Hochzeitsforum - Hochzeitsorganisation

Hallo meine Lieben


aus aktuellem Anlass denke ich grade über die kirchliche Hochzeit nach. Eine Freundin von mir heiratet morgen standesamtlich, nachdem sie sich vor zwei Wochen verlobt hat. Für sie ist das morgen jedoch kein richtiges "heiraten", da man ja bloß unterschreibt. Sie hat auch außer einer Freundin nur Familie eingeladen. Jetzt fühle ich mich grade irgendwie leicht vor den Kopf gestoßen, da sie die standesamtliche Trauung so herunterspielt. Wir heiraten ausschließlich standesamtlich, da wir von Kirche nichts halten. Vielleicht ist meine Meinung ja falsch, aber ich kann nicht viel damit anfangen, dass ein Mensch, den ich überhaupt nicht kenne, wie den Pastor/Pfarrer etc. mehrere Stunden über Gott spricht. Für mich hat Gott nichts mit meiner Liebe zu meinem Mann zu tun. Da ist mir die standesamtliche Trauung schon näher, da man ab da ja vor dem Gesetz als verheiratet gilt. Mir ist das Gesetz wichtiger als Gott. Daher frage ich mich grade, ob meine Meinung so absolut weltfremd ist oder ob ihr das irgendwie auch so seht?

Aus welchen Motiven heiratet ihr kirchlich? Ist es euer starker Glaube oder liegt es daran, dass es "halt dazugehört"?

Ganz liebe Grüße,

die Tasha

Hallo Tasha,
jeder muss für sich entscheiden, an was er glaubt. Wem die Kirche und nicht nur der Glaube am Herzen liegt, der wird auch kirchlich heiraten. Da das ausschließlich aber nicht staatlich anerkannt ist, muss zwangsläufig auch ein Standesamt aufgesucht werden. Die wenigsten werden daraus zwei große Feiern machen, wo sie ihre Ideen und Wünsche wahr werden lassen. Dadurch tritt das Standesamt oft etwas in den Hintergrund. Keiner braucht sich aber dafür zu rechtfertigen, warum er es so oder anders macht. Es ist nicht alles richtig, was die Kirche macht. Andererseits gibt der Glaube vielen Menschen Halt und Zuversicht. Ich denke, wenn man heute kirchlich heiratet, sollte es einem auch wirklich ein Bedürfnis sein und nicht bloß weil es viele so machen. Und eine standesamtliche Zeremonie ist mindestens genau so schön, wenn man den richtigen Rahmen wählt, eine gute Standesbweamte hat und ihr ein paar wesentliche Hinweise für die Rede gibt und auch schöne Gänsehautmusik auswählt. Lass dich nicht in die Irre führen und halte an deinem Plan fest. So, wie es dir dein Herz sagt ist es für dich auch richtig!

Hey Mäuschen,

Josielotte hat das schon sehr gut formuliert - so in etwa denke ich auch. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und andere Ansichten. Ich für meinen Teil bin gläubig und möchte meine Ehe auch "von oben" gesegnet wissen. Von der Kirche ansich halte ich zwar nicht viel und muss auch ehrlich gestehen, dass mir die Trauung in der Kirche selbst nicht so wichtig ist. Heißt also: Wenn es die Möglichkeit gäbe, sich auch auf einer Wiese trauen zu lassen, um eben Gottes Segen zu bekommen, dann würde ich das in Betracht ziehen. Geht aber nicht - also Kirche.

Für viele (leider viel zu viele) Bräute ist die kirchliche Trauung ja nur Mittel zum Zweck, um eben den Märchenprinzessin-Auftritt zu haben und das finde ich nicht nur schade, sondern, ganz ehrlich, einfach Heuchelei. Aber gut, anderes Thema, passt nur gerade so schön rein
Und meiner Meinung nach handelt ihr genau richtig: Man brauch keine Kirche für eine wunderschöne Hochzeit und den Prinzessinenauftritt. Das ist einzig und allein eine Glaubensfrage und wenn euch das einfach nicht so wichtig ist, dann ist das die einzig richtige Entscheidung, dass ihr standesamtlich heiratet. Von daher: Daumen hoch von mir und haltet weiter an eurer Entscheidung fest.

Übrigens, dieses "nur Standesamt" ist glaube ich weniger abwertend gemeint, sondern dient denke ich mal der Differenzierung, wenn beides, also StA und Kirche, stattfindet. Und wenn deine Freundin die Einstellung hat, dann lass sie doch. Es ist eure Hochzeit, punktaus.

