16/08/2010 13:56:36
Hallo ihr Lieben,
nun ist unsere Hochzeit schon eine ganze Weile her. Die Flitterwochen sind um, meine leider schlecht gelaufene Weisheitszahnop ist zumindest in Teilen überstanden, also wird es Zeit für unseren Hochzeitsbericht.
Wir beide haben und "nur" standesamtlich getraut, da wir beide keine Verträge mit der Kirche haben und die Feier war aus verschiedenen Gründen auf zwei Tage gesplittet. Deswegen fange ich mal mit dem Freitag an:
Morgens um acht ging es, noch ganz bequem im Sommerkleidchen zu meiner Freundin, die mir Make Up und Haare gemacht hat. Mit einem ersten Sektchen, fing dann auch die Nervosität an, auf ein ertägliches Maß zu schrumpfen. Um zehn musste ich mit meinem Papa und seiner Frau in unserem Schloßpark sein - hier wurden die Fotos gemacht. Wir haben das ganze vor die Trauung gelegt, da wir so in Ruhe Zeit hatten und nach dem Standesamt unsere Gäste nicht mehr allzu lange warten lassen mussten. Nach zwei Stunden und rund 500 Fotos (nein, ich übertreibe nicht!) ging es dann Richtung Standesamt. Mein Herz hat so geklopft. Viele Freunde, Familie und auch Kollegen haben sich bald eingefunden um uns beim Ja Wort zu lauschen, so dass wir pünktlich um 14:00 Uhr gemeinsam im Trauzimmer platz nehmen konnten. Unsere Standesbeamtin war einfach wunderbar. Sie hat die Ansprache so persönlich nur irgendmöglich gestaltet und sich wirklich Zeit gelassen. Als wir dann zum Ja Wort kamen, habe ich die arme Dame kaum aussprechen lassen, so schnell musste das JA!!!! raus. Vor dem Trauzimmer auf der Dachterasse hatten meine Kollegen derweil liebevoll einen Sektempfang vorbereitet. Wir konnten eine gute Stunde auf der Terasse bleiben, bevor wir alle erst einmal zum Verschnaufen die Pause genutzt haben - weiter ging es erst um 18:00 Uhr. Der Freitag war weitesgehend der Familie vorbehalten. Das Essen, dass meine Mum für uns gezaubert hat, war mehr als gigantisch. Von Carpaccio über verschiedene Salate, zu tollem Braten und hervorragenden Beilagen - einfach alles alle erste Sahne. Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Wir haben schön gefeiert, ruhig - da die Verwandschaft doch überwiegend älteren Semester war, aber doch sehr sehr schön. Von meiner Schwiegermama gab es dann noch ein Fotoalbum mit Bilder von meinem Mann und mir - jeweils unsere Jugend, dann unsere gemeinsame Zeit bis heute. Als ich das Album bekam, war ich nur noch am weinen. Soviele Erinnerungen an schöne Tage und ein wunderbarer Ausblick in die Zukunft mit meinem Mann...
Auch der Hochzeitstanz und das Torte anschneiden waren gelungen. Gegen zwei hat sich die Gesellschaft dann langsam aufgelöst, so dass wir uns gegen drei ins Bett verkriechen konnten, um auf den neuen Tag zu warten.
Die Feierlichkeiten am Samstag sollten dann etwas düsterer werden. Von Mittelaltermusik über Metal bis hin zu Noise - so war dann auch das Publikum. Vom Punk über den Metaller bis zum Gothic war alles vertreten. Wir haben in der Gaststätte meines Papas mit rund 50 Leuten gefeiert. Hier war es laut, lustig und auch hier bekamen wir ein einfach wunderbares Essen. Das bunt gemischte Volk mit so verschiedenen Gästen wurde ein voller Erfolg. Auch meine Kollegen, die in unserer "Szene" nicht heimisch sind, haben sich prima mit dem Schwarzvolk engagiert.
Beide Abende sind auf ihre Art einfach wunderbar gewesen, so dass wir zurückblicken können, auf eine wunderbare Hochzeit!
Das schönste Geschenk:
Alle meine Sorgen und Ängste um das Zusammentreffen meiner Eltern sind verpufft. Ich war, mit meinem Vater und seiner Frau die erste am Standesamt. Danach kamen meinem Mama mit ihrem Ehemann. Ich habe ziemlich die Luft angehalten (sie haben seit 7 Jahren nicht mehr richtig mit einander gesprochen) und siehe da: Sie gaben sich die Hand, lächelten und wir konnten ZUSAMMEN auf die anderen Gäste warten. Das war das schönste Geschenk und wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben!
Anbei dann auch einmal ein Bild: