Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Ich muss mich mal gerade bei euch ausheulen...
hab gerade mit meiner Mutter telefoniert. Es geht um folgendes... wir heiraten ja in 11 Tagen und meine Eltern (wohnen 500km entfernt) pflegen daheim meine 92 jährige Oma, die stark Altersdemenz hat. Mein Vater hat auch die Pflegschaft und Vormundschaft.
Damit meine Eltern nun übers Wochenende zu uns nach Bayern kommen können um mit mir Hochzeit zu feiern, muss Oma in ein Pflegheim, von Donnertag-Montag! 4 Tage, mehr nicht.
Nun haben sie es ihr am Wochenende versucht schonend beizubringen - und die Katastrophe ist perfekt, sie weigert sich mit Händen und Füssen, sieht es nicht ein, dass sie für 4 Tage nicht alleine bleiben kann. Sie droht sogar sich umzubringen (das macht sie aber öfters).
Ich könnt heulen wenn ich dran denke was meine Eltern nun wegen mir, wegen meiner Hochzeit, durchmachen müssen. Der Arzt dem sie eigentlich vertraut, ist im Urlaub!! Kommt erst am MO wieder....
Für mich ist es so schlimm, weil ich so hilflos bin und nichts machen, nicht helfen kann, sie nicht versuchen zu überzeugen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Demenzkranken?
Ich weiss gar nicht mehr ein noch aus, hab schon Panik dass meine Eltern womöglich deshalb nicht kommen können.....

Hallo Schnucki78:

also meine Oma leidet auch an Alterdemenz. Sie wohnt in einem Altenwohnheim und mein Vater kommt und übernimmt die Grundpflege,sowie Anziehen+ Essen richten und schaun,ob sie auch ißt.
Bei unserer Hochzeit jedoch war Sie mit dabei. Obwohl sie nicht wirklich blickte wo sie war, hat es ihr total Spaß gemacht. Meine Oma ist aber auch "erst" 85.
Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit, sie mit zu nehmen.
Ich weiß hört sich jetzt etwas komisch an, wäre aber einen Versuch wert.

Gruß wendtle

Das geht leider in keinem Fall. Es sind 500 km! Das würde sie erst recht nicht wollen, sie will das Haus nicht verlassen! Und ich möchte das meine Eltern eine ausgelassen Party mit uns feiern... sie müssen schon meine andere Oma mitnehmen, die ist 82!

EDIT: sie wird leider auch richtig aggressiv wenn etwas nicht nach Ihrer Nase geht

Alte Leute kapieren oft nicht, dass es nicht immer nur um sie gehen kann.

Im Endeffekt wüsst ich nur die Möglichkeiten:

1. Überzeugen, dass es für vier tage das Beste ist
(vielleicht hat sie auch nur Angst, dass sie dann da bleiben muss)

2. Jemand anderes kümmert sich um sie in ihrem Haus

3. Gegen ihren Willen in Pflege geben

4. Mitnehmen.


Bevor deine Eltern auf deine Hochzeit verzichten müssen, würd ich eher zu 3 tendieren. Nicht schön, aber manchmal hat man keine Wahl.

Oh Mann, das ist ja echt traurig. Mein Opa hat auch altersdemenz. Er war im Dez. 09 eine Zeitlang im Krankenhaus. Das hat relativ gut geklappt. Er war dort sehr freundlich. Er wurde aber total überrumpelt von uns. In einer Tagespflege würde er auch nicht gehen.

Habt ihr jemand der nachhausen kommen könnte und sie betreut? Vielleicht Bekannte oder ein Pflegedienst (wird halt leider teuer).
Mitnehmen würde ich sie auch nicht. 500 km ist schon weit.

Kopf hoch, ihr findet bestimmt eine lösung.

Danke für euren Zuspruch.
Alternative wäre wohl dass jemand ins Haus kommt und ggf auch dort übernachtet. Mein altes Zimmer liegt direkt neben ihrer Wohnung und ist frei. Geld wäre kein Problem, sie ist in einer bestimmten Pflegestufe und Kurzzeitpflege wird dann bezahlt.. das wäre meinen Eltern aber auch egal, wenn sie es selbst zahlen müssten.
Meine Mutter will jetzt nochmal mit dem Sozialpflegedienst über die Möglichkeiten sprechen. Und wir hoffen der Arzt kann sie dann vielleicht doch noch überzeugen...

