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satinprincess
Diamant-User
Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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09/02/2012 15:30:09
Wir sind inzwischen ziemlich genau 8 Monate verheiratet. Mein Mann hat meinen Nachnamen angenommen. Als wir das ca. ein halbes Jahr vor der Hochzeit verkündet haben gab es natürlich jede Menge Tränen, Vorwürfe, "das gehört sich nicht", "was sollen denn die Leute denken" etc. Ich schreib das jetzt hier so kurz, aber es war wirklich hart. Wir haben erklärt, begründet und alles versucht, aber natürlich auch gesagt, dass es unsere Entscheidung ist und sie es akzeptieren müssen.
Am Tag der standesamtlichen Trauung hat das dazu geführt, dass sie meinem Mann nicht zur Hochzeit gratuliert haben und den ganzen Tag schlechte Laune hatten. Freunde, Trauzeugen, meine Eltern, jeder musste sich irgendwann anhören wie furchtbar sie das finden. Zwischen Standesamt und Kirche hatten wir aber 10 Tage Zeit, in der Zeit haben meine Mutter und mein Schwager unsere Schwiegis nochmal auf den Pott gesetzt, so dass sie sich dann am Tag der für uns "richtigen" Hochzeit wirklich zusammengenommen und offenbar ehrlich gefreut haben. Es war (wofür wir ungelaublich dankbar sind) ein wunderschöner und vollkommen ungetrübter Tag.
Das dicke Ende kam erst danach und quält uns bis heute, weshalb ich hier jetzt mal um euren Rat bitten muss:
Unsere Standesbeamtin hat aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund auf dem Standesamt vor allen Leuten erwähnt, dass sich derjenige der den Namen ändert auch danach noch jederzeit entscheiden kann doch einen Doppelnamen zu tragen. Das ist ja schön, dass das so ist, aber wir hatten uns ja bewusst gegen Doppelnamen entschieden! So hatte der Namenskampf aber an dem Tag kein Ende, weil es ja jetzt entschieden ist, sondern meine Schwiegis stressen weiter weil da ja noch was gehen könnte. In wusste es in dem Moment schon, und leider ist es auch genau so gelaufen. Wir haben inzwischen alles durch, aber sie wollen weder verstehen noch akzeptieren noch respektieren, nicht mal ignorieren. Sie wollen jammern und heulen. Es nimmt uns beide wirklich mit, auch mich, aber inzwischen ist daraus eine Spirale aus Vorwürfen geworden. Sie meckern und zetern nur noch, das hat zur Folge, dass wir nicht mehr gerne Kontakt haben, das wieder hat zur Folge dass sie behaupten wir würden sie nicht mehr mögen und der Name wäre schuld, sie hätten's ja gleich gesagt... usw.
Man könnte natürlich nachgeben, aber was setzt das für ein Zeichen? Dass sie alles bekommen können wenn sie nur lange genug Terror machen? Das kann doch nicht richtig sein für unseren Start ins Eheleben, oder?
Was meint ihr? Hat einer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
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*Hermine*
Diamant-User
Beigetreten: 28/03/2011 16:07:30
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09/02/2012 15:44:55
Selbst habe ich solche Erfahrungen nicht gemacht, da wir die "klassische" Variante" gewählt haben.
Aber ich habe schon oft gehört, dass man/Mann ein dickes Fell haben muss, wenn man es umgekehrt macht. Was ich in unserer heutigen Zeit nicht verstehe, man sollte sich doch einfach für den Namen entscheiden, der aus verschiedenen Gründen mehr Sinn macht. Ich kenn 2 Fälle, wo der Mann den Namen der Frau annehmen wollte bzw. will. In einem Fall hat er auf Druck der Eltern nachgegeben und sich umentschieden.