Und wenn du nochmal meine Meinung hören willst: Beides ist für mich gleich wichtig. Beim Standesamt sind wir immerhin rechtlich verheiratet und ich trage ab diesem Zeitpunkt den Nachnamen meines Schatzis. Die kirchliche Trauung ist für mich eben etwas spirituelles - aber ich sehe es bestimmt nicht so, dass wir erst ab der kirchlichen Trauung verheiratet sind (wenn wir auch unseren kirchlichen Hochzeitstag feiern werden). Verheiratet sind wir natürlich zu diesem Zeitpunkt scon, nur ist es eben einfach "vollständiger" und dadurch, dass wir eben auch die große Feier machen, wird eben der Tag als Hochzeitstag angesehen, bei uns zumindest

Hallo Tascha,
ich kann dich gut verstehen, ich denke da ähnlich. Ich selbst bin auch nicht in der Kirche. Ich bin schon irgendwo gläubig aber das kann man keiner Religion zuordnen *lol* aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls war für mich klar dass ich nicht trotzdem kirchlich heirate nur für den Auftritt. Das tun ja viele, genauso wie viele sich nur wegen dem Geld Konfirmieren lassen, aber auch ein anderes Thema. Ich habe genug Respekt vor der Kirche und würde es auch als Heuchelei empfinden. Zumal ich auch das Gefühl hätte unsere Ehe ins Lächerliche zu ziehen wenn ich nicht dran glaube.. wenn es dann heisst "Bezeugt hier vor Gott blabla" und da glaube ich nicht dran neee.
Wir haben uns dann für eine freie Trauung entschieden da das Standesamt bei uns keine Möglichkeit gibt die Trauung mit zu gestalten und uns war es wichtig jemanden zu haben, der etwas über uns sagt, Familie einzubinden und solche Dinge.
Liebe Grüße Meike

Hallo Tasha!

Ich bewundere Dich, dass Du nicht kirchlich heiratest, aus Überzeugung- und nicht nur die Kirche missbrauchst um "schöne Bilder" oder einen "Auftritt" zu haben.

Wir sind gläubig und gehen in die Kirche.

Für uns war es wichtig!

Allerdings muss ich dazu sagen, mein Schatz war schon mal verheiratet, zum Glück das erste Mal nicht kirchlich, sonst hätten wir auch "nur" das Standesamt gehabt- eine freie Trauung vielleicht noch- aber das hätte ich dann auch nicht gerne gemacht; da wäre dann mein Sturkopf durchgekommen....

Wichtig und entscheidend ist doch- Ihr sagt zueinander "JA" und der Rahmen ist nur schmückendes Beiwerk.

Ich muss sagen, ich finde die Ehepaare immer wieder lächerlich, die da ganz großen Zinober in der Kirche veranstalten- mit Gott aber nix am Hut haben wollen.

Ich denke, die Mädels haben es ja auch schon recht gut getroffen, aber du willst ja wissen, WARUM jemand (zb. ich) kirchlich heiraten will.

Bei mir kann man sagen: ich bin erzkatholisch - also zumindest von meiner Erziehung her - vom katholischen Kindergarten, über die katholische Grundschule bis hin zur Klosterschule an der ich mein Abi gemacht habe - die katholische Kirche begleitet mich schon mein Leben lang. ^^ Ich vergaß, da waren auch noch die Kirchenchöre, Kinderscholas, Jugendfreizeiten...

Jetzt kommt aber folgender Aspekt: ich persönlich habe ein "Problem" mit der Institution katholische Kirche, nicht mit Gott und auch nicht mit christlichen Werten, da lege ich sogar extrem viel Wert drauf. Ich kann mit der Politik des Papstes nicht konform gehen, was solche Sachen wie Verhütung oder Schwangerschaftsabbrüche angeht, dafür bin ich zu sehr Naturwissenschaftlerin. Ich kann auch nichts mit bestimmten "wirtschaftlichen Aspekten" der Institution katholische Kirche anfangen, da ich finde, dass da ganz oft Heuchelei im Spiel ist, und es der Kirche wie jedem anderen Wirtschaftsunternehmen um Profit geht.

Jetzt kann man sagen: Dann tritt doch aus, heirate nicht kirchlich. Und ich werde es trotzdem tun, denn: Ich glaube "katholisch-christlich" - und nach meinem Glauben gehört es dazu, den Mann den ich liebe, vor Gottes Angesicht zu meinem Ehemann zu nehmen. Das ist für mich eben wichtig. Und deswegen tritt mein Herr Schatz für mich extra wieder in die Kirche ein.

