13/12/2011 10:40:43
So, endlich hab ich mal ein bisschen Ruhe, also mach ich mich mal an den Geburtsbericht. Ich hoffe, ich krieg noch alles zusammen.
Also, Samstag Nacht war nicht so der Hit weil Jasmin sich eine Magen-Darm-Geschichte eingefangen hatte. Da ich bei sowas sehr empfindlich bin, konnte ich die halbe Nacht nicht schlafen wegen Übelkeit und war am nächsten Morgen dementsprechend gerädert. Hinzu kamen Bauchschmerzen, die ich (fälschlicherweise wie sich hinterher rausgestellt hat ) als beginnende Magen-Darm-Geschichte gedeutet hab. Aber irgendwann hab ich gemerkt, dass die Schmerzen gar nicht ständig da waren sondern immer wieder in Wellen kamen Hab dann mal ne Weile beobachtet, ob dies auch in regelmäßigen Abständen war und siehe da- die Abstände waren ca. 10Minuten und die Intensität wurde mehr! Juchu! Mein Wunsch ging also in Erfüllung! Hab dann nach ca. ner Stunde meiner Mutter angerufen, dass sie sich mal so langsam auf den Weg machen sollten. 15Minuten später waren sie auch schon da! Meine Mutter meinte, ich hätte schon so verdächtig geschnauft am Telefon also dachten sie, sie beeilen sich lieber Dabei wars noch gar nicht so schlimm, meiner Meinung nach.
Als die beiden da waren hab ich dann mal im Kreissaal angerufen um zu fragen, wie wir weiter vorgehen sollten.Die meinten, wir sollen gleich vorbeikommen.Gesagt getan. Jasmin tat mir ja schon ein bisschen leid- sie wollte unbedingt mitkommen und nicht beim Opa bleiben. Aber zum Glück konnte der sie dann doch ganz schnell ablenken. Also sind meine Mama, mein Mann und ich losgelaufen. Im Kreissaal kam ich dann ins "Aufnahmezimmer", wo erstmal ein CTG geschrieben wurde. Da wurde es dann doch etwas unangenehm da die Wehen inzwischen echt fies geworden waren und ich auch wegen meiner Symphyse nicht mehr so wirklich liegen konnte. Währenddessen diskutierten Markus und ich noch über den entgültigen Namen des Kindes Schatzi meinte, ich solle entscheiden, also hab ich mich für Julia entschieden
Nach dem CTG kam dann die Ärztin und untersuchte mich. Hierbei bestätigte sich, dass die Entscheidung für einen KS dir Richtige war: Muttermund war zwar fingerdurchlässig, aber das Köpfchen stand recht weit oben und die Fruchtblase war ordentlich gespannt. Also wurde ich für die OP vorbereitet. Die Ärztin versuchte mir zunächst einen Zugang zu legen. Der erste Versuch scheiterte kläglich und die Erinnerung daran trage ich heute noch in Form eines riesigen blauen Flecks am Handgelenk mit mir rum Zum Glück hats dann am anderen Handgelenk doch noch geklappt. Dann kam die Hebamme, ich bekam so ein schickes OP-Hemd und Kompressionsstrümpfe an, wurde untenrum rasiert und der Katheter wurde gelegt. War schon komisch, das alles so bewusst mitzuerleben. Bei Jasmin lief das damals ja alles so an mir vorbei. Während der ganzen Vorbereitungen kam dann noch kurz die Anästhesistin rein um sich vorzustellen. Oh nein! Die gleiche wie beim letzten Mal! Damals musste sie ja mehrmals stechen bevor die Spinalanästhesie endlich lag und ich bin nur knapp an der Vollnarkose vorbei geschrammt... Naja, hilft ja alles nix- wird schon alles gut laufen...
Dann durfte ich das Bett wechseln und wurde in den OP gebracht. Im Vorbereitungsraum wurde mir ein EKG angelegt und ich bekam schonmal die erste Ladung Medikamente. Dann kam die Narkoseärztin und legte mir die Spinalanästhesie. Huch, das ging ja schnell, auf einmal spürte ich meine Beine nicht mehr Also wurde ich in den OP gebracht, wo zunächst der Bauch desinfiziert wurde und alles andere vorbereitet wurde. Mann, war ich aufgeregt. Noch dazu wars da so kalt und ich zitterte wie Espenlaub. Dann kam der Vorhang vor mein Gesicht und endlich ging es los. Ich muss sagen, diese Erfahrung muss ich echt nicht mehr machen... Dieses Rucken und ziehen war schrecklich- das hatte ich von Jasmins Geburt auch nicht mehr so krass in Erinnerung... Und dann noch dieses furchtbare Zittern! Mein gesamter Oberkörper schien ein Eigenleben zu führen. Dann wars endlich soweit- ich hörte ein Gurgeln und dann ein lautes Schreien- unsre kleine Julia war endlich da und machte sich auch lautstark bemerkbar Mein Mann meinte nur so zu mir: " Ganz eindeutig ein Mädchen!" Die Hebi nahm die Kleine zusammen mit meiner Mutter und Schatzi in Empfang. Er durfte die Nabelschnur abschneiden und dann kamen sie mit ihr wieder zu mir, und legten sie mir auf die Brust. Das konnte ich dann aber so gar nicht aushalten- hatte so einen schrecklichen Druck auf dem Magen und das Rucken und Ziehen war ja leider immernoch nicht vorbei- jetzt mussten sie mir ja erstmal meine Eingeweide wieder an die richtige Stelle schieben- was für ein ekliges Gefühl (sorry!). Irgendwann meinte der Anästhesiepfleger, er gebe mir jetzt etwas Dolantin. Was für ein geiles Zeug Julia ging in der Zwischenzeit mit dem Papa, meiner Mutter und der Hebi in den Kreissaal. Irgendwann war dann auch ich endlich fertig und wurde in den Aufwachraum gebracht wo ich ein bisschen dösen konnte. nach ner gewissen Zeit kam dann die Kreissaalhebi zusammen mit meiner Mutter, Markus und der Kleinen zu mir. Zeitgleich kam auch das "Empfangskomittee" von der Wochenstation um mich nach oben zu bringen. Kurze Veständigung über das weitere Procedere und dann gingen meine Mutter und die Hebi mit Julia zurück in den Kreissaal, wo sie die U1 machten. Markus kam nachdem er sich umgezogen hatte auf die Wochenstation nach. Als wir unser Zimmer bezogen hatten, wurde Julia dann auch schnell gebracht und ich durfte sie das erste Mal anlegen. Das klappte erstaunlich gut- viel besser als bei Jasmin. Insgesamt gings mir wesentlich besser als damals.
Am Abend durfte ich auch schon das erste Mal aufstehen.