Ihr habts ja nicht anders gewollt

Hochzeit am 19.09.09
Es begann damit, dass ich am Vortag Martini trank um gut einschlafen zu können. Der Grund war einfach der, dass jeder meinte „Anja, du wirst kaum einschlafen können die Nacht davor“. Hätte ich es mal gelassen. Mir war noch schlecht davon als ich am nächsten Morgen mit der Kosmetikerin zusammen saß.
Ich stand am 19.09.09 5.40Uhr auf. Ich war gar nicht so müde. Mir war nur schlecht. Gegen 6Uhr kam dann meine Kosmetikerin, die mir auch die Haare machte. Ich stellte noch für jeden, der noch kam, ein Glas Sekt bereit zum Anstoßen. Wir haben sofort mein Kleid angezogen, weil ich nicht von unten hineinschlüpfen konnte, sondern das Kleid über meinen Kopf musste. Daher nahmen wir ein Bettlaken und legten es um mich. Bis 8Uhr hatte sie mich schon fertig geschminkt und die Frisur näherte sich auch dem Ende. Dann kam meine Fotografin und ein paar Minuten später auch meine TZ. Die Fotografin machte noch Bilder davon, wie ich fertig gemacht wurde. Dann stießen wir zu viert auf den Tag an. Während meine TZ noch ihre Haare gemacht bekam, habe ich meinen Schmuck angelegt, mein Strumpfband und was sonst noch so wichtig war. Irgendwann war die Kosmetikerin fertig und verabschiedete sich. Die Fotografin machte noch einige Fotos von Details an mir gleich noch in der Wohnung. Wir packten noch einige Sachen wie Notfallpaket, Bolero und zweites Paar Schuhe ein und waren dann fertig.
Pünktlich 9.40Uhr holte mich mein erstes Hochzeitsauto ab. Eine verlängerte Mercedeslimousine. So gab es mit dem Kleid keine Probleme. Leider habe ich mit festgesteckter Schleppe hingesetzt. Das hat sich als Fehler herausgestellt. Wir fuhren beim Standesamt vor und sahen, wie sie alle noch am aussteigen waren. Da keiner uns bemerkte, warteten wir noch. Man wollte mir meinen großen Auftritt geben. Als wir aber bemerkten, dass keiner den Brautstrauß in der Hand hielt, stieg meine Trauzeugin schnell aus und ging zu meinem Bräutigam um ihm schnell den Wink mit dem Brautstrauß zu geben. Dann wurden wir endlich bemerkt und fuhren vor. Dann kam auch der Moment, den ich befürchtet hatte. Beim Aussteigen riss der Knopf ab, wo ich die Schleppe feststecken durfte. Aber letztendlich muss ja mindestens einmal am Tag was schiefgehen. Ich war froh, dass es etwas behebbares war. Ich wurde mit strahlenden Gesichtern und einem wirklich tollen Brautstrauß begrüßt. Mein kleiner Mann musste auch erstmal schauen, ob das wirklich seine Mami ist. Langsam gingen wir dann ins Standesamt hinein. Dort bemerkten wir aber recht schnell, dass eigentlich alles, was mein Schatz mitbringen sollte und was die anderen organisieren sollten im Auto vergessen wurde. Also mussten sie fünf Minuten vor der Trauung noch mal schnell zum Auto und SÄMTLICHEN Blumenschmuck, das Stammbuch und die Ausweise holen. Ich war schon ein Miniwrack, weil mir die Standesbeamtin schon leicht Feuer unterm Popo machte. Aber dann ging es doch recht flott. Wir schnell mit der Standesbeamtin allein in ein Zimmer und die Formalitäten fertig gemacht. Danach bereitete die Standesbeamtin noch schnell alles im Trauzimmer vor, holte dann erst die Gäste und dann uns. Die Rede war nicht so der Bringer, aber ich hatte auch nichts anderes erwartet. Sämtliche Gäste, die erst meinten, Standesamt reicht doch, waren am Ende froh, dass es noch eine freie Trauung geben würde. Max hat immer mal wieder rein gebrabbelt, was uns nicht störte. Er ist eben ein Teil von uns und mit zwei Jahren kaum kontrollierbar. Der Standesbeamtin hat es aber nicht so gepasst. Aber da musste sie durch *grins*. Wir haben