18/07/2012 11:20:22
Verspätet aber trotzdem von Herzen kommt hier nun mein Bericht von unserer Hochzeit am 7. Juli 2012
Die Woche vor der Hochzeit war ein einzige Chaos. Wir hatten Lilien bestellt, die wir OFFEN brauchten. Unsere Floristin hatte „super frische“ Lilien besorgt, die am Dienstag noch komplett geschlossen waren. Wir haben also eine Anleitung bekommen, was wir mit den Lilien zu tun haben, damit sie schön aufgehen und sind dann nach Hause. Wohlgemerkt: Wir brauchten 60 offene Blüten... Am Mittwoch haben wir Sekt und Wein zur Location gefahren und noch allerhand vorbereitet – die Lilien waren zu. Am Donnerstag habe ich mir die Nägel machen lassen, die Tischdeko vorbereitet usw – die Lilien waren zu. Am Freitag ging es dann zur Location, wo wir einen Tisch mit der Deko eindecken mussten, damit der Rest von der Location ebenfalls gedeckt werden konnte – die Lilien waren zu. Wir saßen also mitten auf der Tanzflläche und haben den Lilien „Geburtshilfe“ geleistet und die Knospen oben auseinandergepiddelt. Nun mussten wir wohl oder übel die geschlossenen Blüten in die Kugelvasen legen, was mehr als bescheiden aussah. Kurzerhand haben wir dann bei der Location weiße Hortensienköpfe abgeschnitten und die zu den geschlossenen Blüten mit in die Vasen gelegt – Improvisation ist alles. Glücklich, dass dann doch alles noch so gut geklappt hat, sind wir noch bei Freunden vorbei gefahren um etwas abzugeben. Begrüßt wurde ich dort mit den Worten „Oh Gott siehst du scheiße aus! Geh ins Bett und schlaf dich aus.“ – Danke fürs Gespräch (zum ersten)! Aber gut – 3 Tage Power-Vorbereitung hatten anscheinend ihre Spuren hinterlassen.
Die Nacht zu unserem Hochzeitstag habe ich bei meinen Eltern verbracht. Abends haben wir noch gemütlich mit meinem Bruder und seiner Freundin zusammengesessen, Sekt getrunken und uns auf den morgigen Tag gefreut. Um 10:00 Uhr wollte ich ins Bett, da ich ja etwas Schlaf nachzuholen hatte. Ich habe mich ewig hin und her gewälzt und mir Gedanken über das Wetter gemacht, da wir ja am nächsten Tag draußen heiraten wollten und auch der Sektempfang für draußen geplant war. Ich muss dann eingedöst sein, denn um 23:30 Uhr riss mich eine SMS von meiner Floristin aus dem gerade zart entstandenen Schlaf – danke fürs Gespräch (zum zweiten). Eine halbe Stunde später (ich war immer noch wach von der ersten SMS) bekomme ich wieder eine SMS – diesmal von einer Freunden: Sie zählte bereits die Minuten runter, was meiner Aufregung jetzt nicht wirklich zuträglich war – danke fürs Gespräche (zum dritten). Irgendwann bin ich dann wohl wirklich eingeschlafen, war aber am nächsten Tag um 7:00 Uhr schon wieder wach. (um es vorweg zu nehmen: Ich hatte ne supertolle Stylistin, die alles weggeschminkt hat grins). Jetzt war es also soweit...
