Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Hallo an alle. Nun bin ich ja bald selber Braut und somit ziemlich frisch in diesem Forum hier angemeldet.
Und da neulich etwas in meinem Freundeskreis passiert ist, das auch mit Hochzeiten zu tun hat und mich ziemlich beschäftigt, wollte ich mal fragen, was ihr davon haltet.

Ich habe 2 gute Freundinnen, eine davon hat letzten Sommer geheiratet und natürlich die andere dazu eingeladen. Es sind jetzt nicht beste Freundinnen, aber schon sehr gut.

Natürlich hat die Freundin zugesagt, als sie 6 Monate vor der Feier die Einladung bekam und hat sich total gefreut.
Dann war es so, dass auch ihr Bruder geheiratet hat, genau eine Woche vorm Termin der Freundin und sie sollte Trauzeugin sein. "Macht ja nix, dachte sie sich, wird zwar ein bisschen anstrengend die Fahrerei, aber egal, danach fahren wir sowieso 3 Wochen in den Urlaub."

Dann passierte aber folgendes:
Schon mehrere Monate war die Freundin mit ihrem Arbeitsplatz unzufrieden und auf der Suche nach einem neuen Job. Langsam wedelten neue Angebote ins Haus, eines dafür für eine Stelle, die ihr absolut perfekt vorkam. Sie ging zum Interview, es war erfolgreich und sie wurde genommen! Obligatorisch war für alle Neueinsteiger ein Trainingstag mit Assessment usw. Dafür wurden ihr nun 3 Termine angeboten:
der Hochzeitstag ihres Bruders
der Hochzeitstag der Freundin
die Woche darauf, wo sie schon auf einem Schiff in Norwegen unterwegs sein sollte.

Und so entschied sie sich schweren Herzens, die Hochzeit ihrer Freundin abzusagen.

Die Freundin konnte das überhaupt nicht verstehen und sagte, sie würde ihr nie verzeihen, dass sie sie an IHREM TAG, am WICHTIGSTEN Tag ihres Lebens, im Stich gelassen hätte (es war eine große Hochzeit mit ca 80 Gästen)
Die Freundschaft ist seither eigentlich tot.

Was meint ihr denn nun dazu? Ich bin jetzt auch bald Braut und sehe die Sache aber immer noch recht locker: man bekommt Hochzeitseinladungen immer lange vorher und sagt lange vorher zu oder ab. Da kann es doch immer passieren, dass dann noch was Wichtiges dazwischen kommt, oder? Wenn jemand nicht zu meiner Hochzeit kommen kann, weil er an dem Tag die Chance hat, seinen Traumjob zu ergattern, dann ist das doch verständlich für mich?

Ich würde mich über Meinungen freuen!
Sorry für den Roman

Schön ist es natürlich nicht, wenn man auf den letzten Drücker absagt. Aber aus wichtigen Gründen hätte ichs verstanden. Ich bin ganz bei dir, ein guter Job ist so ein Grund und auch die Reihenfolge der Prioritäten passt..

Von der "Auswahl" hätte ich dann auch am ehesten die Hochzeit der Freundin abgesagt. Für die Braut ist es definitiv traurig, wenn jemand, der ihr sehr wichtig ist, an so einem Tag nicht dabei ist. Aber sie sollte realistisch bleiben und sich klar machen, dass für sie nichts Entscheidendes davon abhängt, ob diese Freundin nun kommt oder nicht. Für die Zukunft und die der Freundin kann es hingegen sehr wohl entscheidend sein, ob sie den Termin wahrnimmt oder nicht. Wie man dann sauer oder enttäuscht sein kann, kann ich nicht nachvollziehen. Traurig wie gesagt schon, und das kann man dann auch kommunizieren. Aber völlig verständnislos - dafür fehlt mir wiederum das Verständnis.

Hallo ihr zwei! Danke für eure Antworten.
Da bin ich froh, dass ich mit meiner Ansicht nicht allein dasteht. So ein Zank aus so einem Grund im Freundeskreis ist ziemlich nervig.
Es kam dann noch das Argument von Seiten der Braut, dass die andere ja die Hochzeit des Bruders hätte absagen können...Aber irgendwo muss man auch mal halblang machen. Den großen Bruder kennt man schon sein Leben lang, noch dazu war sie da auch noch Trauzeugin.

Also danke euch, ich dachte schon, es mangelt mir an den sogenannten Brauthormonen, dass ich das so gar nicht nachvollziehen kann.

