Babyforum

Hat jemand von euch eine dieser Untersuchungen machen lassen?

Was sind oder waren eure Argumente für oder gegen einen solchen Eingriff?

Das ist doch die sogenannte "Fruchtwasseruntersuchung", oder?

Ich habe mich entschieden, diese wenn ich schwanger bin nicht machen zu lassen. Denn ich würde ein Kind auch nicht abtreiben können, wenn es krank wäre.
Ich habe da immer die süße Tochter einer Bekannten vor Augen, die Trisomie 21 hat, aber so ein liebenswertes und hübsches Kind ist, dass trotz ein paar Einschränkungen ein glückliches Leben hat.

Mir geht es genauso wie Annatiger.

Mit dem zweiten Kind kommt nun noch eine andere Überlegung dazu.
Diesmal ist es so beschwerlich und wir sind ja noch nicht am Ziel, überhaupt schwanger zu werden und zu bleiben.
Wer weiß was uns noch erwartet, bevor wir ein gesundes Kind in den Händen halten dürfen.

Meine Stiefmutter hat bei beiden Kindern eine FU machen lassen. Ein drittes Kind verlor sie kurz nach dem Eingriff an einer Infektion. Ja diese Komplikation ist selten.

Aber ich kann mir diesmal beim besten Willen nicht vorstellen dieses so gewünschte und erhoffte und ja auch "erarbeitete" Kind durch einen solchen Eingriff zu gefährden.

Wirklich schlimme Behinderungen kann ich auch im zweiten Trimester per US ausschließen lassen.
Aber ich könnte mir nicht verzeihen mein Kind nach diesem Eingriff zu verlieren.

Ich wage mich zu outen! Das ist ein schweres Thema und man muss jedem seine eigene Meinung respektieren.

Wir haben die Nackenfaltenmessung machen lassen und hätten die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen wenn ein schlimmes Ergebniss rausgekommen wäre. Wir waren uns aber auch beide vor der Schwangerschaft einig das wir es hätten weg machen lassen wenn dann bei der Fruchtwasseruntersuchung war raus gekommen wäre. Wir haben für uns entschieden das wir das nicht könnten und es uns zu risikohaft wäre wie sich das ganze Leben dann ändert und die Beziehung meist immer drunter leidet.

Wir haben uns dagegen entschieden.

Zu dem Zeitpunkt, wo diese Untersuchung ansteht, gehört der kleine Bauchbewohner schon so sehr zur Familie , dass wir ihn bei auffälligem Ergebnis nicht mehr abgetrieben hätten (eigentlich egal, welcher Zeitpunkt). Außerdem finde ich das Risiko, dass durch die Untersuchung was passiert, trotz der geringen Prozentzahl zu hoch.

Gleiches gilt ja für die vorangehende Nackenfaltenmessung. Mein FA wollte ziemlich viel Geld dafür, wir haben uns gegen die Messung entschieden, und dann sehe ich bei der Untersuchung, dass er trotzdem misst und alles ok war. Die FÄ meiner Mutter meinte auf Nachfrage, dass die Ärzte das ohnehin messen. Soviel also dazu.

Wir werden auch die Nackenfaltenmessung machen lassen. Freunde von uns haben eine Auffällige Nackenfalte beim Baby gehabt und haben dann die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Gott sei Dank ist die Kleine gesund. Über die Konsequenzen sind wir uns nicht sicher. Wir machen uns dann Gedanken, wenn die Nackenfaltenmessung auffällig war, was wir ja nicht hoffen.

Hallo,

wir haben uns auch gegen die Untersuchungen entschieden, erstens da ich noch sehr jung bin und die Wahrscheinlichkeit da ziemlich gering ist, dass was ist und weil ich mir ebenfalls nicht vorstellen könnte wegen einer Behinderung ein Kind abzutreiben.

Ich denke, dass muss jeder für sich selbst entscheiden.
Schließlich ist es ja auch gut einfach zu wissen was auf einen zukommt. Man muss ja bei einer eventuellen Behinderung nicht abtreiben, aber dann weiß man schon mal Bescheid und ist bei der Geburt nicht so geschockt.

