18/06/2012 16:45:27
Achtung: langer Tag - langer Bericht .... öööhm.... SEHR langer Bericht
Bilder sind übrigens im Pixum
Die „kleine Hochzeit“ – unsere standesamtliche Trauung am 16.06.2012
ein Tagebuch
Freitag
11:40 Uhr
Mein Verlobter hatte heute seine letzte Prüfung und wir, seine Eltern und ich, sind mit vollbepacktem Auto auf dem Weg in die Uni, um ihn abzuholen. Moritz ruft an und sagt, dass er mit der Prüfung fertig ist. Wie das Ergebnis ist, will er nicht sagen, aber er klingt nicht so, als wäre er durchgefallen.
11.43 Uhr
Wir treffen Moritz und erfahren, dass er seine Prüfung trotz der knappen Vorbereitungszeit mit „gut“ bestanden hat. Welche eine Überraschung! Jetzt hat er sein Studium abgeschlossen! Er ist total froh und gelöst. Ich freue mich sehr für ihn, aber eigentlich bin ich nach einer anstrengenden Woche und einer kurzen Nacht nur k.o und müde. Es nieselt – keine guten Aussichten für morgen.
14.52 Uhr
Wir stehen endlich vor der Haustür meiner Mutter. Die Fahrt war anstrengend. Moritz und ich waren in dem vollgepackten Auto eingequetscht wie die Sardinen und ich konnte nichtmal während der Fahrt schlafen, was sonst immer klappt. Dementsprechend bin ich noch müder und unleidlicher als vorher. Gut, dass wir endlich da sind! Nach einer kurzen Begrüßung und einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen für die anderen verschwinden Moritz und ich im Gästezimmer. Ich muss unbedingt schlafen! Und Moritz ist natürlich genauso k.o., schließlich war seine Woche mindestens genauso anstrengend wie meine.
18:42 Uhr
Wir treffen uns allesamt in der Stadt, um dort gemeinsam etwas zu essen. Danach wollen unsere Eltern gemeinsam ein Bierchen trinken, während wir uns mit unseren Trauzeugen und deren Partnern treffen.
21:15 Uhr
Moritz und ich warten auf unsere Freunde und vertreten uns derweil in einem kleinen Park die Füße. Es nieselt schon wieder. Ich bin immer noch k.o. und habe das Gefühl, dass die Zeit vor der Hochzeit völlig an mir und uns vorbei gerast ist. Wir hatten beide so viel zu tun, dass wir kaum Gelegenheit hatten, uns gemeinsam auf diesen Tag zu freuen. Ich bin unentspannt und unzufrieden und wünsche mir, wir hätten mehr Zeit gehabt, uns innerlich auf die Hochzeit vorzubereiten.
22.44 Uhr
Unsere Freunde sind angekommen und wir sitzen zusammen in der Kneipe. Ich bin ganz erschrocken, dass es schon so spät ist. Wir haben uns gut unterhalten und ich habe mich wirklich gefreut, alle wiederzusehen. Es war ein schöner Abend, aber jetzt will ich nach Hause, ich möchte nicht so spät ins Bett kommen.
23.21 Uhr
Wir sind wieder bei meiner Mutter, ich habe Badewasser eingelassen, während Moritz sich unten mit meiner Mutter deren Freund unterhält. Es tut so gut, ins heiße Wasser zu sinken! Das ist der Augenblick, wo zum ersten Mal alle Anspannung von mir abfällt. Als ich nach einer Körperpflege-Orgie aus der Wanne steige, sehe ich aus wie ein Krebs, aber ich bin entspannt und zufrieden. Ich mache noch schnell eine Fußmaske, weil ich morgen Sandaletten tragen werde. Es ist nach Mitternacht, als ich endlich in die Kissen sinke und schlafe wie ein Baby.