Hatte bisher auch noch keine Bridezilla-Attacke, zum Wohle meines Verlobten hoffe ich, dass es so bleibt!

Liebe Grüße!

Also, hört sich jetzt krass an, aber auch bei mir ist eine Freundschaft zerbrochen, weil sie nicht zu meiner Hochzeit kommen wollte (!!!). Das ist natürlich schon was ganz anderes, zumal ich mich so dermaßen verarscht gefühlt habe, weil sie so dermaßen fadenscheinige Gründe vorgeschoben hat. Traurig aber wahr...

Im Falle deiner Freundin hingegen hab ich sogar sehr großes Verständnis. Klar, es ist jetzt nicht schön. Aber wenn man so eine Chance hat... ich als Braut wäre natürlich schon traurig, dass sie nicht da wäre. Aber natürlich hätte ich vollstes Verständnis und würde ihr auf jeden Fall die Daumen drücken.

Also schön sind Absagen kurz vor der Feier wirklich nicht ( endlich stand die Sitzordnung, Essen p.P. ist bestellt etc.), aber es gibt eben Gründe, die eine Absage rechtfertigen.
Und da gehört eben ein neuer Job dazu.
Gerade auch, wenn es ebene "nur" eine gute Freundin ist und nicht die beste, die heiratet. Und dies auch noch in großer Runde tut.
Mal ehrlich, als Braut mit so vielen Gästen, registriert man - so glaube ich- währende der Feier gar nicht, wer denn nun wirklich alles da war
Nein, Spass beiseite.

Es ist ja oft so, dass Bräute eben denken ( oft genug erlebt), dass auch für andere IHRE Hochzeit das wichtigste Ereignis in dem Jahr ist. Aber so ist es eben nicht. Für den Freundes/Bekanntenkreis ist es eben "ein Fest" und nicht "DAS" Fest. Das lässt manche Menschen schonmal die guten Manieren vergessen

Vielleicht wäre es ein Kompromiss für deine Freundin ( also die, mit dem neuen Job), wenn sie an dem Hochzeitstag das Assessment-Center durchläuft und ggf. noch zur Feier nachkommt ? Je nachdem, wie lange man an dem Trainingstag eingespannt sein wird oder wie weit Beides voneinander entfernt liegt. Kann mir jetzt nicht vorstellen, dass das von 9-21 Uhr geht ?

Ich stimme aber allen anderen Mädels hier zu:
Ich wäre auch eher zu der Hochzeit eines meiner Geschwisterkinder gegangen, als zu der einer guten Freundin. Das gab es nämlich bei uns in der Familie auch schon: Meine Lieblingscousine hat an dem gleichen Taq geheiratet, wie eine meiner guten Freundinnen. Zu ihr bin ich dann morgens nur zum Standesamt und habe mich dann verabschiedet um an der kirchlichen Trauung und der Feier meiner Cousine teilzunehmen.
Es gab von meiner Freundin auch keinerlei Unverständnis.

Wenn es eine sehr gute Freundin ist, hätte ich ggf. geschaut, ob ich die Reise verlegen kann, aber auch, weil ich selbst einfach gerne bei Hochzeiten bin. Dass die Hochzeit des Bruders nicht abgesagt wird, ist klar.

Wir hatten auch mal 2 Hochzeitseinladungen am gleichen Tag. Wir sind zu der Feier hin, wo wir eben zuerst die Einladung bekommen hatten und auch direkt zugesagt hatten. Das andere sind nach wie vor gute Freunde.

Ich schließe mich allerdings an, kann sie denn nicht nach dem AC noch zur Feier? Klar, die Trauung verpasst sie vielleicht, aber der Abend ist ja lang

Bei mir ist auch eine Freundschaft hinüber seit der Hochzeit. Wer es nichtmal für nötig empfindet sich überhaupt zu melden, auch auf Nachfrage nicht... Und am Tag der Hochzeit dann während der Trauung eine SMS mit blöder Ausrede schreibt... Dem scheint eben nichts an mir zu liegen.

Das scheint keine so super Freundschaft gewesen zu sein, wenn sie wegen so etwas zerbricht.
Klar, ich würde es auch schade finden, wenn eine Freundin recht kurzfristig absagt. Aber es geht um ihre Zukunft und da würde ich schon Verständnis zeigen und mich nicht wie ein Kindergartenkind aufführen und die Freundschaft kündigen..