die wichtigste Frage natürlich mit Ja beantwortet. Danach durften wir und die Trauzeugen unterschreiben. Ich brav mit neuem Namen. Dann noch ein Küsschen und Gratulationen und schon war es um mich geschehen und die ersten Tränen des Tages flossen und ruinierten mir leicht mein schönes Hochzeitsmakeup. Aber ich war sooo glücklich. Wir gingen raus und wurden mit Reis von Bekannten empfangen, die draußen auf uns gewartet haben. Im Park machten wir noch einige Familien- und Gruppenfotos und 11.30Uhr hatte mein Schwiegervater endlich das, was er wollte. Sein Mittag. Die meisten haben aber nur was leichtes eingenommen, weil das große Buffet ja noch kommen sollte. Gegen 13Uhr sind wir schnell nach Hause verschwunden inklusive Trauzeugin. Ihr Partner und der Trauzeuge sind schon zur Feierlokalität vorgefahren. Unsere Trauzeugin kam dann leider nicht zu ihrem gewünschten Schlaf, weil ihre Präsentation, die sie für uns geplant hatte irgendwie gründlich schiefging. Irgendein technischer Fehler machte ihr sicherlich die Hälfte kaputt. Während ich also unseren Sohn in sein Bett brachte, wo er sein Mittagsschlaf vollzog, half mein nun Mann ihr, diesen Fehler irgendwie zu beheben. So hat er zwar schon die Präsentation gesehen (ich nicht), aber besser, als wenn es am Ende nicht funktioniert hätte. 14.45Uhr weckte ich unseren Sohn, zog ihn schnell an, denn unser zweites Hochzeitsauto an dem Tag wartete schon auf uns und brachte uns zu dem für uns wichtigeren Teil des Tages.
Aber erstmal fuhren wir zum Haus unserer Schwiegereltern und holten unsere Kolonne ab und unseren Autoschmuck, der so noch schnell aufs Auto kam. Der Fahrer war auch überrascht und meinte, dass er so was großes noch nie gesehen hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich nur die Form mit der Floristin ausmachte, nicht die Größe. Aber es hatte was und passte eindeutig zu dem Tag, zu uns und vor allem zum Wagen. Wir starteten. Der Oldtimer, ein Lincoln Continental von 1966, gab ein Zeichen von sich (ein lustiges Hupgeräusch) und es ging los. Der Fahrer gab uns noch Sekt und wir verbrachten die Fahrt uns gut mit dem Fahrer unterhaltend. Viele Autos begrüßten uns mit einem Hupen oder Lichtzeichen. Unser Fahrer oder auch die anderen Autos in der Kolonne antworteten. Die Kolonne sah sehr lustig aus, denn bis auf zwei Autos (eines davon der weiße Oldtimer), waren alle Autos schwarz und groß. Nach ca. 30Minuten kamen wir bei der Feierlokalität an. Kurz vorher hielt der Oldtimer noch mal an, öffnete für uns sein Dach und so führen wir in angemessener Weise ein und wurden von allen Gästen begrüßt. Sie standen alle seitlich auf der Treppe mit Heliumluftballons in der Hand und wir konnten hindurch schreiten. Die Geschäftsführerin begrüßte uns. Ich sah noch meine Oma, die ich schon seit 5Jahren nicht mehr gesehen habe und begrüßte sie noch schnell persönlich. Dann gingen mein Papa und ich ins Hotel hin, wo wir in den Raum geführt wurden, wo die Treppe war, wo wir später hinunter schreiten sollten. Unsere Gäste brauchten etwas länger und meine Mutter und Schwiegermutter meinten wohl ein Vorrecht zu haben und sind einfach auch mal in das Zimmer gekommen, wo mein Papa und ich warteten, weil meine Mutter wohl meinte, dass bestimmte Sachen so und so ablaufen müssten anstatt einfach mal auf Anweisungen (war ja schon alles geplant) zu warten. Mein Papa meinte dann nur zu meiner Schwiegermutter, dass sie mal auf meine Mama aufpassen soll *grins*. Sie gingen also wieder hinaus und Papa und ich warteten auf das Zeichen der Geschäftsführerin, ab wann wir starten dürften. Das Zeichen kam.