Wie Du heiratest, hängt ganz allein von Dir und deinem Mann ab. Wenn für dich Gesetz wichtiger ist als Glaube, dann ist das eben so. Für deine Freundin ist es vielleicht anders - du schaust in die Menschen nicht rein. Und wenn Du mich im realen Leben sehen würdest, mit schwarzen Klamotten, dunklem Liedstrich und schwarzem Lippenstift (ok, heute nimmer ganz so extrem ) dann kämst Du auch nie auf die Idee mich im weißen Kleid vorm Altar knien zu sehen.

Hallo Tasha :)

Wieso heiraten wir kirchlich - weil wir uns Gottes Segen wünschen

Für uns war von Anfang an klar, dass es auch eine kirchliche Trauung geben soll. In Deutschland ist es ja aber so, dass eine rein kirchliche Trauung nicht rechtens ist - in manchen anderen Ländern geht das ja. Aber bei uns ist ja die standesamtliche Heirat die eigentliche und wichtige -vorm Gesetz. Ohne Standesamt, keine bindene Hochzeit. Von "nur standesamtlich" zu sprechen, klingt da wirklich blöd, zumal viele rein standesamtliche Trauungen wunderschön sind! Und auch zum Standesamt kann man sich ein weißes Traumkleid kaufen usw. Das sollte ja nunmal gar kein Hindernis sein oder einen traurig stimmen.

Bei mir und meinem Verlobten ist es so, dass wir beide einen, ich sage mal allumfassenden und wirklich offenen Glauben haben. Ich z.B. bin evangelische Religionslehrerin (und ich bin fest davon überzeugt, dass jeder, der Theologie studiert hat, genau weiß, was es heißt, kurz vorm Atheismus zu stehen Denn da beschäftigt man sich ja weiß Gott mit so einigen komischen Texten.....) Ich für meinen Teil habe einfach festgestellt, dass ich einen weitgefassten Glauben in mir habe und den eben auf meine Weise lebe - und mein Verlobter auch. Und den lebe ich seit Jahren total ohne Kirche (als Relilehrerin wohl gemerkt). Ich würde vielleicht öfter hingehen, aber ich bin ehrlich gesagt oft sehr müde , zu meiner Arbeit pendel ich täglich 50km pro Strecke und stehe täglich um 5:30 auf. Klar, ist mir da mein Sonntag heilig, aber eben so, dass ich ausschlafe und den Sonntag genieße - ich bin sicher, Gott ist mir darüber nicht böse Wenn Kinder mich in der Schule fragen "Du, Engel und Feen und Elfen, sowas gibts doch gar nicht?!" Dann sage ich ihnen nicht "Nein", sondern dass *ich* glaube, dass es sicher viele Dinge auf der Welt gibt, die man nicht sehen kann Und jeder muss für sich herausfinden, was er glaubt.

Für mich ist Gott sozusagen die schöpferische Liebe und Energie, die alles umgibt. Und genau das ist der Segen, der mir für meine Hochzeit bzw uns für unsere Ehe wichtig ist :)

Wir haben uns jetzt auch nicht die niedlichste uralte Dorfkirche ausgesucht. Unsere Hochzeitskirche ist die moderne Kirche in unserem Stadtviertel -über dem Altar ist nicht mal ein leidender Jesus zu sehen, sondern ein neumodernes, künstlerisches Kreuz und es fällt viel Licht in den Raum Aber die Kirche hat bautechnisch die Form eines Herzens :) Das fanden wir schön. In einem uralten Gemäuer würde ich mich wohl auch nicht so wohl fühlen. Wir werden auch von einem guten Freund getraut, der gerade Vikar ist, darüber freuen wir uns natürlich auch wesentlich mehr, als wenn es ein unbekannter Pastor wäre. Wir heiraten am Erntedank-Tag und die Kirche wird so auch schon auf Erntedank hin ausgerichtet geschmückt sein - und ganz ehrlich, eine Kirche sieht selten so wunderschön geschmückt wie zum Erntedankfest :)

Wir wohnen an der Küste, eine Trauung am Strand wäre also durchaus möglich gewesen, hat für uns aber nie zur Debatte gestanden, da im Herbst an der Küste das buchstäblich ins Wasser fallen kann. Und da wir beide Zugezogene sind, verbinden wir jetzt auch nichts mit einer Leuchtturm-Hochzeit. Unsere Standesamt-Trauung findet allerdings an unserer Förde statt, weil das Amt da ein Amtscafé hat und so haben wir sozusagen beides :)