Puh, ich glaube, da haben die berühmten Bridezillahormone vollkommen zugeschlagen!

Natürlich kann ich verstehen, dass die Freundin traurig war - man freut sich auf liebe Menschen, wenn man den bisher schönsten Tag seines Lebens feiert! Aber von der Freundin zu verlangen, die Hochzeit des Bruders abzusagen (an sich schon ein Unding, es sei denn, es herrscht ein katastrophales Verhältnis zwischen den Geschwistern), wo diejenige auch noch TZ ist,ist einfach nur unverschämt und dreist und der Relation nicht gerechtfertigt.

Manchmal wundere ich mich wirklich, woher dieser übermäßige Egoismus an dem Tag kommt. Bridezillahormonen in kleinen Maßen finde ich wirklich normal und irgendwie auch verständlich. Aber wenn manche Bräute plötzlich glauben, die Welt hört sich auf zu drehen,nur weil man heiratet,dann ist da irgendwas schief gelaufen...

Also entweder hat die Braut schon vorher was gesucht, um die Freundschaft zu beenden oder sie hat sich stark verändert. Ehrlich gesagt,wer so egoistisch denkt,mit dem möchte ich nicht befreundet sein.

Ich hätte genauso entschieden,wenn ich den Job bekommen hätte.

@XO: Wenn ich mich jetzt nicht total irre, war das Ganze schon letztes Jahr, die Sache ist also gelaufen. Außerdem habe ich es so verstanden, dass die Freundin zu beiden Hochzeiten hätte anreisen müssen, das Training hat also wahrscheinlich nicht in der gleichen Stadt stattgefunden wie die Hochzeit.

Ahhh, ich hatte es erst so gelesen, dass die eine Freundin letztes Jahr geheiratet hat und da kam diejenige, die jetzt heiratet.
Jetzt heiratet sie und die andere Freundin kommt nun nicht aus genannten Gründen.
Okay, damit ist natürlich jeder Lösungsansatz nicht mehr aktuell Sorry, falsch gelesen.

Bleibe trotzdem bei meiner Meinung, dass die Reaktion der Braut ( sie hat ja jetzt keine Bridezilla Hormon-Entschuldigung mehr) absolut überzogen und kindisch ist. Eine Hochzeit ist und bleibt eben für alle Gäste nur "eine schöne Feier", ist jetzt aber auch kein Dreh - und Angelpunkt in deren Leben.
Wie man sich darüber derartig aufregen kann ( also auch nach über 6 Monaten noch), versteh ich gerade nicht.

Aber dann war die Freundschaft wahrscheinlich sowieso nie richtig gut, wenn sie an so etwas scheitert ?

Wow, so viele Menschen, die meiner Meinung sind!
Besonders XO spricht mir aus der Seele:

Es ist ja oft so, dass Bräute eben denken ( oft genug erlebt), dass auch für andere IHRE Hochzeit das wichtigste Ereignis in dem Jahr ist. Aber so ist es eben nicht. Für den Freundes/Bekanntenkreis ist es eben "ein Fest" und nicht "DAS" Fest.

Genau so sehe ich das auch. Solche Bräute die denken, plötzlich dreht sich alles nur um sie, gehen mir total auf die Nerven

Das Training und die Hochzeit an einem Tag zu schaffen, wäre leider für meine Bekannte nicht möglich, gewesen, Entfernung ca 600km....

Also danke jedenfalls für eure Antworten!

Tja da muss ich sagen wäre ich auch sehr egoistisch und meine Karriere und die Hochzeit meines Bruders würden definitiv vorgehen.

Was soll sie denn auch anderes machen? Es war eben das kleinste Übel der drei Sachen. Ich hätte nicht anders gehandelt. Klar ist die Freundin enttäuscht, darf sie auch aber eine wahre Freundin hätte vielleicht auch ein bisschen Verständnis für die verzwickte Lage gezeigt. Es ist der anderen Freundin sicherlich nicht leicht gefallen diese Entscheidung zu fällen.....

Ich weiß nicht wieso durch eine Hochzeit immer solche Dramen entstehen. Es ist doch MEIN Tag. Wäre viel schlimmer, wenn ICH mich hätte entscheiden müssen zwischen meiner Hochzeit und etwas anderem (ok vielleicht etwas übertrieben). Aber ich mache mein Glück doch nicht davon abhängig ob eine Person nun da ist oder nicht......