Wenn man auch ein behindertes Kind behalten würde, würde ich keine der genannten Untersuchungen machen lassen.

Zudem rate ich aus eigener Erfahrung von der Nackenfaltenmessung ab. Den wenn wie in unserm Fall auffällige Werte (bei uns die Blutwerte) rauskommen durchlebt man die Hölle bis das Ergebnis der Fruchtwasseruntersuchung da ist. Bei uns dauerte dieser Albtraum 3 Wochen!!! Dann lieber direkt Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Da bekommt man in 98% der Fälle gleich das richtige Ergebnis innerhalb von 3 Tagen!

Früher war für mich immer klar, ich mache eine Amniozentese und entscheide, welche Konsequenzen das Ergebnis hat, wenn ich es habe. Aber da bin ich ja immer davon ausgegangen, daß ich auf normalem Weg schwanger werde.

Hat denn jemand von euch eine dieser Untersuchungen gemacht, einfach nur um zu wissen, was auf einen zukommt?

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Da hast du natürlich vollkommen Recht Merly.

Die Entscheidung, was wir tun, müssen wir selber treffen. Aber die verschiedenen Standpunkte hier im Forum helfen, das Gedankenwirrwarr zu entwirren.

Mein FA hat mir von einem Paar erzählt die die Untersuchung nur haben machen lassen damit sie wissen woran sie sind. Das Kind hatte Trisomie 21 und die Eltern haben sich dann schon vorher um Frühförderung und allgmeine Hilfe gekümmert.

aus dem Grund mit dem Vorbereiten können, lasse ich einen Feindiagnostischen Ulraschall im zweiten Trimester machen.
Für die meisten Behinderungen ist der wirklich ausreichend. Denn auch wenn du um den Chromosomenfehler weißt, weißt du noch lange nicht, wie er sich bei deinem Kind auswirkt.
Das siehst du aber auf dem US normal recht gut.

Bei Trisomie 21 gibt es z.b. eine riesen Spannbreite: Zwischen nur leicht eingeschränkt bis hin zu schwer Herzkrank. Das verrät dir die FU nicht, der US aber wahrscheinlich schon.

Für mich wäre ein Abtreibung bei den meisten Behinderungen keine Option.
Wenn mein Kind so schwer behindert ist, dass es sterben wird, dann werde ich versuchen eine ruhige und würdevolle Geburt zu planen, so dass wir dieses Kind willkommen heißen und dann als Familienmitglied gehen lassen können.
Bei leichten Behinderungen steht es außer Frage, dass wir dieses Kind großziehen werden und alles für seine Förderung tun werden. Da würde ich mir vorher nur den Geburtsort nach dem Bedürfnis des Kindes wählen, also in eine entsprechend ausgestattete Klinik gehen für die erste Versorgung.

Bei Behinderungen, die so schwer sind, dass mein Kind sein eigenes Leben kaum/nicht wahrnehmen kann, durch Lebenserhaltende Maßnahmen aber geraume Zeit am Leben erhalten werden kann, denke ich derzeit, dass ich zum Schutze dieses Kindes und meiner anderen Kinder, eine Abtreibung machen lassen würde.
Allerdings kann ich das auch über US und bei Bedarf dann noch mit einer FU abklären lassen.

Einfach so ohne Verdacht die FU wäre für mich keine Option. Eben weil das Risiko, dass man das Kinder verliert oder durch den Eingriff behindert wird, da ist.

Mein FA hat ganz klar gesagt, wir sollen uns vorher überlegen, was ein negatives Ergebnis für uns bedeuten würde. Wenn man auf keinen Fall abtreiben möchte, sollte man auch keine Untersuchen machen, denn dann macht man sich nur unnötig Sorgen bis zur Geburt. Denn kein Ergebniss ist wirklich 100% und den Grad der Behinderung wird man auch nicht genau feststellen können.

