Hochzeitsforum - Heiraten im Ausland

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe ich bin hier richtig...

Wie ihr an meinem Thread und vielleicht der Uhrzeit des Posts erkennen könnt, bin ich ziemlich ratlos und hoffe ihr könnt mir eventuell helfen. Ich muss etwas weiter ausholen, damit die Situation nachvollziehbar ist. Ich hoffe ihr verzeiht das lange texten.

Mein herzallerliebster Schatz und ich haben beschlossen uns nach 8 Jahren Beziehung das Ja-Wort zu geben. Er ist Kroate und ich bin Deutsche. Seine Mom wünscht sich, dass wir unbedingt in Kroatien heiraten. Prinzipiell bin ich nicht abgeneigt allerdings finde ich das Gleichgewicht etwas schwierig zu handhaben. Meine Familie ist sehr klein (ca. 20 Gäste) während seine Familie sehr groß ist (nur die engsten ca. 80 Personen). Jetzt möchte seine Mamma, die ich übrigens auch sehr schätze, dass wir noch Hunz und Kunz aus Kroatien einlanden und da diese nicht das Geld haben um nach Deutschland zu kommen soll die Hochzeit unbedingt in Kroatien stattfinden. Viele dieser Menschen habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Mein Schatz hat sie auch nur vielleicht 5x Mal wenns hochkommt getroffen.
Ich habe Angst, dass ich mir auf meiner eigenen Hochzeit vorkomme wie eine Fremde.

Ist es für kroatische Verhältnisse normal jeden x-Beliebigen einzuladen?

Wäre eine Hochzeit in Deutschland nicht eher dazu geneigt, dass vielleicht ein paar Kroaten weniger kämen? Und dass dann ein wenig ausgeglichener ist?

Gegen Kroatien spräche auch, dass manch einer in meiner Familie schon alt ist und die weite Reise nicht ohne Probleme schafft, was bedeutet das meine kleine Gästescharr weiter schrumpft


Auf eure Antworten und Anregungen bin ich gespannt

Eure Arianè

Hey Ariane,

ja solche Situationen sind nicht einfach..
Mein (jetzt) Mann und ich leben in Belgien, meine Familie ist aus Deutschland, seine halb aus Belgien aber der Großteil aus Tunesien.

Wir haben unsere Hochzeit in Belgien gefeiert, da wir hier leben und das unser "zuhause" ist, zumindest für jetzt.
Dafür machen wir unseren Honeymoon in Tunesien, das KLeid kommt mit und dort wird es dann noch eine Feier geben (die die dortige Verwandtschaft organisiert), mit der gesamten tunesischen Familie (den Großteil kenne ich ebenfalls nicht gut) aber das war ein Kompromiss mit dem alle ziemlich gut leben konnten.

Vielleicht wäre sowas auch eine Möglichkeit für euch?

Wünsche euch jetzt schonmal alles alles gute!!

LG

Über eine zweite Feier in Kroatien selbst haben wir auch schon nachgedacht bzw. hat seine Mama vorgeschlagen
Da hat er sich aber quer gestellt, meinte: Zitat "ich heirate doch keine zweites Mal da ist das ganze Gefühl anders" (Woher er das wohl weis frage ich mich xD )

Aber nach deiner Antwort werde ich es eventuell noch einmal überdenken, vielleicht kann eine zweite Feier tatsächlich eine Lösung sein.

LG Ari

Hi Ari,

oh je, das ist wirklich sehr verzwickt. Aber ich finde die Idee vom Regenbogenponylein echt super.

Eine Bekannte von mir ist Griechin, ihr Mann Deutscher. Sie haben in Griechenland am Strand geheiratet und haben hier noch eine "Feier" gehabt. Bei so einer Lösung muss man natürlich in Kauf nehmen, dass dann ein Teil der Verwandtschaft die Trauung nicht mitbekommt.
Wie gesagt: Ich würde auch diese Lösung nehmen. Ihr müsst ja in Kroatien nicht unbedingt nochmal eine Zeremonie haben, halt nur die Feier.