Mitnehmen geht auf keinen Fall!!! Sie würde sicher die ganze Fahrt durchheulen!

da muss ich dir leider recht geben, felidae. mein opa und die oma von meinem mann gehen auch immer davon aus, das die ganze welt um sie dreht. gut, bei meinem opa ist es jetzt anders durch die demenz, er macht es nicht mit absicht.

vielleicht würde ja die heimunterbringung ihr ja gefallen, aber mach das mal klar.

Ganz ehrlich so schlimm das jetzt vielleicht klingen mag aber ich würde davon abraten Sie mit zubringen.
Klar doof das sie nicht dabei wäre obwohl sie lebt.

Aber ich glaube weder Du und schon gar nicht Deine Eltern könnten diesen für Euch wunderschönen Tag geniessen weil ständig sich jemand um die Oma kümmern müsste und man weiss ja auch nie wie sie in dieser fremden Umgebung der Hochzeit reagiert.
Also ich würde sie daheim lassen und schauen ob da ne Pflege ins Haus kommen kann oder sie eben dann doch für 4 Tage ins Heim. Das muss sie dann halt akzeptieren oder will oder halt nicht.

Und meine Oma bringt auch diese Spielchen mit von wegen ich bring mich um und so doofe Sprüche.
Meine Mutter ist schon total genervt und gestresst.
Und sagt dann soll sie halt sie lässt sich nicht erpressen !

So hab mir in der Mittagspause erstmal Baldrian geholt. Wollte ich eh noch für die Hochzeit haben, und nach der Oma Geschichte brauchte ich es gleich mal!

Mitnehmen steht und stand nie zur Debatte. Aber dass wir jetzt halb vor einer Zwangseinweisung stehen, ist natürlich auch total fürchterlich! Eine Pflegerin daheim, eine Fremde, da wird sie genauso durchdrehen wie mit dem Pflegheim.... puhhh ich bin gespannt wie das noch endet.

Ich würde auch raten, eine andere Person ins Haus zu holen, damit diese dann die Plege und Betreuung für die 4 Tage übernimmt. Solch eine Pflege zu hause in der gewohnten Umgebung ist wahrscheinlich nicht ganz so schlimm wie eine Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung die Tage.
Oder einen Pflegedienst organisieren, wenn Deine Oma nicht eine Rundumversorgung benötigt.

Das ist wirklich keine schöne Situation für dich, Schnucki, und vor allem auch für deine Eltern.

So, wie du deine Oma beschreibst, würde ich mich am ehesten dafür entscheiden, sie - auch gegen ihren Willen - in eine stationäre Kurzzeitpflege zu bringen, und nicht eine andere Person im Haus mit der Pflege zu betrauen.

Wenn deine Oma beide Lösungen vehement ablehnt und sie zeitweise auch aggressiv wird (das ist ja auch ein Teil der Krankheit!), ist es für sie gewissermaßen "egal", worüber sie sauer ist. Für die pflegende und betreuende Person macht es aber einen Riesenunterschied, ob sie allein in einer für sie selbst fremden Umgebung dasteht und im Notfall erst Hilfe rantelefonieren muss... In einer Pflegeeinrichtung steht ggf. ein ganzes Team von Profis bereit, die ganze Umgebung ist auf alle möglichen Notfälle und Ausnahmesituationen eingestellt.

Das ist auch ein Gedanke, der deinen Eltern vielleicht hilft, den Tag etwas entspannter zu genießen - wenn sie wissen, dass schon nichts schief gehen wird, weil das Heim bestens auf alles eingerichtet ist.

Ich habe übrigens auch schon einige Male erlebt, dass alte und hilflose und daher auch aggressive Leute den Heimaufenthalt zunächst völlig abgelehnt haben, es dann aber gar nicht so schlecht fanden... Das ist sicher keine Garantie, aber ausgeschlossen ist es auch nicht.

Bei einer einzelnen, fremden/neuen Person passiert es übrigens auch oft, dass die Patienten erstmal austesten, was so alles geht, wo die Grenzen liegen, und was man sich so "erlauben" kann, ähnlich wie Kleinkinder es tun. Ich möchte deiner Oma nichts unterstellen, es ist nur ein oft beobachtetes Verhalten. Auch unter dem Gesichtspunkt fände ich eine Kurzzeitpflege günstiger.

