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esposita
Diamant-User


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Beigetreten: 26/07/2008 23:29:38
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Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




25/02/2012 22:12:38

Unser Kleiner (17 Monate) liebt zwar Frühstück und Abendessen, aber Mittagessen ist nicht so seins. Zur Zeit isst er morgens Müsli (Haferflocken mit Milch und Apfel oder Banane) oder Käsebrot, dann in der Krippe meist nochmal Brot und Apfel, mittags eben oft nichts oder halt was gekochtes, nachmittags Obst wenn er Hunger hat, sonst nichts und abends eigentlich fast immer Käsebrot.
Wurst auf Brot lehnt er ab, Frischkäse lehnt er ab, okay. Gouda-Butter-Vollkornbrot ist ja auch nicht total ungesund.

Nur beim Mittagessen ist es oft so, dass er sich erst voll aufs Essen freut, dann sieht er, was es zu Essen gibt und dann mag er nicht mehr. Heut gab's Spätzle mit Linsen und Speck, da hat er nur Spätzle gegessen. Neulich gab's Lasagne, hat er komplett verweigert. Oder er isst nur Reis pur.

Ich hab wirklich keine Sorgen, dass er abmagert, er ist seit langem eher propper. Im Prinzip hätte ich natürlich trotzdem gern, dass er auch etwas Gemüse zu sich nimmt. Aber ich weiß oft nicht, wie ich mich dann verhalten soll, wenn er das Mittagessen nicht isst. Meistens versuche ich es nicht zu sehr zu beachten und entweder er isst etwas von dem was auf dem Tisch ist, oder er isst halt nichts (was tatsächlich stressig sein kann, wenn er Hunger hat). Wie macht ihr das:

- Müssen die Kleinen von allen Sachen was essen (Soße, Beilage etc.)?
- Gibt's trotzdem Nachtisch, auch wenn die Hauptspeise verweigert wurde?
- Gibt's als Alternative ein Brot oder eine Reiswaffel, wenn das Kind das Esse nicht mag?

Freue mich sehr über eure Erfahrungen!

Die Frau Baer
Diamant-User



Beigetreten: 16/10/2008 17:00:53
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 10:12:31

Kann dir nur aus meiner eigenen Kindheit berichten. Wir mussten alles wenigstens probieren. Eine Gabel hat gereicht. Wir waren sehr verpiepelt was das essen angeht, aber meine Mutter hat immer so gekocht das irgendwas dabei war was jeder mochte, z.B. Fisch mit Kartoffelsalat. Ich hasste Fisch, liebe aber Kartoffelsalat. Musste dann immer ein minifitzelstück Fisch essen und durfte mich dann am Salat sattessen.
Wenn wir nicht ordentlich gegessen hatten gab es keinen Nachtisch! Wobei bei uns Nachtisch in 80% der Fälle aus einem Stück Obst bestanden hat.
Ach so, und es gab keine Alternative. Wenn wir ne Stunde später Hunger hatten konnten wir entweder ein Stück Obst essen oder halt bis zum Abendessen warten! Ein Brot zwischendurch gab es nicht!
LG Frau Bär

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Falbiene
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 12:21:01

Bei uns ist es so (meistens)

Vinni muss (noch) nicht von allem was essen. Aber halt wenigstens irgendwas von den Sachen, die es so gibt. Wenn er etwas älter ist, werde ich aber schon darauf bestehen, dass er zumindest probiert. Ich glaube auch nicht, dass das schadet. Mein Mann war ganz arg schleckig, der hat als Kind so gut wie alles verweigert, was irgendwie Richtung Gemüse ging...nicht mal probiert...und jetzt als Erwachsener hat er festgestellt, dass viele von den Sachen ja gar nicht eklig sind Das will ich mal nicht....

Wenn die Hauptspeise verweigert wird, gibts keinen Nachtisch (ist eh meistens Obst oder mal ein Keks, oft auch eh gar keiner).

Hm, also wenn ers gar nicht mag... kommt nicht so oft vor... aber dann gibt es manchmal schon ein Brot oder so. Vorallem morgens, ich will nicht, dass er ganz ohne Essen aus dem Haus geht.
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Annatiger
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 15:03:26

Mein kleiner Bruder war auch der totale Gemüseverweigerer, das hat sich erst nach dem Abi irgendwann etwas entspannt.

Ich erinnere mich noch an die Machtkämpfe am Küchentisch, die waren für die ganze Familie furchtbar
Irgendwann hat der KiA meiner Mama gesagt, dass sie nichts mit Gewalt in ihn reinzwingen soll. Auch ohne Gemüse hätte er keine Mangelerscheinungen.

In dem Moment hat sich die Situation entspannt. Dann hat er eben Kartoffeln mit ein bisschen Butter gegessen oder pure Nudeln. Damit ist er auch groß geworden *g*
Was extra für ihn gab es aber trotzdem nicht, irgendwas war meistens dabei, was er essen konnte dass er nicht hungern musste.

esposita
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Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 15:14:43

Gut, dann mach ich es ja wenigstens nicht ganz falsch :) Ich war früher in Bezug auf Obst echt auch seeehr wählerisch und würd das meinem Sohn gern ersparen. Aber im Moment kann ich ihm noch nicht klarmachen, dass er wenigstens probieren muss, das müsste ich dann mit körperlicher Gewalt tun. Nachtisch gibt's bei uns auch nur selten und wenn, dann meistens Obst, aber auch das bekommt er dann nicht.

Immerhin hat er heute die Linsen freiwillig gegessen (zumindest fünf Löffel oder so), die er gestern noch absolut i-bäh-bäh fand.

Annatiger
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 15:20:48

5 Löffel sind schonmal super
Und mit körperlicher Gewalt reinzwingen ist vielleicht wirklich kein so guter Plan *g*


Taumariechen
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 21:20:13

Mein Sohn darf essen was er will und worauf er Lust hat.

Ich habe auch keinen Bock darauf mich zum Sauerkraut zu zwingen, wenn ich es doch gar nicht mag.

Wir kochen etwas. Entweder er isst es oder eben nicht.
Es gibt dann keine Extrawurst, aber wir zwingen ihn auch nicht.
Irgendwas ist immer dabei was er mag und wenn es Nudeln pur sind, auch ok.

Ich muss es ja nicht essen, die trockenen Nudeln.
Wenn er das so mag, gut.
Verhungern wird er wegen ner weggelassenen Soße sicher nicht.

Ich denke nicht, dass es etwas bringt Kinder (vorallem so kleine) durch zum Essen zwingen, wirklich langfristig für Lebensmittel zu begeistern.
Junior ist auch ein schlechter Gemüseesser, aber nur weil er es jetzt nicht mag, bedeutet das doch nicht, dass es so bleibt.
Wenn ich ihn jetzt dazu zwinge Karotten zu essen, wird er sie sicher auch später nicht mit Begeisterung essen.

Ich warte einfach.
Beim Essen finde ich Druck jeglicher Art einfach kontraproduktiv.
Wir kochen ausgewogen und abwechslungsreich. Meist probiert er alles, manches mag er, manches nicht. Manches mag er heute bei mir nicht, dafür morgen in der Krippe schon und andersrum.
Essen sollte Spaß machen, damit die Kinder ein gesundes Verhältnis dazu entwickeln.

Und wenn er mal gar nichts essen will, dann steht er eben auf.
Eine kleine Portion vom Essen heben wir auf und die kann er haben, sollte er Hunger bekommen.
Ansonsten darf er dann auch etwas später ein Brot essen, wenn er Hunger hat.

Süßes, Nachtisch und Kuchen gibt es dann nicht. Das ist die einzige Regel.
Erst was Ordentliches, bevor es Süßes gibt.
Verliebt 13.01.2008, Verlobt 18.05.2008 Verheiratet 15.05.2009 und 16.05.2009
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esposita
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Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




26/02/2012 21:24:17

Danke! Da fühl ich mich wirklich bestärkt, ich komm mir halt teilweise schon so böse vor, wenn ich ihm dann nicht sein Brot gebe, während wir am Tisch sitzen und es eigentlich was vollkommen anderes gibt. Es ist natürlich nicht so, dass er dann brav da sitzt und zuschaut, wie wir essen, sondern natürlich macht er Theater, will nicht spielen gehn, will aber auch nichts von unserm Essen essen etc. Aber wenn ich mir (für mich) sicher bin, dass es so in Ordnung ist und ich ihn weder zu sehr verwöhne noch zu streng bin, dann kann ich das alles besser ignorieren (denn ich glaube Aufmerksamkeit bei so einem Theater ist kontraproduktiv).

