17/07/2011 18:58:49
Hallo Ihr Lieben,
jetzt also auch unser Bericht. Kurz zusammengefasst: Was für ein toller Tag! Sorry, der Rest wird länger…
Es ging ja eigentlich los mit ein paar Sorgen, ob alles klappt. Mein Mann Bernd wurde erst 3 Tage vor der Hochzeitsfeier aus dem Krankenhaus entlassen. Aber ja quasi perfekt getimt. Unsere Tanzstunde fand dadurch nicht mehr statt, aber der Pendelschritt beim Walzer und ein bisschen Discofox haben völlig ausgereicht.
Weiter ging es mit ein bisschen Chaos: Am Donnerstag sind wir abends in unsere Location und haben die Gastgeschenke und Menükarten auf den Tischen verteilt. Der Boden war frisch gewachst und sollte am nächsten Morgen noch gebohnert werden. Mein Mann hat erstmal eine schon bereit gestellte Blumenvase mit Wasser umgekippt und die Bedienung musste rennen, dass die aufgetragene Schutzschicht nicht zerstört wird. Uups! Der aufgestellte Geschenketisch kam mir viiiiieeel zu groß vor, aber ich wurde noch eines besseren belehrt. Der Saal sah schon ohne Blumendeko wunderschön aus.
Ich konnte zwar schlafen, war aber doch schon oft zwischendurch wach und um halb acht ist mein Mann aufgestanden. Ich bin um 9 Uhr aus dem Bett gekrabbelt. Wir haben schön gemütlich gefrühstückt und hatten noch richtig Zeit. Hatten wir auch nichts vergessen? Wir saßen sogar noch zusammen auf dem Sofa und haben Fernsehen geguckt. Trotz Nieselregen wollte ich mit unserem Wagen nochmal durch die Waschstraße. Wir haben soooo gehofft, dass es wenigstens eine halbe Stunde nach der Trauung trocken ist, damit wir das Spalier-Stehen genießen können.
Um kurz vor 13 Uhr hat mein Mann mich dann zum Frisör gefahren. Er hat dann einen Freund (unseren Fahrer) abgeholt und gemeinsam sind sie zum Blumenladen. Der Wagen wurde geschmückt und Bernd wurde wieder zuhause abgesetzt. Dort wurde er kurz darauf von seinem Trauzeugen abgeholt. Unser Freund ist nach Hause gefahren und sollte mich dann später abholen.
Meine Frisörin hat mir die Haare auf Wickler gedreht und mich dann geschminkt. Ich sollte ja meine eigenen Sachen mitbringen, damit ich nicht völlig anders aussehe und ich muss sagen, dass sie das super gemacht hat. Dann kam meine Freundin mit Sekt, Eiswürfeln und Gläsern vorbei. Während ich unter der Haube saß, haben wir uns ein Gläschen genehmigt und das unglaubliche passierte: Die Sonne blitzte zwischen den Wolken durch und es hörte auf zu regnen. Den Rest des Nachmittags war das Wetter einfach perfekt, die Sonne schien, der Himmel war blau und zu kalt war es auch nicht. Dann kam auch meine Schwester (=Trauzeugin) und da sie hochschwanger ist, gab es für sie einen alkoholfreien Sekt. Um viertel vor drei war ich fertig, der Schleier war im Haar und der Haarreif saß. Im kleinen Twingo meiner Freundin sind wir dann zu ihr gefahren. Dort gab es noch einen Sekt. Mir wurde beim Anziehen geholfen: Strümpfe mit Halter, Kleid, Schmuck, Handschuhe, Schuhe. Die Handtasche war bereit und wir hatten sogar noch eine viertel Stunde Zeit. Dann kam unser Fahrer wieder, der Wagen sah so toll aus und die ersten Autos hupten uns schon zu. Im Auto wartete mein toller Brautstrauß auf mich.
Mein Mann machte sich in der Zeit bei seinem Trauzeugen fertig und empfing dann etwa ab halb vier die Gäste in der Accumer Mühle. Das Saxophonquartett und der Theologe waren schon da und die Gäste trudelten scharenweise ein.
Um 16 Uhr sollte es los gehen. Als wir nach Accum einfuhren, war die komplette Straße links und rechts zugeparkt. Unglaublich, alle waren für uns gekommen! Die Fotografin stand bereit und mein Vater wartete schon auf mich.
