endlich schaffe ich es mal unseren Bericht zu schreiben, aber Vorsicht, es wird laaaang ; )
Am 02.06.2011 haben wir unsere Sachen für den großen Tag und für den Tag danach zusammen gepackt, da ich in der Nacht vor der Hochzeit mit einer meiner Schwester (TZ) (ich habe ingesamt 3 Schwestern) bei meinen Eltern übernachten wollte. Der Mann meiner Schwester hat dann bei uns übernachtet, da er u. a. auch der TZ meines Mannes bei der kirchlichen war.
Am 02.06.11 ging erst einmal alles mögliche "schief". Wir wollten gegen 14h bei meinen Eltern sein, gegen 16:30h haben wir es dann auch endlich geschafft von zu Hause los zu fahren. An der Tankstelle angekommen, rief dann meine Schwester an, dass sie noch Schmuck von mir bräuchte, also sind wir wieder zurück gefahren, haben dann noch den anderen TZ meines Mannes (bester Freund) eingepackt und spontan umdisponiert und gesagt, dass wir alle bei meinen Eltern grillen. (die Männer wollten erst nicht dabei sein) Zum Glück haben meine Eltern nichts dagegen gehabt und hatten auch genug Grillfleisch. Auf dem Weg zu meinen Eltern, haben wir noch einen Motorradunfall gesehen und mussten dort erst einmal helfen. Wir haben auf die Polizei und den Krankenwagen gewartet. Ich dachte nur "fängt ja gut an". Dem Motorradfahrer haben wir noch alles Gute gewünscht und mit zittrigen Knien stieg ich wieder ins Auto ein. Wie es ihm geht wissen wir leider nicht. Dann ging es erst noch zur Location für uns, wo unserer standesamtliche und kirchliche Trauung sein sollte und haben noch die letzten Sachen abgegeben.
Endlich bei meinen Eltern angekommen (mit einer dicken, dicken Verspätung) haben wir mit meiner Familie und dem besten Freund meines Mann gegrillt. Gegen 20h haben sich die drei Männer verabschiedet und sind zu uns nach Hause gefahren. Wir Mädels haben dann bei meinen Eltern alles für den nächsten Tag vorbereitet und gegen 1h bin ich dann mit dem Gedanken "mal gucken, ob ich überhaupt schlafen kann" ins Bett gegangen.
Und wie ich geschlafen habe! Der Wecker hatte mich um 6.30h geweckt, da ich um 7: 30h beim Frisör sein sollte. Ich stand auf und war überrascht, wie gut ich geschlafen habe, da ich normalerweise zu den Menschen gehöre, die kein gutes Nervenkostüm haben. Beim Anziehen habe ich einmal tief durchgeatmet und das bisschen Nervosität, die aufstieg, war wie weggeblasen und kam zum Glück nicht wieder. Meine Schwester fragte mich als erste, ob ich nervös sei. "Nö, irgendwie nicht, aber das kommt noch!" War immer meine Antwort. Meine älteste Schwester kam vorbei, um mich zum Frisör zu bringen. Beim Frisör kam erneut die Frage, ob ich nervös sei und ich meinte nur, dass die Nervosität einsetze, wenn meine anderen Schwestern gleich kommen werden. Die Frisörin fing an mir in Ruhe die Haare hoch zu stecken und ich genoss es bei einem Gläschen Sekt. Irgendwann fing dann eine Kollegin an, mich zu schminken. Als meine Schwestern kamen, war ich schon fast fertig und konnte den anderen zusehen und hab es einfach nur genossen. Auch hier war ich noch nicht nervös und meine Antwort auf die Frage war dann "wenn der Fotograf kommt, werde ich nervös." Der Fotograf kam und ich war immer noch die Ruhe selbst. Alle waren ein wenig verwundert. Zwischen 09:30h und 10h sollte die Floristin zum Frisör kommen und mir meinen Brautstrauß, die zwei Sträuße für meine Trauzeuginnen (2 Schwestern) und eine Calla fürs Haar zu bringen. Um 09:55h dachte ich nur für mich, dass ich jetzt nervös werde, wenn sie nicht kommt und in dem Moment fuhr die Floristin vor : D Alles perfekt. Die Calla ist es dann doch nicht geworden, da diese nicht richtig gewirkt hat und so hat mir meine Frisörin meinen Haarschmuck eingearbeitet.