Taumariechen
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




27/02/2012 09:05:54

Also aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass sich jeglicher Stress beim Essen negativ auswirken kann.

Ich war immer ein unmäkeliger Esser als Kind, aber ich habe meine Eltern immer vor Herausforderungen gestellt, weil ich einfach jegliches Fleisch verweigert habe. Mein Bruder hat nie Gemüse gegessen, dafür begeistert meine Portion Fleisch und meine Schwester hat 14 Monate nur gestillt, alles verweigert und ist dann in die Linsensuppe mit Speck gefallen. Sie hat sich dann 4 Jahre lang nur von Nudeln, Reis und Kartoffeln mit Butter, Linsensuppe und Nutellabrot ernährt.

Heute sind wir alle groß, haben keinen Mangel und essen das Meiste gerne.

Bei Bekannten und Freunden beobachte ich auch das Gegenteil. Da wird erst Druck von den Eltern gemacht und später benutzen die Kinder das Essen, um die Eltern zu kontrollieren oder zu bestrafen.
Das ging bei einem Mädchen so weit, dass sie tagelang gar nichts aß und dann nachts um 23 Uhr verlangte, dass man ihr Nutellabrot machte. Und die Eltern machten das.
Sie ist heute 15 und hat wirklich massive Probleme mit dem Essen, weil Essen immer ein Mittel war, mit dem sie ihre Eltern unter Druck setzen konnte.

Das muss natürlich nicht so werden, aber ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass Essen etwas ist, bei dem kein Druck und kein Zwang herrscht, damit die Kinder einen gesunden Umgang damit lernen.

Wenn sie größer werden, dann kann man ja auch gemeinsam kochen. Da können die Kids ihr Gemüse schneiden und selbst kochen. Da schmeckt es dann auch plötzlich viel besser.
Oder man geht gemeinsam einkaufen und die Kids dürfen sich einfach mal selbst aussuchen was sie wollen. Meist ist es dann gar nicht nur das ungesunde Zeugs, sondern oft Obst, Gemüse oder Jogurth.

Bei so kleinen kann man es auch mal mit Schummeln probieren und Gemüse in Saucen pürieren.

Aber aus meinen Erfahrungen heraus kann ich sagen, dass es ganz normal ist, dass Kinder mäkelige Phasen haben und die auch manchmal länger dauern. Wenn sie merken, dass es überhaupt niemanden stört, dann werden sie auch irgendwann wieder mal was anderes probieren.

Und ich kenne kein Kind was einen bleibenden Schaden hat, weil es mal 4 Wochen am Stück nur Nudeln mit Butter gegessen hat.
Das ist ganz normal.
Verliebt 13.01.2008, Verlobt 18.05.2008 Verheiratet 15.05.2009 und 16.05.2009
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Juli-Mama
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




27/02/2012 09:10:06

Habe neulich erst gelesen, dass genau das das Alter ist, in dem die Kinder anfangen, "heikel" zu werden. Das ist biologisch irgendwie in uns verankert. Besonders im Bereich Gemüse.
Ist also völlig normal.
Wir handhaben das auch so. Sie darf essen, was und wie viel sie will. Manchmal isst sie auch Mittags oder Abends gar nichts.
Gerade Abends denk ich mir dann immer, dass sie ja nicht satt sein kann und Nachts dann aufwacht und Hunger hat. Aber das war noch nie so.
Obst isst sie meist gut, allerdings auch nicht immer alles.

Sie hat auch (wie wir Erwachsenen auch) Tage, an denen sie bestimmte Sachen nicht mag und am nächsten Tag isst sie dann eine riesen Portion davon.
Kein Streß! Er holt sich, was er braucht. Einfach immer wieder anbieten. Und wenn er nicht mag, dann nicht zwingen.
Tigerlilli
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




27/02/2012 12:21:40

Huhu,

ich war als Kind ein sehr problematischer Esser. Als Kleinkind hab ich alles gegessen, dann haben sich meine Eltern getrennt als ich vier war und da fingen die Probleme an - war dann wohl psychologisch. Ich mochte kaum was, außer natürlich Süßigkeiten und Nutellabrote. Meine Eltern haben alles mögliche probiert, auch die Klassiker (du stehst erst auf, wenn du aufgegessen hast oder wir machen die den Rest heute abend nochmal warm etc.). Hat nix genützt. Groß geworden bin ich trotzdem, ich war immer dünn, aber nicht zu dünn. Und heute ess ich fast alles. Als ich zum Studium ausgezogen bin, hab ich bei anderen Leuten nach und nach Essen probiert, das ich zu Hause nie gegessen hätte.

