Off Topic im weddix Hochzeitsforum

...aus gegebenem Anlass

Ein Pärchen im Bekanntenkreis steht kurz vor einer Scheidung. Er hat die Scheidung eingereicht, da sie ihn ständig betrogen hat. Die beiden haben auch 2 Kinder zusammen.
Er wollte jetzt einen Vaterschaftstest, zurecht meiner Meinung nach, vom jüngsten Kind. Ich weiß auch, dass sie in dieser Zeit einen anderen Mann hatte. Natürlich kann nur sie sagen, von wem das Kind ist.

Aus Neugierde habe ich mich mal informiert. Der Vater darf ohne das Einverständnis der Mutter ja keinen Vaterschaftstest machen. Das bedeutet, wenn die Mutter sich jetzt in dem konkreten Fall querstellt, dass der "Vater" keine Chance hat und so oder so für das Kind zahlen muss.

Ich weiß nicht, dass ist doch echt nicht richtig. Das ist doch echt ein Freifahrtschein für die Mutter, oder?

Keine Ahnung, aber ich rege mich grad voll darüber auf, weil ich das absolut unfair finde.

Was meint ihr?

Ich finde das auch absolut unfair. Die Väter können somit nichts, aber auch garnichts unternehmen um sicher zu sein, dass die auch der Vater sind. Zahlen dürfen sie aber trotzdem. Geht garnicht!

Was ich mich da auch frage: Warum hat denn die Mutter das Recht, das zu entscheiden?
Wenn sie doch jemand anderen hatte und ein Verdacht besteht, dass das Kind nicht von dem Vater ist, warum darf die Mutter dann trotzdem sagen "Och nöö..."?

Ich kann das auch nicht nachvollziehen, warum man so ein Gesetz verabschiedet hat. So lange ist das ja noch nicht so, oder?

Früher durfte man Kaugummis oder Haare aus der Bürste "klauen", heute geht das nicht mehr- völlig unverständlich und ungerecht in meinen Augen! Die Mütter sind fein raus, sie bekommen ja Kohle für die Kinder, aber das die Männer ggf Jahrzehnte lang Unterhalt für Kuckukskinder zahlen müssen interessiert niemanden. Ätzend!

Ja, das war erst 2005
Übrigens mit folgender Begründung:

"(...) jede Untersuchung und Verwendung des DNA-Identifizierungsmusters greift in das durch die Verfassung geschützte Persönlichkeitsrecht eines Menschen ein. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung umfasst die Befugnis jedes Einzelnen, über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten selbst zu bestimmen. Deshalb bedarf es in jedem Falle der Einwilligung des Betroffenen."

Wo ist denn das Persönlichkeitsrecht des Mannes, wenn er nicht mal wissen darf (in diesem Fall wirklich DARF), ob das Kind wirklich sein eigenes ist?

Boaaaah echt....

Ich dachte die Mutter muss zustimmen und ginge "nur" darum, dass das nicht heimlich gemacht wird???

Aber wenn sie das NICHT will, dann sie doch was zu verbergen. Kann man da nicht gegen vorgehen? Denn es bestehen ja brechtigte Zweifel, ob es das leibliche Kind des Vaters ist. Wenn er nicht zahlt ohne Vaterschaftstest? Kann man da dann was machen?

Feli, das meine ich ja. Wenn die Mutter einfach nein sagt, dann heißt das nein und fertig! Der Vater hat überhaupt keine Chance zu beweisen, dass er nicht der Vater ist oder umgekehrt. Deswegen kann ich es absolut nicht nachvollziehen, dass so eine Ungerechtigkeit durch die Verabschiedung von so einem Gesetz eben ins Rollen gebracht wird...

Und er MUSS zahlen, fertig! Außer die Mutter willigt ein!

Naja, da das Kind während seiner Ehe mit dieser Frau geboren wurde gilt er halt automatisch als Vater und ist unterhaltspflichtig.

Ändern könnte das nur die Mutter, wenn sie einem Test zustimmt und ggf. Ansprüche gegen den tatsächlichen Vater (so hier denn wirklich eine Kuckuckskindfall vorliegt!!!) geltened macht.

