23/06/2015 13:57:56
Hallo zusammen,
jetzt ist er vorbei: DER Tag, auf den wir lange hingefiebert haben und den wir viele Monate intensiv geplant haben. Wie versprochen, folgt hier nun mein Hochzeitsbericht.
Ziemlich genau acht Wochen nach unserer standesamtlichen Hochzeit fand am letzten Freitag, 19. Juni nun auch unsere kirchliche Trauung statt. Wie von uns gewünscht, konnten wir diese auf der Insel Sylt feiern, die uns viel bedeutet und an der unser bzw. ganz besonders mein Herz hängt
Wir waren schon drei Tage vorher auf die Insel gekommen, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ein paar letzte Kleinigkeiten mussten noch organisiert werden und so waren die Tage gut gefüllt. Trotzdem hat uns das Wetter ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet: es hat gestürmt, geregnet, war kalt und grau... Ich weiß ja, dass man Wetter nicht planen kann, aber so hatte ich es mir aber doch nicht vorgestellt. Aber an der See ändert sich das Wetter ja schnell mal und so war ein kleines bisschen Optimismus noch da
Am Hochzeitsmorgen war ich schon ziemlich früh wach und hab als erstes das Wetter gecheckt: grau, aber immerhin trocken und vereinzelt blaue Flecken am Himmel. Passte also. Nach dem Duschen (MIT Haare – meine Frisöse ist der Meinung, frisch gewaschen und mit Festiger geföhnt hält am besten) hab ich meine letzten Sachen gepackt und bin zu meiner Schwester gefahren. Mit ihr zusammen war ich dann beim Frisör – so langsam stieg auch die Aufregung – und danach sind wir wieder in das Ferienhaus von ihr und ihrer Familie, wo ich mich umgezogen habe. Zum ersten Mal das komplette Hochzeitsoutfit mit Frisur zu sehen, war schon ein wahnsinniges Gefühl! Kurz danach kam auch schon mein Papa und als er mich die Treppe hat runterkommen sehen, hatte er sofort Tränen in den Augen Er hat mir dann meinen Brautstrauß überreicht (den hat die Floristin total toll hinbekommen und auch den Lochstein als Erinnerung an meine Mama wunderbar integriert). Weil wir ein bisschen früh dran waren, haben wir uns noch ein bisschen die Zeit vertrieben und uns mit Spaßfotos abgelenkt. Doch dann gings wirklich endlich los! Mein Papa hat mich mit dem Auto zu Kirche gefahren. Davor warteten bereits der Pastor und unser Fotograf. Da war mir dann vollends bewusst: jetzt ist unser großer Moment gekommen!
Als die Glocken fertig geläutet hatten, hat der Pastor das Zeichen gegeben und ich bin am Arm meines Papas zu „Rose of my Heart“ von Johnny Cash (mal was anderes ) in die Kirche eingezogen. Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr wie, aber schon stand ich mit meinem Mann vor dem Altar. Der Traugottesdienst war wunderschön und besonders. Sehr persönlich, locker (Gospelgesang der Gemeinde, Aufstehen und Tanzen) und doch total emotional. Das Jawort kam schon nur sehr stockend raus und beim Hinknien zum Segen haben mir die Beine ganz schön gezittert. Und spätestens als mein Bruder die Fürbitte vorgelesen hat, in der es um geliebte Menschen geht, die nicht dabei sein können (dabei haben wir alle an meine Mama gedacht) und ihm dabei fast die Stimme versagt hat, sind auch die letzten Personen in Tränen ausgebrochen (ich war da schon vollkommen Land unter) Dass er sich genau diese Fürbitte ausgesucht hat, hat mich ganz besonders berührt und ich bin ihm sehr dankbar dafür