Ich finde das echt traurig und verstehe nicht, wieso Eltern es ihren eigenen Kindern so schwer machen müssen. Was versprechen sie sich davon? Eigentlich führt es nur dazu, dass sich die Beziehung verschlechtert. Und der Kommentar der Standesbeamtin war ja auch nicht grade hilfreich.
Einen Rat zu finden, ist schwer. Am besten wäre wahrscheinlich ein Gespräch um zu erfahren, was genau die Gründe sind und wo ihr sagt, dass das ja nichts mit dem Verhältnis zu ihnen zu tun hat. Aber wahrscheinlich habt ihr ja sowas schon gemacht?
Nachgeben würde ich jedenfalls nicht, ihr seid schließlich erwachsen und könnt eure eigenen Entscheidungen treffen!
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Nalah
Diamant-User
Beigetreten: 21/09/2009 07:26:21
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10/02/2012 07:21:21
Ach du meine Güte... ich schick dir erstmal nen dicken Tröster durch
Ich kann die Schwiegereltern auch nicht im Geringsten verstehen. Wir leben im Jahr 2012, da sollte es wohl ohne Probleme machbar sein, den Namen der Frau anzunehmen. Er gibt doch nur einen Nachnamen ab und nicht etwa seine "Männlichkeit", wie es immer so schön heißt. Was ein Schwachsinn...
Mein Rat wird dir jetzt denke ich nicht sonderlich gut gefallen, aber ich weiß ehrlich gesagt keine andere Lösung als diese:
Haut auf den Tisch. Und zwar so richtig. Ihr könnt ja nochmals im freundlichen Ton ansprechen, dass es eure Entscheidung ist, diese ist getroffen und daran ist nichts zu rütteln.
Und wenn es dann nicht aufhört mit diesen beknackten Vorwürfen (wovon ich ausgehe), dann sprecht mal richtig Tacheles und sagt auch mal, wie beschissen das eigentlich ist. Sie sollten sich eigentlich für euch freuen und nicht solche dämlichen Vorwürfe in den Raum stellen. Der wenige Kontakt besteht wohl kaum darin, dass dein Mann den Namen geändert hat (by the way: Wie bekloppt ist das denn?!), sondern eher darin, dass es euch tierisch auf die Nüsse geht, wenn noch monatelang darauf gepocht wird. Und es wird kaum mehr Kontakt, wenn sie nicht endlich mal die Tatsachen akzeptieren. Es verletzt euch, es tut euch weh und sie geben euch das Gefühl, dass sie euch euer Glück nicht gönnen und ihr könnt es einfach nicht verstehen.
Und wenn es danach immer noch nicht aufhört: Dann lasst mal, so schwierig es ist, den Kontakt etwas einfrieren. Nur mal für ein paar Wochen, damit sie merken, wie sie sich verhalten.
Lasst sie keinesfalls damit durchkommen. Es fängt jetzt beim Namen an und kann sonst wo aufhören.
Ich drück dich mal und wünsch euch alles Gute!
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dini13
Diamant-User
Beigetreten: 02/03/2010 15:06:21
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10/02/2012 07:46:29
oh je du ärmste!!!
wir haben ja beide unsere namen behalten und mein mann und meine schwiegermutter haben bis 2 minuten vor der standesamtlichen trauung versucht mir einzureden, dass ich doch zumindestens einen doppelnamen nehmen könnte. so würde ja keiner sehen, dass wir verheiratet sind usw. furchtbar!!
ich kann dir nur raten, nicht klein beizugeben!! die vorwürfe hören dann nicht auf. es ist eure entscheidung mit dem namen, nicht die der schwiegereltern. und wenn sie finden, dass der wenige kontakt nur aufgrund des veränderten nachnamens zustande kommt, dann ganz ehrlich, würde ich die klipp und klar fragen ob sie noch ganz bei trost sind.
du musst da wirklich klartext sprechen, auch dein mann, sind schließlich seine eltern.
wenn sie das nicht akzeptieren, dann pech gehabt, klingt hart, ist aber das einzige was hilft.
ich hatte im vorfeld meiner hochzeit so viel stress mit meinen tanten und meiner oma, auch mit meiner mutter, weil alle meinten, sie müssten mitreden und mitentscheiden, der kontakt ist jetzt auf ein minimum reduziert und was soll ich dir sagen, ich fühle mich wunderbar damit!
wenn alles reden nicht hilft, dann würde ich erstmal den kontakt abbrechen.
