25/06/2011 22:11:18
Hallo Zusammen!
Nun gibt es endlich auch von mir einen ausführlichen Hochzeitsbericht:
03.06.2011: Das war der Tag unserer standesamtlichen Hochzeit.
Den Morgen haben wir ganz entspannt mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen. Wir waren beide auch noch nicht so aufgeregt, wie wir zuerst gedacht hatten.
Da ich erst um halb zwölf zum Frisör musste, hatten wir auch noch eine Menge Zeit zum klönen und haben vorher noch aufgeräumt, alles für die Deko zusammen gesucht und natürlich alles wichtige für den 04.06., unsere kirchliche Hochzeit zusammen gesucht.
Um elf Uhr kam dann meine Trauzeugin und wir sind zusammen zum Frisör gefahren.
Wieder zu Hause hatte ich noch viel Zeit um mich zu schminken und mein Kleid anzuziehen. Schon fast zu viel Zeit, weil ich echt ungeduldig wurde.
Ich kann halt schlecht warten!
Es war schon vormittags so warm, dass ich leider meinen extra gekauften Bolero gar nicht anziehen konnte. Aber ich hatte ja Sonne bestellt!
Um 14 Uhr kam dann unserer Brautauto, ein Ford Crown Victoria Police Car inklusive passend gekleidetem Fahrer. Das war wirklich cool...
Zumal mein Mann ja auch beim grün- bzw. blau-weißem Verein arbeitet...
Dann bekam ich meinen Brautstrauß von einer ganz lieben Freundin, die den kompletten Blumenschmuck gemacht hat, gebracht und es konnte losgehen!
Als wir dann aufs Rathaus zufuhren, kam dann auch die Nervosität! Meine Hände hatte ich ab da gar nicht mehr unter Kontrolle...
Im Standesamt lief dann alles wie ein Film ab... So richtig errinnere ich mich nicht mehr dran.
Der Standesbeamte hat seinen Job eigentlich ganz gut gemacht, jedoch hat er so leise gesprochen, dass sogar ich ihn nicht immer verstanden habe. Und ich saß direkt vor ihm!
Das hat aber der guten Stimmung nicht geschadet.
Er hat ein wenig aus dem kleinen Prinzen zitiert und so noch ein wenig geredet und schwupps waren wir verheiratet.
Beim Ja-Wort war ich etwas vorlaut und hab den Standesbeamten unterbrochen und einfach zu schnell Ja gesagt (ich hatte die Lacher auf meiner Seite) und beim Ringwechsel hab ich Schatzis Ring nicht so richtig drauf bekommen , aber ansonsten lief es alles wie geplant ohne weitere Pannen.
Anschließend gab es Kaffee und Kuchen im kleinen Familienkreis bei der Schwiegermama im Garten. Das war echt gesellig mit selbstgemachten Torten und Schnittchen.
Abends haben meine Trauzeugin und ich den Saal noch dekoriert für den Samstag und im Anschluss haben wir noch mit dem mittlerweile von weit her angereisten Gästen gegrillt.
04.06.2011: In der Nacht von Freitag auf Samstag haben wir beide hervorragend geschlafen und sind auch erst um neun Uhr aufgestanden. Es war morgens schon tierisch warm und ich konnte auch da die Stola getrost tief im Schrank lassen!
Um elf Uhr musste ich bei der Frisörin sein und da bereits alles andere vorbereitet war, konnte ich auch nur warten, dass die Zeit rum ging.
Wir hatten morgens bereits "High-Life" in der Bude, da unsere Gäste bei uns im "Garten" gecampt hatten, da wurde mir zumindest nicht so schnell langweilig!
Als es auf die Elf Uhr zu ging wurde ich dann doch sehr nervös, weil meine Trauzeugin nicht pünktlich kam. Sie wollte mich ja zum Frisör begleiten und auch zur Kosmetikerin.