Naja, so ist also meine Meinung. Ich finds auch komisch, wenn Paare kirchlich heiraten, obwohl sie eigentlich keinen Glauben haben und das ganze nur fürs Ambiente tun und -übertrieben formuliert- für ihren einzigen Kirchgang plötzlich die abenteuerlichsten Dinge auffahren, die mit Kirche aber nix zu tun haben -was sie nicht wissen, weil sie ja sonst keine Verbindung zur Kirche und zum Glauben haben Das ist wie Konfirmation feiern, weil man das Geld haben will Oder das Kind taufen, weils "ja so schön ist für die Familie" - aber der eigentliche Segen ist einem egal und bitte auch bloß keine kirchlichen Lieder dazu

Ja, dann lieber eine schöne standesamtliche Trauung, da bieten doch mittlerweile die Ämter ja auch sehr schöne Räume an, wo gefeiert werden kann.

Wow, hab voll den Roman geschrieben, aber vielleicht hilft er dir ja bei deiner Meinungsfindung :) Liebe Grüße!

Ihr Lieben, danke für die Antworten.

Meine Beziehung zu Gott ist auch keine besonders gefestigte. Je nach Lebenssituation war es mal mehr mal weniger Thmea für mich. Aber bei meinem Mann ist das schon wieder ganz anders. Er kommt zwar aus einer Familie mit baptistischem Hintergrund, ist selbst jedoch alles andere als gläubig. Er hat mit der christlichen Kirche absolut nichts am Hut. Er als leidenschaftlicher Heavy-metal-Fan wäre da schon eher für was in Richtung Wikinger zu haben, aber das ist mir zu krass gewesen. Wobei ich mir jetzt denke, dass man sich ja eigentlich alles mal ansehen und ausprobieren kann, wenn wir erstmal standesamtlich verheiratet sind. Das Fest wird das nach unseren Vorstellungen, mit allen Freunden und der ganzen Familie und wir haben sowieso vor, in ein paar Jahren noch mal unser Ja-Wort zu wiederholen.


Wir werden unser Fest am 12. Oktober 2012 so feiern, wie wir das möchten, und es wird unsere Traumhochzeit. Und auch wenn jetzt alle sagen "bei Jü... und Jani... war das aber so und so", wir haben das gemacht, weil wir das so wollten :)

danke, dass ihr mich bestärkt habt

Ja, genau! Eine Hochzeit kostet soo viel Geld, da soll man sie doch auch so feiern, wie man sie sich selber wünscht

Mein Mann ist übrigens auch auf sämtlichen Festivals und komischen Fantasy-Computerwelten/Büchern Zuhause und wenn er seinen JGA bekommt, dann will ich ganz, ganz weit weg sein - und er macht aber auch Reiki und liebt Wellness fast noch mehr als ich - schließt sich also alles nicht aus
Hauptsache man fühlt sich wohl und genauso sollte es auch bei der Hochzeit sein :) Viel Spaß also beim weiteren planen!

Also, wir heiraten auch kirchlich, weil uns Gottes Segen so wichtig ist. Insgesamt finde ich mich sehr in Morganes Post wieder: Ich gehe nicht konform mit allem, was die Kirche so tut und vertritt. Aber doch ist es mir wichtig, vor Gottes Angesicht "ja" zu meinem Mann zu sagen. Erst dann fühle ich mich wirklich verheiratet. Wir tauschen sogar dann erst unsere Ringe - weil das, zumindest für mich, eben die "richtige" Hochzeit ist.

Aber wenn einem Gottes Segen nicht wirklich etwas bedeutet bzw. man der (durchaus berechtigten) Ansicht ist, dass man darum genauso gut "in aller Stille" und ohne die Beteiligung der Institution Kirche bitten kann, dann finde ich es konsequent und richtig, nicht kirchlich zu heiraten.

Man kann eine standesamtliche Trauung ja genauso feierlich gestalten wie eine kirchliche - und das finde ich ehrlich gesagt auch besser und "ehrlicher" als eine Hochzeit in der Kirche bloß wegen der Tradition und des weißen Kleides. Ich hatte schon fast das Gefühl, dass du ein schlechtes Gewissen hast, weil du "nur" standesamtlich heiratest. Das brauchst du echt nicht haben! Du bist einfach nur konsequent

Am Ende schließe ich mich also meinen Vorrednerinnen an: Jedes Paar muss vor der Hochzeit einmal in sich gehen, sich überlegen, was ihm wichtig ist und was und wie es sich seine Hochzeit wünscht - und es dann eben genauso machen

Hallo ihr Lieben,
Wir werden nicht kirchlich heiraten ( bei uns überwiegen halt eher die "dagegen" Argumente)
Aber ich denke, wer zur Kirche steht uns sich Gottes Segen holen möchte, sollte dies tun. Wie schon von einigen Vorrednerinnen geschrieben finde ich das dann auch " ehrlich".
Klar gibt es auch viele Bräute die die kirchliche Trauung für ihren großen Auftritt ausnutzen. Dabei kann man das doch mittlerweile auch Super bei der standesamtlichenbTrauung.