Ich bin dann mit dem Fotografen zu meinen Eltern gefahren und habe auf meine Schwestern gewartet. Als meine Mum mich fertig geschminkt, Haare hochgesteckt und mit meinem Brautstrauß in der Hand gesehen hat, kamen ihr das erste mal die Tränen. Ich war immer noch erstaunlich ruhig. Als meine Schwestern dann kamen, zogen wir uns alle um und sie halfen mir ins Kleid. Mein Mann war in der Zwischenzeit mit seinen Eltern und seinen Trauzeugen angekommen und alle warteten mit einem Gläschen Sekt im Garten auf mich. Als ich runter kam und ich ihn sah, liefen mir die Tränen nur so runter. Der Moment war einfach wunderschön. Ich glaube auch eine Träne bei meinem Mann gesehen zu haben.
Wir haben einen kleinen Snack zu uns genommen und sind dann zur Wasserburg gefahren, um dort die ersten Fotos zu machen. Dort kam dann meine Überraschung für meinen Mann. Mein Mann liebt Oldtimertrecker und hat auch 2 eigene. Ich hatte organisiert, dass ein Freund seinen Trecker sauber macht und zu uns kommt. Als der Freund dann mit seinem Trecker vorfuhr, hatte mein Mann ganz schön große Augen gemacht und sich tierisch gefreut. ; ) Wir haben dann einige Fotos am Trecker gemacht und sind kurz nach 13h los zu unserer Location gefahren. Kurz bevor wir ankamen, wurde mein Mann so nervös, dass er kurz davor war sich zu übergeben. Er tat mir so leid, aber ich musste auch lachen, da er, glaub ich, meine komplette Nervosität abbekommen hat. Ich war nämlich immer noch die Ruhe selbst. SO habe ich meinen Mann noch nie gesehen. Er konnte mir auch nicht sagen, warum er so nervös wurde. Er sagte nur, dass er sich freue, aber nix gegen die Nervosität machen könne.
Kurz bevor die Standesbeamtin kam, nahm ihn sein TZ und ging mit ihm ins Restaurant und bestellte 2 Cognacs, damit mein Mann ruhiger wurde. Ich stand mit meiner Schwester vor der Tür und schaute mir das ganze durch die Glastür an und meinte nur "gleich lässt er mich sitzen. Dann stehe ich hier in meinem Kleid und ihr müsste mich wie Carry (von SATC) wegbringen" Natürlich meinte ich das nicht ernst ; ) Die Standesbeamtin kam zu uns und fragte mich, wo denn der Bräutigam wäre. Ich zeigte nur ins Restaurant und da musste sie nur lachen, weil er dort mit seinem Cognacglas stand. Wir sind dann gemeinsam hoch gegangen und es war einfach nur schön. Die Standesbeamtin hat etwas aus dem "kleinen Prinzen vorgelesen" und ein wenig erzählt, was unsere Hobbys sind und was uns verbindet. Aber genau weiß ich es gar nicht mehr. Sie spielte dann, das hatten wir anstelle des Ringtausches, das Lied aus "Drei Nüsse für Aschenbrödel" (hatten wir ihr zuvor gegeben). Einen Ringtausch wollten wir nicht, da wir um 17h kirchlich geheiratet haben.