Unfair ist es allemal, aber ich glaube bei berechtigten Zweifeln an der Vaterschaft kann er über das Jugendamt einen Test erzwingen. Vielleicht sollte er sich da mal nach seinen Rechten erkundigen. Denn so ganz rechtlos sind auch die Väter nicht.
Dieses "Verbot" bezieht sich ja nur auf die heimlichen Tests die manche Männer früher so gemacht haben. Sobald das ganze offiziell - z.B. im Rahmen eine Scheidung und Regelung der Unterhaltsansprüche läuft sieht das anders aus.

Das Verweigern eines Vaterschaftstest wird im Gesetz nicht so gewertet, dass die Frau etwas zu verbergen hat. Wenn du eine Alkohlkontrolle verweigerst, dann kann daraus auch nicht abgeleitet werden, dass du besoffen bist...

Meines Wissens wurden aber die Rechte der Väter gestärkt und der Vater kann einen Vaterschaftstest gerichtlich auch gegen den Willen der Frau durchdrücken. Früher musste er dafür die Vaterschaft anfechten, dass ist heute nicht mehr notwendig.

Naja, das schon. Aber so oft wird das m.E. nach nicht gemacht. Denn dann wäre ja das Wohl des Kindes in Gefahr bzw. das Kind würde dadruch beeinträchtigt werden...

Bieson wrote:Das Verweigern eines Vaterschaftstest wird im Gesetz nicht so gewertet, dass die Frau etwas zu verbergen hat. Wenn du eine Alkohlkontrolle verweigerst, dann kann daraus auch nicht abgeleitet werden, dass du besoffen bist...

Stimmt, du kannst eine Alkoholkontrolle verweigern, ABER dann wird ein Bluttest gemacht, bei dem du zustimmen MUSST. Eben weil auch hier davon ausgegangen wird, wer nicht freiwillig pustet hat gebechert.

Mit dem Gesetz kenn ich mich jetzt nicht so aus, aber bei mir war es so, dass mein Ex auch gerne einen Vaterschaftstest wollte. Wir waren schon bei der Zeugung nicht mehr zusammen und wir haben uns zivilisiert darüber unterhalten (also er hat jetzt nicht gesagt, ich bezweifle... oder Du hast doch auch mit...), sondern er wollte das einfach gerne von Anfang an mit Sicherheit geklärt haben. Für mich war es in Ordnung, denn zum einen war ich mir 100% sicher, dass er der Vater ist und zum anderen dachte ich an mein Kind. Ich fand es besser, diesen Test bei einem Baby zu machen, das noch gar nix mitbekommt, als Jahre später das Ganze aufzuwärmen, Zweifel anzumelden etc. Mir wurde einige Zeit später teilweise auch unterstellt (von anderen Leuten), dass mein jetziger Mann möglicherweise der Vater sein könnte. Das fand ich echt das Letzte, aber da war ich froh, dass mein Ex und ich das bereits zivilisiert geklärt hatten und er selbst nie von solchen Gerüchten beeinflusst werden kann. Meine einzige Bedingung war: er zahlt, denn ich brauchte ja keine Beweise Und teuer ist das allemal. Bei uns hat das auch ein Arzt gemacht.

Was ich eigentlich damit sagen will: ich versteh die Frauen nicht, wenn sie wirklich sicher sind, dann spricht doch auch aus ihrer Sicht so einiges für den Test, da dann jegliche Zweifel ausgeräumt werden könnten. Da glaube ich dann schon auch, dass sie irgendwas zu verbergen haben und sich selbst nicht sicher sind...

Schlumpfschaf, bei euch ist das wirklich ein absolutes Musterbeispiel und Männer können froh sein, wenn alle Frauen so denken wie du.

Leider steht überhaupt nicht das Wohl des Kindes bei den meisten im Vordergrund, sondern einfach nur die pure Geldgier und in gewissem Maße auch "Unterdrückung" des Mannes (könnte ich mir zumindest vorstellen).

Ehrlich, ich finde das Gesetzt richtig. Eine so wichtige Frage sollte im Zweifelsfall entweder mit Zustimmung der Mutter (Idealfall, siehe Schlumpfschaf) oder gerichtlich angeordnet (und dieser Fall wurde mit dem Gesetz gestärkt) geklärt werden, als heimlich in einem Wald- und Wiesen-Labor vorgenommen werden. Wo kommen wir denn da hin, wenn die lebenswichtige Frage nach der Herkunft mit geklauten Beweisen unter für die Untersuchung nicht ordentlichen Bedingungen geklärt wird. Wir leben in einem Rechtsstaat und der Rechtsweg steht ihm jederzeit offen.