Samstag
07:30 Uhr
Meine Mutter hat sich den Fuß gebrochen und rollt seitdem immer auf Bürostühlen durchs Haus. Von dem Rumgerolle werde ich eine halbe Stunde vor meinem Wecker wach und habe noch Zeit für ein kurzes Frühstück und eine Maniküre. Zumindest für den ersten Teil. Die zweite Lackschicht folgt nach dem Frisör. Denke ich.
08:30 Uhr
Eigentlich wollte ich jetzt schon beim Frisör sitzen. Ich habe mir einen Frisör ausgesucht, der leider überhaupt keine Termine vergibt. Aber die Frisörin war im Vorgespräch sehr überzeugend und ich kann mir gut vorstellen, dass sie es schafft, Locken in meine langen Haare zu zaubern, die mehr als zehn Minuten halten. Im schlimmsten Fall muss ich eine Stunde warten, und dafür will ich gewappnet sein. Schließlich muss ich mich nach dem Frisör noch schminken, umziehen und meine Nägel ein zweites Mal lackieren.
08:55 Uhr
Endlich beim Frisör. Ein Blick in die Warteecke zeigt mir: drei Kundinnen vor mir. Und zwei auf den Stühlen, bei zwei Frisörinnen, von denen eine gerade selber mit Farbe im Haar im Frisierstuhl sitzt. Das kann ja heiter werden. Die Frisörin eröffnet mir, dass es „schon ein Stündchen“ dauern kann. Ich erkläre, dass eine Stunde warten ok sei, mehr aber auch nicht. Die beiden sagen, dass sie sich Mühe geben, aber nichts versprechen können. Ich setze mich erstmal hin.
09:18 Uhr
In weiser Voraussicht habe ich meinen Nagellack mitgenommen und trage schon mal die zweite Schicht auf. Was ich jetzt schaffe, muss ich später nicht mehr machen.
09:37 Uhr
Langsam werde ich nervös. Meine Frisur wird etwa eine Stunde dauern und um 11:30 Uhr wollten wir uns vor der Windmühle, dem Ort unserer Trauung, treffen. Und bis dahin sollte ich idealer Weise frisiert, geschminkt, manikürt und angezogen sein. Ich seufze und ergebe mich meinem Schicksal.
09:43 Uhr
Ich werde immer schneller immer nervöser.
09:47 Uhr
Nervös ist gar kein Ausdruck!
09:54 Uhr
Ich bin immer noch nicht dran. Ich bin zwar die nächste, aber vor mir bekommen zwei Kundinnen eine offenbar sehr aufwendige Farbbehandlung. Laura, die Frisörin meines Vertrauens, rührt gerade zum dritten Mal Strähnchenfarbe an. Langsam bin ich wirklich angespannt und erwäge diverse B-, C- und D-Pläne. Einer sieht vor, mich wieder abholen zu lassen und die Haare einfach selber hochzustecken. Aber dabei wollte ich doch so schöne romantische Locken haben!
10:00 Uhr
Die beiden Frisörinnen stehen nebeneinander im „Backoffice“, ein bisschen entfernt von den Kunden. Ich nutze die Gelegenheit und frage so freundlich es mir eben möglich ist, wie lange es noch dauern wird. Ich sage, dass ich verstehe, dass es voll ist, dass ich aber um spätestens halb zwölf am Standesamt sein muss – zu meiner EIGENEN Hochzeit und zwar mit Frisur UND Makeup UND Kleid, und dass ich, wenn es noch länger als zehn Minuten dauert, wieder fahren muss und mir meine Haare irgendwie selber mache. Ok, ich bin ein Brautmonster. Aber wirklich nur ein ganz kleines. Die beiden Frisörinnen werden jedenfalls auf einmal rührig und Laura verspricht mir, ich sei in fünf Minuten dran.
10:05 Uhr
Fünf Minuten sind vorbei und ich bin tatsächlich dran. Laura scheint die Sache im Griff zu haben und nach und nach entspanne ich mich.
