03/06/2010 20:09:46
Nun hab ich endlich ein bischen Zeit und will euch ein bischen von unserer Hochzeit erzählen.
Nachdem meine Familie ja schon eine Woche früher gekommen ist um uns bei den letzten Vorbereitungen zu helfen, ging es dann am Mittwoch los mit dem Polterabend. Wir haben im Garten von meinen Schwiegereltern gefeiert und hatten zum Glück genau an diesen Tag gutes Wetter . Es kamen sogar mehr Gäste als erwartet, wir wissen nicht genau wieviele, aber es waren so um die 180 Personen und ganz viele haben schon Geschenke mitgebracht, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Alle haben fleißig gepoltert (500 kg), aber niemand hat irgendetwas böse gemacht, keine LKW voller Toilettenschüsseln, kein Papier oder sonstigen Kram. Das Essen ist uns gegen 23 Uhr ausgegangen, aber das war nicht so schlimm, Hauptsache das Bier ging nicht aus und da wurde nicht so viel getrunken, weil es nicht so warm war (immerhin 230 Liter). Unser Feuerwerk ist super angekommen (ging über 5 Minuten und die Musik dazu passte perfekt), der DJ hat für Stimmung gesorgt und auch sonst war es einfach rundum schön, eine richtig tolle Feier. Um 5 Uhr sind die letzten dann langsam gegangen, da wir draußen gefeiert haben, war es dann einfach zu kalt. Und wir sind erschöpft aber glücklich ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag haben wir dann alles aufgeräumt und mit meiner Verwandschaft dann noch den Herrentag gefeiert. Am Freitag hatte ich am Vormittag Kosmetik- und Friseurtermin und alle anderen waren damit beschäftigt, Stuhlhussen, Tischdecken und sonstige Deko abzuholen. Mittags haben wir uns in der Festhalle getroffen und stundenlang alles dekoriert. Dieser Tag hatte sehr viel Konfliktpotenzial und nachdem die Blumen kamen und nicht weiß-gelb, sondern creme-orange waren, lagen bei uns allen die Nerven irgendwie blank. Aber am Ende des Tagen hatten sich dann alle wieder lieb, die Festhalle sah toll aus und die Blumen haben irgendwie auch ganz gut ins Gesamtkonzept gepasst
Die Nacht hat mein Liebster dann bei seinen Eltern verbracht und ich habe mit meiner Familie noch einen Absacker getrunken und dann ruhig und lange geschlafen. Am nächsten Morgen bin ich um 7:30 Uhr aufgewacht, war überhaupt nicht aufgeregt (wie den ganzen Tag nicht) und habe als erstes das Geschenk meines Zukünftigen aufgemacht. Er hat mir ein Fotobuch mit unserer Geschichte von 2002 bis heute gemacht und es ist total super geworden. Nach dem Frühstück war ich beim Friseur und anschließend kam auch schon meine Kosmetikerin nach Hause und ich habe mich angezogen. Nervös war ich nur einen Moment weil mein Papa schon so lange weg war, aber meine Mutter sagte mir dann er sitzt im Auto und schreibt seine Rede für heute abend…gutes Timing Mein Bruder war noch in der Stadt unterwegs, weil das Reisebüro angerufen hat und die Reiseunterlagen für die Flitterwochen endlich angekommen sind. Um 11:30 Uhr waren wir dann aber alle wieder vereint und mein Schatz kam mit seinem Trauzeugen vorbei. Er sah so toll aus in seinem Anzug und auch er war total begeistert von mir und meinem Kleid. Um kurz vor 12 Uhr sind wir dann runter zum Standesamt, wo schon meine Schwiegereltern gewartet haben. Die standesamtliche Trauung war schön, aber ich habe eigentlich überhaupt nicht wahrgenommen, dass wir jetzt wirklich heiraten.