Es war schon komisch mit dem neuen Namen zu unterschreiben und ich weiß noch, dass ich gedacht habe "hättest du mal vorher geübt". Danach ging es meinem Mann wieder gut und er war ganz entspannt. Wir gingen dann auf den Hofplatz, wo ein Sektempfang für uns vorbereitet war. Dort haben wir die Hochzeitstorte angeschnitten und gemütlich Kaffee getrunken und den leckren Kuchen gegessen. Ich hatte beim Torte anscheniden ganz provokant meine Hände um seine gelegt ; )
Alles war sooo schön entspannend. Gegen 16:30h wurde mein Mann wieder nervös und ich war immer noch die Ruhe selbst. Ehrlich gesagt wusste ich selber nicht, was mit mir los war. Ich wurde schon gefragt, was ich genommen habe, aber wenn ich das wüsste, wäre ich glücklich ; ) Plötzlich hatten die mich versucht wegzulocken, später wusste ich dann auch warum ; )
Ich sah, wie die ersten Freunde kamen und in die kleine Kapelle gingen. Mein Papa führte mich dann zum Altar. Es war nur ein ganz kurzer Weg, aber ich hab es soooo genossen und ich war sooo glücklich. Der Kaplan hat eine so wunderschöne und persönliche Messe gehalten und mein Schwager hatte alle Lieder wunderschön mit der Trompete begleitet. Nach dem Ringwechsel hatten wir uns "One Moment in Time" von Whitney Housten gewünscht, damit wir wieder "runter kommen" und was soll ich sagen. Ich hörte das Lied und fing an zu heulen. Die ganze Zeit war nichts und plötzlich liefen mir die Tränen nur so runter. Ich habe vor Glück geweint. Irgendwann hörte ich dann wieder Treckergeräusche (damit hatte ich nichts zu tun) und guckte meinen Mann an. Der war immer noch so nervös, dass er nichts gehört hatte ; )
Es war richtig warm in der kleinen Kapelle, aber ich will mich nicht beschweren. Das Wetter war einfach nur genial und dafür haben wir gerne eine Stunde schwüle Luft in Kauf genommen. Nach der Trauung standen unsere Freunde vor der Kapelle und haben uns mit Weddingbubbles überrascht. Ich wollte dies so gerne haben, fand es aber blöd es selber zu organisieren. Ich hatte es aber auch niemanden erzählt und so hab ich mich doppelt gefreut. Es sah sooo schön aus!! Vor der Kapelle standen dann 4 Trecker! Auch das sah genial aus. Mein Mann hatte sich noch einmal tierisch gefreut.
Danach mussten wir zunächst mit einer stumpfen Säge einen Baumstamm durchsägen, bis wir dann endlich eine vernünftige Säge bekommen haben....
Wir sind dann mit allen Gästen wieder zum Hofplatz, wo es für alle einen Sektempfang gab. Es wurde noch einige Fotos gemacht. Es war einfach toll. Es waren nicht so viele Gäste da, so dass wir für jeden Zeit hatten und mit allen sprechen konnten. Aber das wollten wir ja auch so.
Gegen 19:30h sind wir, der engste Kreis der Familie, dann in unseren Saal gegangen und es sah sooo schön aus. Alle waren total begeistert von der Deko und den vielen Einzelheiten. Die Mühe hatte sich gelohnt.
Mein Mann hatte eine kurze Rede gehalten und es kam der erste Gang. Das Essen war sooo lecker und alle waren begeistert. Es war so schön, wie entspannt jeder war und wir waren einfach nur glücklich und haben jede einzelner Minute genossen.
Im Nebenraum saß der Fotograf und hat schon die Fotos bearbeitet und ein Album für uns fertig gestellt. Ich habe die Info bekommen, dass ich den Raum nicht betreten dürfte. Nach dem ersten Gang stand mein Mann plötzlich auf und wollte eine zweite Rede halten. Ich war ziemlich verwirrt, da ich nicht wusste, was jetzt kam.
(Kurze Info für euch: Ich hatte meinem Mann nach dem Antrag erzählt, dass es bei uns in der Familie (meine Eltern kommen ursprünglich aus Polen) Tradition wäre, dass er mir dann ein Auto kaufen müsse ; ) Natürlich wusste er, dass das nicht wahr ist, aber das Thema kam halt in der Vorbereitungszeit immer mal wieder auf, um ihn zu ärgern)
Mein Mann sagte dann, dass er die Tradition nicht außer Acht lassen möchte und ich doch einmal bitte zum Zimmer gucken solle, da dort eine Überraschung auf mich wartet. Ich selber muss wohl, nach Aussagen der Familie, wie ein Auto geguckt haben. In dem Moment fuhr ein ca. 1m langer und vielleicht 60cm breiter Hummer als Cabrio rein. Mein Patenkind (Sohn meiner Schwester, 1 Jahr alt) saß am Steuer und hinter ihm stand sein Dad mit der Fernbedienung. Ich habe mich kaputt gelacht. Es war einfach nur süß. Der kleine hatte so einen Spaß und das Auto war sogar, passend zu meinem Brautstrauß und zu der Tischdeko geschmückt. Mein Mann hatte einfach an alles gedacht!!
Andre übergab mir dann noch ein Geschenk, welches im Auto lag. Eine wunderschöne Halskette, die er passend zum Ehering ausgesucht hatte. Die Überraschung war mehr als geglückt.