10:21 Uhr
Laura redet beruhigend auf mich ein und meint, in zwanzig Minuten sind wir fertig. Meine Stangenlocken verwandeln sich nach und nach in schöne Korkenzieher. Ich bin immer noch aufgeregt, inzwischen bin ich aber einigermaßen zuversichtlich, dass sich meine Alpträume aus den Wochen vorher NICHT erfüllen, dass ich NICHT mit zerzausten Haaren, ungeschminktem Gesicht und Schlabberklamotten zu spät zu meiner Hochzeit auftauche, während alle anderen pünktlich und schick sind. Es wird schon werden!
10:44 Uhr
Fertig. Laura hat mir die Haare locker am Kopf festgesteckt, so dass sie mir nicht ins Gesicht fallen und oben ein bisschen aussehen wie eine Blume. Gefällt mir gut, aber ich habe nicht viel Zeit mich zu freuen. Während Laura noch mit der Kasse kämpft, suche ich schon mal mein Geld. Am Ende bezahle ich knapp 28 Euro und bekomme noch ein Shampoo geschenkt. Ich gebe ein großzügiges Trinkgeld und verlasse fluchtartig den Laden. Draußen renne ich fast den Freund meiner Mutter, der heute Chauffeur spielt, über den Haufen. Bewundernde Blicke von ihm und von den Passanten. Gutes Zeichen!
10:58 Uhr
Ich beeile mich mit dem Makeup. Moritz ist schon fertig angezogen und sieht toll aus. Während ich mich schminke zieht er mir meine Schuhe und meine Jeans aus und die Sandaletten an. Er ist die Ruhe selbst, was mich auch ein bisschen beruhigt. Es ist immer noch grau draußen und ich überlege kurz, etwas anderes anzuziehen als mein sommerliches Kleid. Aber den Gedanken verwerfe ich mangels Alternative schnell wieder. Außerdem ist alles farblich auf das Kleid abgestimmt: Blumen, Nagellack, Moritz‘ Krawatte… Also ist im Zweifelsfalle Frieren angesagt. Aber gut. Wer schön sein will, muss Opfer bringen.
Die zweite Lackschicht auf den Fußnägeln muss heute ausfallen. Gut, dass ich doch das Geld in meinen Lieblingsnagellack investiert habe, auch wenn ich die Farbe danach vermutlich nicht mehr oft tragen werde. Der sieht schon nach einmal auftragen anständig aus und da das Kleid lang ist, hoffe ich mal, dass niemand die Schlamperei bemerkt.
11:20 Uhr
Meine Mutter drängelt schon. Aber ich habe vorher schon angekündigt, dass wir erst um halb zwölf losfahren können. Unser Termin ist um 11:45 Uhr, das schaffen wir dann trotzdem.
11:27 Uhr
Ich bin fertig und finde, in Anbetracht der Umstände sehe ich toll aus. Moritz findet das auch. Die letzten Utensilien für den Sektempfang werden in den Kofferraum geladen und wir quetschen uns zu fünft in den Yaris meiner Mutter. Es kann losgehen!