Anschließend hat mein Bruder uns zum Fotoshooting gefahren, dass hat viel Spaß gemacht, aber ich habe mir bei 12 °C bald den A… abgefroren, von wegen eine Braut spürt keine Kälte
Auf dem Rückweg dann Sitzheizung auf höchste Stufe und zu Hause in eine Decke eingewickelt, noch einen Schnaps für die Wärme von innen und schon hab ich aufgehört zu zittern . Alle anderen mussten dann auch schon zur Kirche rüber und ich war auf einmal mit meinem Papa allein, was aber noch mal sehr schön war. Kurz vor 15 Uhr sind dann auch wir zur Kirche und haben im Vorraum gewartet, bis der Diakon uns abholt. Als er dann kam meinte er zu mir „Siehst du ich hab dir doch gesagt heute strahlt die Sonne“ und ich sag „Siegfried, draußen ist es stark bewölkt und total kalt!“ darauf er „Na du bist doch die Sonne und die strahlt“ Hach, das waren genau die richtigen Worte um mich wirklich zum strahlen zu bringen. Dann zogen wir zu Air von Bach ein und es war ein unglaublich schöner Moment an der Seite meines Papas zu meinem Brautigam zu gehen und dabei von allen Menschen, die mir wichtig sind mit leuchtenden Augen beobachtet zu werden. Die Trauung war unglaublich schön, der Diakon hat viele persönliche Worte gewählt, unser Trauzeuge hat ein herzergreifendes Ave Maria gesungen, die Sängerin hat A moment like this und Amazing Graze wunderschön gesungen und auch die Lesung und das Gedicht zur Hochzeitskerze waren sehr emotional. Von hinten hab ich die ganze Zeit das Schniefen unserer Liebsten gehört, aber wir haben überhaupt nicht geweint, wir waren einfach nur glücklich, haben alles genossen und die ganze Zeit einfach nur gestrahlt.
Nach dem Auszug haben uns natürlich erstmal alle gratuliert und wir durften Hochzeitstauben steigen lassen und mussten einen Feuerwehrschlauch öffnen um durch das Spalier der Feuerwehr gehen zu können. Anschließend gab es dann den Sektempfang und Gruppenfotos vor der Kirche. Jetzt habe ich dann wirklich auch nicht mehr gefroren.
Anschließend sind wir mit dem Feuerwehrauto und einen Autokorso zur Festhalle gefahren und mussten dort ein Herz mit einer Nagelscherre ausschneiden und mein Mann musste mich durchtragen.
Was folgte war ein wundervolles Fest, dass Essen war ausgezeichnet, die Rede von meinem Papa ist einfach toll geworden und die unsere Trauzeugen war sehr witzig, unser Hochzeittanz war sehr schön und wir hatten dabei nur Augen für uns.
Unsere Familien und Freunde haben sich sooo viel Mühe für uns gegeben, es gab tolle, witzige und emotionale Einlagen und wir haben tatsächlich noch ein Feuerwerk bekommen (die Gäste wussten ja vorher nichts von den Feuerwerk am Polterabend).
Zwei Freunde haben sogar eine professionelle Feuerschluckershow hingelegt, für die sie fast ein Jahr geprobt haben .
Die Hochzeitstorte war total lecker, alle waren gut drauf und wir haben bis in die Morgenstunden getanzt. Erst am nächsten Tag ist uns aufgefallen, dass wir die Weddingbubbles vergessen haben, aber da das die einzige Panne an diesem Tag war hat uns das überhaupt nicht gestört.
Es gibt noch so viel mehr zu erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen.
Es war einfach ein unvergesslicher Tag und der ganze Stress und die Arbeit haben sich wirklich gelohnt, unsere Gäste und vor allem wir waren total begeistert.
Nachdem wir dann Sonntag und Montag noch alles aufgeräumt, die Rechnungen bezahlt und die Leihsachen zurückgegeben haben, hat uns mein Bruder dann am Dienstag auf dem Heimweg am Flughafen rausgeschmissen und wir sind in unsere Flitterwochen gestartet. Den Urlaub haben wir dann auch wirklich gebraucht nach der ganzen Aufregung der letzten Tage und Wochen.
Es war wirklich ein toller Urlaub, vor allem die ersten 3 Tage in unsere privaten Pool-Strand-Villa waren ein Traum und wir haben ausgiebig geflittert
Das Wetter war fast immer toll, wir haben viel gesehen, geschnorchelt, gut gegessen und einfach die Zweisamkeit genossen.
Nun sind wir wieder zurück und versuchen in den Alltag zurückzukehren. Das alles war ein großes Abenteuer und es ist schöner geworden als wir es uns vorstellen konnten.
Meine Schwiegermutter wurde gestern gefragt, ob sie denn froh sei, dass endlich alles rum ist und sie hat geantwortet „Nein, es war so toll, das könnten die Kinder sofort nochmal machen“ und genauso geht es mir auch…
Und weil ich ja weiß, dass ihr auf Fotos steht, hier noch 2 Schnapschüsse, die restlichen (2500) Fotos muss ich erstmal sortieren.
Entschuldigt bitte RSF, ich hab keine Lust den ganzen Text noch mal genau durchzugehen