Aber wer gibt denn der Mutter das Recht, darüber zu bestimmen? Der Vater hat doch das Recht dazu zu wissen, ob das Kind wirklich seines ist. Und es kann doch nicht sein, dass (überspitzt gesagt) nur aufgrund der Sturheit der Mutter ein Mann für ein Kind zahlen muss, welches überhaupt nicht seines ist?!

Dafür gibt es Weg Nummer zwei.

@Felidae
die Blutabnahme darf nicht auf Grund der Verweigerung des Alkomatentests passieren, da die keinen Verdachtsmoment begründet. Dafür müssen andere Gründe (Alkoholfahne, Ausfallerscheinungen...) vorliegen.

...ich glaube nicht, dass es viele Situationen gibt, wo eine Vaterschaft wirklich erzwungen wird...

EDIT: Zu früh auf "ok" gedrückt...

Was ich noch sagen wollte: Das ist ja irgendwo auch das Problem. Wieso muss ein Vater über den Rechtsweg gehen, um rauszufinden, ob er der Erzeuger ist? Sollte das nicht eine Selbstverständlichkeit sein?

Doch gibt es recht häufig gerade bei Scheidungen und besonders auch in dem Fall, wo sich Väter ihrer "alten" Verpflichtungen gerne entledigen wollen für eine neue Familie.

Fakt ist, ein Gericht, was ja dann über Zahlungsverpflichtungen entscheiden muss, kann niemals Daten anerkennen, von denen es nicht weiß, wie sie erhoben wurden. Das öffnet jeder Manipulation Tür und Tor. Außerdem ist es ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Kindes.

Klar ist das alles nicht fair. Aber ist es wirklich zum Wohl des Kindes, wenn ein Vaterschaftstest gemacht wird? Ich weiß ja nicht, wie alt das Kind ist, um das es hier geht, aber für einen z.B. 5-jährigen kann es sicher nicht gut sein, wenn Papa auf einmal nicht mehr Papa ist.
Um was geht es denn dem Vater? Welche Konsequenzen will er denn daraus ziehen?

Ich denke, das Ideale wäre wirklich, wenn auch Frauen dazu verpflichtet wären, Vaterschaftstest durchführen lassen zu MÜSSEN. Heißt: Man kommt auf legalem Weg an die DNS des Kindes und es wird unter "normalen" Bedingungen ermittelt, wer der Vater ist. Dann würde auch niemand etwas sagen.

Nur so, wie es jetzt ist, ist es m.E. nach absolut falsch!

@Bieson
In dem Fall ist es so, dass das Kind knapp 4 ist. Der "Vater" meinte, dass er auch noch absolut für das Kind da sein möchte und für ihn auch der Papa bleibt, aber er möchte nicht finanziell für ihn aufkommen, wenn er nicht der Erzeuger ist.

Mich würde ja interessieren, warum der Vater jetzt zweifelt, wenn die Scheidung am Laufen ist? Warum wollte er nicht vorher schon einen Test machen??

Wenn man einmal die Vaterschaft anerkannt hat, kommt man dann so schnell wieder raus?

Sorry, kenn mich da nicht aus...

Genau das sind sie ja, nur ist der Weg halt, dass es ein Gericht anordnen muss. Das ist der "normale" Weg.

Bieson hat übrigens was ganz wichtiges angesprochen. Was ist wichtiger, der biologische Vater zu sein oder derjenige, der ein Kind erzieht, seine Werte weiter gibt etc. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man ein Kind plötzlich nicht mehr lieben kann, nur weil man in den "fünf Minuten" nict dabei war. Übrigens geht man davon aus, dass ca 1/4 all Kinder Kuckuckskinder sind

Nalah wrote:@Bieson
In dem Fall ist es so, dass das Kind knapp 4 ist. Der "Vater" meinte, dass er auch noch absolut für das Kind da sein möchte und für ihn auch der Papa bleibt, aber er möchte nicht finanziell für ihn aufkommen, wenn er nicht der Erzeuger ist.

Versteh ich nicht!