11.39 Uhr
Wir sind da. Ich pelle mich aus dem Auto und bin plötzlich total glücklich. Alle warten schon auf uns und ich schreite ihnen an Moritz‘ Seite entgegen. Ich muss ihn immer wieder daran erinnern, nicht so schnell zu gehen. Ich bin heute eine Braut und Bräute rennen nicht! Das Wetter ist immer noch ein bisschen grau, dafür aber trocken und sogar verhältnismäßig warm. Sehr schön! Mehr hätte man angesichts der Vorhersagen auch nicht erwarten können. Es sind auch einige Überraschungsbesucher gekommen, über die ich mich sehr freue. Eine kurze Schrecksekunde gibt es, als unser Fotograf (ein Freund von uns) nirgends zu sehen ist. Es stellt sich aber heraus, dass er schon einmal in die Mühle gegangen ist, um das Licht zu testen. Puh! Meine Schwiegermutter drängelt, kaum dass sie uns begrüßt hat. Ich bin aber nur ein ganz klein wenig pampig und sage ihr, sie solle mich jetzt bitte nicht stressen, wo ich gerade angefangen habe zu entspannen. Da sie anscheinend schon gehört hat, dass ich manchmal ein wenig undiplomatisch sein kann, wenn ich gestresst bin, trollt sie sich. Ich strahle über das ganze Gesicht und bekomme von allen Seiten Komplimente für mein Outfit. Besonders mein Schwiegervater in spe ist ganz hin und weg
11:48 Uhr
Wir gehen in die Mühle. Dort läuft schon „Bahía Blanca“, der Tango, den wir uns ausgesucht haben. Alle finden ihre Plätze. Die Standesbeamtin ist total nett und hält eine bewegende und sehr persönliche Rede. Sie nimmt Bezug auf den Tango und ihre Hauptaussage ist, dass es auch in einer Beziehung, ähnlich wie im Tango, darum geht, zu führen und zu folgen, dem anderen Angebote zu machen ohne ihn zu Schritten zu zwingen, aufeinander zu hören und sich aufeinander einzulassen. Bloß dass im Beziehungsleben, anders als im Tango, die Rollen wechseln: Mal führt der eine, mal der andere, mal ist der eine der starke, geerdete Part, der fest im Boden steht und dem anderen Höhenflüge ermöglicht, mal ist es umgekehrt. Es ist wirklich schön und emotional und überhaupt nicht 08/15-mäßig! Beim Jawort fließt natürlich das eine oder andere Tränchen – aber ich finde, bei seiner Hochzeit darf man ruhig weinen. Hinter mir höre ich auch den einen oder anderen Schnäuzer. Und Moritz sieht auch sehr bewegt aus. Ab jetzt sind wir Mann und Frau.
Ein bisschen lustig wird es, als das Protokoll der Trauung verlesen wird, das wir ja hinterher unterschreiben sollen. Es heißt dort, erschienen sei die Braut, evangelischer Konfession, wohnhaft blabla. Dabei bin ich katholisch. Ich unterbreche die Standesbeamtin um sie aufzuklären und sage zu meinem evangelischen Ehemann „Da hast du doch deine Finger im Spiel! Netter Versuch!“ Das und die Situation allgemein gibt viel Gelächter und dumme Sprüche unter den Gästen. Der Fehler in den Papieren führt dazu, dass auch die Urkunde fehlerhaft ist und uns gar nicht ausgehändigt werden kann, sondern wir sie zugeschickt bekommen. Deshalb werde ich auch erst am Dienstag oder Mittwoch meinen neuen Ausweis abholen können. Das ist natürlich schade, macht uns aber nichts aus. Und so ist es auch gar nicht schlimm, dass wir (noch) kein Stammbuch haben, wir müssen trotzdem nicht mit einer unromantischen Klarsichtfolie durch die Gegend laufen.
Die neue Unterschrift klappt schon gut. Zuletzt ist es Brauch, dass das Brautpaar eine Kerze auspustet und sich etwas wünscht. Die Gäste rufen dazu den alten Müller-Ruf „Glück Zu!“.
12:15 Uhr
Die Zeremonie, die ja eigentlich ein Verwaltungsakt ist, ist vorbei. Als wir aus der Mühle herauskommen die nächste Überraschung: Freunde von uns haben unseren Esel und dessen Kumpel als Braut und Bräutigam verkleidet und mit zur Mühle gebracht. Sie haben sie sogar extra vorher geschoren, weil sie wegen ihres Alters ihr Winterfell nicht mehr richtig verlieren und normalerweise ziemlich struppig aussehen Was für eine tolle Überraschung! Die Esel selber sind allerdings ziemlich unbeeindruckt von uns. Viel spannender ist doch das leckere frische Gras rund um die Mühle, das natürlich viel besser schmeckt, als das auf der eigenen Wiese.