Weißt du, bei uns war die Situation zwar nicht ganz so krass, aber vielleicht doch ähnlich:
Mein Mann hat eine rieeeesige, wirklich gigantisch große Verwandtschaft. Wir wollten aber eine Hochzeit im kleinen Rahmen (gut, was heißt klein. Für die Verhältnisse der Schwiegerfamilie klein ). Normalerweise sind die Hochzeiten um die 300 Mann. Und klar, da haben die Schwiegereltern auch im Nacken gelegen mit "Ihr müsst den einladen, genau, und den noch und überhaupt, den müsst ihr auch noch einladen". Und wir waren da sehr rigoros: Mit wem wir keinen Kontakt haben und auch nicht mehr als alle Jubeljahre voneinander hören, der wird nicht eingeladen, Punktaus. Wir sind auch nicht nach Verwandtschaftsgrad gegangen, sondern eben danach, wie viel wir miteinander zu tun haben. Klar, die Leute waren teilweise sehr beleidigt, aber sollen sie doch schmollen - ich krieg's ja eh nicht mit, weil wir nix miteinander zu tun haben Das war schon relativ bahnbrechend, weil wir die ersten waren, die so verfahren haben. Wie gesagt, große Feiern und eine ellenlange Gästeliste sind eigentlich normal (auch verschiedene Kulturen, was das angeht ). War uns aber egal. Die Schwiegereltern waren natürlich auch nicht begeistert, aber die Regeln sind nun mal die: Unsere Hochzeit, unsere Regeln.

Daher auch meine Frage: Du sprichst die ganze Zeit nur von seiner Mutter. Wie steht es denn mit euch? Was wollt ihr? Kroatische Verhältnisse hin oder her!
Wenn ihr keine Lust darauf habt, dann macht es einfach nicht. Sollen sie halt schmollen und deine Schwiegermama soll auch mit schmollen. Aber wenn ihr es nicht wollt, dann wollt ihr es nicht - fertig. Ich weiß selbst, man muss sich da wirklich ein dickes Fell zulegen, aber da müssen sie dann halt einfach durch.
Aber wie gesagt, das gilt nur dann, wenn ihr das auch wirklich so wollt. Das konnte ich jetzt nicht ganz herauslesen.

Weißt du, das wird nicht der erste Punkt sein, wo ihr eure Regeln durchboxen müsst. Ihr könnt es unmöglich allen Leuten Recht machen, geht einfach nicht. Und viele werden auch sehr vieles kritisieren. Daher: Macht es wenigstens euch Recht

Liebe Nalah,

danke dir für deine Antwort. Waren es auf deiner Seite der Familie auch wenig Gäste?

Um deine Frage zu beantworten, wir möchten ein "Fest", jeder soll Spaß haben und die Feier soll bis in die Puppen gehen (also so 5 Uhr in der früh). Wir möchten eine traditionelle Location (also nix Hochmoderendes, Burg, Schloss, Hütte etc.) in schönem Ambiente. Die Feier darf gerne groß und laut sein, dass ist nicht das Problem.

Ich möchte als Braut, meine Gäste kennen. Das scheint aber irgendwie keiner zu verstehen! Auch mein Freund (muss mich erst noch an das Verlobter gewöhnen ) ist sehr darauf bedacht, vieles seinen Eltern Recht zu machen.
Die Gegenargumente sind immer: "wir waren auf deren Hochzeit eingeladen", und so weiter und sofort". Allerdings war das anno dazumal und teilweise auch vor meiner Zeit!

Wie weit muss man eingehen auf, "die haben die Familie damals auch eingeladen"?

Unser Trumpf im Ärmel wäre dass alternativ keine kirchliche Trauung stattfindet, sondern nur eine standesamtliche. Aber das wollen wir eigentlich beide nicht.

Von dem her werde ich Ponnys Vorschlag als Kompromiss für alle Parteien vorschlagen. Große Feier mit kirchlicher Trauung in Deutschland. Und was dann unten für ein nachträgliches Fest geplant wird, naja dass ist dann auch.... nicht so wichtig, jedenfalls für mich(und dann haben sich hoffentlich wieder alle lieb )

LG Ari

Hey Ari,

bei mir waren es schon relativ wenige Verwandte, zumindest wenn man das mit der Verwandtschaft meines Mannes vergleicht Wir haben uns gleich gesagt: Wir möchten nur mit den Menschen feiern, die uns wichtig sind. Und das ist bestimmt nicht Onkel Manfred, den ich das letzte Mal bei meiner Taufe gesehen habe und der wahrscheinlich erstmal meine Oma fragen müsste, wer ich denn jetzt bin, wenn er meine Einladung bekommt
Es war ein kleiner Teil meiner Verwandtschaft da (um mal ein Beispiel zu nennen: Alleine mein Opa hat 12 (!) Geschwister, die haben Kinder und die haben wiederum auch Kinder - wo zieht man da die Grenzen? ), ein großer Teil Verwandtschaft meines Mannes und Freunde.