Ich hab mir fest vorgenommen, bei meinen Kinden keinen Druck auszuüben, sondern ihnen zu vertrauen. Dazu hab ich jetzt schon mal das Buch "Jedes Kind kann essen lernen" gelesen und das finde ich sehr gut.
Ich zitier mal ein wenig:

Dazu gibt es ganz einfache Spielregeln, die aber seitens der Eltern sehr viel Disziplin verlangen.
Für die Eltern - Sie entscheiden
-was biete ich den Kindern an (Gesundes, ab und zu natürlich auch Süßes)
-wann biete ich es an
-wie biete ich es an (welche Verhaltensregeln gelten bei den Mahlzeiten)

Für das Kind
Will ich davon was essen?
Wieviel will ich essen?

Für das Kind gilt also wirklich - es sitzt mit am Tisch, guckt was es gibt und entscheidet selbst - möchte ich davon was essen? Was möchte ich essen? Wieviel möchte ich essen? Es hört auf, wenn es genug hat. Es befolgt die Verhaltensregeln.

Bei der Auswahl geben die Eltern alles vor und sollen natürlich abwechslungsreiches Essen anbieten. Neues immer wieder mal anbieten, auch wenn es viele Male abgelehnt wird. Die Eltern sollten ein gutes Vorbild sein und selbst mit Genuss essen.
Sinnvoll ist es, zu jeder Mahlzeit Brot mit anzubieten, damit das Kind auf jeden Fall etwas mag.

Aber auch wenn es gar nichts ist, sollte kein Druck ausgeübt werden (Kinder verhungern so schnell nicht).
Der Nachtisch gehört zur Mahlzeit dazu und sollte nicht verweigert werden, auch wenn das Kind sonst nichts ist.
Das wäre nämlich auch wieder eine Art Druck auszuüben. Und da die Eltern den Nachtisch vorgeben, kann ja auch der gesund sein.

WEnn das Kind gar nichts ist, sollte es nichts zwischendurch bekommen, sondern es muss dann lernen, bis zur nächsten Zwischenmahlzeit zu warten (die man dann aber auch vorziehen kann).

So, in der Theorie hört sich das alles prima an, praktische Erfahrungen damit hab ich noch keine konkreten, meine Maus bekommt noch Fläschchen und den ersten Brei.
Ich bin aber sehr froh, dass ich das Buch schon gelesen habe, denn ich hab jetzt schon angefangen, gegen die Spielregeln zu verstoßen.
Ich freu mich immer, wenn sie ihr Fläschchen leer trinkt und bin traurig, wenn sie viel drin lässt. Beim Brei hab ich noch oft versucht ihr 2-3 Löffel mehr zu geben, auch wenn sie offensichtlich nix mehr wollte.
Jetzt hab ich mir fest vorgenommen, ihr die Entscheidung zu überlassen.

Beim Stillen ist es ja auch so, dass nach Bedarf gestillt wird und die Kinder selbst entscheiden, wie viel sie trinken.


LG Tigerlilli


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Juli-Mama
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




27/02/2012 12:36:20

Es gab mal einen Versuch, da wurde den kindern eine große Auswahl an Essen hingestellt. Fast alles in seiner Ursprünglichen Form (Rohkost, Obst usw) und auch Lebertran etc. Keine Süßigkeiten und nichts zubereitetes oder zusammengemischtes.
Die Kinder durften nehmen, was und wie viel sie wollten. Ein Kind hat sogar freiwillig 1 Woche lang Lebertran getrunken. Wie sich herausstellte, hat er das gebraucht.
Jeden Tag haben die Kinder sich anders entschieden und es hat sich immer herausgestellt, dass sie nach ihren Bedürfnissen (was sie gerade brauchen) handeln.
Leider finde ich dazu jetzt auf die Schnelle nichts mehr.

