11/06/2016 15:15:10
Hier nun endlich mein viel zu langer Bericht :
Der Beginn der Hochzeitswoche
Wir haben noch bis Dienstag gearbeitet bzw. habe ich an dem Tag auch noch meine Deko zu meinen Eltern gafahren und dort sortiert, in Kartons verpackt und beschriftet. Meine Eltern haben das dann am Freitag zur Feierlocation gekarrt.
Mittwoch ging es für mich zur Mani- und Pediküre. Ansonsten haben wir Mittwoch und Donnerstag noch letzte Besorgungen und Vorbereitungen gemacht und uns einfach noch ein bisschen ausgeruht vor dem großen Sturm (Mittagsschlaf!!!).
Der Vortag der Hochzeit
Freitag haben wir dann in Ruhe unsere tausend Sachen zusammengepackt und sind dann nach dem Mittag zu den Eltern von meinem Mann gefahren. Dort hat er noch die Deko am Auto angebracht (Spitzenband auf die Motorhaube – auf Blumen haben wir aufgrund der längeren Fahrtstrecke verzichtet). Ich habe mein Kleid „besucht“, was schon vor Ort war und habe gleich mal meine ganzen Accessoires bereit gelegt. Die Oma von meinem Mann hatte mir noch ein Strumpfband mit blauer Schleife besorgt, somit hatte ich also auch etwas Blauen. Das Alte war ein Kettenanhänger meiner verstorbenen Oma, das Geborgte ein Taschentuch von meiner Mutti (auch mit blauer Spitze) und das neue das Kleid etc.
Gegen 17:00 Uhr trudelten dann die anderen Großeltern von meinem Freund ein. Sie konnten altersbedingt nicht an der Feier teilnehmen, sodass wir für sie eine Art Minipolterabend gemacht haben. Dann gab es gleich den ersten Sekt (obwohl ich keinen Alkohol trinken wollte) und es wurden ein paar Teller kaputt gemacht. Meine Schwiegermutter hatte großzügig ihren Boden von Porzellan befreit. Eine schöne Teekanne habe ich erst einmal wieder rausgeholt aus dem Poltergeschirr, die war einfach zu schade. Dann gab es Bratwürste usw. und meine Trauzeugin und eine Freundin kamen an. Außerdem war noch der TZ von meinem Mann da, der zuvor unsere Blumen abgeholt und in die Location gebracht hat. Er brachte nun meinen Brautstrauß mit, den ich sofort anschauen musste. Ich war überglüchlich: Ranunkeln, Freilandrosen, Pfingstrosen, Dahlien, Anemonen, Eukalyptus... Alles in weiß und verschiedenen Rottönen!
Anschließend tranken wir noch viel zu viel Alkohol (da habe ich mich am nächsten Tag echt über mich selbst geärgert) und gingen erst nach 0 Uhr ins Bett. Zuvor war ich noch schnell duschen und Beine rasieren etc.
Der Hochzeitstag
Am Morgen erwachte ich schon 5 Uhr aus tiefem Schlaf mit Kopfschmerzen und nahm erst einmal eine Tablette. Die half überhaupt nicht und ich wälzte mich bis sieben Uhr unruhig im Bett rum. Mein Mann, mit dem ich das Bett wie immer geteilt hatte, war gar nicht begeistert über die frühe Störung. Mir war aufgrund des Alkohols und auch der Aufregung denke ich, soooooo schlecht!
7 Uhr bin ich aufgestanden und bekam so gut wie nichts runter, obwohl ich sonst zum Frühstück ganze Elefanten vertilge. Ich war ganz zittrig auf den Beinen und wurde leicht panisch, da ich nicht wusste, wie ich den Tag schaffen sollte. Das Wetter war wie die ganze Woche schon recht trüb und es sah schon wieder nach Unwetter aus.
Nachdem ich mir mein halbes Brötchen reingequält hatte und noch ein Traubenzucker gelutscht hatte, fuhr mich mein Schwiegervater zum Friseur. Die Autofahrt war auch nicht optimal für den Magen. Beim Friseur versuchte ich mich aufs Atmen zu konzentrieren. Die Friseuse gab mir dann ihre Banane und ein Glas Wasser und es wurde langsam besser. Nach 1,5 h war ich fertig frisiert und geschminkt und ließ mich wieder abholen.