Sie kam dann endlich um fünf vor elf und wir waren annähernd pünktlich. Beim Frisör wartete dann auch schon der Fotograf, der mich den ganzen Tag begleitet hat.
Nachdem die Frisörin ungefähr zehntausend Haarnadeln, gefühlte fünf Kilo Haarspray, meine drei Curlies und den Schleier in meinen Haaren untergebracht hat, ging es dann ab zum Make-Up.
Das war wirklich entspannend. Das brauchte ich auch nochmal um runter zu kommen. Vor der Kirche hatte ich schon ziemlich Bammel.
Schatzi war derweil bei seiner Mum und hat sich dort fertig gemacht. Er durfte ja nicht mehr zu Hause sein wenn ich mit dem Kleid wieder kam!
Nachdem mich meine Kosmetikerin wirklich super geschminkt hatte (es gab vorher kein Probe-Make-Up, da ich etwas Pech mit diversen anderen Kosmetikerinnen hatte ), haben wir uns schleunigst auf den Weg gemacht zu meinem Daddy, da wir auf Grund der Verspätung meiner Trauzeugin es nicht geschafft hatten mein Kleid schon abzuholen!
Wieder zu Hause musste ich dann erstmal wieder abkühlen. Mir lief der Schweiß dort schon am Rücken runter und ich wusste gar nicht, wie ich dass in dem Kleid überleben sollte! Dann bin ich in mein Kleid geschlüpft und meine Trauzeugin hat mit dem Schmuck und dem Strumpfband geholfen.
Zum Glück hatte ich noch etwas Zeit schnell einen Nutella-Toast und ne Milchschnitte zu Essen ( Von der Milchschnitte gibts sogar ein Beweisfoto ).
Ich wäre wohl ohne was zu Essen schon vor der Kirche einfach umgekippt.
Um kurz nach eins kam dann meine Freundin mit dem Brautstrauß und dem Autogesteck und wir konnten das Brautauto für diesen Tag, eine Citroen DS, fertig schmücken.
Auf der Fahrt zur Kirche habe ich nochmal schnell das Trauversprechen geübt, was wir zwar ablesen durften aber was man ja doch schon mal gelesen haben sollte.
Ich war mittlerweile so nervös, dass ich kaum noch klar denken konnte...
Vor der Kirche angekommen stand mein Schatz schon dort und wartete. Mein Herz hat einen ganz dollen Hüpfer gemacht, als ich ihn entdeckt hatte. Er sah sooo toll aus in seinem schicken Anzug, da kamen mir doch glatt ein paar Tränchen!
Er stand direkt vor mir als ich ausgestiegen bin und da konnte ich auch ein paar Tränchen bei ihm entdecken. Das fand ich voll süß!
Als wir uns beide wieder etwas gefangen hatten, haben wir die Gäste begrüßt und dann hieß es auch schon: rein in die Kirche.
Wir sind erst eingezogen, als alle bereits auf ihren Plätzen waren und meine "Kindergarten"-Freundin angefangen hat "You raise me up" mit Klavierbegleitung zu singen.
Da kamen mir dann erneut die Tränen, weil es einfach so schön war! Sie hat einfach eine Hammerstimme!
Unser Pfarrer hat den Gottesdienst auch richtig, richtig toll gemacht. Er war total locker, hat uns mit unseren Spitznamen angesprochen und hat die Messe richtig persönlich gemacht.
Besser hätte es gar nicht laufen können!
Nach weiteren tollen Liedern, Lesungen und natürlich unserem Trauversprechen und Ringtausch war die Messe doch recht schnell zu Ende. Da kommen einem die fast anderthalb Stunden sehr sehr kurz vor!
Wie fast alle anwesenden Frauen habe ich das Freudentränen-Taschentuch recht häufig gezückt, weil ich doch sehr nah am Wasser gebaut war an dem Tag!
Wie kurz einem da doch fast anderthalb Stunden vorkommen können!
Nach den Gratulationen sind wir dann im Autocorso zum Saal gefahren und haben unsere Gäste dort sozusagen abgeladen zum Sektempfang.