Ein Blick aus dem Fenster: strahlender Sonnenschein. JUCHUUUU! Das war das wichtigste. Da der Rest meiner Familie noch sanft träumend in den Federn lag, habe ich mich also an meinem Hochzeitsmorgen erstmal vor den Fernseher gesetzt – hatte ich mir auch anders vorgestellt. ABER EGAL! Hauptsache Wetter stimmt. Die Zeit verging dann aber relativ schnell, so dass ich dann um 9:00 Uhr fertig geduscht im Sonnenschein im Wintergarten meiner Eltern saß und von meiner Stylistin die Haare aufgedreht bekam. Bei einem netten Schwätzchen ging das auch ruckzuck. Um 10:00 Uhr kamen dann zwei Freundinnen vorbei und wir haben alle zusammen erstmal gebruncht und schon mal ein Sektchen getrunken. Mein Vater hat dann meinen Brautstrauß abgeholt, der etwas anders aussah, als der Probestrauß. ABER EGAL! Hauptsache Wetter stimmt. Auch hatte die Floristin ihm eine trompetenförmige Lilie für meine Frisur mitgegeben und keine, die sich komplett öffnet. ABER EGAL! Hauptsache das Wetter stimmt. Die Stimmung war sehr gelöst und wir hatten viel Spaß während die Stylistin nacheinander meine beiden Freundinnen, die Freundin meines Bruders, meine Mutter und dann mich frisierte und schminkte. Da ich die trompetenförmige Lilie ja nicht verwenden konnte, hat meine Mutter schnell noch ihre weißen Orchideen geköpft, so dass wir dann die verwenden konnten. Die letzte Stunde vor der Abfahrt wurde dann doch noch ein kleines bisschen hektisch, aber die Planung des Hochzeitsmorgens war einfach wunderschön – ich würde es jederzeit wieder so machen und jeder Braut empfehlen. Wir haben uns zusammen schon auf die Hochzeit eingestimmt.
Die Fahrt zur Location war unspektakulär und schneller als erwartet stand ich dann an der Seite meines Vaters zusammen mit den Blumenmädchen und dem Ringträger bereit um einzuziehen. Als die Musik begann, war ich etwas verwundert, denn es war ein anderes Lied als abgemacht – ABER EGAL. Hauptsache Wetter stimmt. So zog ich also zu „The Rose“ – fantastisch gesungen von einer sehr guten Freundin und begleitet von einem Pianisten – ein. Die Gäste habe ich gar nicht gesehen. Ich war so geflasht vom Anblick meines Misters, dass ich nur ihn anschauen konnte. Die anschließende Trauung unter freiem Himmel war wunderschön, immer wieder begleitet von dem Pianisten und dem Gesang meiner Freundin und eines Onkels von meinem Mister. Die Trauung endete mit „What a wonderful World“ und hinterher haben uns so viele Gäste gesagt, dass sie richtig Gänsehaut hatten. Es war aber auch einfach toll.
Danach hatten wir einen tollen Sektempfang und wir haben zwischen den ganzen Gästen Fotos gemacht. Es hat seeeehr viel Spaß gemacht und unser Fotograf hat sich richtig ins Zeug gelegt. Die „Quatsch-Fotos“ sind am besten geworden. Kann ich auch nur jedem empfehlen. Hüpft rum und macht Quatsch – das sieht auf den Bildern nachher immer total gut aus, weil man dann so schön „frei“ in die Kamera guckt.
Dann ging es auch schon in die Location, wo wir das Buffet eröffnet haben. Nach dem Essen war ich gerade kurz draußen, da kamen die Blumenkinder angerannt und meinten, ich müsste SOFORT (!) ☺ mit reinkommen. Meine Eltern haben uns mit einer dreistöckigen und riiiiiesigen Hochzeitstorte überrascht. Beim Anschneiden gabs ein bisschen Gerangel, aber ich habe dann nachgegeben, da ich ja schon bei der standesamtlichen Hochzeit den „Fuß oben“ hatte. ☺ Es folgten dann ein paar Beiträge und dann haben wir mit unserem Eröffnungstanz die Tanzfläche eröffnet. Und dann ging die Party los. Die Tanzfläche war den ganzen Abend voll, alle haben getanzt und gefeiert.
Zusammen mit unseren engsten Freunden sind wir um 05:15 Uhr Richtung Bett in einen wunderschönen Sonnenaufgang aufgebrochen und lagen um 05:45 Uhr total erschöpft und glücklich über diesen (trotz aller Pannen im Vorfeld) perfekten Tag im Bett. Denn alles, was schief gelaufen ist, war EGAL – das Wetter stimmte ja! ☺
Wir haben wirklich den schönsten Tag des Jahres erwischt und ich bin so dankbar dafür. Es war ein wundervoller Tag – aber nochmal durchziehen möchte ich so eine Hochzeit nicht. Das muss jetzt halten. ☺ Ein paar Fotos habe ich in einem Pixum-Album. Wer schauen will, einfach PN an mich.