Ich hoffe, ihr findet die für alle beste Lösung! Wenn dein Vater als rechtlicher Betreuer bestellt ist, hat er da nicht auch Anspruch auf Beratung und Unterstützung in schwierigen Situationen vom Amt? Bei uns ist das so. Vielleicht kann er sich da noch Hilfe und Informationen holen. Sicher ist es nicht schön oder einfach, über den Kopf der Mutter hinweg und gegen ihren Willen zu entscheiden. Aber das ist ja gerade das Wesen der rechtlichen Betreuung.

+

@ Mucki & ExTrauzeugin:
danke für eure tollen Beiträge, ihr trefft es auf den punkt.

Das mit dem Urlaub nimmt sie meinen Eltern sicherlich auch nicht ab, es wird wohl so ählich ablaufen wie die beschrieben hast... sie wird dann einfach abgeholt. Sie wohnt auch bei meinen Eltern im Haus. Sie würden sie ja auch gerne hinbringen, aber ich vermute das wird nix. Am Montag kommt ihr Arzt... den kann sie wenigstens nicht anbrüllen... das weiss sie auch... und vielleicht schafft der es noch sie zu überzeugen. Meine Hoffnung!

Könnt ihr das der Oma nicht so verkaufen, dass sie in den Urlaub gehen kann in ein schönes Hotel mit rundumservice?! Kommt halt drauf an, wie dement die Gute schon ist...

Wie dement ist deine Oma denn? Merkt sie sich überhaupt bis in einer Woche, was ihr heute besprecht? Wenn nicht, dann einfach überrumpeln, da muss sie durch und bei meiner Oma war's auch immer so, dass sie das, wenn sie erst mal in der Kurzzeitpflege war, überhaupt nicht mehr gecheckt hat und eigentlich ganz zufrieden war. Nur halt darüber reden, das durfte man auf keinen Fall.

Die Frage ist ja nicht nur, ob sie es nächste Woche noch weiß, was besprochen wurde. Viel wichtiger ist doch, ob sie nach der Hochzeit überhaupt noch weiß, daß sie im Heim war und sauer sein müsste. Klingt böse, ist aber absolut nicht so gemeint.

Mein Opa war auch dement und wollte von meinem Papa das Wechselgeld immer 18fach wiederhaben, weil er es nicht mehr kapiert hat...

Habe gestern abend noch mal mit meiner Mutter gesprochen. Es wird jetzt so sein, dass der Arzt sie wohl davon überzeugen muss, dass es sein muss. Bei meinen Eltern blockt sie einfach total ab. Sie merkt sich zwar sonst rein gar nix, wenns aber um sowas geht, weiss sie alles... kann natürlich sein, dass sie es z.B bis Weihnachten wenn sie mich das nächste Mal sieht schon längst wieder vergessen hat.

Es geht rechtlich auch gar nicht anders, sie darf nicht alleine sein weil sonst mein Vater die Fürsorgepflicht verletzt... die gibt er für die 4 Tage ab und somit muss Ersatz in Form einer Pflegerin oder eines Pflegeplatzes her. Ich hab meinen Eltern auch gesagt, dass sie aufpassen sollen, dass von den beiden keiner nen herzinfarkt bekommt -weil das wär das schlimmst was jetzt noch passieren könnte vor lauter Aufregung.

Da kann ich dich schon verstehen und solche Probleme können schon bestehen. Daher kann ich dir auch gerne mal empfehlen, es mit einer Pflege zu Hause zu versuchen.

Eine Pflege zu Hause kannst du auch über https://www.pflegezuhause.info/hilfe-fuer-demenzkranke-zu-hause/ finden, wo ich Hilfe für Demenzkranke selbst bekommen habe.

Die Hilfe habe ich für meine Oma bekommen, da sie gerne zu Hause betreut werden will. Sie bieten nicht nur Betreuung zu Hause, sondern auch andere Leistungen, die man auf ihrer Seite finden kann.

Daher falls du sowas brauchst, kann ich dir empfehlen dort einen Blick zu werfen.

Hey, ja es gibt Pflege zuhause wie z.b die Caritas die kommen dann bis zu drei mal am Tag. Du musst halt vorher eine Pflegestufe haben, aber die bekommt man ziemlich schnell wenn man Demenz hat

Seltsames Forum!

Wie könntet ihr denn sowas am Ende lösen? :)