Es sind viele Gratulanten zur Mühle gekommen, worüber wir uns sehr freuen. Auch ein Reporter für das örtliche Käseblättchen steht schon parat um ein Foto von uns zu machen. Ich bekomme von Bekannten einen Blumenstrauß, der genau zu meinem Brautstrauß passt. Sie haben ihn von der gleichen Floristin machen lassen –wirklich aufmerksam. Leider haben wir nicht für jeden Gast so viel Zeit wie wir uns wünschen würden. Die nächste Trauung läuft schon und drinnen klatschen die Gäste. Das heißt, wir müssen gleich das Feld räumen, damit die anderen ihren Sektempfang machen können. Aber wir müssen ja sowieso bald zum Essen.
Unterwegs treffen wir noch die Standesbeamtin. Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei ihr für die tolle Trauung. Danach geht es weiter zum Essen.
13.16 Uhr
Wir kommen ein bisschen früher als gedacht im Restaurant an. Das Essen ist sehr lecker und obwohl ich unheimlich viele Lebensmittel nicht vertrage, kann ich alles essen (bis auf die Suppe, da bekomme ich eine eigene). Es gibt ein paar Reden und Geschenke. Von Moritz‘ Bruder bekommen wir einen kleinen Olivenbaum in dessen Rinde er ein Herz mit unseren Initialen geritzt hat. Mal sehen, ob das Herz „mitwächst“. Moritz überreicht mir ein Visitenkartenetui, in das mein neuer Name eingraviert ist. Wirklich süß!
15:26 Uhr
Wir sind mit dem Essen fertig und die Tafel löst sich langsam auf. Jetzt schnell nach Hause, ein Nickerchen machen und wieder fit werden für die Party am Abend!
17:21 Uhr
Unser Freund steht auf der Matte, um uns, den Schnaps und die Würstchen für die Party abzuholen. Ich trage wieder das pinkfarbene Kleid, nehme diesmal aber eine (leider zu große) Jacke von meiner Mutter mit, da es langsam kalt wird. Inzwischen regnet es auch. Glück gehabt, dass es heute Vormittag trocken war!
17:50 Uhr
Wir haben zu 18:00 Uhr eingeladen, weil einige Gäste kleine Kinder mitbringen. Jetzt trudeln langsam die ersten Gäste ein und helfen noch bei den Vorbereitungen. Dank meiner Trauzeugin gibt es ein üppiges Salatbuffet. Auch meine Kuchen und das selbstgebackene Brot kommen jetzt zum Einsatz.
19:15 Uhr
Die meisten Gäste sind da, der Grill wird gerade angeworfen und in naher Zukunft kann das Buffet eröffnet werden. Ich freue mich! Es sind weniger Gäste gekommen als gedacht, aber die, die da sind, scheinen sich gut zu amüsieren. Da es regnet, sitzen alle drinnen und die Gruppe bleibt zusammen. Dadurch wirkt der Raum nicht leer und die Stimmung ist gut. Nicht einmal die Kinder scheinen sich zu langweilen. Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass dies nicht irgendeine Party ist, sondern unsere Hochzeitsfeier! Unsere Hochzeit! Ich bin jetzt tatsächlich verheiratet. Irre!
Moritz kann es auch kaum fassen. Er strahlt mich den ganzen Abend an und sagt mir hundertmal, wie sehr er sich freut und wie wunderschön ich aussehe. Die Glückwünsche der Gäste nehmen kein Ende und dauern hören wir, was wir doch für ein schönes Paar sind. Wir sind beide glücklich.
03:30 Uhr
Die Party geht dem Ende zu. Es ist ein harter Kern geblieben, der sicher noch eine Weile durchhalten würde. Aber ich bin müde und es haben sowieso alle mehr westfälischen Schnaps getrunken als vernünftig wäre. Niemand beschwert sich, als wir zum Aufbruch blasen. Ich glaube, die meisten sind genauso k.o. wie wir.
04:10 Uhr
Ich habe mich abgeschminkt, die Zähne geputzt und meine Haare so gut es geht ausgebürstet. Moritz liegt schon im Bett. Als ich auch hinein krabble, höre ich noch ein verschlafenes „Gute Nacht, meine Frau!“ … aber ich ahne schon, dass er sich daran am nächsten Morgen nicht mehr erinnert.