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nimo
Diamant-User
Beigetreten: 17/08/2010 13:23:25
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10/02/2012 10:25:56
Also wenn es nach der Logik gehen würde, dann müssten wir mit der Schwiemu ja total dicke sein, weil ich ja seinen Namen annehme.....
mhmm.. geht leider nicht auf die Rechnung.....
Und by the way...
Bei der Standesamtanmeldung hat unser Standesbeamter das auch immer wieder erwähnt und wird es auch bestimmt beim "Akt" erwähnen..... vielleicht ist es so ne rechtliche Vorschrift......
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just*me
Diamant-User
Beigetreten: 21/07/2008 13:32:12
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10/02/2012 13:48:40
Ich bin da vielleicht stur, aber wenn mir jemand so blöd kommt, dann geb ich doch erst recht nicht nach. Was würde das denn über mich aussagen? Wer mir lange genug blöde Sprüche um die Ohren schmeisst und mich nicht respektiert, der bekommt seinen Willen?! Großartig!
Was kommt denn dann als nächstes? Mischen die sich dann in die Kinderplanung ein? Jammern sie solange, bis der Nachwuchs nach dem ungeliebten Uropa benannt wird? Meinst du wirklich, die geben dann Ruhe?
Ich finde es unverschämt und respektlos, monatelang auf diesem Thema rumzutrampeln. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Eltern nicht sonderlich begeistert reagieren, wenn der Sohn den Namen der Frau annimmt. Irgendwo hört's aber auf!
Aber wären wir in eurer Situation, würden wir den Eltern ganz klar sagen, dass es sie nichts angeht und wenn das Thema noch einmal auf den Tisch kommt, sind wir weg. Sie können sich dann gerne melden, wenn sie zur Vernunft gekommen sind.
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satinprincess
Diamant-User
Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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10/02/2012 14:52:29
Es tut gut von euch allen zu hören, wie ihr das seht. Danke!
Vieles haben wir wirklich schon probiert, Gespräche gesucht, den Kontakt ne Weile pausiert etc. Bisher kein Erfolg. Immer wenn wir gedacht haben, jetzt wird es vielleicht ruhiger, dies oder jenes führt uns wieder in die Normalität, war das nur eine tageweise Ruhepause und dann ging's mit Vorwürfen weiter.
Jetzt ist es so, sie haben per Mail gefragt ob wir im März zusammen in den Skiurlaub fahren wollen, einen Tag versetzt kam aber in einer anderen Mail wieder ein ganzer Schwall Vorwürfe. Muss ich das verstehen? Wir lassen uns doch nicht auf nen gemeinsamen Urlaub ein, wenn der dann doch nur aus Vorwürfen besteht! Wir haben darauf jetzt nochmals geantwortet und ganz bewusst auch den Zusamenhang hergestellt: Wir würden gerne wieder mit ihnen wegfahren, aber nur wenn sie das Namensthema vorher klipp und klar abhaken. Mal sehen was darauf kommt. Im Prinzip stehen wir kurz vorm Kontaktabbruch, auch wenn wir das eigentlich überhaupt nicht wollen und uns deshalb sehr viel gefallen lassen haben.
Wir wussten vorher auch, dass ein Mann der eine solche Entscheidung trifft ein dickes Fell braucht... und Sprüche oder mal nen bisschen Spott sind ja auch kein Thema. Aber hierfür bräuchte man nen Panzer! Wir kennen auch andere Paare, die diesen Weg gewählt haben, keiner hatte auch nur annähernd so zu kämpfen wie wir...
