26/09/2011 10:47:04
Huhu ihr Lieben,
soo nun will ich euch doch auch mal von unserer Geburt berichten.
Am Samstag den 17.09. hatte ich abends um halb sechs einen Blasensprung, wir also ab in die Klinik.
Dort wurde ich zuerst mal ans CTG angeschlossen und alle weiteren Untersuchungen wurden gemacht.
Die Hebamme stellte dann fest, dass der Kopf meiner kleinen noch nicht im Becken fest war, so dass ich nicht mehr aufstehen durfte.
Leider war auch der restliche Befund eher dürftig.. alles noch total Geburtsunreif..
Hieß für uns also abwarten und Tee trinken. Ich hatte dann erste Wehen und wir warteten gespannt was passiert..
Ich hatte dann ca. zwei Stunden lang Wehen, in denen der Kopf der kleinen ins Becken rutschte, sodass ich wieder aufstehen durfte.
Also fingen wir an zu laufen, damit die Wehen sich verstärkten, leider hörten die aber kurz darauf wieder auf.
Mein Mann fuhr dann nach Hause und ich versuchte zu schlafen. Die Wehen wurden im Liegen allerdings wieder ausgelöst und ziemlich stark, so dass ich nicht schlafen konnte. Ich bekam dann Schmerzmittel und morgens um halb sechs Antibiotikum, da ich ja einen Blasensprung hatte.
Um neun hatte sich immer noch nichts getan, so dass ich eine Tablette zur Geburtseinleitung bekam.
Diese wirkte dann auch relativ zügig und ich hatte dann gegen Mittag regelmäßige Wehen, die ich zum Teil auch schon
ordentlich Veratmen musste. Der Befund der Hebamme aber leider wieder ziemlich niederschmetternd, GMH noch ziemlich lang
Mumu gerade mal so zwei cm.
Also wurde überlegt mir eine PDA zu legen um dann einen Wehentropf anzuschließen. Ich überwand mich und stimmte zu,
denn eigentlich hatte ich riesige Angst mir in den Rücken stechen zu lassen und ich wollte das auf keinen Fall.
Aber da ich wollte, dass es voran geht, ließ ich mich darauf ein.
Der Anästhesist kam und versuchte mir drei Mal die Kanüle zu legen, funktionierte leider nicht, da ich viele Blutgefäße
im Rücken habe. Der Kollege wurde gerufen, er versuchte es ebenfalls drei mal bis ich die Schnauze voll hatte und
sagte sie sollen aufhören. Ich hatte schließlich Wehen in 2-3 Minuten Abständen und diese musste ich auch immer wieder
Veratmen.
PDA ging also nicht.. hieß für mich weiter Schmerzen aushalten und so versuchen. Bis zum Abend tat sich aber weiterhin
nicht viel am Befund, so dass ich meinen Mann schweren Herzens gegen 22 Uhr wieder nach Hause schickte. Ich wurde dann
im Kreissaal in einem Überwachungsraum einquatiert, bekam ein starkes Schmerz/Beruhigungsmittel und sollte versuchen zu schlafen.
Das funktionierte ganze 3 Stunden, dann waren die Wehen wieder unerträglich stark und ich konnte nicht mehr schlafen.
Die Hebamme motivierte mich aber dazu mich weiter auszuruhen und gab mir noch einmal ein leichteres Schmerzmittel.
Bis fünf Uhr konnte ich so noch ein wenig liegen, aber dann war Ende. Ich konnte einfach nicht mehr liegen. Ich wollte
meinen Mann sehen, so dass wir ihn anriefen. Er kam dann auch sofort, neuer Befund Mumu bei vier cm und GMH endlich
verstrichen. Ich sah ein Licht am Ende des Tunnels
Mein Mann und ich machten uns dann nochmal auf den Weg ein wenig Wehen ankurbeln und spazieren gehen. Als wir unten
im Foyer ankamen ging es mir aber nicht mehr gut, so dass wir schnell wieder im Kreissaal landeten.
Dort empfahl mir die Hebi mich in die Badewanne zu legen und ein wenig zu entspannen, das tat wirklich gut.
Doch raus aus der Wanne konnte ich vor lauter Schmerzen und Wehen kaum noch sprechen. Die Wehen kamen alle 2 Min.
und waren kaum noch auszuhalten für mich, da ich ja schon fast 36 Stunden in den Wehen lag.