Ich sehe das genau wie Taumariechen. Ein Kind mit geringer Behinderung würde ich auf jeden Fall großziehen wollen. Bei einer so schweren Behinderung, die dem Kind kein würdevolles Leben ermöglicht, würde ich das meinem Kind natürlich nicht antun wollen, aber wer sagt einem das schon??? Das mit der Geburt eines (fast) nicht lebensfähigen Babys finde ich grundsätzlich einen schönen Gedanken, aber ich stelle mir das für mich als Mutter sehr schlimm vor. Ich weiss nicht, ob ich das könnte...

Ich finde die Aussage meines FA gut:

Würdest Du ein behindertes Kind abtreiben?
Untersuchungen JA!

Würdest Du das Kind so oder so bekommen?
Untersuchungen NEIN!

Ich wünsche Euch allen, dass ihr die für Euch richtigen Entscheidung trefft und dass alle Weddix-Forum-Babys gesund zur Welt kommen!

Nilla: erstmal herzlichen Glueckwunsch zur Schwangerschaft! (hab deine Dramen so am Rande mitbekommen, und mich sehr gefreut, deine positiven nachrichten zu hoeren! )

Ich muss sagen, meine Einstellung zu den ganzen Tests, Abtreibung etc hat sich im Laufe der Schwangerschaft total geaendert. Zu Anfang, in den unsicheren 12 Wochen, haette ich am Liebsten jeden Test, jede Untersuchung, alles mitgenommen und habe euch 'drueben' sehr um eure Vorsorge beneidet.

Dummerweise ist das Gesundheitssystem hier so kacke, dass ich offiziell bis zur 20. Woche gar keine Untersuchung/Ultraschall bekommen habe (hatte 2 "inoffizielle" Scans (nur, um ganz kurz festzustellen, ob das Herz schlaegt und wieviele Babies es denn werden, aber keine durchgehenden Untersuchungen).

Nackenfaltenuntersuchung und Fruchtwasseruntersuchung wird hier gar nicht angeboten bzw muss dann auf ausdruecklichen Wunsch privat bezahlt werden - und ist sauteuer. Ein Ultraschallbild kostet hier 140 Euro, koennt euch ja vorstellen, was dann andere Tests kosten.

Dazu kommt, dass Abtreibung hier eh nicht erlaubt ist, egal, was fuer Krankheiten das Kind hat (ausser, das Leben der Mutter ist in Gefahr).

D.h. selbst wenn uns jemand in der 20. Woche gesagt haette 'ihr Baby hat Trisomie 21' - haetten wir absolut nichts machen koennen. Erstens, weil es fuer eine Abtreibung zu spaet gewesen waere (rein technisch) und zweitens ist eine Abtreibung nach 20 Wochen Schwangerschaft emotional kaum vorstellbar.

Letztendlich bin ich froh, wie es bisher gelaufen ist - hatten insgesamt 2 offizielle Ultraschalls (reicht vollkommen bei normalen Schwangerschaften), regelmaessig Herztonkontrolle - und das war's. Und ich muss sagen, ich habe mich dann auch nicht mehr verrueckt gemacht.

Mach die Tests nur, wenn du mit einer schlechten Nachricht deine Schwangerschaft ueberstehen kannst bzw bereit bist, abzutreiben. Ansonsten macht man sich nur verrueckt.

Manchmal sind weniger Tests mehr...

Wir werden auch keine Untersuchungen machen lassen.

Zwar sind wir, wenn wir mit der Planung n. J. anfangen sollten, nicht mehr so junge Hüpfer, (35 ich und 40 er), aber wir werden jedes Kind das man uns "schenkt" annehmen wie es ist.

Wir sagen immer ein gesund geborenes Kind kann durch Krankheit, Unfall, usw. immer noch "behindert" werden.

Und machmal ist Nichtwissen auch ein Segen.

Wollen wir uns während der Schwangerschaft schon verrückt machen?- NEIN!

Zum Glück teilt meine FA auch meine Meinung und sagt, das man auch zu viel des Guten machen kann.