Wie schon geschrieben heiraten wir nur standesamtlich....dann aber richtig... mit allem drum und dran. Ich werde meinen Traum in weiß tragen, mit Ringtausch und großer Feier...

Also von daher denke ich ist es immer eine persönliche Entscheidung für oder gegen die kirchliche Trauung.

Liebe Grüße
Candybaby

*

Spannendes Thema! Mir ging es sooo oft so, dass ich gefragt wurde warum wir denn "nur" standesamtlich heiraten. Ich hab einfach immer ehrlich gesagt dass wir mit der Kirche oder Glauben nichts am Hut haben, aber viele meinten, es würde eben dazu gehören.

Das ist natürlich Ansichtssache! Ich wollte nie kirchlich heiraten, nur damit das Ambiente schön ist oder der Einzug so toll - denn das finde ich auch irgendwie heuchlerisch, wenn es wirklich nur um das Feeling und die Optik geht und der Glauben eigentlich total nebensächlich ist. Wenn ich bei kirchlichen Hochzeiten war, war es für mich persönlich (!) immer ziemlich komisch, wenn es dann um Gott ging. Das ist für religiöse Menschen natürich überhaubt nicht so und dann ist es sicherlich total schön!

Und jetzt nach unser Standesamtlichen Trauung hätte ich mir nichts Schöneres vorstellen können immer so machen, wie man selber es möchte und nicht nach den Erwartungen anderer richten oder darauf hören. Musste ich auch erst lernen

Guten Morgen zusammen.

Wir heiraten auch "nur" standesamtlich. Ich war zwar mit meinen Eltern in der Kirche, bin auch getauft, aber nicht konfirmiert. Ich habe mich in dem entsprechendem Alter dagegen entschieden, weil ich an Gott nicht glaube. Daher war auch für uns klar, das wir nur standesamtlich heiraten, denn mein Verlobter ist auch nicht religiös erzogen worden. Sicherlich hat die kirchliche Trauung einen schönen Rahmen, aber da auch wir mit dieser nichts "am Hut" haben, stand es für uns nicht zur Debatte. Wie einige Mädels hier vor mir schon meinten, geht es ja nicht darum kirchliche zu heiraten wegen des Rahmens, sondern wegen dem Versprechen vor Gott.

Unsere standesamtliche Hochzeit wird sicherlich auch sehr festlich, denn die Gäste werden schon vorher Platz nehmen. Mein Zukünftiger wird vorne bei der Standesbeamtin warten. Wenn die Musik gespielt wird, gehen meine drei Brautjungfern vor und mein Vater bringt mich rein. Das wird sicherlich traumhaft.

Jedem halt das seine, das ist ja das schöne an Deutschland.

Ja ich finde es sehr schön, dass es einem hier frei gestellt wird, ob man kirchlich heiratet oder nicht. Ich brauche den Segen der Kirche nicht und ich finde es auch falsch, nur kirchlich zu heiraten, weil es dazu gehört.

Ich möchte, wenn überhaupt, irgendwann nochmal eine freie Trauzeremonie, bei der es nur um uns geht und nicht um einen Gott, mit dem ich mich nicht identifizieren kann. Da wir zwei ja auch recht große Mittelalterfreunde sind/waren (haben uns durch dieses Hobby damals kennengelernt) und beide auf Metal stehen, könnte man das ja irgendwann nochmal verbinden. So eine klassische Mittelalterhochzeit wirds allerdings nicht, dazu sind wir beide nicht mehr genug interessiert am Thema, aber so eine Zeremonie, die in die Richtung tendiert wäre vllt schon ganz schön. Auf jeden Fall draußen, mit viel Feuer, Kerzen und alle Freunde zusammen. Das wäre schön :)

Der Thread ist zwar schön etwas älter, ABER ich wollte hier nur noch mal kurz was schreiben:

Es ist ein Irrglaube, dass man den Segen Gottes nur bei einer kirchlichen Trauung bekommt. Jeder getaufte Christ kann JEDEN Menschen im Namen Gottes segnen. Das ist nicht nur dem Pfarrer vorbehalten. Demnach kann man den Segen Gottes genauso in einer freien Trauzeremonie erhalten und vor Gott heiraten, wenn man möchte. Das kann man ja ganz individuell mit dem freien Redner oder der freien Theologin besprechen.

