Babyforum

@ galah:
Das ist tricky... Ich fänd es jetzt nicht so schlimm, wenn du mit deinem Kind auch vor anderen in "eurer" Sprache sprichst, das kenn ich von anderen auch so. Du müsstest ja dann irisch sprechen, oder? Und wenn du das nur gebrochen sprichst, ist das ja auch nicht so gut?
Echt schwierig...

Vielleicht ist es netter den anderen gegenüber, dass wenn du nicht nur das Kind selbst direkt ansprichst, dann auch mal in die "Gemeinsame" Sprache zu wechseln?

Wir haben eine amerikanische Freundin, die mit mir auch ab und zu deutsch redet, wenn ihre Tochter dabei ist. Ich habe nicht das GEfühl, dass das für die Kleine irgendwie verwirrend ist. Im Laden kann sie ja auch bei der Verkäuferin nicht immer auf englisch bestellen, da muss sie ja auch ins deutsche wechseln. Da hört die Tochter es ja dann auch.

Ich sehe das auch so wie Annatiger:

Mein Cousin und Cousine sind zweisprachig aufgewachsen, da mein Onkel Amerikaner und meine Tante Deutsche ist - zu Hause hat mein Onkel nur englisch gesprochen (sein deutsch war auch nicht soooo dolle, aber er konnte sich verständigen) und meine Tante hat immer deutsch gesprochen. Wenn Onkel und Tante miteinander geredet haben, haben sie immer mal gewechselt zwischen den Sprachen und wenn sie mit unserer Familie zusammen waren, wurde nur deutsch gesprochen. Ich glaube auch, dass es meine Großeltern unhöflich gefunden hätten, wenn mein Onkel mit den beiden in ihrer Gegenwart englisch gesprochen hätte, da sie ja keinen Brocken englisch verstanden haben.

Fazit
Zu Hause, wenn ihr unter euch seid, würde ich es konsequent durchziehen, dass jeder seine Muttersprache spricht, in Gesellschaft eben die jeweilige Landessprache sprechen und wenn es auf Kindergeburtstagen "hart auf hart" kommt und euer Kind aufgrund DEINER ungewohnten Sprache nicht hört oder reagiert, kannst du ja immer noch auf deutsch einlenken.

Ich habe mittlerweile zwei Bücher zum Thema gelesen. In beiden Büchern wurde deutlich gesagt, dass man es so machen soll wie man sich am wohlsten fühlt. Das Kind lernt es so oder so. Wichtig ist nur, wenn man zum Beispiel sagt ein Elternteil = eine Sprache, dann sollte das Elternteil auch nur in dieser Sprache mit dem Kind sprechen. Wir sind ja nun in der Situation, mein Mann spricht mit der Kleinen Englisch und ich spreche mit ihr Deutsch. Unsere Verwandten und auch Freunde stören sich nicht daran, wenn sie etwas nicht verstehen, was mein Mann zu ihr sagt, dann fragen sie nach. Das gilt übrigens auch für mich, ich kann zwar ganz gut Englisch, aber nicht perfekt

In den Büchern wird aber auch deutlich gesagt, dass man mit anderen Menschen in der Umgebung des Kindes ruhig die Sprache sprechen soll, die alle können. Das Kind wird es unterscheiden können.

Ich finde es wichtig auch für den Lernprozess der Kinder, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen und sicher mit dem was sie tun.

gute Tipps hier, danke Maedels!

Muss mal gucken, wie wir das dann letztendlich machen - haben ja noch n bueschen Zeit, bis Baby dann sprechen kann und so Sachen wie Freunde und Geburtstagsparties akut werden...

Will halt auf jeden Fall vermeiden, dass Baby keine der drei Sprachen richtig kann - ich kenne halt einige Faelle, bei denen die Sprachentwicklung ziemlich schief gelaufen ist (weitestgehend durch inkonsistente Erziehung und Unsicherheit der Eltern) und die Kinder sich in keiner Sprache sicher in Wort und Schrift verstaendigen koennen...

Habe es aber auch erlebt, dass Freunde, die sich mit ihren Kindern konsequent in einer Nicht-Landessprache unterhalten haben, z.B. im Supermarkt von voellig Fremden dumm angemacht wurden (von wegen 'Sie sind hier in "unserem" Land, also muessen Sie auch die Sprache sprechen) - voellig unmoeglich! (da hoert's bei mir dann naemlich mit der Hoeflichkeit und Ruecksicht auf Dritte auf - geht Externe absolut nichts an, was ich meinem Kind sage - egal in welcher Sprache). Ist natuerlich was anderes, wenn Dritte DIREKT an der Konversation beteiligt sind - dann sollte natuerlich wieder 'Sprache, die alle sprechen' gelten...

schwierig alles...