Es ist ja auch so, dass Essen heute auch als eine Art "liebe" angesehen wird. Viele sind enttäuscht, wenn das Kind nicht isst was man gekocht hat oder freuen sich, wenn das Essen schmeckt.
Das baut auch viel Druck auf. Gerade in der älteren Generation ist das ja auch oft drin, dass sie das persönlich nehmen, wenn ein Kind (oder auch ein Erwachsener) isst oder eben nicht.

Mir passiert das auch manchmal, aber ich versuche es wirklich beim Essen rauszulassen und sie entscheiden zu lassen.
Genauso wie ich versuche, Essen nicht als Belohnung oder Bestrafung einzusetzen.
esposita
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Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




27/02/2012 22:51:02

@Juli-Mama: Von dem Versuch liest man überall im Internet, aber ich finde auch nirgends das Original. Frage mich, ob das wirklich genau so stimmt. Andererseits, wenn keine Süßigkeiten dabei waren und alles eher in roher Form, könnte das schon ganz gut hinhaun.

Genau, es ist einfach eine Freude, ein Kind zu sehen, das glücklich Essen in sich hineinstopft. Weil das Kind dabei einfach rundum glücklich ist und nach jedem Bissen glücklich auf den Tisch guckt. Wenn das Kind natürlich da sitzt und ab und an ein paar Nudeln kaut, ist die Freude einfach nicht so groß. Aber ich sollte wohl einfach lernen, das gar nicht persönlich zu sehen und keine Angst vor der Zukunft zu haben.

Bei einem entfernten Bekannten von uns ist es leider so, dass er mit inzwischen 18 Jahren nicht mehr als Nudeln, Gurken und Cocktailsauce (vielleicht noch zwei, drei Dinge mehr) isst. Das ist immer meine Horrorvision... Der geht natürlich nicht mit auf Klassenfahrten etc. Auswärts essen geht gar nicht. Aber gut, seien wir mal ehrlich, das ist extrem unwahrscheinlich, dass mein Sohn so extrem wird, egal, wie schlecht ich ihn erziehe

Übrigens: selber kochen geht auch bei ihm schon ganz gut, er probiert zwar nicht alles, was er selber "gekocht" (Karotten in die Reibe/Kartoffeln in der Pfanne zugeschaut etc.) hat, aber wenn er es direkt aus dem Topf probieren darf, ist die Wahrscheinlichkeit schonmal drei Mal so groß, dass er es auch echt probiert. Nein, eigentlich bin ich ja ganz glücklich mit dem, was er isst, bloß war ich einfach etwas unsicher, was nötige Regeln und was überflüssige sind.

Tigerlilli
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




28/02/2012 12:54:58

Huhu,

hier ein Quellennachweis zum Thema:
Story, M. et al. (1986): Do young children instinctively know what to eat. New England Journal of Medicine, 316. 103-105

Da haben 3 Waisenkinder zwischen 7 und 9 Monaten zu jeder Mahlzeit ein Tabeltt mit 10 verschiedenen Speisen bekommen (alles roh oder gekocht, aber nicht verarbeitet, kein Brot, keine Nudeln etc). Es gab auch nix Süßes. Die Kinder durften sechs Monate lang jeweils selbst entscheiden, was und wieviel sie essen. Nach der Zeit waren sie in bester gesundheitlicher Verfassung.

Es gibt da noch so ein Experiment mit Ratten, die sich auch bei unbgrenztem Futterangebot nie überfressen haben. Deren Selbstregulation wurde nur außer Kraft gesetzt, als Fett und Zucker beim Futterangebot dabei waren.


@esposita
Das ist unglaublich schwierig, es nicht persönlich zu nehmen, wenn ein Kind nicht fröhlich ist und darüber nicht traurig zu werden und keinen Druck auszuüben.

Dazu nochmal Merksprüche aus dem Buch, die man sich am besten in die Küche hängen sollte:

Unsere Spielregel fürs Essen
Ich entscheide, was wann wie auf den Tisch kommt
Du entscheidest, ob und wie viel du davon isst

Lasst uns essen und fröhlich sein

Hier wird gegessen ohne zu erpressen

Du magst nichts? Das macht nichts!

Ich vertraue darauf: Du nimmst dir, was du brauchst

Ob dick oder dünn - ich hab dich lieb!

Was ich brauch,
sagt mir mein Bauch
Mama, glaub es bitte auch!


