06/07/2011 12:56:26
nun will ich mich auch noch in die hochzeitsberichte einreihen und fange erstmal mit dem standesamt an.
freitag der 20. mai, unser standesamttermin, lag 2 wochen vor der kirchlichen trauung
im vorfeld muss ich dazu sagen, dass die standesamtfeier von mir quasi unorganisiert gelassen wurde.
wir haben uns lediglich um essen und trinken gekümmert und allen freunden bescheid gesagt, dass wir uns über jeden freuen, der kommt, aber auch kein problem haben, wenn es nicht klappt. bedingung war nur, dass jeder der nachmittags kommt, nen kuchen/torte o.ä. mitbringt – alles völlig zwanglos.
den abend vorher sind wir noch bei unserem italiener essen gegangen, bei dem mein mann mir auch den antrag gemacht hatte. der chef ist seitdem immer besonders nett zu uns und fragte uns an dem tag auch wieder, ob bei uns alles gut laufen würde ... und wir haben ihm natürlich stolz erzählt, dass wir morgen heiraten werden. das bescherte uns dann direkt nochmal einen prosecco
freitag morgen haben wir gemütlich den wecker auf 10 uhr stehen gehabt normal geschlafen und ganz in ruhe gefrühstückt. (da wir sonst nur am wochenende brötchen holen, fragte der bäcker meinen mann morgens: na, heute frei? .. ja, ich heirate heute! ... und schwupps haben wir dort einen kuchen geschenkt bekommen)
den termin im standesamt hatten wir erst um 15:15, also mit genügend zeit sich vorzubereiten – eigentlich
pünktlich um 12:30 war ich beim frisör. die frisörin hatte an dem tag gut zu tun, ich war bereits die 4. (und letzte) braut. sie hat das aber super gemacht, ich saß lediglich etwas länger als erwartet, da sich vor mir noch eine hochsteckfrisur eingeschlichen hatte. zwischen 13:45 und 14:00 war ich wieder zu hause, hab mich geschminkt und step by step angezogen. nebenbei hab ich noch meine mutter und meinen bruder betüdelt, die in der zwischenzeit bei uns eingetroffen waren.
einen kurzen schreckmoment hatten wir, als mein schatz seinen anzug aus der hülle der reinigung rausholte. der stoff des jacketts hatte eine äußerst merkwürdige struktur bekommen .. das war natürlich echt mal ärgerlich! aber ganz selbst der mann hat er das bügelbrett rausgeholt und nochmal schnell drübergebügelt und es ging tatsächlich raus. alles halb so wild. mittlerweile waren wir auch soweit fertig und sind los zum auto. auf dem weg dorthin fiel schatzi dann noch ein, dass wir ja noch den strauß holen mussten. der blumenladen ist unten bei uns im haus, daher war das kein wirkliches problem. ich hätte die blümchen vermutlich im laden gelassen und noch nichtmal vermisst die mädels an der theke haben sich glaub ich kurz gewundert, dass ich wie auf dem foto, was ich denen dort gelassen hatte, meinen strauß ein wenig hektisch selbst abholte. aber nun ja. letztendlich haben wir es problemlos geschafft und sind zwar etwas später als vorgenommen, aber trotzdem rechtzeitig am standesamt angekommen. wir wurden auch schon von allen erwartet – von allen, nein! marcs trauzeuge hat es geschafft noch später als wir einzutreffen .. aber da wir eh noch im hallo-sagen waren, ist das auch nicht großartig weiter aufgefallen. die standesbeamtin erzählte uns noch, dass es ganz gut passen würde, dass wir nicht sooo pünktlich beginnen wollten, da die trauung vor uns länger gedauert hatte. es war ein bilinguales paar und der standesbeamtin hatte vorher niemand erzählt, dass die alles noch einmal auf französisch übersetzen mussten. da wir die letzte trauung an dem tag waren, hatten wir auch keinen zeitdruck nach hinten.
hier in hamburg (wie vermutlich in allen großstädten) wird aus der standesamtlichen trauung mittlerweile kein großer hehl mehr gemacht. es gibt kein persönliches vorgespräch, da erst direkt vor der trauung der standesbeamte festgelegt wird, das familienbuch wurde abgeschafft und die trauungen finden im akkord statt. so war unser stand und wir hatten uns schon damit abgefunden. da die große feier für uns ja später mit der kirchlichen trauung kam, konnten wir mit einem bürokratischen akt im standesamt leben. aber nein, siehe da: ca. eine woche vor dem standesamttermin rief uns eine nette frau an, die sich als unsere standesbeamtin vorstellte. wir hatten das glück, dass uns eine der nettesten standesbeamtinnen hamburgs und dazu noch die aktuell jüngste in hamburg getraut hat! daher bekamen wir spontan dann doch noch ein vorgespräch, so dass sie die trauung auch etwas persönlich gestalten konnte.