Papa und ich gingen zum Treppenabsatz. Ich machte meine Schleppe bereit. Soll ja Eindruck machen

Danach ging es für die Gäste und uns zum Sektempfang. Zwischendurch verschwanden wir für ein paar Fotos mit dem Oldtimer und danach wurden nacheinander die Gäste fotografiert auf unseren Wunsch. Es gab dann eine variabel zu gestaltende Zeit bis 18.30Uhr.
Gegen 18.45Uhr empfingen uns die Gäste wieder an der Treppe und überraschten uns mit dem obligatorischen Bettlaken mit einem auszuschneidenden Herzen. Natürlich mit einer Nagelschere. Wer gewann? Die Braut natürlich


Zwischendurch wurde natürlich immer wieder gefeiert, geredet, getanzt und getrunken. Gegen 23Uhr kam es noch zur Strumpfbandversteigerung. Anfangs lief es noch schleppend, weil keiner Kleingeld dabei hatte. Aber später hörte es gar nicht mehr auf und wir bekamen 70€ rein. Natürlich musste mein Mann das Strumpfband mit den Zähnen ausziehen, aber über die Schuhe ging es dann mit der Hand. Als ich mein Bein zeigte, kam auch ein johlen und gröhlen. Sehr lustig und sehr schmeichelnd. Ich empfehle jedem eine Strumpfhose. Lach.
Kurz darauf kam das Brautstrauß werfen. Ich hatte aber einen kleinen Extrastrauß. Da die Fängerin keinen Partner hatte, hab ich kurz entschlossen meinen Mann für den Siegertanz hingeschickt. Sie haben das auch wirklich sehr gut gemacht. Es wurde noch sehr lustig mit einer Polonnaise, mit Zirtaki und einem lustigen Bassstop und nachdem ich einen Tipp bekam, wie ich am besten tanzen konnte, hielt mich auch nichts mehr auf dem Stuhl. Leider konnte ich dennoch nicht so wie ich wollte, weil ich mich ja auch gerne mal mit jedem Gast unterhalten wollte. Die Braut feierte bis 3Uhr. Dann war ich cirka 22Stunden auf den Beinen und konnte nicht mehr. Der Bräutigam hielt bis knapp 5Uhr durch und die letzten Gäste waren meine Eltern und unsere Freunde, die sich mit ihren Komplimenten gegenüber meiner Ma und meiner Schwiegermutter nicht zurückhielten, wie flott sie aussähen und wie gut sie tanzen würden. An dem Abend gewann jeder

Die Feier war wirklich sehr schön und sehr lustig. Es gab viele Spiele und Einlagen. Als solche kam also:
-> Fragen, auf die mit Gesang geantwortet wurde (sehr lustig, hab Tränen gelacht)
-> ein Spiel, wo ein Band an ein Löffel gebunden war und man sich vier Personen aussuchte und die es von oben nach unten durchführen mussten (bei Männern mit Hose und Hemd schwierig) und Braut/Bräutigam fedelte dann die Kordel wieder auf -> wir Frauen gewannen natürlich, da wir durch die Kleider einen klaren Vorteil hatten
-> ein Schlüpferspiel: Pärchen haben miteinander getanzt und Frau/Mann hatte einen weiße Feinrippschlüpfer an; wenn die Musik ausging, musste die Schlüpfer schnell ausgezogen und vom anderen angezogen werden; wir waren als erstes raus und mein Schwiegervater wurde der „Schlüpferkönig“
-> meine Trauzeugin hat eine wunderschöne Fotopräsentation für uns gemacht und uns feierlich die Hochzeitszeitung überreicht (ein Exemplar für jeden Gast)
Wer es bis hierhin geschafft hat, kann sich dann mit Fotos belohnen. Pw kann bei mir erfragt werden.