Ich fände es daher konsequent, wenn sich NUR Paare kirchlich trauen lassen, die sich auch (und das gegenwärtig und nicht früher als Kind) aktiv in die Gemeinde einbringen, sich mit der Institution Kirche identifizieren und regelmäßig den Gottesdienst aufsuchen (und dies aus Überzeugung und nicht aufgrund des gesehen Werdens).

Für Menschen, die gläubig sind, aber mit der Institution Probleme haben, ist die freie Trauung die ehrlichere Variante und der Gottesbezug ist gegeben und auch der Segen Gottes kann gegeben werden. Denn wenn man wirklich glaubt, dass Gott einem VOR ALLEM in der Kirche nahe ist und man NUR dort seinen Segen erhält, würde man den Ort doch viel häufiger aufsuchen, oder?

Hallo varyafiryel,

schöner Post finde ich und ich stimme dir grundsätzlich zu. Jedoch sollte man bedenken, dass jeder irgendwo seine persönliche Glaubensrichtung hat.

Ich persönlich bin gläubig und glaube an Gott - jedoch kann ich mich einfach nicht zu 100% mit der Kirche identifizieren und auch nicht mit der Bibel. Wobei ich als Protestantin schon eher mit der Kirche konform bin, als mit der katholischen Kirche. Die Fragen ist, ob ich mich auch tatsächlich mit allem identifizieren muss, um an Gott glauben zu können. Ich denke persönlich nicht.

Ja, das ist auch richtig, dass jeder Gottes Segen erteilen kann. Da muss ich aber auch ganz ehrlich sagen: Das ist für mich keine komplette Trauung mit Gottes Segen. Dafür fehlt mir einfach dann dieser besondere, spirituelle Moment vorm Altar. Es mag auch ein bisschen die besondere Atmosphäre in einer Kirche sein, muss ich auch ehrlich zugeben. Nichtsdestrotrotz möchte ich unsere Ehe von Gott gesegnet wissen und dazu reicht mir eine freie Trauung mit einem freien Redner einfach nicht. Da kann man noch so viel absprechen. Glauben ist eine Herzenssache und ich denke nicht, dass der freie Redner dies genauso aus tiefstem Herzen rüberbringt wie ein Pfarrer.

Ich bin kein Kirchgänger, werde ich auch nicht werden. Deswegen bin ich aber nicht heuchlerisch, wenn ich besondere Momente in meinem Leben (Konfirmation, Eheschließung, Taufe) von Gott und ja, auch einer Kirche, gesegnet wissen möchte. Selbstverständlich kann man jetzt wie du sagen "Dann müsste man die Kirche öfter aufsuchen". Sehe ich aber nicht so. Nämlich gerade diese wöchentlichen Gottesdienste sind nicht wirklich spirituell oder die Möglichkeit, Gott nahe zu sein. Das ist, zumindest nach meiner Erfahrung, vielmehr eine Ansammlung des Dorfes, um beim sonntaglichen Kirchenfrühstück danach den Tratsch des Kaffes zu erfahren. Und dafür brauche ich nicht in dir Kirche. Da kann ich auch so Gott nahe sein

Hallo Tasha,

ich habe mich zu unserer Hochzeit für die Variante "nur Standesamt" entschieden und würde es immer wieder so machen. Ich bin kein Anhänger einer monotheistischen Religion und würde es als sehr geheuchelt ansehen, wenn jemand wie ich nur für einen schönen Moment eine Kirche betreten würde.

Ich habe jedoch den Vorteil, dass ich noch nicht einmal getauft bin, also mit dieser Institution rein gar nichts verbinde!

Jedoch glauben auch wir an bestimmte Dinge, an Vorfahren und Ahnen zum Beispiel.
Wir haben uns deshalb dazu entschieden eine Feuerzeremonie zu machen, mit allen Leuten und Dingen die uns beiden wichtig sind. Gehalten wird diese Zusammenkunft von allen Beteiligten (ca.35 Leute) ich bin sehr gespannt und werde danach sicherlich berichten.
--> Termin ist der 21.06.2013, der Tag der Sommersonnenwende!

Ach ich freu mich so...

Also für mich eindeutig Kirche nein, eine persönliche feierliche Form der Trauung unbedingt!!!!

