15/09/2015 15:58:23
So, dann versuche ich mich auch mal an meinem Hochzeitsbericht. Geht bestimmt super, denn wir sitzen gerade in der Pool Bar (da gibt’s sowas Ähnliches wie Internet) bei unserem ersten Cocktail Für alle, die meinen bestimmt laaaaangen Bericht nicht lesen wollen: Es war die totale Traumhochzeit, wir hätten es uns nicht schöner und toller wünschen können
Wir waren ja schon ab Mittwoch Abend bei meinen Schwigereltern. Am Donnerstag hatten wir dan ein volles Programm. Erst mal waren wir im Standesamt, um die Gebühren zu bezahlen und noch die letzten Details zu besprechen („Sie können auch gerne (auch spontan) noch etwas Persönliches einbringen oder einbringen lassen“ wurde bei uns zu: „Oh Gott, dann müssten wir ja kreativ sein!“). Danach sind wir um die Ecke ins Hotel, um auch da die letzten Details zu besprechen. Dort haben wir dann spontan auch noch einen Mitternachtssnack bestellt für die Hochzeit.
Von dort ging es dann auf zum Kennenlernen mit Alex, unserer Fotografin. Das war echt toll und ich war so froh, dass wir uns für sie entschieden hatten. Danach mussten wir den Leihwagen in Nürnberg abgeben und waren rechtzeitig wieder Zuhause für die Probefrisur und Probe Make up. Das sah auch toll aus, ich war also bereit.
Freitag waren wir dann zur Mani/Pedi - ja, auch mein Mann. Auf den Nagellack hat er aber verzichtet Abends kamen dann nach und nach unsere Trauzeugen, meine beste Freundin mit Familie und meine Schwester in Postbauer an. Mit denen waren wir dann noch in der Pizzeria, bevor wir uns getrennt haben. Meine Trauzeugin kam mit mir zu meinen Schwiegereltern, mein Mann durfte nachts mit seinem Trauzeugen kuscheln
Am Samstag konnten wir gechillt bis 7:30 schlafen (also theoretisch, praktisch bin ich um 5:30 und 6:30 von den Kirchenglocken geweckt worden). Um 8:30 gabs Frühstück, um halb zehn kamen meine Friseurin und die Stylistin. Die haben dann an mir gewerkelt, bis ich einfach umwerfend aussah (so lang hat das gar nicht gedauert
Gegen 11 kamen dann meine Schwester und meine beste Freundin mit Tochter bei meinen Schwiegereltern an. Zu dritt haben sie mich dann auch ins Kleid gequetscht. Wir waren tatsächlich schon vor 12 fertig, Deadline war 12:15 Uhr.
Die Aufregung hielt sich echt in Grenzen bei mir. Sie hatte mal nen Peak, als mein Mann vorbeikam (er ist natürlich nicht hoch gekommen). Denn er hat sich spontan auch von meiner Friseurin die Haare stylen lassen. Aber so grundsätzlich ist bei uns beiden die große Nervosität ausgeblieben.
Mein Schwiegerpapa hat beim Frühstück doch glatt die Überraschung platzen lassen. Wir sitzen da alle in großer Runde (Schwiegermutter, meine Schwägerin, meine Trauzeugin usw.) und er fragt „Wie ist nachher der Ablauf? Nerdgirl wird mit der Kutsche abgeholt und wie kommen wir da hin?“ Alle voll entsetzt und ich habe versucht, einfach wegzuhören. Später meinte er zu meinem Mann, was ich denn auch solche Ohren haben muss
Um 12:15 bin ich dann also mit einer Kutsche abgeholt worden und bin mit der Großen meiner besten Freundin und unserem großen Neffen zum Schloss gefahren worden. Das war schon ganz schön toll. Ich hab mich echt wie eine Prinzessin gefühlt. Die Leute gucken natürlich auch immer und winken. Unser Neffe hat wohlweislich Taschentücher in die Hand gedrückt bekommen, falls ich ein paar Tränchen vergießen muss. Aber es ging eigentlich.
Es ging bis... ja bis wir ankamen und ich alle Leute da stehen sah, bis ich meinen Mann dort stehen sah, wie er da auf mich wartet. Da sind mir die Tränen nur so in die Augen geschossen (und tun sie gerade wieder) und ich habe nur gerufen „N., ich brauch ein Taschentuch!!!“. Diesen Moment werde ich wohl nie vergessen. Genauso wie den Moment, als er mir aus der Kutsche geholfen hat und mir ins Ohr raunte, dass ich wunderschön aussehe. Da war mir dann auch egal, dass meine Schwiegermutter doch allen Kindern Körbchen mit Blumen in die Hand gedrückt hatte. Anscheinend waren wir sogar schon spät dran, denn wir mussten gleich hoch in den Saal, erst die Gäste dann wir.