Übrigens entstehen sehr viele Behinderungen erst bei der Geburt bzw. kurz davor. (Stichwort: Nabelschnur um den Hals)

Wir haben keine Untersuchung machen lassen. Es gibt ja ganz viele Arten von Behinderungen. Damit schließt du (wenn überhaupt) nur einen kleinen Bruchteil aus.
Selbst wenn die untersuchung ein schlechtes Ergebnis hat, muss das nichts heißen. Am Ende läßt du ein doch gesundes Kind abtreiben.
Auch ein Test ohne Ergebnisse heißt nicht, dass das Kind nicht doch behindert sein kann.

Ich habe mit behinderten Kindern gearbeitet. Die wenigsten waren schon von der Schwangerschaft an behindert.
Die meisten wurde gesund geboren und dann durch Krankheiten, Impfungen, Unfälle etc. behindert.
Auch wenn es natürlich schwierig ist für die Beziehung und das Leben würde ich mein dann behindertes Kind nicht umbringen!

Und die Gefahr, dass bei der untersuchung etwas passiert ist auch da. Das wollte ich nicht eingehen, zumal es ja eh kein 100%-iges Ergebnis gibt.

In der ersten SS hab ich keinerlei Pränataldiagnostik machen lassen. Auch den Feindiagnostik-US im zweiten Trimester nicht. Für mich war ganz klar, ich werde nicht abtreiben lassen, komme was da wolle. Ich sehe das wie Juli-Mama. Man sieht bei diesen Untersuchungen nur einen sehr geringen Teil der möglichen Behinderungen und die Ergebnisse sagen rein gar nichts über den Schweregrad der Behinderung aus. Der weitaus größere Teil an möglichen Behinderungen passiert eh während oder dann eben nach der Geburt.
Jetzt in der zweiten SS hat sich meine Meinung diesbezüglich auch nicht geändert. Allerdings hab ich trotzdem die Feindiagnostik machen lassen, da bei normalen US bei der FÄ das Herz nicht richtig darstellbar war. Um sicher zu gehen wollten wir da einfach nachschauen lassen. Ich hätte es besser bleiben lassen Das Erlebnis war schon toll- diese Spezial-US-Geräte sind wirklich der Hammer und ich hab ein paar tolle Bilder bekommen, ABER: natürlich hat die Ärztin ein paar Auffälligkeiten gefunden, die zwar nicht wahnsinnig schlimm gewesen wären, mich aber ein paar Nächte nicht gut schlafen haben lassen (u.A. zuviel Fruchtwasser, was auf Diabetes hindeutet und einen weißen Fleck auf Höhe der Leber, was eine Infektion mit Toxoplasmose oder Cytomegalie hätte sein können... ) Also hat diese Untersuchung weitere Untersuchungen nach sich gezogen- und bei der Blutuntersuchung auf Infektionen war natürlich auch was nicht ganz in Ordnung. Zum Schluß hat sich alles dann zwar als harmlos rausgestellt, aber man macht sich eben doch verrückt. Wie hat meine Mutter gesagt? Wenn man zu genau hinschaut dann findet man natürlich auch was...
Also, sollte ich nochmal schwanger werden, werde ich wieder nix dergleichen machen lassen. Lieber Unwissenheit, als diese ewige Ungewissheit und Angst, dass doch was ist.

@Katha: selbst als außenstehende habe ich so mitgelitten bei der CMV-GEschichte bei dir...

So, wir hatten jetzt ein bißchen Zeit uns darüber Gedanken zu machen.

Bevor ich einen tatsächlichen Kinderwunsch hatte und noch nicht in Kiwubehandlung war, war für mich eigentlich klar, daß ich ein (schwer)behindertes Kind abtreiben würde.

In unserer jetzigen Situation könnten wir aber beide diese Entscheidung nicht treffen und verzichten deswegen auf alle diesbezüglichen Untersuchungen. Die Geburt ist noch früh genug für evtl. schlechte Nachrichten.

Wir können mit dieser Entscheidung sehr gut leben und fühlen uns wohl damit.

Schön das Ihr eine Entscheidung getroffen habt.