Zurück bei den Schwiegereltern rannten alle irgendwo rum und versuchten sich fertig zu machen (chaotisch!). Ich entfernte noch einmal meinen Lippenstift und machte anderen drauf. Dann habe ich noch schnell die Fingernägel lackiert, was ich eigentlich auch am Vorabend machen wollte. Daher habe ich mich dann doch für Rosé statt Rot entschieden, weil das auf die Schnelle einfacher ging.
10:30 Uhr kam der Fotograf in unser Chaos. Er machte Fotos von meinem Kleid und ein paar Getting-Ready-Bilder. Meine TZ und die Freundin stopften mich ins Kleid. Keiner wusste wie das Zuschnüren ging und meine Mutti, die es im Laden gesehen hatte, war noch nicht da. Also reimten die Mädels es sich mithilfe des Internets zusammen. Was haben wir gelacht. Da mir nicht mehr schlecht war, war ich jetzt auch nicht mehr aufgeregt. 11 Uhr kamen meine Eltern, Mutti überprüfte nochmal die Schnürung und fuhr dann mit meinem Mann zusammen los.
Mein Vati lud dann mich und meine Trauzeugin ein. Geheule gab es bei uns nicht, wir lachten mehr!
Dann fuhren wir auf den Schlosshof, wo ich im Auto sitzen blieb, weil ich ja nach den anderen reingehen sollte und die alle noch ewig da rumstanden. Als endlich alle weg waren und ich meine unbequeme Position verlassen konnte, machte der Fotograf schnell noch ein witziges Foto mit mir und 6 Bauarbeitern.
Dann ging's los: Wir sind rein, wurden im Vorraum nochmal von der Standesbeamtin gebrieft. Als „Feeling good“ von Muse einsetzte, führte mich mein Vati rein. Die Trauung war eigentlich schcön und persönlich gemacht. Die Ringe zum Ringtausch brachten uns meine Nichten (Idee der Standesbeamtin) zu „She's the one“ von Robbie Williams. Am Ende lief „Signed, Sealed, Delivered“ von Stevie Wonder und alle gratulierten. Wir verließen dann zuletzt den Raum und in einem der langen Gänge bildeten unsere Gäste ein Spalier und applaudierten. Die Schloßtreppe runter wurden wir dann aufgehalten. Meine Nichte las ein von Mutti und meinem Bruder selbst gedichtetes Gedicht vor, für die Kinder warfen wir mit Münzen. Dann durften wir noch ein Herzlaken ausschneiden, durch das wir dann stiegen. Anschließend Sektempfang. Dann gingen wir auf dem Schlossgelände Fotos machen, meine TZ begleitete uns und half uns.
Nach ca. 1 h ging es zurück zum Auto, die Gäste waren bereits aufgebrochen zur Location, nur meine Eltern warteten noch. Als mein Mann mit dem Auto vom Parkplatz kam, fuhren meine Brüder mit ihren Autos hinterher. An unser Auto waren Dosen gebunden wurden. Außerdem gab es einen Heckscheibenaufkleber mit unseren Spitznamen und Ringen mit Hochzeitsdatum (ich habe für mein Auto auch einen bekommen, müssen wir noch aufkleben).
Dann fuhren wir zur Location. Dort streuten meine Nichten Blumen für uns, wir wurden mit Sekt, Brot und Salz von der Chefin empfangen. Das Wetter hatte sich übrigens in herrlich warmes Sommerwetter verwandelt, fast schon wieder zu warm.
Dann haben wir erstmal bestaunt, wie toll unsere Dekowünsche umgesetzt wurden. Alles war perfekt und genau wie von mir geplant. Es folgte der zweite Sektempfang gefolgt von ein paar Gruppenfotos und das Anschneiden der Torte, die sehr lecker war. Mein Vati hielt eine rührende Rede. Wir stahlen uns für weitere Fotos davon, während die Gäste Kaffee machten.
Der Fotograf ging dann ca. 17:30 Uhr. Die Fotos werden sicher super (es dauert noch ca. 1 Woche, bis wir sie bekommen), einzelne hat er schon auf Facebook eingestellt. Aber es war auch megaanstrengend die Fotos zu machen. Ohne Fleiß kein Preis!
Anschließend verbrachten wir Zeit im Freien. Unsere kleine Gästeschar harmonierte bestens. Die Kommilitonen von meinem Mann spielten mit den Kindern Frisbee. Meine Schwägerin fotografierte alle für's Gästebuch und sorgte dafür, dass sich alle eintrugen. Unsere Djs machten schöne Hintergrundmusik. 18:30 Uhr checkten wir ins Zimmer ein und ich ließ mir von meinem Mann mal schnell auf die Toilette helfen. Ging super trotz Meerjungfrauenschnitt.