LG

die Iane

Liebe Nalah,

danke erst mal für die Rückmeldung auf meinen Beitrag. Ich kann deine Beweggründe durchaus verstehen und ich stimme dir auch zu, dass jeder etwas anderes unter seinem Glauben versteht und ihn auslebt.

Bei mir ist es so, dass ich glaube, dass da oben irgendwas ist und auf mich aufpasst. Dieser "Gott" hat aber recht wenig mit dem zu tun, was die Menschen bzw. die Kirche aus ihm gemacht hat. Er ist eher etwas Abstraktes aber durchaus gütig, liebend und allgegenwärtig. Außerdem kann ich mich mit der Institution Kirche nicht identifizieren. Ich glaube aber, dass das eh nur wenige können. Ein Großteil der Kirchgänger geht doch eher aufgrund irgendwelcher dörflichen Traditionen und um des Sehens und Gesehen-Werdens. Leider.

Aufgrund meines Glaubens, dass Gott allgegenwärtig ist, hat die Kirche als heiliger Ort für mich keine große Bedeutung. Ich glaube, dass Gott das Leben und die Natur erschaffen hat. Er steckt in jedem Grashalm, in jedem Menschen. Auch der historische Jesus hat damals nicht in prunkvollen Gebäuden gepredigt, sondern auf Wiesen und Feldern.

Aus diesen genannten Gründen haben wir uns auch für eine freie Trauung entschieden. In einem wunderschönen Garten bei strahlendem Sonnenschein. Und gerade beim Eheversprechen kam die Sonne richtig heraus. Ein wunderschönes Zeichen wie ich finde. Wer oder was Gott auch immer sein mag, er war dabei und hat uns seinen Segen gegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir Gott in einer von Menschen erbauten Kirche ohne freien Himmel und ohne Natur, näher ist als in diesem Garten. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.

Hier mal zwei Bilder

Hallo nochmal
Mensch, das sieht echt traumhaft aus. Wirklich eine wuuundervolle freie Trauung. Wobei ich da so ein kleiner Schisser bin und hätte mich wahrscheinlich nicht im Freien trauen lassen Und das mit der Sonne beim Eheversprechen ist nicht das schlechteste Zeichen denke ich

@Iane
Das ist ja schön, dass ihr das festgelegt habt. Und 2013 soll ein tolles Jahr zum heiraten sein hab ich gehört Wie läuft denn so eine Feuerzeremonie ab? Ich hab noch nie davon gehört... Und was hat man da an? Eher ein Abendkleid oder Brautkleid? Berichte mal bitte ein bisschen, jetzt bin ich neugierig

Hallo,

ich bin sehr gläubig und christlich aufgewachsen.

In meienem Leben gab es dann Zeiten, in denen ich von der Institution Kirche und von einer bestimmten Gemeinde bzw vielen, vielen Menschen aus dieser sehr enttäuscht worden bin (Stichwort Heuchelei,Mobbing).

Mein Glaube an Gott und Jesus und an christliche Werte und Normen wurde dadurch nicht erschüttert.

Gab da eine ganz süße Geschichte. Als ich erzählt habe, wir werden "nur" standesamtlich heiraten, hat mich eine langjährige Freundin zur Seite genommen und mir gesagt, sie mache sich Sorgen,ob ich Kompromisse einginge, die für mich ein NO-GO sind. So wie sie mich kenne,wäre mir ja die kirchliche Hochzeit sehr, sehr wichtig!!! ( und die Worte aus ihrem Mund haben mich sehr gerührt, da sie überhaupt nicht an Gott glaubt, aber weiß wie wichtig mir mein Glaube ist und mich auch so sein läßt!!!)

Generell stimmt das auch. Dennoch bin ich seit der Enttäuschung kein großer Kirchengänger.
Hier, wo ich jetzt lebe habe ich keinen Kontakt zu der Kirche und Gemeinde. Mich sollte auch kein Pastor trauen, der mich nicht wirklich kennt.

Gott kennt mich!!! Und ich habe alles zwischen mir und Gott ausgemacht. Ich bin am Tag unserer Hochzeit ganz persönlich für mich mit meinem Mann vor Gott getreten!

Nalah wrote:...
Für viele (leider viel zu viele) Bräute ist die kirchliche Trauung ja nur Mittel zum Zweck, um eben den Märchenprinzessin-Auftritt zu haben und das finde ich nicht nur schade, sondern, ganz ehrlich, einfach Heuchelei. Aber gut, anderes Thema, passt nur gerade so schön rein
...

Was ist mit Tradition? Unsere Kinder werden auch getauft und nicht gefragt. Und die meisten haben eine Konfirmation/Firmung ohne einen religiösen Bezug. Vielleicht ist es einfach ein Teil unserer Gesellschaft, der nicht mit tiefen Überzeugungen einhergehen muss.