Wir sind dann mit dem Fotografen weiter gefahren um Fotos zu machen. Nachdem wir wieder am Saal waren musste ich das erste und einzige Mal an diesem Abend zum Klo. Das war ein Abenteuer...
zunächst einmal mit Hilfe aufs Klo gehen war schon komisch, aber dann auch noch das Kleid zu verstauen, ans Klopapier zu kommen und danach alles wieder zu sortieren war schon echt witzig.
Beim Sortieren habe ich dann noch zwei Heuschrecken aus dem ganzen Tüll gefischt. Die hatte ich wohl vom Bauernhof meiner Oma mitgebracht, wo wir Fotos gemacht haben!
Um halb Sieben gab es dann Essen im Saal. Leider konnte ich nicht wirklich viel essen, weil es so warm war und ich immer noch so aufgeregt war. Zumindest habe ich alles einmal probiert und es war saulecker.
Nach dem Essen war dann unser Hochzeitstanz an der Reihe... Davor hatte ich wahnsinnig bammel, weil ich ja erst kurz vor unserer Hochzeit überhaupt tanzen gelernt hatte.
Wir haben einen Wiener Walzer auf "All I need" von Within Temptation getanzt. (Wir wollten ein Lied, dass dem entspricht, was wir auch so immer hören!)
Es hat aber wirklich gut geklappt. Zwischendurch sind wir ein wenig auf meinem Kleid herum getanzt, aber wir haben uns nicht lang gelegt...
Ab dem Zeitpunkt war die Tanzfläche fast durchgehend rappel voll und die Stimmung bombastisch, trotz Hitze!
Wir mussten zum Glück auch nur zwei kleine Spielchen machen: Einmal eine Pinata "zerstören" , was sich als gar nicht so leicht rausstellte, weil die ziemlich stabil war) und mein Schatz musste als Schwein verkleidet mit einer Nadel auf dem Kopf Luftballons zum Platzen bringen, deren Inhalt ich dann sammeln musste (es waren Puzzleteile, die unser Geschenk ergaben).
Erst um ca. drei Uhr haben wir den Saal dann geräumt und sind nach Hause gefahren.
Dort erwartete uns die nächste Überraschung: Freunde von uns hatten die ganze Treppe nach oben mit Plastikbechern voll Wasser "verziert" und natürlich alle Eimer, Töpfe undSchüsseln versteckt und unsere Badezimmer bis auf Brusthöhe mit Luftballons gefüllt. Ich war ziemlich angepisst in dem Moment, aber im Nachhinein kann ich drüber lachen...
Das hat dann noch einige Zeit gedauert, bis alles soweit weggeräumt war und ich endlich unter die Dusche konnte.
Die hat sich auch echt gelohnt, da ich ungefähr fünf Tonnen Konfetti im kleid hatte, die Dank Schweiß ganz viele bunte Punkte auf meinen Brüsten und meinem Bauch gemacht haben.
Zum Glück ging das alles schnell ab und wir konnten ins Bett.
Alles in allem kann ich sagen, dass wir die für uns absolut perfekte Hochzeit hatten!
Wir hatten keine Zwischenfälle, keine Alkoholleichen, kein Streit, nichts was die Stimmung irgendwie trüben konnte.
Noch schöner ist es jetzt von den Gästen immer wieder zu hören, wie toll das Fest doch war, wie lecker das Essen, wie schön der Gottesdienst gestaltet war, wie praktisch doch die Notfallkörbchen waren ...
Es ist nur schade, dass alles so schnell vorbei war...
Ich möchte nun auch Euch allen danken! Ohne euch hätte ich die ganze Hochzeit gar nicht so planen können!
Außerdem hat es mir ganz, ganz viel Spaß gemacht mit euch zu plaudern, Meinungen auszutauschen und mir Ideen zu holen! Vielen, lieben Dank für Alles!
Liebe Grüße
Anny