Die Ärzte und Hebammen empfahlen uns dann eine Spinale, damit ich mal zwei Stunden Schmerzfrei sein könnte um Kraft zu tanken
und außerdem wollten sie einen Wehentropf anbringen. Ich stimmte also zu.. schon wieder in den Rücken stechen.. obwohl
ich tags zuvor diese schlechte Erfahrung gemacht habe, war ich dann doch froh zwei Schmerzfreie Stunden vor mir zu haben.
Die Spinale lag dann auch schnell und ich konnte endlich etwas entspannen und eine Kleinigkeit essen.
Es wurde ein Wehentropf angestellt, der dann auch dazu führte, dass sich mein Mumu weiter öffnete und am Ende der Spinale
war er dann bei fünf cm. Ich freute mich sehr darüber die Hälfte endlich geschafft zu haben, aber die Wehenschmerzen kamen
sehr schnell und sehr stark wieder zurück. Ich veratmete also weiterhin fleißig meine Wehen und wurde im Viertelstundentakt
von einer Seite auf die andere befördert, mal in den Vierfüsslerstand, mal in die Hocke. Es war sehr anstrengend, aber ich hatte ja die
Hoffnung, dass es endlich die gewünschte Wirkung bringt. Nach weiteren vier Stunden in den Wehen wurde mir eine zweite Spinale
gelegt, damit ich so kurz vor Ende der Geburt noch ein wenig Kraft sammeln konnte und der Muttermund nun endgültig aufgehen würde.
Auch diesmal konnte ich sehr schnell Kraft tanken und war sehr erleichtert als es hieß der Mumu sei jetzt bei 8cm.
Als die Spinale nachließ wurde ich wieder von sehr heftigen Wehen geärgert, nur leider tat sich nichts mehr am Mumu. Der Oberarzt kam
dann so gegen 15 Uhr und tastete noch einmal alles ab. Dabei fiel ihm auf, dass der Kopf der Kleinen sich im Becken nicht gedreht hat
und sie einen "hohen Gradstand" hatte. Heißt der Kopf liegt nicht richtig im Becken und kann nicht mehr alleine tiefer treten.
Folge.. Kaiserschnitt. Ich dachte ich höre nicht richtig, da liege ich fast zwei Tage in den Wehen, lasse alles über mich ergehen, damit
ich meine Tochter auf natürlichem Wege bekommen kann und dann das. Alles umsonst.
Ich wurde nun also schnell auf den Kaiserschnitt vorbereitet, nun war nur noch die Frage ob ich eine dritte Spinale bekommen kann oder ob ich
nicht sogar in Vollnarkose muss. Ich heulte und sagte alle Nebenwirkungen seien mir gleich, sie sollen mich nur nicht in Vollnarkose versetzen.
Die Ärzte ließen sich also darauf ein und ich wurde in den OP gebracht. Mein Mann kam dann auch schnell hinterher und in nicht mal mehr zehn Minuten
war unser Kleiner Schatz geboren. Ich konnte sie dann fünf Minuten sehen, dann wurde sie mit meinem Mann zusammen in den Kreissaal gebracht.
Ich wurde dann noch zugenäht und konnte dann nach endlosen 30 Min. auch endlich hinterher.
Es war ein unglaubliches Gefühl, als mir die Hebamme dann meine Kleine auf die nackte Brust legte.
Ich kann euch sagen, dass war wirklich ein ziemlich beeindruckendes Erlebnis. Ich kann es bis heute nicht fassen, wie alles gelaufen ist.
Das hätte ich mir vorher so nie vorstellen können.
Zur Zeit habe ich wirklich psychisch gesehen noch ein wenig mit der Geburt zu tun. Ich merke wirklich wie traumatisch so ein Erlebnis sein kann
und ich empfand vor allem den Kaiserschnitt als sehr unangenehm.
Leider habe ich bis heute mit den Folgen der drei Spinalen zu kämpfen. Ich habe einen postnatalen Kopfschmerz bekommen, der wirklich sehr unangenehm ist
und ich durfte auch zwei Tage lang nicht aufstehen. Mittlerweile ist es etwas besser und wir gewöhnen uns aneinander.
Ich hoffe der Bericht ist nicht zu konfus geschrieben, aber ich muss sagen es tut gut sich das von der Seele zu schreiben, was man da so erlebt hat.
Hier noch ein kleines Bildchen von meiner kleinen Maus.