Da hat unser Schwager den Hochzeitsmarsch für uns gespielt
Die Trauung an sich war auch sehr schön. Der Standesbeamte hat auch noch eine Geschichte über Floßfahren und Stromschnellen und so erzählt, analog zu den Problemen und Schwierigkeiten, die man auch in einer Ehe durchlebt, aber wie schön es eben doch auch ist. Das ging mir wirklich sehr nahe, weil wir ja so viele Dinge bereits gemeinsam durchgestanden haben, die uns ja auch sehr viel stärker gemacht haben, also mich aber auch uns als Paar. Unser Schwager hat dann in der Mitte der Trauung auch noch mal ein Stück gespielt (das war spontan und ein Vorschlag vom Standesbeamten). Dann konnte es mir mit dem Ja-Wort nicht schnell genug gehen. Erst hat er meinen Mann gefragt und dann noch so ewig „rumgelabert“ (also eigentlich das Gleiche für mich wiederholt) und ich dachte nur so „mach doch mal hinne, ich will Ja sagen“.
Nach der Trauung gab es dann Glückwünsche und auf ging es zum Sektempfang (unser Auszug zum anderen Hochzeitsmarsch fiel also somit aus). Draußen haben wir dann auch Gruppenfotos gemacht.
Vorher mussten wir aber noch ein Herz aus einem Laken (oder so) ausschneiden und da durch steigen.
Nach den Gruppefotos sind mein Mann und ich mit der Fotografin und meiner besten Freundin zum Paarshooting aufgebrochen. Da kam dann noch mal die Nerdzilla raus, denn wir sollten vorher seinen Papa noch nach Hause bringen, damit er sich noch mal kurz ausruhen kann (er ist schon 81). Aber haben wir gemacht, und wenn ich ehrlich bin, ist es auch nur ein kurzer Umweg.
Wir sind auch sehr auf die Paarfotos gespannt, sie hatte sich auf jeden Fall eine tolle Location ausgesucht. Ich hatte ja auch mein persönliches Moskitonetz dabei. Die anderen hatten nicht so viel Glück, meine Freundin wurde ganz schön zerstochen. Bei mir haben sich die Mücken zwischen den ganzen Lagen des Kleides verfangen
Zurück beim Hotel mussten wir erst mal draußen warten, weil die anderen noch etwas vorbereiten mussten und meine Schwägerin meinen Schwiegervater wieder abgeholt hat. Kurz kam wieder die Nerdzilla raus, aber dann fand ich es auch toll, ein paar Minuten mit meinem Mann alleine zu haben, zum ersten Mal an dem Tag.
Als wir endlich kommen durften, mussten wir am Eingang erst mal einen Baumstamm zersägen. Dabei habe ich mir (natürlich) ein kleines Loch in eine Schicht vom Kleid gesägt. Aber das war mir zu dem Zeitpunkt auch schon egal, hat man eh nicht gesehen.
Beim Einzug in die Location hat unser Schwager den anderen Hochzeitsmarsch für uns gespielt.
Danach kam unsere wahnsinnig tolle Überraschung, wobei mich wundert, dass wir da nicht drauf gekommen sind... Sie haben unser Lied umgedichtet und alle haben es für uns gesungen. Das war soooooooooo toll! So anstrengend, wie ich es meistens fand, wenn wir mit meiner Schwägerin und ihrem Mann zu Geburtstagen Lieder umgedichtet haben, so toll fand ich es, dass sie unser Lied auf uns umgedichtet haben
Danach durften wir endlich die Torte anschneiden (einzige „Panne“: Die Torte war irgendwie mit Alkohol. Das wussten wir vorher nicht, vorher hatte sie nicht nach Alkohol geschmeckt) und essen.
Nach der Torte gab es dann eine Rede von meiner Schwiegermama und danach vom Onkel meines Mannes, der dann irgendwie auch (aus Versehen) die Geschenke eröffnete, weil er uns dem Umschlag in die Hand drückte.
Wir haben wirklich einige sehr schöne (Geld)geschenke bekommen. Von unseren Trauzeugen haben wir ein personalisiertes „Mensch ärgere dich nicht“ bekommen, wo die Häuser Fotos von uns sind. Dazu ein paar einzelne Würfel. Wir haben uns ja über die beiden kennengelernt. Abends (also beim Kennenlernen) haben wir zusammen Mensch ärgere dich nicht gespielt und ich habe immer die Würfel meines Mannes „verhext“. Er hat immer das gewürfelt, was ich gesagt habe. Daraufhin war ich die Würfelhexe
Von meiner Schwester haben wir eine Tardis Lunchbox bekommen, in der Glückskekse waren. Darin waren die Geldscheine eingebacken!