Und wo zieht man die Grenze zwischen Glaube an die Kirche, Glaube an Gott und Mittel zum Zweck?

Sry für die Fragen. Doch mich beschäftigt das Thema vermutlich genauso, wie andere hier

Traditionen sollte man meiner Meinung nach immer hinterfragen. Ich habe grundsätzlich erst mal nichts gegen Traditionen, aber sie müssen für mich zeitgemäß und stimmig sein.

Gerade bei der Religion finde ich es falsch, dass da heutzutage eher Wert auf Traditionen als auf den Glauben an sich gelegt wird. Irgendwie wird dann oft verwischt: Was gehört überhaupt originär zum Glauben und was ist eine von Menschen gemachte Tradition?

Und seine Ehe in der Kirche nur aufgrund einer Tradition zu schließen finde ich wirklich nicht sehr gut. Da verspricht man sich etwas vor Gott und da verspricht man der Kirche (zumindest der katholischen) etwas. Ist man jedoch nicht gläubig und hat mit der Kirche eigentlich nichts am Hut, dann finde ich es eine Farce seine Ehe vor Gott zu schließen. Da baut ja das eigentliche Fundament, das Versprechen, schon auf einer Lüge auf. Man verspricht sich vor einem Wesen etwas, an das man nicht glaubt... Keine guten Voraussetzungen. Ich finde, man sollte sich bei einer Ehe gut überlegen, warum man diese eingeht und auf welchen Grundpfeilern diese bauen soll. Die Begründung: "Das macht man halt so, bzw. das gehört bei uns einfach dazu" zählt für mich nicht. Wenn man eine Ehe in der Kirche schließt, sollte man schon einen Bezug zu ihr haben und die Ehe als Sakrament (hier wieder katholisch) ansehen.

Ähnlich sehe ich es mit der Taufe. Man sollte sein Kind nur taufen lassen, wenn man selbst an das Sakrament der Taufe glaubt und sein Kind christlich erziehen will. einfach nur taufen lassen um des Taufens willen finde ich ebenfalls falsch.

Und auch sein Kind sollte man nicht aus Tradition taufen,sondern aus Überzeugung.
Genauso wie man es aus Überzeugung nicht taufen läßt.
Und das hat nichts damit zu tun,dass man das Kind nicht fragen kann.Das Kind wird sozialisiert und in dem Glauben oder Nicht- Glauben der Eltern erzogen.
Wenn es dabei noch mündig und selbstbewussst erzogen wird,kann es später selbst entscheiden,ob Glaube wichtig ist oder nicht.

"weil man es halt so macht" ist für mich kein Argument!!!
Und ja Traditionen sollten vermehrt hinterfragt werden.

Aber jeder muss für sich entscheiden.

Da stimme ich varyafiryel (mensch, warum hast du dir so nen langen Nick gewählt? ) und Mila vollkommen zu!

Ich halte es für nicht gut, wenn man Dinge nur macht, weil sie halt so von der Gesellschaft verlangt werden oder "man es halt so macht" (das schwachsinnigste Argument ever übrigens!)

Unsere Kinder werden ebenfalls mal evangelisch getauft. Selbstverständlich in erster Linie wegen dem Glauben, aber auch wegen den Werten (z.B. die 10 Gebote - das sind für mich ganz wundervolle Werte, die ich so meinen Kindern mitgeben möchte). Und ja, ich möchte auch, dass unsere Kinder getauft werden und mit unserem persönlichen christlichen Glauben (der immer Ansichtssache ist und m.M.n. nicht immer zu 100% mit der Kirche einhergehen muss) aufwachsen und leben. Was sie selbst später daraus machen, das liegt ganz bei ihnen.
Da möchte ich vor allem Milas Post unterschreiben. Unsere Kinder sollen in erster Linie keine Christen sein, die jeden Tag beim Essen beten müssen, sondern selbstbewusste und anständige Menschen mit den o.g. Werten.

Wo man die Grenze zieht, lieber Christian, das kann ich dir nicht sagen. Ich denke, wenn in einem eine gewisse Überzeugung da ist, dann sollte man es genauso tun. Aber "Mittel zum Zweck" fällt definitiv raus. Letztendlich ist es aber eine Herzensentscheidung und eine Frage des Glaubens. Feste Grenzen kann man aufgrund der vielen Individualitäten und vor allem der verschiedenen Glaubensrichtungen einfach nicht ziehen und das sollte man auch nicht.