@traumariechen
Das hört sich ja toll an, wie es bei euch läuft.
LG Tigerlilli


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Cutie
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




28/02/2012 13:37:21

Hab ich das richtig verstanden? Einige von Euch verweigern Euren Kindern Obst zum Nachtisch, wenn sie nicht ordentlich Mittag gegessen haben!?
Welchen Effekt wollt Ihr denn damit erzielen?
Versteht mich nicht falsch, aber ist es der richtige Weg, bei soo kleinen Kindern schon solchen Druck beim Essen aufzubauen?
Ich denke da zB an das Thema Essstörung, was den Kleinen schon im Kleinkindalter "anerzogen" werden kann, wenn man Essen mit Zwänden oder Druck verbindet.

Zumal ich denke, wenn das Kind kein Gemüse isst, dann sollte es doch gerade mehr Obst essen, um die nötigen Vitamine zu bekommen...?

Hier wird auch nicht immer Alles gegessen. Aber ganz ehrlich? Mögt Ihr Alles? Und meine größere Sorge wäre tatsächlich, dass mein Kind mit Hunger vom Tisch aufstehen muss.
Dann doch lieber eine Extraportion Obst, als gar nichts?

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 28/02/2012 14:03:57 Uhr

Cutie
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




28/02/2012 13:39:45

Doppelpost.

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 28/02/2012 14:03:29 Uhr

*Tinka*
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




29/02/2012 08:47:11

@tigerlilli: Die Zitate aus dem Buch klingen sehr gut!

Bei mir ist die elterliche Essenserziehung auch noch innerlich verankert, so dass ich mir ganz komisch vorkomme, wenn ich meine Maus essen lassen, wie sie möchte. Ich denke mir nämlich auch, dass sie schon isst, wenn sie Hunger hat und das ist auch dann der Fall. Obst und Gemüse ist ab und an schon ein Fall für sich; das wird sich aber sicher mit der Zeit geben (war bei uns ja schließlich auch so).

@esposita: Im Moment ist meine Tochter noch zu klein, um richtige Essensregeln zu haben. Wenn sie größer ist, wäre es schon schön, wenn sie von allem probiert. Jetzt ist es so, dass sie es ohnehin macht - weil wir es auf dem Teller haben, muss sie auch probieren. Nachtisch würde ich aber trotzdem geben; wie einige schon sagten, der kann ja auch gesund sein.


esposita
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Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




29/02/2012 09:37:03

@DenTagenmehrLeben: Um den Nachtisch geht es bei mir eigentlich in der Krippe, wo es oft Pudding, Quark etc. zum Nachtisch gibt. Es ist mir egal, wie viel er vorher vom normalen Essen gegessen hat, aber ich möchte meinem Kind nicht beibringen, dass man überhaupt nichts von der Hauptspeise probieren muss, weil es hinterher ja ohnehin süßen Quark gibt. Oder würdest du deinem Kind als Alternative zu einem Mittagessen mit Gemüse immer auch ein Weißmehl-Nutellabrot anbieten? Wenn wir mal mehr als ein Kind haben und das andere bekommt Obst oder was auch immer zum Nachtisch, würden natürlich beide etwas bekommen. Aber momentan sehe ich nicht den Zwang, dass ich ihm ne Banane (übrigens auch seehr süß!) gebe, wenn er sonst nix wollte.

Wie ich schon oft festgestellt habe, isst mein Kleiner beim Mittagessen nur, wenn er Hunger hat. Im Gegensatz z.B. zum Abendessen (Käsebrot), wo er auch isst, wenn es z.B. ne Stunde vorher ausnahmsweise Kuchen gab.

Wie gesagt, ich werde meinen Sohn nicht zum Essen zwingen, wenn er nicht will, dann eben nicht. Aber ich sehe es auch nicht ein, dass ich ihm bei jedem Mittagessen ein extra Brot schmiere oder ihm jedes Mal extra trockene Nudeln koche. Wenn es nichts auf dem Tisch gibt, was er mag, dann eben nicht. Zum Kaffeetrinken gibt's ja eh wieder Obst, da haut er dann schon entsprechend rein.

Die Ursachen von Essstörungen sind vollkommen unklar, ich bezweifle aber, dass es besser ist, wenn man den Kindern jedes Mal ne Extrawurst brät (damit haben sie nämlich mit ihrem Essverhalten Macht über die Eltern, analog zu einem Erklärungsmuster bei Magersucht) als wenn man sie mal mit einem nicht vollen Magen vom Tisch aufstehen lässt. Damit haben sie die Kontrolle über ihr Essverhalten und werden nicht von den Eltern unter Druck gesetzt.