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nimo
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Beigetreten: 17/08/2010 13:23:25
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Standort: Im "Pott
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10/02/2012 15:36:35
Ist dein Mann Einzelkind??
Ich weiß, dass gerade Muttis an Ihrem einzigen Sohn hängen......
Also, ganz ehrlich würde ich keinen gemeinsamen Urlaub wollen.
Dann ist man ja praktisch gefangen und kann nicht einfach so nach Hause fahren oder weg gehen.
Zum Thema Kontaktabbruch: Wir hatten auch schon so einen Kontaktabbruch mit seiner Mutter. Dann war es genau 2 Wochen gut und jetzt fällt sie wieder ins alte Muster. Von daher, Menschen ändern sich leider nicht.
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satinprincess
Diamant-User
Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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10/02/2012 15:55:59
Nee, er ist kein Einzelkind, er hat sogar noch nen Bruder, der zwar noch nicht verheiratet ist, aber ganz sicher den Namen weitertragen wird. Der Bruder ist halt vom Umfeld her (Sport etc.) eher so geprägt, dass er sich über den Nachnamen definiert, bei meinem Mann war das nicht so.
Und dazu: Der Bruder kann aus oben genannten Gründen nicht wirklich nachfühlen warum wir das so entschieden haben, aber er respektiert es und wir verstehen uns nach wie vor sehr gut! Und darum geht es uns! Wir reden doch anderen Leuten in ihre tiefgreifendsten Lebensentscheidungen auch nicht rein!
Ich kann immer nur den Kopf schütteln wenn ich an das alles denke... ich will auch schon mit Freunden gar nicht mehr darüber reden, weil ICH mich inzwischen für das Verhalten meiner Schwiegereltern schäme.
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Annatiger
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Beigetreten: 09/12/2007 21:35:20
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11/02/2012 21:38:50
Ich finde deine Schwiegereltern unfassbar. Unsachlich, kindisch, erpresserisch, echt unfassbar, wie Erwachsene sich so benehmen können.
Da ist ein 2-Jähriger in der Trotzphase besser zu händeln.
Ich glaube, wenn ich die Diskussionen nicht mehr ertragen würde, gäbe es noch einmal eine klare Ansage: entweder ihr akzeptiert, dass der Name bleibt wie er ist. Oder wir müssen den Kontakt abbrechen, so weh und das tut.
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makai
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Beigetreten: 22/05/2008 15:36:05
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12/02/2012 19:24:19
Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen und bin absolut fassungslos über dieses Verhalten. Was ist diesen Leuten denn wirklich wichtig - ihr SOHN oder ein nichtssagender, bedeutungsloser NAME? (Genau dazu gibt's übrigens eine schöne Passage in Romeo und Julia, sollte man denen mal zu lesen geben...).
Ich seh's genau wie justme: wenn ihr jetzt klein bei gebt, werden sie sich das nächste Feld suchen: der Vorname des Enkelkindes, euren Wohnort, irgendwas wird sich finden.
Sie sollen sich überlegen, ob der Name und der Streit darum so wichtig ist, dass sie sogar auf den Kontakt zu euch beiden verzichten wollen. Und das würde ich durchziehen, mit Sendepause zwischendurch, auch wenns hart ist (aber wenn ihr euch eh nur noch über dieses Thema streitet, ist die Sendepause vielleicht gar nicht so schlimm).
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Standesamt: 27.06.08
Kirchliche Trauung: 28.06.08
Geburtstag unserer Mausi: 29.1.10 |
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satinprincess
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Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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13/02/2012 11:21:34
@annatiger und makai:
Ja, es wird wahrscheinlich wirklich so laufen, dass es nen Kontaktabbruch gibt, alles andere erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt mehr als unwahrscheinlich. Es wäre für uns inzwischen auch wirklich nicht mehr so schlimm (so traurig das klingt) denn alles ist besser als das jetzt.
