Unser Weihnachtsgeschenk ist da...

18/08/2011 18:46:58

Di. 02.08. Meine Hebi ist zur VU da. Es ist alles bestens, die Kleine ist bereits ins Becken eingetreten, wenn auch das Köpfchen noch nicht 100%ig fest ist. Das CTG zeichnet die ersten Wehen auf, von denen ich allerdings nichts mitbekomme. Da die Wehen aber regelmäßig alle 10 Minuten kommen, möchte meine Hebi am Donnerstag noch ein Kontroll-CTG schreiben.

Do. 04.08. Das CTG zeichnet keine einzige Wehe auf. Vermutlich waren es am Dienstag doch nur Übungs- oder Senkwehen.

Sa. 06.08. 6 Uhr früh: Ich muss auf Toilette. Auf dem Weg dorthin merke ich, dass ich „auslaufe“. Der Ausfluss ist klar, nur am Toilettenpapier sehe ich leichte Blutspuren. Voller Schreck rufe ich nach meinem Mann – mit einem Blasensprung hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, schließlich hat unsere Kleine noch 3,5 Wochen Zeit bis zum ET. Mein Mann ruft als erstes unsere Hebi an und erklärt ihr die Lage. Sie bestätigt meinen Verdacht und sichert uns zu, dass wir selbst ins KH fahren können – und dass das Blut kein Grund zur Besorgnis sei.

Meine Kliniktasche existiert bislang nur als Kiste, so dass wir diese schnell packen, uns anziehen und losfahren. Im KH werde ich zunächst untersucht: Wehen sind keine vorhanden, aber das Köpfchen liegt fest im Becken, so dass ich aufstehen kann. Zunächst soll abgewartet werden, ob sich die Wehen nicht doch noch von alleine einstellen. Da es im Laufe der Nacht bereits mehrere Blasensprünge gab, sind alle Wehenzimmer belegt und wir bleiben vorerst im Untersuchungszimmer. Das KH ist so voll belegt, dass wir die letzten sind, die sie aufnehmen.

Am Vormittag bekomme ich Himbeerblättertee und Globuli, um die Wehentätigkeit anzuregen. Doch nichts tut sich. Da unsere Kleine offiziell noch ein Frühchen ist, möchten sie nicht allzu lange abwarten und so bekomme ich um 14 Uhr die erste Einleitung. Wirkung: vorerst keine. Am frühen Abend spüre ich ein gaanz leichtes Ziehen. Am Abend darf ich ins Wehenzimmer umziehen, wo ich die zweite Einleitung bekomme. Nun bekomme ich Wehen, aber diese sind noch gut auszuhalten, so dass ich die Nacht eher vor Aufregung nicht richtig schlafen kann als wegen der Wehen. Mein Mann verbringt die Nacht zu Hause, steht aber am nächsten Morgen in aller Frühe auf der Matte, um ja nichts zu verpassen.

So. 07.08. Da die Wehen nicht stärker werden wollen und der MuMu immer noch bei 1cm ist, bekomme ich um 8 Uhr die dritte Einleitung. Nun werden die Wehen deutlich stärker, sind aber noch gut zu veratmen. Nach 3 Stunden ist der GMH verstrichen und der MuMu bei 4 cm. Die Wehen sind inzwischen so stark, dass ich ein Schmerzmittel will. Ich erhalte Buskopan, welches das Gewebe weicher und die Wehen erträglicher machen soll. Die Wirkung ist jedoch gleich null und ich will was stärkeres. Die Hebammen rufen die Ärztin herbei, wir sollen in den Kreissaal, um eine PDA zu legen. Allerdings „verrutscht“ der Schallkopf unter den Wehen und zeichnet zwischendurch meinen Herzschlag statt den meines Babys auf. Als sie sich endlich sicher sind, dass die Herztöne unserer Kleinen ok sind und wir die PDA legen können, habe ich die erste Presswehe. Mit Hilfe der Hebamme hechle ich mich durch diese Wehe, dann bringen sie mich zu zweit – halb laufend, halb schleifend – ind den Kreissaal. Dort stellen sie fest, dass der MuMu vollständig offen ist und ich darf pressen. Nach 4 weiteren Presswehen, erblickt unsere Helena Scarlett um 13:26 Uhr das Licht der Welt.

Obwohl sie gut 3 Wochen zu früh ist, ist sie bereits 51 cm groß, 3.010 g schwer und hat einen KU von 33 cm.

Ich halte unsere Kleine auf dem Bauch während wir auf die Nachgeburt warten und ich anschließend genäht werde. Da ich ziemlich kompliziert (aber nicht tief) gerissen bin, dauert die Näherei eine geschlagene Stunde. Anschließend haben wir noch einige Zeit für uns im Kreissaal, in der mein Mann unsere Kleine auf der Brust hatte und ich mich ein wenig stärkte ehe wir auf die Wochenstation verlegt wurden.

Am Mittwoch wurden wir schließlich nach Hause entlassen, mussten aber zunächst täglich zum Kinderarzt um den Billirubin kontrollieren zu lassen. Seit vergangenem Samstag ist der Wert aber wieder in Ordnung und wir genießen die Zeit zu dritt sehr.