Da fällt mir gerade ein. Ein Exfreund von mir ist Kroate. Seine Eltern sind nach Deutschland gezogen und haben sich hier selbstständig gemacht. Sie haben mit ihren Kindern nur deutsch gesprochen, weil sie wollten, daß die beiden die Landessprache sprechen. Leider war hat das Deutsch der Eltern nicht perfekt. Jetzt sprechen zwar beide Jungs perfekt deutsch, aber in der Schule hatten sie mit Rechtschreibung und Grammatik ziemlich Probleme. Kroatisch können beide nur ein bißchen.
Das ist total schade, die Eltern haben es zwar gut gemeint, aber es ist nach hinten los gegangen.

Bei uns ist mein Mann Amerikaner undich Deutsche. Zu Hause reden wir englisch (mein Mann und ich), die Kleine spreche ich aber konsequent auf deutsch an und mein Mann auf Englisch. Mit meiner Familie spricht mein Mann auch deutsch und mit seiner Familie (über Skype) rede ich auch Englisch. Ich habe nicht den Eindruck, dass die Kleine verwirrt ist, Fragen bzw. Ansagen (Hast du Hunger? Wir gehen jetzt Baden/ raus/ Zähne putzen...) versteht sie in beiden Sprachen.
Sie ist es aber gewöhnt, hauptsächlich Deutsch um sich herum zu hören und man merkt richtig, wie sie kurz stutzt, wenn sie von anderen Leuten (Amerikanische Freunde, native speaker in der Kita) auf Englisch angesprochen wird und scheint die Sprache "wiederzuerkennen".

@galah:
In dem Buch wurde beschrieben, dass viele Menschen Sprachen in wichtig und unwichtig unterteilen.. also beispielsweise ist Englisch eine hochangesehene Sprache und da haben die meisten mehr Verständniss für, wenn man mit dem Kind Englisch spricht, als zum Beispiel griechisch.. da halten dann viele nichts davon, so nach dem Motto, was soll es dem Kind bringen..

Naja also was mir wichtig war zu wissen ist, dass es in der Sprachentwicklung zu verschiedenen Problemen kommen kann, wenn man bilingual erzieht, aber diese gleichen sich meist aus wenn die Kinder in der Schule sind. Wenn du magst kann ich dir die Buchtitel auch mal raussuchen. Seitdem ich die gelesen habe, bin ich nicht mehr so unsicher und ich glaube das ist auch eine wichtige Voraussetzung für ein gutes gelingen.

Mrs.Honey wrote:
Fazit
Zu Hause, wenn ihr unter euch seid, würde ich es konsequent durchziehen, dass jeder seine Muttersprache spricht, in Gesellschaft eben die jeweilige Landessprache sprechen und wenn es auf Kindergeburtstagen "hart auf hart" kommt und euer Kind aufgrund DEINER ungewohnten Sprache nicht hört oder reagiert, kannst du ja immer noch auf deutsch einlenken.

Genau so war es bei uns. Und schon mit 3/4 Jahren alt konnte ich sehr gut trennen welche Sprache wo verwendet werden sollte.

Galah, ich würde mir wegen irisch und englisch bei euch wirklich nicht so sehr Sorgen machen, da das tatsächlich in dem Umfeld mit Bekannten, Schule, Einkaufen etc sich automatisch ergibt. Ich werde niemals eine Sprache so gut beherrschen wie englisch, egal wie lange ich in DE bleibe!

@alle: richtig doof wurde es erst in der Pubertät wo es plötzlich "uncool" wurde eine andere Sprache zu sprechen. In Neuseeland sind Fremdsprachen in der Schule keine Pflicht und ihr wisst ja wie gehässig Teenager sein können wenn jemand anders ist. Gleichalterige Freunde einer deutschsprachigen Familie haben in dieser Zeit angefangen ihre Eltern in englisch anzusprechen. Erstmal blieben die Eltern hart und antworteten auf deutsch, aber langsam gaben sie nach. Irgendwann sprach das deutsche Ehepaar sogar mit einander englisch!! Die Kinder durften dann als Erwachsene ihre Entscheidung bereuen und deutsch per VHS-Kurs neu lernen.
Ich sage nicht, dass es ein Problem wird! Aber Teenager haben einen eisernen Wille, und ich würde nicht annehmen dass die ersten 13 Jahre gereicht haben, sollten sie sich dann querstellen weil es ihnen plötzlich peinlich ist :)