Und ja, ich glaube wirklich auch, wenn es das "Namensthema" nicht gewesen wäre, dann hätten sie sich an irgendwas anderem aufgehängt, denn meine Schwiegermutter ist leider immer im Meckermodus. So ist jetzt halt aber dieses Thema das schlimmste, da wird alles andere überdeckt.
Andere Leute die uns nahestehen sagen genau wie ihr: Sie sollen doch einfach froh sein, dass ihr Sohn gesund und glücklich ist. Aber das können sie nicht.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es noch zum Lachen: Nach außen gibt die Schwiemu wohl immernoch mit uns an: Traumhochzeit, Traumhochzeitsreise, tolles professionelles Fotoalbum für die Familie, Sohn und Schwiegertochter beide erfolgreich im Job...
Da könnte ich echt zuviel bekommen. Zum Angeben bei den Dorfnachbarn sind wir wohl noch gut genug, aber zu uns selber gibt's kein positives Wort über gar nichts sondern nur Angriffe? Ich hab lange versucht selbst das noch positiv zu sehen, aber das ist jetzt auch vorbei.
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Nalah
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Beigetreten: 21/09/2009 07:26:21
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13/02/2012 11:28:45
Ach, das ist echt einfach nur zum Mäuse melken...
Was mich mal interessiert: Wie war denn euer Verhältnis vor der Hochzeit? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich nur an so etwas aufhängt. Ich glaube irgendwie, dass deren Problem deutlich tiefer sitzt...
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satinprincess
Diamant-User
Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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13/02/2012 14:39:16
Tja, interessante Frage über deren Antwort man vermutlich lange philisophieren könnte.
Ich würde sagen vor der Hochzeit war es gut, aber nicht super eng.
D.h. wir haben schon einiges mit ihnen gemacht etc., aber grundsätzlich haben wir ihnen ihre Anschauungen gelassen und unser Leben halt so gestaltet wie wir wollten, ohne dass es darüber große Auseinandersetzungen gab. Die Unterschiede in den Lebenstilen z.B. bzgl. Politik, Religion, Job aber auch z.B. was einem welches Geld wert ist, waren immer da und von meiner Seite aus auch immer klar, in dem Sinne dass ich einiges später für meine Familie/Kinder etc. anders haben wollen würde. Aber deshalb muss ich ja nicht am Leben meiner Schwiegereltern rumkritisieren, ich finde das gehört sich auch nicht. Mein Mann und ich waren aber immer auf der gleichen Wellenlänge und es war immer klar wem von uns was wichtig ist und wie sich daraus unser gemeinsames Leben ungefähr gestalten würde. Eifersuchtsanfälle der Schwiegis in Richtung meiner Eltern gab es in der Zeit auch schon ("die wissen viel mehr als wir und immer eher"), aber es ging alles und bewegte sich im Rahmen "menschliche Eigenheiten".