Übrigens musste ich als Kind nie irgendetwas essen, was ich nicht wollte und habe heftigst drunter gelitten, dass ich kein Obst mochte. Ich denke, wenn meine Mutter nicht eine Extraportion Quarkauflauf ohne Aprikosen drin gekocht hätte, hätte ich sicher auch mal von dem mit Aprikosen probiert und keine so extreme Obstabneigung entwickelt.

@Tigerlilli: Leider habe ich keinen Zugang zu dem gesamten Artikel, aber schon im ersten Absatz steht (http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJM19870108316020 "The results of her research have been widely interpreted by health professionals to mean that given a wide variety of choices, children will instinctively select and consume a well-balanced diet. Such a broad conclusion was not drawn by Davis, nor can it be concluded from her research or from any other investigation. Yet, this supposition is frequently stated as fact in medical textbooks and echoed by clinicians." Wäre also tatsächlich sehr interessant, den ganzen Artikel zu lesen. Sollte ich mal richtig Zeit haben, werde ich in unserer Bibliothek schauen, ob wir die Jahrgänge evtl. haben :)

...mit 10 verschiedenen Speisen bekommen (alles roh oder gekocht, aber nicht verarbeitet, kein Brot, keine Nudeln etc). Es gab auch nix Süßes.
Es gibt da noch so ein Experiment mit Ratten, die sich auch bei unbgrenztem Futterangebot nie überfressen haben. Deren Selbstregulation wurde nur außer Kraft gesetzt, als Fett und Zucker beim Futterangebot dabei waren.


Das ist vermutlich auch der entscheidende Unterschied zu unserer Ernährungsauswahl heutzutage. Die Kinder wissen, dass Nudeln, Brot etc. in erreichbarer Nähe sind und Eltern schwanken natürlicherweise dazwischen, dem Quengeln der Kinder nachzugeben und halt doch extra was zu kochen oder eben doch standhaft zu bleiben.

"Ich entscheide, was wann wie auf den Tisch kommt
Du entscheidest, ob und wie viel du davon isst"
Das klingt für mich tatsächlich nach dem richtigen Weg :) und den werden wir wohl auch weiter probieren.

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 29/02/2012 09:42:28 Uhr


makai
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




29/02/2012 21:08:10

Wir haben zum Glück auch ein Exemplar, das relativ unkompliziert beim Essen ist. Das einzige, was sie schon mal "verweigert", ist das Mittagessen und das kann auch ganz unterschiedlich sein: heute liebt sie Nudeln/Bolo, morgen nimmt sie nur eine Gabel und lässt den Rest stehen. Aber dann gibt's keine Alternative in Form von trockenen Nudeln oder Käsebrot.

Ich bin ja auch der Überzeugung, dass die Kleinen schon das mitnehmen, was sie brauchen (vorausgesetzt, man bietet ihnen vernünftiges Essen an!) und lasse sie einfach. Da es immer nur Obst oder Obstmus als Nachtisch gibt, bekommt sie den auch.
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Kedda
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Aw:Was für Regeln habt ihr bei Essensverweigerung?




29/02/2012 22:04:18

Bei uns gelten die gleichen Regeln wie in der KiTa: Es sollte zumindest probiert werden und wenns dann nicht schmeckt dürfen die Kinder es auch liegen lassen. Dann ist es auch kein Problem, wenn sie nur trockenen Nudeln oder so essen, aber probiert werden muss- wie sollen sie sonst rausfinden ob was unbekanntes schmeckt oder nicht?
Nachtisch (also was süßes oder Quark oder Pudding oder so) gibts nur wenn zumindest ein paar Happen gegessen werden (den teller leer machen muss sie nicht).
Interessanterweise scheint mein töchterlein ein doppelleben zu führen was die essensvorlieben betrifft: In der Kita isst sie so ziemlich alles an gemüse, zuhause aber kaum was außer Spinat (den liebt sie). Auch Obst isst sie in der Kita lieber als zuhause.
das gemeinsam gekochte isst jasmin übrigens in 90prozent der fälle trotzdem nicht, auch wenn sie vorher mit begeisterung probiert hat.




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