Nach dem letzten Lied (Oh happy day) sind wir dann hinter unseren Blumenkindern aus der Kirche ausgezogen. Die drei Mädels haben das toll gemacht und waren sehr süß dabei: die eine hat fast alles auf eine Stelle geschmissen, die andere wirklich jedes Blütenblatt einzeln aus dem Körbchen genommen und die dritte wollte am liebsten alle Blüten behalten
Vor der Kirche gab es dann die Gratulationen und das obligatorische Bettlaken-Herz zum Ausschneiden. Ich war schneller – hah! Danach sind mein Mann und ich dann mit meinem Papa und dem Fotografen an den Strand gefahren und haben dort und in den Dünen unser Fotoshooting gemacht. Es war zwar ziemlich windig, aber ab und zu hat dann doch die Sonne durch die Wolken geblitzt und ich hab dank des ganzen Adrenalins sowieso den ganzen Tag eine innere Hitze gehabt. Das Shooting hat auf jeden Fall total viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon sehr darauf, wenn der Fotograf uns die Bilder zuschickt! Durch den vielen Wind wurde die Schleppe immer schön verweht und das sieht bestimmt richtig cool aus. Vom Shooting aus ging es dann für uns weiter zur Location, wo unsere Gäste schon auf uns gewartet haben. Da das Wetter nicht so ganz stabil war (aber immerhin hat es den ganzen Tag nicht geregnet!), konnten wir den Empfang leider nicht vor der Location auf der Wiese machen, sondern mussten in einen kleinen Innenhof ausweichen. War aber trotzdem schön Danach wurden als Überraschung von meinen Geschwistern noch Luftballons mit Glückwunschkarten steigen gelassen (musste vorher alles mit der Flugsicherung abgeklärt werden und wir durften an dem Tag die Ballons auch erst nach einer Freigabe durch den Tower fliegen lassen) und für das Gruppenbild hatten sie Herzsonnenbrillen organisiert. Die ersten Bilder sind schon mal extrem lustig
Danach sind wir dann in den Saal gegangen und nach unserer Eröffnungsrede begann das Menü. Währenddessen hat uns der Sänger aus der Kirche auch wieder musikalisch begleitet und hat zwischen den Gängen ordentlich für Stimmung gesorgt. Die grandiose Rede von meinem Papa hat dann wieder für einen emotionalen Moment gesorgt und ich hatte nicht nur Tränen in den Augen, sondern auch Gänsehaut. Sooooo schön!
So gegen 22 Uhr gab es dann den Eröffnungstanz, dann wurde der Brautstrauß geworfen und kurze Zeit später dann noch die Hochzeitstorte angeschnitten. Von der Zeit dazwischen weiß ich irgendwie nicht mehr so wirklich viel. Wir haben getanzt, gegessen, gelacht und jede Menge Spaß gehabt bis ca. 2 Uhr. Wir hatten ja gesagt, dass wir keine peinlichen Spiele oder Beiträge möchten und da haben sich auch alle dran gehalten. Es gab nur ein Spiel von unseren Geschwistern, was aber nicht peinlich, sondern lustig war und als „Gästebuch“ haben wir ein großes Puzzle bekommen: jeder Gast sollte sich aus einer großen Kiste ein Holzteil nehmen und anmalen, ohne zu wissen, wie rum es wo in einen Bilderrahmen kommt. Damit waren dann auch die Gäste noch ein bisschen beschäftigt. Wir haben das Puzzle dann am nächsten Tag zusammengepuzzelt und es ist echt gut geworden!
Unser ganzer Tag war wunderschön, es gab keine großen Pannen und alles hat trotz der Organisation aus der Ferne wunderbar geklappt. Wir könnten echt nicht glücklicher sein!
Sorry, für den langen Bericht, aber es sind so unwahrscheinlich viele schöne Erinnerungen, da fällt das Kurzfassen schwer
Auf die Fotos vom Fotografen müssen wir noch ein bisschen warten, aber ein paar Bilder von Gästen habe ich schon in ein Pixum geladen (leider unsortiert). PW auf Anfrage.