Mit der Verlobung, d.h. mit Beginn der Planung der Hochzeit, hat es sich nach und nach immer mehr zugespitzt. Denn wenn Themen und Entscheidungen der Hochzeit diskutiert wurden, war ich jetzt natürlich nicht mehr höflich zurückhaltend, (wie vielleicht früher wenn es um Dinge ging, die den Haushalt meiner Schwiegis betrafen) sondern hatte durchaus meine Meinung. Für mich war klar, dass ich zu allen Belangen MEINES/UNSERES Lebens auch eine Meinung habe, meine Schwiegis haben aber irgendwie gedacht sie hätten mehr mitzureden und zu entscheiden. Nach den ersten Anzeichen von Unstimmigkeiten haben mein Mann und ich noch versucht gegenzuwirken indem wir z.B. immer penibel darauf geachtet haben, dass sie alles gleichzeitig mit meinen Eltern erfahren, ich hab meine SchwieMu sogar mit zum Brautkleidshoppen genommen, obwohl es das Letzte war was ich wollte und solche Sachen. Genützt hat es alles nichts, denn natürlich wollten wir die ganze Hochzeit trotzdem nach unserem Geschmack gestalten. Die Namenssache wurde von meinem Mann und mir lange intern diskutiert und dann etwa ein halbes Jahr vor der Hochzeit bekanntgegeben, eben damit sich alles beruhigen kann, denn mit Gegenwehr hatten wir durchaus gerechnet. Interessanterweise war es dann auch so, dass sie es zwar nicht toll fanden, die erste Zeit aber auch keinen großen Stress gemacht haben. Wir fühlten uns schon sicher und erleichtert, aber dann gab's wohl irgendwann nen Punkt wo sie gemerkt haben "Mensch, die meinen das ernst" und ab da war Terror, etwa 2 Monate vor der Hochzeit. Ihr größter und erster Einwand war "Das hätten wir VOR der Entscheidung mit ihnen besprechen müssen, bei sowas haben die Eltern mitzureden". Mal davon abgesehen, dass ich das schon komplett anders sehe, haben wir danach wirklich auf allen Ebenen erklärt, begründet etc. Sowohl ganz an der Basis, d.h. wo Eltern mitzureden haben und wo nicht, was heutzutage Gleichberechtigung bedeutet etc., als auch die höheren persönlichen Ebenen, z.B. dass das nicht heißt, dass wir sie nicht mögen, dass sie trotzdem zu unserer Familie gehören etc. Alles umsonst.
Und so im Nachhinein muss ich mir selber natürlich immer mehr zustimmen, so wie meine Schwiegis möchte ich nie sein und werden.
Puuh, mal wieder nen ganz schön langer Post... Sorry!
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Nalah
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Beigetreten: 21/09/2009 07:26:21
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13/02/2012 15:00:28
Nach deiner ausführlichen Erklärung glaube ich persönlich nun erkannt zu haben, wo der Wurm drin steckt:
Ich persönlich denke, dass dich deine Schwiegereltern ein bisschen als "Wegschnapperin" ihres Sohnes sehen. Warum das Verhalten vor der Hochzeit zwar distanziert, aber doch auf seine eigene Weise "persönlich" war: Du warst die Freundin deines Mannes - nicht mehr und nicht weniger. Keine Gefahr. Mit der Verlobung hatte es sich ja dann erst zugespitzt. Heißt: ab dem Zeitpunkt, wo es ernst wurde. Du warst auf einmal nicht mehr "nur" die Freundin, sondern die künftige Frau. Ich vermute nämlich sehr stark, dass sie ihren Sohn auf eine Art nur für sich beanspruchen. Das habe ich auch in dem Verwandtenkreis meines Verlobten (Gott sei Dank nicht direkt bei ihm). Egal, wie der Kontakt nun ist. Die Eltern stellen an das Kind trotzdem noch "Besitzansprüche". Es gibt wohl einfach Eltern, deren Glück des Kindes zwar wichtig für sie ist, aber an erster Stelle ist zunächst "MEIN KIND". Der eigene Egoismus (das nicht mal alleine als Elternteil, sondern auch durchaus zusammen als Elternpaar) steht erstmal ganz oben. Dass ihnen das Glück und das schöne künftige Leben des Kindes wichtig ist, ist eher "oberflächlich". Ich denke, dass sie sich das einfach nur einreden, um eben das persönliche Gewissen zu beruhigen.
Die Namensgeschichte ist einfach nur ein Vorwand. Wäre es nicht der Name, dann wäre es dein Pickel auf der Nase oder das falsche Porzellan im Schrank gewesen. Da hätte sonst wer kommen können.
Was du nun tun kannst oder was ihr tun könnt? Nichts. Gar nichts. Die einzige Lösung, die mir einfällt, ist wirklich die, dass ihr euer Leben lebt. Und dazu braucht vor allem dein Mann die Erkenntnis, dass euer gemeinsames Leben auch notfalls ohne seine Eltern stattfindet. So schlimm das vielleicht auch ist.