Weißt du, so Argumente wie "Wir waren auch bei denen eingeladen", die waren mir sowas von Schnurz! Tut mir leid, aber ich hatte an meiner Hochzeit wirklich keine Lust auf irgendwelche Höflichkeitseinladungen. Dazu war mir der Tag viel zu wichtig. Wenn irgendeine entfernte Cousine meint, dass wir auch bei ihrer 300-Mann-Hochzeit dabei sein sollen, gut, dann gehen wir hin. Aber dann braucht man nicht verlangen, dass ich bei meiner 85-Mann-Hochzeit auch die Cousine einlade. Ist dann halt so. Klar, da kommt immer ordentlicher Gegenwind. Aber damit muss man dann natürlich umgehen Wobei mein "Vorteil" natürlich darin lag, dass mein Mann genauso gedacht hat. Das "Problem" waren bei uns eher die Schwiegereltern.

Ich kann dir nur das ans Herz legen, was wir auch berücksichtigt haben: Macht es so, wie ihr es möchtet. Ihr müsst es weder deiner Schwiegermama, noch irgendwelchen Verwandten oder dem Nachbarshund Recht machen, sondern wirklich nur euch.

Wie man jetzt darauf reagiert, wenn der Verlobte (ich hab das damals auch nicht hinbekommen und nur "mein Freund" gesagt ) die Sache anders sieht...schwierig. Ich denke, mit einem Kompromiss vom Ponylein fahrt ihr hier am Besten.

Ich bin gespannt, wie ihr das lösen werdet. Aber Kopf hoch, das werdet ihr garantiert

Hallo Ari,

das hört sich ja wirklich etwas schwierig an. Seid ihr denn mittlerweile schon etwas weiter mit der Planung eurer Gästeliste?

Also, ich habe eine griechische Freundin und sie hat auch zu Hause in Griechenland geheiratet. Das ist wohl so eine Mentalitätssache aus Südeuropa...dort kommen wohl so bis um die 1000 Leute auf eine Hochzeit. Es kommen nicht alle zur eigentlichen Zeremonie, aber dann abends zu feiern. Es werden sämtliche Freunde, Arbeitskollegen der Eltern usw. eingeldaden....ein teurer Spass. Aber bei Familienfeiern ist das da halt so üblich und jeder zieht das durch.

Ich kann dich aber total verstehen, dass du dir darum Gedanken machst. Ich würde auch nicht gern fremde Leute auf meiner Hochzeit haben wollen..es ist ja schon ein emotionales Erlebnis, dass euch als Paar betrifft und dass ihr mit Familie und Freunden teilen möchtet...aber eben nicht mit jedem. Ich würde auch nicht auf meiner eigenen Hochzeit sein wollen und mich ständig fragen, wer wohl diese Leute sind...stelle mir vielleicht auch vor, dass die Atmosphäre des Festes dadurch anders ist für dich.


Was meint denn dein Verlobter dazu? Und um das ganze mal von einer anderen Seite her zu sehen - wer würde denn die Kosten für so ein Riesenfest tragen?

Eins musst du dir vor Augen halten. Es ist die Hochzeit von dir und deinem Freund. Ihr solltet sie so gestalten, wie ihr euch wohl fühlt. Wenn es dir -verständlicherweise- wichtig ist, dass deine Familie an der Hochzeit teilnehmen kann (und ich denke, das hat Priorität gegenüber Hinz und Kunz aus Kroatien), dann feiert in Deutschland. Wenn ihr keine fremden Leute auf der Hochzeit dabei haben möchtet, dann macht das der Mutter deines Freundes klar. Sie wird bestimmt nicht begeistert sein, aber so komisch finde ich diese Forderung nun auch wieder nicht. Vielleicht könnt ihr euch ja auch einigen, dass sie einige wenige Leute aus Kroatien einlädt, die ihr nicht kennt, die sie aber aus irgendwelchen Gründen dringend dabei haben muss. Aber eben nicht jeden. Ihr seid ein deutsch-kroatisches Paar und es ware nur fair, Aspekte von beiden Kulturen in eurer Hochzeit unterzubringen. Und bei uns feiert man eben nicht soooo riesig.

Ich hoffe, ihr könnt das irgendwie klären.

Grüße,
Leni