Vorhin hatte ich ja schon erwähnt, dass die versucht hatten, mich kurz vor der Kirchlichen wegzulocken. Jetzt wusste ich auch warum. Sie mussten das Auto in den Raum tragen. Das Beste: Man sieht auf den Fotos, die wir zur Ablenkung gemacht haben, wie meine Schwester und ihr Mann im Hintergrund mit dem Auto daherflitzen ; )
Während dem Abendessen fragte meine Nichte dann irgendwann "Sollte ich nicht Blumen streuen?" Stimmt, da war es. Das war aber auch die einzige "Panne", die wir hatten. Aber es hatte eh keiner gemerkt ; )
Der Abend verging wie im Fluge und gegen 1h wurden die Gäste mit dem Taxi abgeholt. Wir hatten im Schloss ein Zimmer : D
Am nächsten Tag haben wir alle Geschenke eingepackt, haben die Koffer gepackt und Montag Morgen ging es dann nach Kanada in die Flitterwochen.
Dort haben wir mit einem Wohnmobil den Westen erkundet. Es war einfach toll und alles hatte geklappt. Am 22.06. sind wir dann gelandet und wurden wieder von unserer Familie am Bahnhof überrascht. Eigentlich sollten uns nur seine Eltern abholen, aber dort standen dann außerdem noch meine Eltern und Schwestern mit Rosen und einem Kuchen. Sooo süß!! Wir haben dann gemütlich bei meinen Eltern Kuchen gegessen und vieeeel erzählt. Als wir heim kamen, folgte gleich die nächste Überraschung. Meine Schwestern hatten im Treppenhaus kleine Schaummäuse mit Zettelchen verteilt. Außerdem haben sie Luftballons aufgehängt und ein wunderschönes Frühstück für den nächsten Morgen vorbereitet. Ein Schwangerschaftstest lag auch dabei ; ) *lach*
Mein Schwiegervater und ein Nachbar haben dann noch ein Willkommensschild gebastelt. Echt lieb von denen!!
Am 24.06. sind wir dann in die Festscheune gefahren, um diese für die Party mit allen Freunden und Bekannten/Verwandten zu schmücken. Alles klappte richtig gut und der Saal sah so schön aus.
Am 25.06. haben wir dann eine geniale Party gefeiert. Die Band war einfach super, das Essen total lecker und alle Kleinigkeiten, wie Notfallkörbchen, Gastgeschenke kamen super an. Die Band hatte bis 3h nachts gespielt. Wir haben dann noch bis 4:30h weiter gefeiert, bis es dann endlich ins Bett ging. Komischerweise war ich hier nur kurz vor dem Ehrentanz nervös. Wir hatten Salsa zu dem B*cardi Rum lied einstudiert, weil ich letztes Jahr in der Karibik den Antrag bekommen habe und wir dort auch dann die B*cardi Brennerei besucht hatten. Es war so schön zu sehen, wie alle Spaß hatten und wir waren überrascht, dass wir sogar angerufen wurden und uns auf den AB gesprochen wurde, wie toll sie es fanden und die Gäste haben sich für das gelungene Fest bedankt. Das ging runter wie Öl. Das Essen war so lecker, dass fast gar nichts mehr übrig geblieben ist, aber dennoch alle satt geworden sind : D
Alles in allem hatten wir einen ganzen wunder, wunderschönen Monat Juni ohne große Pannen bzw. eigentlich fast gar keinen Pannen. Ich war eine so entspannte Braut, wie ich es mir hätte nie vorstellen können. Ich konnte jede einzelne Minute genießen und mir hat es gezeigt, wie sehr ich mich auf einige Leute verlassen kann. Natürlich gab es auch Leute, über die man sich aufgeregt hat, wie z. B. Gäste, die einfach nicht erschienen sind, ohne dass sie sich abgemeldet haben. Aber die gibt es überall.
Mein Mann und ich sind uns einig darüber, dass wir für UNS die perfekte Hochzeit hatten und wir würden ALLES, aber auch wirklich alles genauso wieder machen.
Das einzig müßige war es den Leuten (Schwiegermutter und meinem schwager) erklären zu müssen, warum wir SO heiraten und keine standesgemäße münsterländische Hochzeit feiert. Nach der Hochzeit hat man uns dann aber verstanden.
Danke an alle, ohne die ich keine Notfallkörbchen oder ähnliches hätte.