19:00 dann Abendessen, was wirklich lecker war. Es gab Reden von Schwiegermutter und Oma und vor allem von meinem Mann. Es war echt rührend und passte perfekt, was er sagte. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Dann hatte meine Schwiegermutter eine Tombola vorbereitet, wo Lose gekauft werden mussten. Die Männer gewannen alte Steinkrüge und die Damen anderen Nippes, die Kinder Süßigkeiten. Die Männer ließen die Krüge dann gleich mit Bier voll machen, das war der Running Gag des Abends. Den Erlös der Tombola kam in so eine Ehemann-Ehefrau-Spardose, wo alles Geld zur Frau fällt und wir konnten uns den Inhalt mit einem Strohhalmspiel verdienen. Es folgte der Hochzeitstanz zu „Somebody to love“ von Queen, der gut klappte. Anschließend tanzte ich mit meinem Vati und mein Mann mit seiner Mama. Dann gab es so ein Übereinstimmungsspiel. Wir mussten so lachen und waren uns fasst immer einig. Das Ganze wurde genial von meinem Bruder moderiert. Das war die Vorbereitung zu einem weiteren Spiel, bei dem wir Luftballons mit Dartpfeilen treffen mussten, um Gewinne zu erhalten, die die Gäste hineingesteckt hatten (z.B. 1x Hilfe beim Umzug, ein Abend in unserer Lieblingskneipe).
Anschließend wechselten unsere Djs Livemusik mit Konserve ab und die Party kam in Schwung. Es wurde getanzt, draußen und an der Bar gesessen und gelacht. Mein kleiner Neffe machte Breakdance. Es gab noch ein kleines Feuerwerk, Wunderkerzen, einen Currywurstbrunnen. Die Kinder tanzten wieder mit den Kumpels von meinem Mann. Alt und Jung, alles gemischt. Alle verstanden sich bestens, die Stimmung war harmonisch und bestens. Sogar meine Brüder, die sonst nie tanzen, tanzten und wir lachten uns kaputt. Luftgitarre frei! Nachdem dann härtere Musik kam (Rage against the machine, Metallica) gab es kein Halten mehr. Wir sprangen nur noch! Meine Freundin zerrte meinen Vater auf die Tanzfläche, nachdem sie zusammen Cognac getrunken hatten. Die Kinder gingen 23/01/02 Uhr ins Bett, unsere Eltern auch so 2 Uhr. Ab 2:30 Uhr bauten die Djs dann ab. Um 3 Uhr verzog sich der harte Kern mit uns noch auf die Terrasse für einen Absacker. Wir gingen 3:30, die anderen 4:15 Uhr ins Bett, da dämmerte es schon wieder. Ein perfekter Traumtag, der die Erwartungen aller übetroffen hatte, ging zu Ende!
Der Tag danach
7 Uhr waren wir schon wieder wach und gingen dann erstmal duschen. Der Großteil der Gäste hatte mit im Hotel geschlafen und so traf man sich beim Frühstück und ließ nochmal den geilen Abend Revue passieren. Dann hieß es den ganzen Kram in die Autos zu verpacken. Gegen 11 Uhr verließen wir das Hotel und fuhren alle heim. Dann noch Blumen und Geschenke sortieren und schlafen....
Insgesamt ein Traumtag, der Dank der tollen Ideen unserer Familie perfektioniert wurde. Es war verrückt, wie super sich alle verstanden und Spaß hatten. Eine kleine Hochzeit zu machen, war absolut die richtige Entscheidung.
Die gute Vorbereitung hatte sich gelohnt. Es lief wie am Schnürchen!
Für mein Kleid gab es tausend Komplimente und vor allem war auch mein Mann begeistert.
Wir wurden reich beschenkt, sodass sich die Kosten der Hochzeit locker amortisiert haben.
Insgesamt sind wir sogar knapp unter 10.000 € geblieben.
Ich kann nur empfehlen, genießt den Tag! Am Ende ist es euch egal, ob ihr einen Brautgürtel habt, oder nicht und welche Blumen im Strauß sind!
Dienstag bis gestern waren wir dann auf Kurzflitterwochen in Prag. Auch da war alles perfekt und ich kann Prag nur empfehlen.
So, danke für eure Aufmerksamkeit. Es war sicher viel zu langatmig!
Liebe Grüße und meldet euch bei Fragen.