich mehr rausholen kann, dass das aber am Ende in der Jahressteuererklärung berücksichtigt wird und man in Ergebnis immer gleich viel Steuern zahlt - entweder man zahlt monatlich mehr, und kriegt dafür hinterher was raus oder umgekehrt. Stimmt das nicht?

Doch das schon. Aber hier geht's ja um den speziellen Fall des Elterngeldes. Und das rechnet sich ja aus dem Netto der letzten Monate. Insofern macht's da schon einen riesen Unterschied ob man 3, 4 oder 5 hat.

okay. Das heißt, es lohnt sich nur, vorher die Steuerklasse zu wechseln, wenn man nicht eh das maximale Elterngled erhält?

... dann hab es jetzt sogar ich verstanden ...

Ich will hier nicht den Klugscheißer machen, aber ihr müßt auch rechnen, dass Elterngeld genau wie beispielsweise Arbeitslosengeld dem Progressionsvorbehalt unterliegt. Heißt je höher das Elterngeld desto höher steigt ihr in der Progression. Es dürfte aber trotzdem immer noch günstiger sein, die Steuerklassen zu wechseln.

Natürlich zahlt man mehr Steuern, wenn man mehr Elterngeld bekommt! Aber dafür hast du ja auch mehr bekommen! Und da es sich bei dem persönlichen Steuersatz um einen Prozentwert handelt, kannst du ja nie so viel Steuern mehr bezahlen als du Elterngeld bekommen hast. (1.000€ mehr Elterngeld bei einem Steuersatz von 30% bedeuten 300€ Steuern = Vorteil von 700€)

Und richtig ist auch, dass man bei Elterngeldbezug mit einer Nachzahlung bzw. sehr geringen Erstattung rechnen muss. Es sei denn, der Partner hat sehr hohe Werbungskosten bzw. man selbst hatte hohe Kosten, als man noch Gehalt bekommen hat.

tine wrote:okay. Das heißt, es lohnt sich nur, vorher die Steuerklasse zu wechseln, wenn man nicht eh das maximale Elterngled erhält?

So würde ich es auch verstehen. Also ab knapp 2.700 € durchschnittlichem Netto in den 12 Monaten vor Beginn des Mutterschutz bekommt man den Maximalsatz von 1.800 € und Lohnsteuerklassenwechsel machen keinen Sinn.

sia501 wrote:Hallo Mädels!

Wir haben die Steuerklassen schon geändert, bevor wir losgelegt haben, denn nur dann ist es für das Mutterschaftsgeld nicht schädlich. Wenn man ändert, nachdem man SS ist, wird das Mutterschaftsgeld von den bisherigen Verhältnissen gerechnet... :

Stimmt nicht, der Wechsel ist auch in der SS möglich und wird berücksichtig. Da gibt es wohl ein aktuellen urteil zu!

Wir haben gestern gerechnet und gerechnet und bleiben jetzt bei IV/IV ... da mein Mann mehr verdient als ich, wäre es schlecht wenn er in der V landet. Wir werden dann nach der Geburt wechseln ... er III, ich V (bzw ist das dann ja egal, krieg ja eh Elterngeld und kein Gehalt mehr) und später mal eh weniger als er weil ja sicher erstmal Teilzeit.

Mein Freund ist Beamter und verdient netto ein ganzes Stück mehr als ich, weil er ja weniger Abzüge hat. Ich kenn mich mit diesem ganzen Steuersumms nicht aus, aber lohnt das dann auch noch?

Wir haben nicht gewechselt da wir bisher 4/4 hatten.

Mein Mann aber seit September nen neuen Job hat bei dem wir eigentlich 3/5 haben müssten weil er jetzt so viel mehr verdient als ich.
Aber uns hat der Steuerberater geraten erst nach Geburt des Kindes zu wechseln.
Wobei bei mir das eh egal ist da wir eh den Höchstsatz bekommen werden.

Muss mal kurz etwas anderes Fragen wenn ich darf.

Wie ist das denn mit dem Progressionsgesetz, wenn die Eltern nicht verheiratet sind? Muss man da dann trotzdem das Elterngeld zurück zahlen? Das Paar wird normalerweise einzeln versteuert? Oder zählt dann, das man zusammen lebt?

Bei uns ist das nämlich so, das wir noch nicht verheiratet sind, aber eine Tochter habe.

Bin eigentlich davon ausgegangen, das ich dann nichts zurück zahlen muss?

Zurück zum Thema:
Steuerklassen, haben wir somit auch nicht gewechselt. Habe aber jetzt schon öfter gehört, das das gemacht wurde/wird.

@ mendhi: Das Elterngeld an sich muss nicht versteuert werden. Progressionsvorbehalt bedeutet, dass das Elterngeld zu deinem zu versteuernden Einkommen (zvE) fiktiv hinzugerechnet wird. Der Steuersatz für den erhöhten Wert wird dann auf das niedrigere zvE angewandt.

Wenn du also zum Beispiel ein halbes Jahr in 2011 gearbeitet hast und für diesen Zeitraum ein zvE von 20.000€ bei einem Steuersatz von 23% hast, wird das Elterngeld in Höhe von 5.000€ hinzugerechnet, der erhöhte Steuersatz von 25% bei 25.000€ "vorgemerkt", aber nur auf 20.000€ angewandt. Also würdest du bei diesem Bsp. 5.000€ Steuern zahlen. (Die Zahlen sind nur ausgedacht)

@ Nilla: Das lohnt sich auch in eurem Fall, da das Elterngeld immer für den errechnet wird, der zu Hause bleibt. Wenn du das bist, macht es Sinn, dass dein Netto so hoch wie möglich wird, damit du das Elterngeld bestmöglich ausschöpfen kannst. Angenommen, du hast 300€ netto mehr im Monat, hättest du pro Monat auch 195€ mehr Elterngeld... (natürlich müssen am Ende noch die Steurn abgezogen werden)

@ Sommerkind: Natürlich kannst du die Steuerklassen auch während der SS wechseln. Ich habe nur gesagt, dass dann beim Mutterschaftsgeld kleine Nachteile entstehen...

Ich kann euch garnicht sagen, wie sehr ich diesen Kram hasse.

Ach so schlimm ist das gar nicht!

Mir macht das ehrlich gesagt sogar Spaß!

Ich habe 2010 gar nicht gearbeitet. Sondern nur das Elterngeld bekommen. Unsere Maus ist am 10. 12. 2009 geboren. Somit hätte ich im Jahr 2010 auch nur den rest Dezember arbeiten müssen...Habe aber noch Elternzeit bis zum 21. August 2011 und erst dann muss ich wieder arbeiten gehen und bekomme wieder Gehalt.

Hm dann bin ich echt mal gespannt was dabei raus kommt.