Als alles bereit war, fing drinnen das Saxophonquartett an „Air“ von Bach zu spielen und ich lief am Arm von meinem Vater langsam ein. Es war so wunderschön und einige hatten Tränen in den Augen. Ich war so aufgeregt, mir zitterten richtig die Hände. Ich musste mich echt zusammenreißen. Mein Pa gab mir einen Kuss und ich ging zu meinem Mann, der nur sagte: „Wunderschön! Wunderschön!“ Der Theologe hat die freie Trauung sehr schön gestaltet. Es gab eine schöne Ansprache, unsere Kennenlerngeschichte und natürlich wurde erzählt, dass wir ja viel getrennt sind. Daher auch unser Trauspruch: „Für eine gute Ehe gibt es einen sehr einfachen Maßstab: Man ist dann glücklich verheiratet, wenn man lieber heimkommt als fortfährt.“ Das Saxophonquartett spielte zwischendurch „Summertime“, „Moonriver“ und „What a wonderful world“. Meine Schwägerin entzündete unsere Hochzeitskerze und las „Die Hochzeitskerze spricht“ vor. Zum Auszug gab es „As time goes by“ und meine beiden Neffen in ihren Matrosenhemdchen streuten Blumenblätter. Draußen stand schon das Marinespalier bereit. Wir sind durch das Spalier geschritten und am Ende musste mein Mann einen Hochzeitstampen zersägen, beginnend mit einem Plastikmesser. In der Zwischenzeit musste ich mit Sekt mit den Spalierstehenden anstoßen. Das Lustige: Danach ging es gleich weiter. Überraschenderweise stand da meine Sportgruppe in Kampfanzügen Spalier und wir mussten unter den Gürteln in allen Farben durchlaufen und Fragen beantworten. Am Ende musste ich noch einen (präparierten) Porenbetonstein durchschlagen. Am Ende war dann mein ganzes Orchester aufgebaut, mit so vielen hab ich in den Sommerferien gar nicht gerechnet. Sie spielten 4 schöne Musikstücke und eines musste ich noch dirigieren - die Gäste bekamen in der Zwischenzeit Sekt oder Bier und die Sonne schien. Dann ging der Trubel mit den Gratulationen los und irgendwann wollte unsere Fotografin Bilder machen. Sie sind bestimmt toll geworden. Oben von der Mühle wurde dann auch ein Bild nach unten auf alle Gäste gemacht. Ich freu mich schon, wenn die Bilder fertig sind!
Um viertel vor sechs konnte der Autokorso zu unserer Location starten, alle Gäste hatten unsere Autoschleifen am Auto und es wurde so viel gehupt. Herrlich! Bei der Location gab es dann im Foyer einen Sektempfang mit Sekt und Aperol-Spritz und O-Saft und die Gäste kamen alle mit total hübschen Geschenken auf uns zu. Die wurden uns dann direkt wieder abgenommen und auf dem Geschenketisch drapiert. Es sah so toll aus, alle hatten sich so viel Mühe gegeben und der ganze Tisch war voll. Damit hätten wir nie gerechnet. Um etwa 19 Uhr wurde der Saal geöffnet und alle haben sich ihre Plätze gesucht. Es sah alles so schön aus.
Dann gab es die Hochzeitssuppe am Tisch serviert. Sehr lecker. Während das Buffet aufgebaut wurde, haben wir unsere Ansprache gehalten. Anschließend haben unsere Trauzeugen noch eine kurze Rede gehalten, sehr nett und lustig. Jetzt konnte das Buffet eröffnet werden. Es sah so toll aus. Ich hatte echt kaum Hunger, aber habe zumindest von den warmen Sachen alles probiert. Und an der leckeren Mousse au chocolat (in weiß und schwarz) kam ich nicht vorbei. Es hat wohl allen sehr gut geschmeckt und der DJ hat nebenbei schöne Musik gespielt. Gegen 21 Uhr kam dann unser Eröffnungstanz von Metallica „Nothing else matters“. Nach und nach wurde die Tanzfläche immer voller. Der DJ hat wirklich gute Arbeit gemacht und die Stimmung war gut. Er hat es sogar geschafft wirklich alle Gäste zu einer lustigen Polonaise zu motivieren. Leider ging es meinem Mann zwischendurch nicht so gut, aber mit viel Trinken haben sich die Schmerzen zum Glück wieder gebessert. Wir hatten in den Einladungen gesagt, dass wir keine Spiele wollen, denn auch so gab es für unseren Geschmack genügend „Unterbrechungen“: Es gab einen Bauchtanz, einen lustigen Gesangsbeitrag, die Hochzeitszeitung wurde übergeben, der Brautstrauß und das Strumpfband wurden geworfen (das hat mir mein Mann total lustig mit dem Mund ausgezogen), die Hochzeitstorte und das Mitternachtsbuffet kamen und der Schleiertanz folgte. Nach Mitternacht konnte dann dauerhaft getanzt werden und es haben wirklich viele getanzt. Ich hätte gerne noch viel mehr getanzt, aber die Zeit ging so schnell um und ich hätte mir zum „abhotten“ gerne mein kurzes Standesamtkleid gewünscht. Aber es war schon echt toll und beeindruckend!
Nach und nach wurde es leerer und gegen halb vier Uhr wurde das letzte Lied gespielt. Wir haben dann noch alle Geschenke und die vielen Reste vom Buffet ins Auto geladen und uns ein Taxi mit zwei Fahrern bestellt. Der zweite Fahrer fuhr dann unser Auto nach Hause, da passten wir aber nicht mehr mit rein. Um 5 Uhr waren wir im Bett und es war ein unglaublicher Tag. Wunderschön, aufregend, perfektes Wetter und den Gästen scheint es sehr gefallen zu haben.
Am Samstag saßen wir dann irgendwann bei den ganzen Geschenken zusammen und haben gemütlich ausgepackt. Einfach nur überwältigend. Hoffentlich kommen die Bilder bald, dann stell ich natürlich welche ein.
Es waren so viele Eindrücke und ohne Weddix wäre es bestimmt nicht soooo toll geworden!!!