Das ist natürlich eine Entscheidung, die nur ihr gemeinsam fällen könnt.
Ich hoffe, du konntest mein wirres Geschreibsel einigermaßen verstehen...
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satinprincess
Diamant-User
Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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13/02/2012 15:36:19
@Nalah: Ich denke du hast recht. Aber wenn man es so sieht ist es eben nen echter Klassiker und wie ich finde extrem schade! Ich hab immer gedacht was Kommunikation, Kompromisse und Verständigung angeht bin ich eigentlich ganz gut und das ich das schon irgendwie hinbekomme mit ihnen. Aber es sieht nicht danach aus.
Danke für die Außenmeinung, das ist echt immer nochmal hilfreich!
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Nalah
Diamant-User
Beigetreten: 21/09/2009 07:26:21
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13/02/2012 15:47:21
Ich denke genauso wie du. Ich denke mir auch immer, dass man ja doch miteinander auskommen MUSS und man tut ja schon sein möglichstes. Irgendwann kann man einfach nicht mehr als reden, aber diese Einsicht dauert auch bei mir seeehr lange. Ich bin eben auch ein sehr friedliebender Mensch und versuche, es möglichst vielen Leuten recht zu machen. Aber sobald es an die Substanz geht, muss man die Notbremse ziehen. Ihr solltet eure Priorität auf euer gemeinsames Glück legen - und auf nichts anderes.
Was sagt denn dein Mann zu dem Ganzen? Ich meine, ich gehe stark davon aus, dass ihr an einem Strang zieht und dein Mann nicht anders denkt als du. Aber wo sieht er denn einen Lösungsweg? Ist es ihm bewusst, dass es eventuell auch im Kontaktabbruch enden kann?
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satinprincess
Diamant-User
Beigetreten: 19/08/2010 20:49:29
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13/02/2012 17:16:09
Ja, mein Mann und ich ziehen natürlich an einem Strang, was nicht heißt dass so etwas eine Beziehung/Ehe nicht belastet. Wir haben beide schon Heulattacken gehabt, wir haben uns auch schon gestritten. Denn es ist ganz ganz schwer nicht bei jeder "normalen" Auseinandersetzung irgendwann an den Punkt zu kommen "du bist wie deine Mutter". Außerdem ist man manchmal einfach verzweifelt, denn Eltern KÖNNEN Ehen auseinander bringen und ein Kontaktabbruch zu den Eltern ist auch immer schwer und ne Belastung, egal wie unmöglich sie sich verhalten. Inzwischen ist es aber so, dass es uns eher zusammengeschweißt hat.
In den Anfängen der Probleme war es so, dass mein Mann deutlich abgehärteter war als ich, weil er einfach das Gejaule seiner Mutter seit fast 30 Jahren gewohnt ist und gaaaanz viel davon einfach ignoriert, während ich es mir mehr zu Herzen genommen habe. Das hat sich dann mit der Zeit entwickelt und inzwischen ist es so, dass ich noch versuche Verständnis aufzubringen, während er einfach nur noch maßlos enttäuscht von seinen Eltern ist und sich auch für sie schämt.
Dass der Kontaktabbruch kurz bevor steht ist ihm klar und auch, dass dieser Schritt/Aussage dann von ihm direkt kommen muss als eigenem Kind, nicht von der Schwiegertochter. Da es einfach inzwischen bei uns beiden so ist, dass es uns gut geht wenn wir mal ein paar Tage keinen Kontakt zu den Schwiegis haben, aber schlecht wenn wir welchen haben, sieht er einfach, dass die momentane Situation ein Ende haben muss. Entweder mit Schrecken und Kontaktabbruch oder mit Frieden und Neuanfang. Aber die momentane Situation geht einfach nicht mehr.
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