die trauung selbst war dann auch sehr schön, sie hat die richtigen worte für uns gefunden, nicht zu kitschig, nicht zu allgemein und trotzdem herzlich – hanseatisch eben nach der trauung wurden wir draußen mit seifenblasen empfangen, was auch wirklich sehr schön aussah. ich hatte meiner trauzeugin ganz am anfang unserer vorbereitungen erzählt, dass ich gerne seifenblasen haben würde, es ansonsten aber völlig ihr überlassen, wann und wo sie das macht. von daher war es in dem sinne auch eine überraschung, weil ich immer zur kirchlichen trauung damit gerechnet hatte
wir haben dann dort noch etliche gruppenfotos gemacht und wollten gerade noch ein paar paaraufnahmen machen als schwupps - die speicherkarte voll war. mist!! hatte ich vergessen zu löschen und alle anderen speicherkarten von uns lagen natürlich zu hause! (es wurde mit unserer spiegelreflex fotografiert, da wir so direkt die fotos zu hause hatten und wussten, dass die qualität super ist .. eigentlich ne gute idee, wenn man nicht zu blöd ist, vorher nochmal die karten zu prüfen. ich hatte lediglich daran gedacht den akku zu laden naja, es gab natürlich noch andere kameras und mit einer von denen haben wir dann auch noch die gewünschten aufnahmen auf unserer barocken treppe in der standesamtlocation gemacht. aber naja, die bilder sind von der qualität her total mies. selbst schuld sag ich nur!
also sind wir dann los in den garten der schwiegertiger, wo wir den restlichen tag und abend verbracht haben. zwei kleine überraschungen folgten noch, die uns sehr gefreut haben. zum einen haben meine schwägerin und ihre mutter die nacht vorher noch 100 luftballons aufgepumpt und im garten aufgehängt .. das passte super zu unserer lockeren gartenparty-atmosphäre und hat das ganze gleichzeitig ein wenig feierlicher wirken lassen. außerdem fand ich es total lieb, dass die beiden meine farbe für die hochzeit (lila/flieder) berücksichtigt haben ... umso schöner passte ich in dem kleid zu den luftballons
außerdem bekamen wir noch eine selbstgemachte hochzeitstorte, die quasi als generalprobe für die kirchliche trauung hergehalten hat. und ich muss sagen, gott sei dank hatten wir diese "probetorte", sie hat nämlich wirklich fürchterlich geschmeckt. viiiiiel zu süß da es genug auswahl an kuchen und torten gab, war das aber nicht weiter schlimm. und davon abgesehen sah sie wirklich sehr schön aus (auch wenn die beiden uns hinterher erzählen, dass die schrift und die sterne eigentlich nicht rosa und grau werden sollte, sondern jeweils lilafarben, was aber irgendwie nicht so einfach zu mischen war
wir hatten wirklich einen wunderbaren tag mit vielen freunden und unseren lieben. danach hatten alle – wir eingeschlossen – das gefühl, dass das jetzt die hochzeit war, obwohl das ganze typische tamtam fehlte. ich bin froh noch die 2 wochen dazwischen gehabt zu haben, so konnte ich alles schöne vom standesamttag in ruhe sacken lassen und dann die große feier auf mich zukommen lassen.
sehr schön war auch, dass das wetter voll auf unserer seite war. bis wir zum standesamt fuhren, sah es den ganzen tag nach regen aus. kaum standen wir vor dem standesamt kam die sonne raus und ging den ganzen tag nicht mehr. wir hatten strahlend blauen himmel und es wurde in der sonne noch total warm. das war wirklich herrlich, vor allem weil es so schade gewesen wäre, wenn die bubbles aufgrund von regen ausgefallen wären und die luftballons völlig isoliert im garten gehangen hätten (bei regen hätten wir natürlich im haus gefeiert).
eine lustige situation gab es noch "nebenbei". meine mutter wollte abends noch mit dem zug nach hause fahren, allerdings sind die privatbahnen momentan hier immer wieder am streiken, so dass ich lieber abends noch dort anrief um mich nach aktuellen verbindungen zu erkundigen. ich meldete mich ganz normal: hallo hier frau l. ...blabla ... im hintergrund lachten sich auf einmal meine mutter und meine freundin schlapp ... ich verstand gar nicht, was los war. nach dem gespräch meinten die beiden dann zu mir: WIE heißt du??? .... ahhh klar, ich war ja jetzt frau p. nicht mehr frau l. ... tja, daran hab ich natürlich überhaupt nicht gedacht, peinlich! probe aufs exempel also völlig verplant seitdem ist es mir am telefon aber nicht nochmal passiert. lediglich mit der unterschrift habe ich immer wieder zu kämpfen, häufig fang ich noch mit dem falschen buchstaben an und es kommt wildes gekrakel heraus.
da unser hochzeitsfokus komplett auf der kirchlichen trauung lag, waren sowohl mein mann als auch ich den ganzen tag total entspannt und konnten alles einfach nur genießen. im nachhinein bedauere ich nur folgendes: wir haben kein einziges typisches paarfoto von uns in ordentlicher qualität, dafür gefühlte hunderte mit allen möglichen anderen gruppenkombinationen drauf (eltern, trauzeugen etc ..) .. aber naja, es gibt schlimmeres
p.s. teil 2 – kirchliche trauung am 3.6. folgt möglichst bald