Meine beste Freundin hat eine Barbie-Schatzkiste genommen, diese mit Sand gefüllt und verschiedene Minion-Figuren darin aufgebaut. Die Scheine hatte sie gefaltet in den Sand gesteckt. Dazu hat sie nen wahnsinnig tollen Brief über unsere Freundschaft geschrieben, der mich total aus der Fassung gebracht hat.
Die Zeit bis zum Abendessen haben wir dann draußen verbracht. Das Wetter war ja phantastisch. Die Kinder hatten die 4 Digitalkameras für sich entdeckt, die wir ja statt Einwegkameras auf den Tischen verteilt hatten. Sie haben super viele und total tolle Fotos geschossen. Sie haben die Aufgabe, dass wir von jedem Fotos haben wollen, ziemlich ernst genommen Kinder haben eben auch einfach eine andere Perspektive als Erwachsene. Also an alle, die noch heiraten und bei denen Kinder zwischen 5 und (bei uns 11) Jahren eingeladen sind: Legt Kameras mit großen Speicherkarten auf die Tische. Die Kinder finden es toll, langweilen sich nicht und machen so tolle Fotos! Das war ja von uns ganz anders gedacht und ist so viel besser gekommen!!!
Nach dem Essen (glaube ich) haben meine Schwiegermutter und mein Schwippschwager noch einen Sketch für uns aufgeführt, herrlich (und herrlich peinlich).
Das Essen war auch soooo lecker. „Leider“ gehöre ich nicht zu den Bräuten, die auf ihrer Hochzeit nichts essen können. Mein Kleid wurde also mit der Zeit echt eng. Ich war ja darin eingeschnürt. Wirklich aufs Klo gehen kann man damit ja auch nicht, weil man ja nicht alleine gehen kann
Nach dem Essen haben sich dann die ersten Verwandten meines Mannes verabschiedet und es kam ein denkenswertet Moment: Meine beste Freundin fragte mich, ob der Tag denn okay für mich wäre, auch ohne die restliche Sippe. Ich musste echt erst mal eine Weile überlegen, wen sie denn meint, wer denn fehlt. Und somit war für mich total klar: Es war absolut die richtige Wahl genau mit den Leuten zu feiern und meiner Mutter nicht bescheid zu sagen oder so einzuladen. Es war einfach perfekt so!
Später haben wir dann auch die Tanzfläche eröffnet. Da unser Lied ja quasi schon gelaufen war, haben wir uns spontan für ein anderes Lied entschieden. Es war „Das Tanzlied“. Wenn ihr Lust habt, googelt es mal. Das ist ein Kinderlied und fängt an mit „Ich heb den rechten Arm, ich heb den linken Arm...“ Das hat soooo viel Spaß gemacht, unglaublich. Und es war mega anstrengend Meine Schleppe war mir da schon lange egal. Wir hatten einfach soooo viel Spaß.
Dann haben wir noch weiter Spaß mit unseren Liebsten gehabt, gefeiert, getrunken und getanzt. Letzteres eher weniger und erst in den letzten Stunden, aber es war genau richtig so. Ich würde es immer wieder genau so mit genau den Leuten machen wollen. Für uns war es einfach eine Traumhochzeit.
Um 2 war dann Ende, da waren aber auch nur noch ein paar Leute da. Wir sind hoch in die Suite, die meine beste Freundin und meine Trauzeugin für uns dekoriert hatten, waren schnell duschen (oh Gott, was war ich froh, als ich aus dem Kleid raus war!!!) und haben Kassensturz gemacht. Danach sind wir glücklich, müde und betrunken ins Bett gefallen, um 9 waren wir ja schon wieder zum Frühstück verabredet und um 11:16 kam unsere S-Bahn, um nach München zum Flieger zu fahren.
An der Schatztruhe meiner besten Freundin war auch ein „Just married“ Ballon befestigt (ohne Helium), der mit uns auf Reisen gegangen ist und nun neben mir auf dem Stuhl liegt.
An der Schatztruhe meiner besten Freundin war auch ein „Just married“ Ballon befestigt (ohne Helium), der mit uns auf Reisen gegangen ist und nun neben mir auf dem Stuhl liegt. Es gibt also eine „Just married“ Foto Love Story...