28/09/2006 11:41:55
Hallo an alle,
da wir selbst unsere Hochzeit mit alten Bräuchen und Traditionen verbunden haben, aber uns erst das ein oder andere dazu anlesen mussten, wollte ich es Euch leichter machen und mal hier ein paar Bräuche und Traditionen auflisten und erklären:
Brautschuhe mit Cents bezahlen:
Dies spiegelt die Sparsamkeit der Braut wieder! Allerdings nehmen die meisten Geschäte diese nur noch gerollt oder gar nicht mehr an ... also erst nachfragen und ggf. "umbauen" in dem die Cents vorher umgetauscht werden.
Brautjungfern:
Sie trugen ähnliche Kleider wie die Braut, um die bösen Geister zu verwirren. Denn während des Übergangs in die neue soziale Gruppe galt die Braut als leichtes Opfer für Dämonen u. ä.
"Bescheid-Tüchlein":
Die Gäste transportierten darin einen Geldbetrag zur Hochzeit den sie zur Feier beisteuern wollten. Später wurden darin die Reste des Festmahls mit nach Hause genommen.
Poltern:
Umso mehr Poltern, Lärm und Geschrei soll die bösen Geister vertreiben, die das junge Glück zerstören wollen. Nur Porzellan gilt, keine Glasflaschen, Spiegel o. ä.
Hochzeitstermin:
Segen brachte es, wenn die Trauung bei zunehmendem Tageslicht -also Vormittag- und bei zunehmendem Mond vollzogen wurde. Dann sollte Glück in der Ehe herrschen und es würde auf jeden Fall Nachwuchs geben.
Blumenkinder:
Sollten nicht älter als 8 Jahre alt sein (keine Ahnung mehr woher ich das hatte ... :) )
Die Blüten sollten beim Auszug aus der Kirche als Zeichen der Fruchtbarkeit.
Blumenanstecker:
Das Revers des Bräutigams schmückt in angelehnter Form an den Brautstraúß den Anzug des Bräutigam. Dies stammt aus dem Mittelalter, als der Ritter die Farben der Dame seines Herzens trug ... Seufz, wie romantisch.
Hochzeitsreise (Honeymoons):
Auch "Flitterwochen" genannt. Stammt aus dem mittelhochdeutschen Wort "vlittern", was so viel heißt wie flüstern, kichern, liebkosen.
Stammt aus der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Vorher waren diese Reisen für junge Bräute zu gefährlich und langwierig.
über die Schwelle tragen:
Durch Abergrlaube heißt es, dass unter der Türschwelle böse Geister hausen, die der jungen Braut das Glück missgönnen. Damit die Braut nicht beim Betreten des (neuen) Heims nicht mit ihnen in Berührung kommt, trägt der Bräutigam die Braut über die Schwelle.
Hochzeitssuppe:
Suppe für besondere Anlässe. Sie ist eine kräftige Suppe mit üppigen Einlagen die die Grundlage einer ausgelassenen Feier bilden soll.
Trauung:
Das Wort Trauung ist verwandt mit den Worten "Trauen" und "Treue" und so verspricht man dem Partner bei der Trauung auch Treue.
Eheringe:
Ein Ring - ohne Anfang, ohne Ende - wie die Liebe und die Ehe verlaufen soll.
Aus der antiken Blutlehre ist bekannt, dass am vierten Finger der Hand, also dem Ringfinger die "vena amoris" (Liebesader), die direkt zum Herzen führt.
In den USA und soweit ich weiß auch in England sitzt der Ehering links, da dies sie Seite des Herzens ist.
Brautstrauß:
Sollte mit den schönen Blumen und den betäubendem Duft die bösen Geister verscheuchen.
Dankesessen:
Die frisch gebackenen Eheleute wurde 8 Tage nach der Hochezit bei den Brauteltern zum Essen eingeladen und bedankten sich für all die Liebe und das Gute, das die Braut von ihren Eltern in ihrem Leben erhalten hatte.
Glücksbrot:
Wurde in die Morgensuppe gebrockt und für alle Gäste auf den Tisch gebracht. Häufig mussten die Brautleute die Suppe gemeinsam aus dem Teller essen (gemeinsam eine Suppe auslöffeln).
Perlen:
Echte Perlen sind am Brautkleid oder als Brautschmuck tabu, da es heißt jede Perle eine Träne. Dies stmmt von den Perlentauchern, welche beim Perlentauchen häufig ertranken.
Das "wichtigeste" für viele Bräute:
Der englische Spruch - "Something old, something new, something borrowed and something blue"
Das "alte" und "neue" symbolisiert den Übergang von in ein neues Leben, das "Geliehene" steht für Glück und das "Blaue" für die Treue und Beständigkeit der Ehe.
Bonbonieren:
Sogenannte "Give-aways". Sie stammen aus dem 17.
Jahrhundert des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Die Diener des Königs trugen immer Schachteln mit Tabakpulver bei sich. Da der König allergisch gegen den Tabak war, verbot er die Schachteln. Einer der Diener wurde dann mit einer Tabakschachtel erwischt und vor dem König behauptete er, es seien Bonbons und kein Tabak. Der König glaubte ihm. So trugen fortan alle Diener zwei Schachteln mit sich, eine mit Tabak und eine mit Bonbons.
Die glücksbringende Bonbonschachtel wurde im Laufe der Zeit zur Bonboniere. Es wurde Sitte die Schachteln und Bonbonieren als Dankeschön an die Gäste bei großen Feiern zu verteilen. Bei den Armen wurde nach der Hochzeit das aus Tüll bestehende Brautkleid zerschnitten und daraus kleine Säckchen gefertigt die mit Mandeln befüllt wurden.
Die 5 Mandeln stehen für:
Liebe, Treue, Glück, Erfolg und Fruchtbarkeit.
Hochzeitstorte:
Man sagt Mandeln oder aus Mandeln hergestellter Marzipan ist ein "Muss" au jeder Hochzeitstorte, da sie Glück bringen.
Kircheneinzug:
Die Braut befindet sich links vom Bräutigam. Eine Dame die früher links vom Mann lief hätte der Mann nie mit seinem Degen verteidigt. Hätte der üblicher Weise rechtshändige Mann den Degen (linkssitzend) gezogen, hätte er dabei die links gehende Dame verletzt oder sie wäre hinderlich gewesen. Bei einer rechts gehenden Dame war klar, dass der Herr die Dame auch verteidigen würde im Ernstfall.
Bräutigam wartet am Altar:
Das ist sehr altertümlich, denn dort wurde die Braut vom Brautvater in die Kirche geleitet und am Altar als "Eigentum" des Vaters in das "Eigentum" des Bräutigams übergeben.
Reis streuen:
Ist ebenfalls -wie das Blüten streuen- ein Symbol der Fruchtbarkeit.
So, mehr fällt mir nun erst mal nicht mehr ein ... hoffe ich konnte Euch ein bisschen helfen oder sogar für das ein oder andere begeistern.
Viel Spaß ...